THEMA: Jagd
16 Aug 2008 18:56 #75553
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  • Tigermamba am 16 Aug 2008 18:56
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Hallo Sven,

dank Dir für Deinen Beitrag, denn ich gut nachvollziehen kann!

LG Heike
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22 Aug 2008 13:44 #75949
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  • Horse_whisperer am 22 Aug 2008 13:44
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Hallo Maulöwe,

ich kann Dich und deinen Sohn gut verstehen.
Auch ich habe mir die Hörner von den Tieren aufgehoben, die ich als erstes von der Jeweiligen Spezies geschossen habe.
Es ist doch ein ganz besonderer Augenblick und hat nix mit Trophäe zu tun, es ist einfach eine Art Erinnerung.
Die Abschüße haben mich auch lange beschäftigt !!
Aber, wir brauchen das Fleisch zum essen !!
In Europa gehst du zum Metzger und holst dein Steak, hier mußt du alles selber machen !!
Und trotzdem ist es immer etwas komisch. Deshalb hab ich mir auch die Gehörne aufgehoben, obwohl sie nicht schön sind !!

Gruß Ralf !!!
Grüßle
Ralf
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22 Aug 2008 16:04 #75964
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  • Joerg am 22 Aug 2008 16:04
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@ALL!

Und man darf nie vergessen, dass es ohne kommerzielle Jagd(ob man sie mag oder nicht) keine wilden Tiere mehr in Afrika geben wuerde
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
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22 Aug 2008 18:03 #75976
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  • jaw am 22 Aug 2008 18:03
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@Kanzler
1. Geld ist nicht alles.
2. Ich habe kein Problem mit Menschen, die Tiere töten, um das Fleisch zu essen - obwohl ich beides nicht tue.
3. Ich halte die für pervers, die sich Leichenteile an die Wand hängen.

@Kanzler

das ist ja prima zu sagen, Geld ist nicht alles, solange man genügend davon hat oder sich auf ein Sozialsystem stützen kann, dass letztlich jedem ein Existenzminimum sichert.

Armut ist aber sehr relativ!

Wir arrogante Europäer verlangen von einem ganzen Kontinent große Nationalparks zu erhalten, obwohl nicht alle dort jeden Tag ausreichend zu essen haben. Für \"Serengeti darf nicht sterben\" ist aber heute immer noch genügend Geld zu finden - für Kinderprojekte oder Bildungsprogramme viel schwieriger.

Wenn wir nicht akzeptieren, dass Afrika seine natürlichen Schätze bestmöglich vermarktet, so erreichen wir nur, dass die Akzeptanz zum Erhalt dieser Schätze schnell zusammenbrechen wird. Schon jetzt drängen angrenzende Kommunnalfarmer z.B. in den Etosha-Park, mähen dort Gras und weiden ihre Tierherden.

Kürzlich gab es im Forum eine Aufregung über die beschlossene Reduktion von Elefanten in RSA. Wir schießen einen Braunbären ab, nur weil er gefährlich werden könnte. Dort (wie auch in der Etosha) zerstört eine Überpopulation von Elefanten das gesamte Biotop. Die Wiederherstellung von Wandermöglichkeiten würde erhebliche Schäden oder Eingriffe in landwirtschaftliche Flächen bedeuten. Da geht es nicht um ideelle Wertvorstellungen sondern um die Lebensgrundlage der davon betroffenen Menschen. Und die haben i.d.R. keine Alternative und kein Sozialsystem.

Ich finde es gut, wenn Afrika lernt mit seinem Reichtum vernünftig umzugehen. Wir beobachteten letzte Woche im Huab-Tal eine Herde von 11 Wüstenelefanten, dabei war ein junger Bulle. Gerade aktuell wurden auch hier Abschussgenehmigungen erteilt. Auch wenn für dich Kanzler Geld nicht alles ist, die hierfür zu zahlenden 30- 60.000 € sind für ein Land wie Namibia eine ganze Menge.

Ich saß letzten Sonntag in Joe's Beerhouse. Nebenan andere Gäste, die ebenso wie ich ein super Zebrasteak genossen haben. Dabei haben diese Gäste sich ebenfalls heftig über die Jäger aufgeregt, die ihren Jagderfolg im Joe's gefeiert haben. Ich esse gern Fleisch und akzeptiere, dass dafür Tiere getötet werden. Ich liebe Leder und habe mir auch dieses Jahr Kudulederschuhe gekauft. Meine Freunde tragen überwiegend Robbenlederstiefel bei ihrer Arbeit. Auch das sind von mir gewünschte und akzeptierte Nutzungen der natürlichen Ressourcen in Namibia. Genau wie der Jagdtourismus. Wer dies wie Kanzler nicht akzeptieren will, der ist sehr nahe daran, Ländern wie Namibia wesentliche Wirtschaftssektoren wegzunehmen ohne dass sinnvolle Alternativen möglich sind. Diese moralisierende Fremdbestimmung im Kolonialstil sind geeignet neue Armut zu erzeugen. Und zu vermeintlich besseren Fleischjagd auf den Farmen: Oft wird nachts mit starken Scheinwerfern den Tieren zwischen die dann hell leuchtenden Augen geschossen. Es ist dabei nicht immer möglich führende Muttertiere zu schonen. Da ist mir eine selektive Jagd am Tage lieber.

Ich respektiere durchaus, wenn sich Menschen anders entscheiden, kein Fleisch, keine Milch oder Eier mehr essen wollen, Kunststoffschuhe tragen etc. aber ich kenne nur wenige, die dies wirklich tun. Alles andere ist aber inkonsequent und scheinheilig.

Viele Grüße

jaw
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
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22 Aug 2008 18:23 #75978
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  • travelNAMIBIA am 22 Aug 2008 18:23
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@Jaw
Danke, für Deine absolut nachvollziehbare Nachricht. Endlich einmal jemand, der die Zusammenhänge verstanden hat und es richtig darstellt und das ganze Thema nicht nur einseitig betrachtet. Ich bin 100%ig Deiner Meinung!

Beste Grüße
Christian
Vom 27. April bis 23. Mai 2024 nicht im Forum aktiv!
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22 Aug 2008 18:50 #75980
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  • sven.kallies am 22 Aug 2008 18:50
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Hallo,
ich muss gestehen, ich habe einen Moment mit mir selbst gehadert, ob ich antworten oder ob diese unrühmliche Diskussion endlich einfach sterben sollte.

Vielleich nur so viel: Niemand (und ich vermute mal, auch kanzler nicht) bestreitet, dass Tiere auf die eine oder andere Art dezimiert, kontrolliert und somit getötet werden müssen. Gehen wir davon aus, dass das halt zum Leben gehört, eine ehrenvolle, notwendige und normale Aufgabe ist.
Aber:
Ich esse gern Fleisch, auch hier in Deutschland. Dazu müssen Tiere qualvoll gehalten und geschlachtet werden (ob das Halten und Schlachten auch besser machbar wäre, sei mal dahingestellt.) Ich bin den Leuten, die ihr Handwerk beherrschen und auf dne Schlachthöfen mit der Tierverarbeitung ihr Geld verdienen dankbar dafür, dass sie ihren notwendigen Job erledigen. Wenn das aber jemand freiwillig, aus Lust am Töten machen würde, hätte derjenige in meinen Augen definitiv eine Vollmeise.
Ich danke den Blauhelmen, die in Afghanistan Dienst schieben und die Interessen des Teils der Erde, den wir als freie Welt bezeichnen, wahren. Würde jemand nach Afghanistan reisen, um dort für Geld Soldat spielen zu dürfen, wäre der im meinen Augen schwerst gestört.
Also noch mal: Wer nach Afrika mit dem Gedanken reist, dort ein Tier zu schießen, von dem er weiß, dass es nur dafür gehalten wurde, damit er den Abzugsfinger krümmen darf - gaga!
Es gibt keine einfachen Lösungen. Schon gar nicht in Namibia und schon gar nicht was Jagd als solche angeht. Aber die kommerzielle Jagd als Allheilmittel darzustellen und den weißen Massa, der kommt, um ein Löwenfell über seinen zigtausen-Euro-Kamin hängen zu dürfen, quasi heilig zu sprechen, ist dann doch etwas zu viel des guten.
Ob und in wie fern der Fortbestand des wilden Tieres in Afrika von der Fortführung der -komerziellen- Jagd abhängt, wage ich nicht zu beurteilen, doch bleiben in mir in dieser Hinsicht auf jeden Fall Zweifel zurück. Dass bei der Fleischjagd mit Sicherheit auch Fehler passieren - klar. Dass in dieser Hinsicht Verbesserungsbedarf besteht - klar!
Dass wir weißen und fetten Europäer den Namibianern in keiner Hinsicht einen Vorwurf machen brauchen, wenn wir nicht einmal einen Bären dulden können und uns in dieser Hinsicht bis aufs Blut blamiert haben - klar!
Und dennoch: Der große weiße Jäger (also der, der aus D oder CH oder GB oder US oder... anreist, um in Namibia töten zu dürfen) ist in meinen Augen ein armes Würstchen.

Sven

P.S.
Endlich einmal jemand, der die Zusammenhänge verstanden hat und es richtig darstellt und das ganze Thema nicht nur einseitig betrachtet.
Na wenn das nicht einseitig war und die Attacken gegen kanzler nicht massiv unfair und persönlich beleidigend, dann weiß ich auch nicht weiter...
Meine Reiseseite Namibsand.de mit Reiseberichten, dem Afrika-ABC, einer Tierdatenbank und einer Menge Tipps und Trick zu Reisen nach Namibia und Südafrika
Letzte Änderung: 22 Aug 2008 19:34 von sven.kallies.
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