Hallo,
ich muss gestehen, ich habe einen Moment mit mir selbst gehadert, ob ich antworten oder ob diese unrühmliche Diskussion endlich einfach sterben sollte.
Vielleich nur so viel: Niemand (und ich vermute mal, auch kanzler nicht) bestreitet, dass Tiere auf die eine oder andere Art dezimiert, kontrolliert und somit getötet werden müssen. Gehen wir davon aus, dass das halt zum Leben gehört, eine ehrenvolle, notwendige und normale Aufgabe ist.
Aber:
Ich esse gern Fleisch, auch hier in Deutschland. Dazu müssen Tiere qualvoll gehalten und geschlachtet werden (ob das Halten und Schlachten auch besser machbar wäre, sei mal dahingestellt.) Ich bin den Leuten, die ihr Handwerk beherrschen und auf dne Schlachthöfen mit der Tierverarbeitung ihr Geld verdienen dankbar dafür, dass sie ihren notwendigen Job erledigen. Wenn das aber jemand freiwillig, aus Lust am Töten machen würde, hätte derjenige in meinen Augen definitiv eine Vollmeise.
Ich danke den Blauhelmen, die in Afghanistan Dienst schieben und die Interessen des Teils der Erde, den wir als freie Welt bezeichnen, wahren. Würde jemand nach Afghanistan reisen, um dort für Geld Soldat spielen zu dürfen, wäre der im meinen Augen schwerst gestört.
Also noch mal: Wer nach Afrika mit dem Gedanken reist, dort ein Tier zu schießen, von dem er weiß, dass es nur dafür gehalten wurde, damit er den Abzugsfinger krümmen darf - gaga!
Es gibt keine einfachen Lösungen. Schon gar nicht in Namibia und schon gar nicht was Jagd als solche angeht. Aber die kommerzielle Jagd als Allheilmittel darzustellen und den weißen Massa, der kommt, um ein Löwenfell über seinen zigtausen-Euro-Kamin hängen zu dürfen, quasi heilig zu sprechen, ist dann doch etwas zu viel des guten.
Ob und in wie fern der Fortbestand des wilden Tieres in Afrika von der Fortführung der -komerziellen- Jagd abhängt, wage ich nicht zu beurteilen, doch bleiben in mir in dieser Hinsicht auf jeden Fall Zweifel zurück. Dass bei der Fleischjagd mit Sicherheit auch Fehler passieren - klar. Dass in dieser Hinsicht Verbesserungsbedarf besteht - klar!
Dass wir weißen und fetten Europäer den Namibianern in keiner Hinsicht einen Vorwurf machen brauchen, wenn wir nicht einmal einen Bären dulden können und uns in dieser Hinsicht bis aufs Blut blamiert haben - klar!
Und dennoch: Der große weiße Jäger (also der, der aus D oder CH oder GB oder US oder... anreist, um in Namibia töten zu dürfen) ist in meinen Augen ein armes Würstchen.
Sven
P.S.
Endlich einmal jemand, der die Zusammenhänge verstanden hat und es richtig darstellt und das ganze Thema nicht nur einseitig betrachtet.
Na wenn das nicht einseitig war und die Attacken gegen kanzler nicht massiv unfair und persönlich beleidigend, dann weiß ich auch nicht weiter...