THEMA: Vorstoß aus Regierung: Gutscheine statt Erstattung
03 Apr 2020 08:18 #585210
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  • Giselbert am 03 Apr 2020 08:18
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earlybird71 schrieb:
Cheldon schrieb:
Dann darf man hoffen, dass die Herausgeber (Reiseveranstalter, Busunternehmen, Fluglinien ect.) der Gutscheine nicht zwischenzeitlich Konkurs anmelden.
Soll es ja schon gegeben haben...

Mit freundlichen Grüßen
Rolf
Eine Voraussetzung soll eine staatliche Insolvenzabsicherung sein...

Die Befürchtung habe ich auch, dass die Fluglinien zwischenzeitlich Konkurs gehen. Bei einer Insolvenzversicherung bekommst du nur einen kleinen Teil erstattet.
Bei unserem Flug für April nach Australien hätte SIA uns den Preis erstattet, aber angeblich wegen hohen Aufkommens erst in 8 Wochen. Das hat sich wohl erledigt! SIA wird wohl nicht Konkurs gehen. Jetzt kann ich meine Geld erst nach dem 31.12.2021 zurückverlangen. Ich denke nicht, dass ich nächstes Jahr oder überhaupt noch einmal eine Reise nach Australien plane. Leider liegt das Geld nun für 1,5-2 Jahre bei den Reiseveranstaltern und Airlines herum, dass viele Kleinunternehmen, Privatleute, die jetzt Kurzarbeit machen müssen, kein Einkommen haben oder sogar ihren job verloren haben und eine Reise gebucht hatten, gerade jetzt gut gebrauchen könnten. So haben die Verbrauchen den teils großen Reiseveranstaltern und Fluglinien ein schönes zinsloses Darlehen gewährleistet.
Im September habe ich mit Ethiopian Airlines einen Flug nach Namibia gebucht und hier erwartet mich vermutlich der nächste Gutschein.
Giselbert
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03 Apr 2020 09:32 #585216
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Giselbert schrieb:
.....Privatleute, die jetzt Kurzarbeit machen müssen, kein Einkommen haben oder sogar ihren job verloren haben und eine Reise gebucht hatten, gerade jetzt gut gebrauchen könnten. So haben die Verbrauchen den teils großen Reiseveranstaltern und Fluglinien ein schönes zinsloses Darlehen gewährleistet.

Stimme die vollkommen zu, sh. auch mein post vom 27.03. #584533 auf Seite 3.
Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Und nochmal, es wird immer nur geredet, dass Tausende ihre Jobs in der Reisebranche verlieren werden ohne Gutscheine - ja,
aber es gibt auch Abertausende (sicher Millionen), die wahrscheinlich ihre Jobs nicht behalten (reisefremde Branchen) und nun auf jeden € angewiesen sind. Denen nutzt ein Gutschein herzlich wenig.

Und warum sollte ich aus Solidarität einer großen Airline Geld leihen/schenken? Die Großen werden sowieso überleben... "die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen"
Letzte Änderung: 03 Apr 2020 09:34 von Lotusblume.
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03 Apr 2020 11:07 #585224
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Hallo Lotusblume, ja es wird auch andere Branchen treffen, aber das ist doch kein Argument. Frei nach dem Motto: Weil der es tut, tue ich es auch.
Die Reisebranche besteht nicht nur aus grossen Konzernen, sondern es gibt so viele kleine Reisebüros Vermittler usw.
Die Fluglinien haben Zehntausende Mitarbeiterinnen und wenn die alle Arbeitslos werden, wird das sicherlich unsere Wirtschaft noch weiter belasten.
Aber ich will es gar nicht weiter argumentieren, ich will nur schreiben was Helmut Schmidt einst sagte.
In der Krise lernst du die Menschen wirklich kennen.
Ich finde es egoistisch und unsolidarisch, in der derzeitigen Situation auf Rückzahlung der gebuchten Reisen zu pochen.
Mich betrifft es auch und zwar für fünf Personen.

Viele Grüße
Sasa
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
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Lotusblume schrieb:
Giselbert schrieb:
.....Privatleute, die jetzt Kurzarbeit machen müssen, kein Einkommen haben oder sogar ihren job verloren haben und eine Reise gebucht hatten, gerade jetzt gut gebrauchen könnten. So haben die Verbrauchen den teils großen Reiseveranstaltern und Fluglinien ein schönes zinsloses Darlehen gewährleistet.

Stimme die vollkommen zu, sh. auch mein post vom 27.03. #584533 auf Seite 3.
Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Und nochmal, es wird immer nur geredet, dass Tausende ihre Jobs in der Reisebranche verlieren werden ohne Gutscheine - ja,
aber es gibt auch Abertausende (sicher Millionen), die wahrscheinlich ihre Jobs nicht behalten (reisefremde Branchen) und nun auf jeden € angewiesen sind. Denen nutzt ein Gutschein herzlich wenig.

Und warum sollte ich aus Solidarität einer großen Airline Geld leihen/schenken? Die Großen werden sowieso überleben... "die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen"

Die Lobbyisten, insbesondere sei hier LH genannt, haben es (fast) geschafft, dass die Politik sich mal wieder nach den Vorgaben und Wünschen der Wirtschaft richtet (DAX Unternehmen) und "der kleine Mann/Frau" dabei auf der Strecke bleibt.
LH hat genau darauf spekuliert und die Rückzahlungen der Tickets so lange hinausgezögert.

Wo ist das Geld hingekommen, das wir seit Monaten bei Fluggesellschaften für unsere Flüge "geparkt" haben?

Schneeballsystem? In anderen Bereichen spricht man bei einer solchen Vorgehensweise auch von Untreue (StGB).

Ja, ich bin richtig sauer momentan und es geht nicht nur um die stornierten LH/SA Flüge nach Namibia im April/Mai 2020, für die ich bereits, wie an anderer Stelle geschrieben, eine Teilerstattung erhalten habe.

Meine Entscheidung:
Als langjährige und treue LH Kundin (geschäftlich & privat) mit SEN Status werde diese Vorgehensweise nicht vergessen und zukünftig wann immer möglich auf die Dienste von LH verzichten, selbst wenn ich für meine regelmäßigen Asienflüge dafür einen (zeitlichen) Umweg über den "Sandkasten" in Kauf nehmen muss.
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03 Apr 2020 11:24 #585227
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Das eigentliche Problem in diesem Zusammenhang ist, dass man für eine Dienstleistung, die man erst Monate oder Jahre später in Anspruch nimmt, bereits mit Vertragsschluss den vollen Preis zu zahlen hat. Bei anderen Dienstleistungen undenkbar und auch nicht wirklich legitim, schließlich hat der Dienstleister ja zunächst nur sehr geringe Kosten durch meinen Vertragsschluss. Im Reisevertragsrecht ist es daher so, dass Veranstalter nicht bei Buchung der Reise den vollen Betrag verlangen dürfen, weil es sich dann - wie hier bereits angemerkt - letztlich um ein zinsloses Darlehen des Kunden handelt, für das es keine wirkliche Legitimation gibt. Dass hier v.a. bei Flug- (und zum Teil Hotel)buchungen ein so geringer rechtlicher Schutz von Individualbuchern im Verhältnis zu Kunden von Reiseveranstaltern besteht, ist die eigentliche Ursache für das Problem; selbiges zeigt sich etwa auch beim Thema Insolvenzen von Fluggesellschaften. Es ist da nicht ganz einzusehen, wieso ein Verbraucher, der sowieso einen Ansprechpartner und Organisator hat, mit dem er einen Vertrag hat und den er dafür bezahlt (Veranstalter) um Welten besser geschützt wird als jemand, der - aus welchen Gründen auch immer - keinen derartigen Mittelsmann hat.
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03 Apr 2020 11:31 #585230
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Sasa schrieb:
Hallo Lotusblume, ja es wird auch andere Branchen treffen, aber das ist doch kein Argument. Frei nach dem Motto: Weil der es tut, tue ich es auch.
Die Reisebranche besteht nicht nur aus grossen Konzernen, sondern es gibt so viele kleine Reisebüros Vermittler usw.
Die Fluglinien haben Zehntausende Mitarbeiterinnen und wenn die alle Arbeitslos werden, wird das sicherlich unsere Wirtschaft noch weiter belasten.
Aber ich will es gar nicht weiter argumentieren, ich will nur schreiben was Helmut Schmidt einst sagte.
In der Krise lernst du die Menschen wirklich kennen.
Ich finde es egoistisch und unsolidarisch, in der derzeitigen Situation auf Rückzahlung der gebuchten Reisen zu pochen.
Mich betrifft es auch und zwar für fünf Personen.

Viele Grüße
Sasa

Liebe Sasa

Bitte es nicht gleich in den "falschen Hals" bekommen was ich schreibe, aber ich kann Deine Argumentation wirklich nicht bzw. nur zum Teil nachvollziehen.

Ich finde es zu hart ausgedrückt, dass derjenige, also auch ich, egoistisch und unsolidarisch mit einem DAX Konzern wie Lufthansa ist, wenn für eine nicht erbrachte Leistung das (seit Monaten) bezahlte Geld zurückgefordert wird?

Ich frage mich wo sich z.B. LH - darum geht es mir - solidarisch zeigt mit den Kunden? Das Ganze ist mir viel zu einseitig ausgelegt und betrifft nur zu einem Teil die Urlaubsflüge.

Meine geschäftlich gebuchten und stornierten Tickets übersteigen die privaten um ein Vielfaches. Auch ich muss meine Mitarbeiter und Geschäftskunden bezahlen und kann keine Abschlüsse erwirken, wenn ich zu den Meetings nicht anreisen kann.

Gila
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