Am nächsten Morgen war es dann soweit: Gorillas suchen!
Hierfür fuhren wir ca. 30 Minuten bis zur UWA Ranger Station Rushaga.
Es gab ein ca. 20-minütiges Briefing und dann wurde man in Gruppen von max. 8 Personen eingeteilt.
Unsere Truppe bestand aus 6 Touris, 2 Guides und mehreren Trägern. Auch wenn es nicht unbedingt nötig ist, dass man den Rucksack hinterher getragen bekommt, ist es für die Dorfbewohner eine der wenigen Möglichkeiten, 20 Dollar zu verdienen. Daher haben wir jeweils einen hilfsbereiten Träger engagiert. Wirklich eine große Hilfe, insbesondere bei besonders rutschigen und sehr unwegsamen Passagen hat man immer eine helfende Hand gehabt.
Trotz voran geschickter Tracker, welche die Spuren der letzten Nacht orten, hat sich unsere Gorilla-Familie sehr gut vor uns versteckt. Nach ca. 2 Stunden (da war ich schon fix und alle), machte unser Guide uns große Hoffnungen und sagte, hinter der nächsten Kurve wären die Gorillas. Leider nicht! Sie waren schon wieder weiter gezogen. Nach einer weiteren Stunden hieß es wieder: gleich sehen wir sie. Aber wieder nicht. Sie liefen immer wieder vor uns davon. Es fing irgendwann an zu regnen, so dass es auch noch sehr rutschig und schlammig wurde. Nach weiteren 1,5 Stunden haben wir sie endlich gefunden. Ich kann gar nicht sagen, wie lange wir uns dort aufgehalten haben, ca. 30-45 Minuten, da verschwanden die Gorillas immer tiefer in den Wald. Da hieß es für uns dann: wir machen uns auf den Rückweg. Wir waren alles in allem ca. 7,5 Stunden zu Fuß unterwegs, über teilweise sehr dichten und sehr steilen Wald, hoch und runter bei knappen 30 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Oft war der Einsatz einer Machete nötig, um den Weg frei zu schlagen. Ich muss sagen, dass es eine der anstrengendsten Wanderungen war, die ich jemals gemacht habe. Wir waren alle fix und fertig (außer natürlich die Einheimischen, für sie sah es aus wie ein Spaziergang in Gummistiefeln
! Von anderen Reisenden, die am gleichen Tag bei einer anderen Gruppe unterwegs war, haben wir gehört, dass diese großes Glück hatten und deren Gorilla-Familie bereits nach ca. 30 Minuten gefunden haben.
Man bekommt am Schluss noch ein Gorilla-Zertifikat ausgehändigt
Abends hieß es dann: Wunden lecken und ein bisschen jammern
Ich hab dann noch für den Rest der Reise eine schöne Schleimbeutelentzündung in der Schulter bekommen – herrlich bei den Rumpelpisten