THEMA: Uganda/Rwanda not same same
13 Sep 2015 21:29 #399100
  • ANNICK
  • ANNICKs Avatar
  • Profite, on ne vit qu'une fois!
  • Beiträge: 7706
  • Dank erhalten: 19529
  • ANNICK am 13 Sep 2015 21:29
  • ANNICKs Avatar
@Carsten: hatte euch Beiden schon vermisst! Schade dass diese Ziele nicht auf euere Liste stehen....... B)

@Bayern Schorsch: Forumsfaul, igitigit. Schäme dich! :sick:
Zum Glück sind Bele und ich sehr geduldig...... :P



Fortsetzung

Danach müssen wir leider das Zentrum von Kigali durchfahren. Da herrscht wieder reger Verkehr.





Anschliessend nehmen wir die Richtung Giratama. Diese Stadt hat nicht viel zu bieten. Wir gönnen uns aber im Splendid Hotel eine Pause mit Café und Kuchen. Dann geht es weiter. Am Kabgayi Memorial biegen wir links ein nach Shyogwe. Man ist auf einmal Mitten in der Pampa und die Landschaften gefallen uns sehr.













In Shyogwe haben wir Mühe unseren Weg zur Jangwe Lodge zu finden. Es gibt absolut kein Hinweisschild. Die Einheimischen scheinen aber alle zu wissen wo sie steckt! :)
Um 16 Uhr kommen wir endlich an.









Lydie und Georges heissen uns recht herzlich Willkommen. Georges Kamanayo Gengoux ist ein ehemaliger Filmemacher. Er wurde im Jahre 1947 geboren. Sein Vater ein Belgier und die Mutter Rwanderin.
Sein Zuhause gefällt uns auf Anhieb. Man hat das Gefühl in einer Hazienda zu sein. Lydie bringt uns zum Zimmer 5.





Es ist einfach aber sehr herzig eingerichtet und geräumig.









Das Bad finden wir sehr sauber und bequem.









Wir ziehen uns schnell um und kühlen uns im riesigen Schwimmbad ab.









Es tut gut. Danach plaudern wir mit Georges auf der Veranda.





Er leiht mir auch sein Dongo für's Internet denn es gibt hier kein Wifi.

Da machen wir auch mit dem belgischen Architekten Laude Van Pee Bekanntschaft. Er lebt seit 40 Jahren in Rwanda und hat die Pläne für die Museen in Butare und Kibuye geschmiedet. Er ist auch George's bester Freund. Laude hat auch 4 Bestsellers über Rwanda geschrieben. Diese 2 Kerle sind echt interessant.

Um 19 Uhr wird das Abendessen serviert. Es gibt eine wunderbare frische Gemüsesuppe, Osso Bucco, Rindzunge, frisches Gemüse, Salate und zur Nachspeise ein Früchtesabayon.
Hier lässt es sich gut leben! :silly:

Wir plaudern tatsächlich bis um Mitternacht.

Preis für das Zimmer in Halbpension: 100'000 FRW

Morgen geht es weiter nach Butare.
Letzte Änderung: 13 Sep 2015 21:37 von ANNICK.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: chris p, lilytrotter, Topobär, Butterblume, picco, KarstenB, Papa Kenia, Graskop, Daxiang, Bushtruckers und weitere 3
14 Sep 2015 16:49 #399202
  • ANNICK
  • ANNICKs Avatar
  • Profite, on ne vit qu'une fois!
  • Beiträge: 7706
  • Dank erhalten: 19529
  • ANNICK am 13 Sep 2015 21:29
  • ANNICKs Avatar
28.07.2015

Gegen 7 Uhr spazieren wir in der Anlage herum. Lode und Georges schwimmen auch schon eine Runde im Pool. Wir würden sehr gerne hier noch eine Nacht verbringen aber unser Programm für die nächsten Tage steht noch nicht wirklich fest.
Um 8 Uhr frühstücken wir gemütlich alle zusammen.









Es schmeckt wunderbar und es fehlt an Nichts.

Eine Stunde später verlassen wir Jangwe Lodge und machen uns auf den Weg nach Nianza, das damalige Zentrum der Tutsi Monarchie. Wunderschöne Landschaften und Szenen begleiten uns.













Da besuchen wir das King's Palace Museum. Eintritt 6000 FRW pro Nase, Guide inbegriffen.





Da residierte der "Mwami" in geräumigen Hütten mit hoch aufgewölbten Kuppeln. Wir müssen die Schuhe ausziehen.Der Guide geleitet uns ins schummrige Innere der Haupthütte.





Nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben erkenne ich eine riesige Schlafstelle.





Es war das Bett des Königspaars, ein echtes Kingsize Bett. Nur dem König und der Königin war es erlaubt in diesem Bett zu schlafen. In der ruandischen Kultur mussten die gross gewachsenen Könige grosse Betten haben und nur der König konnte beim Schlafengehen den Haupteingang benutzen. Die Königin durfte das nicht. Denn in der ruandischen Kultur darf eine Frau, wenn sie zu Bett geht, keinesfalls über einen Mann hinwegsteigen.... :blink:
Deshalb musste die Königin einen Nebeneingang benutzen wo andere Frauen sassen und traditionelle Tänze und Lobpreisungen aufführten.

Hinter der Königshütte treten wir auf einen Hof. Dort ist das zu bewundern was für Tutsi Könige am meisten zählte: schlanke braune Ankolerinder, gekrönt mit ausladenden lyraförmigen Hörnern.












Ein Angestellter kümmert sich speziell um die Tiere und Zucht.













Auf einmal herrscht überall Aufregung. Eine Dame mit Bodyguards erscheint vor uns.









Wir erfahren vom Guide dass es sich um die Staatsministerin für Kultur handelt. In den Dreissigerjahren haben dann die Belgier dem König einen modernen Palast gebaut.









Drin gibt es prächtige Möblierungen und Dekorationen aus dieser Epoche. Bei unserem Besuch war das Fotografieren im Innern nicht erlaubt. Ich konnte aber heimlich 2 Bilder schiessen....








Fortsetzung folgt.
Letzte Änderung: 14 Sep 2015 17:02 von ANNICK.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: chris p, K.Roo, lilytrotter, Butterblume, fotomatte, speed66, picco, Papa Kenia, Graskop, Daxiang und weitere 4
15 Sep 2015 21:10 #399378
  • ANNICK
  • ANNICKs Avatar
  • Profite, on ne vit qu'une fois!
  • Beiträge: 7706
  • Dank erhalten: 19529
  • ANNICK am 13 Sep 2015 21:29
  • ANNICKs Avatar
Gegen 13 Uhr essen wir eine Kleinigkeit in Nianza Stadt. Anschliessend fahren wir nach Butare und besuchen das ethnographische Museum. Eintritt hier auch 6000 FRW pro Person.








Durch die ausführliche und detaillierte Ausstellung in Verbindung mit den informativen Erläuterungen des Museumsführers, erhalten wir einen präzisen Eindruck über den Prozess der Zivilisation im heutigen Ruanda und die Entwicklung der ruandischen Gesellschaft von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart.
Das Museum wurde vom belgischen König Baudoin gestifftet und 1989 eröffnet. Das ganze Gebäude wurde vom Architekten und Ethnologue Lode van Pee geplant.





Wir verbringen eine gute Stunde im Museum. Danach geht es weiter Richtung Nyungwe NP. 5 Kilometer ausserhalb der Stadt sehen wir auf einmal eine Zinn Fabrik auf der rechten Seite: "Etainerie de Huye". Da halten wir an. Hier soll das purste Zinn auf der Welt verabeitet werden (99,80%) Es besitzt keine Legierung so dass man es ohne Gefahr für kulinarische Zwecke verwenden kann. So werden Löffel, Gabel, Kruge, Teller hergestellt.
Wir gucken uns verschiedene Ateliers an.





















Zum Schluss besuchen wir noch den Laden.








Wir kaufen ein Rhino und 2 Gorillas aus Zinn. Die Dame säubert gerade unser Kauf.





Dieser Besuch ist echt zu empfehlen.

Um 16.30 erreichen wir die Stadt Gikongoro und beschliessen da im Golden Monkey Hotel zu übernachten.









Wir nehmen im Erdgeschoss das Zimmer 302. Es ist klein, einfach









mit Dusche/WC.









Wifi funtionniert sehr schnell und sogar im Zimmer! That's also Afrika...... :)

Nach dem Duschen gönnen wir uns auf der Restaurantterrasse ein Primus. Es tut gut. :silly:





Gegen 19 Uhr bestellen wir auch unser Abendessen. Es braucht eine ganze Stunde bis es unser Tisch erreicht. Avocado Vinaigrette schmeckt wunderbar. Das Hähnchen dagegen ist wirklich ungeniessbar. :pinch:

Preis für das Zimmer in B&B: 60 US$ Da kann man keine zu grosse Erwartungen haben! B)

Morgen geht es weiter zum Nyungwe NP
Letzte Änderung: 15 Sep 2015 21:23 von ANNICK.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: K.Roo, Topobär, picco, Uli.S, KarstenB, Papa Kenia, pc_espe, Graskop, Daxiang, Applegreen und weitere 1
15 Sep 2015 22:20 #399389
  • K.Roo
  • K.Roos Avatar
  • Der Augenblick ist das Leben
  • Beiträge: 1920
  • Dank erhalten: 1683
  • K.Roo am 15 Sep 2015 22:20
  • K.Roos Avatar
ANNICK schrieb:



Wir nehmen im Erdgeschoss das Zimmer 302. Es ist klein, einfach









mit Dusche/WC.









Wifi funtionniert sehr schnell und sogar im Zimmer! That's also Afrika...... :)

Nach dem Duschen gönnen wir uns auf der Restaurantterrasse ein Primus. Es tut gut. :silly:





Gegen 19 Uhr bestellen wir auch unser Abendessen. Es braucht eine ganze Stunde bis es unser Tisch erreicht. Avocado Vinaigrette schmeckt wunderbar. Das Hähnchen dagegen ist wirklich ungeniessbar. :pinch:

Preis für das Zimmer in B&B: 60 US$ Da kann man keine zu grosse Erwartungen haben! B)

Morgen geht es weiter zum Nyungwe NP


Wie unterschiedlich doch die Reiseansprüche sind ;)

Auch wir waren im Goldenen Monkeys, und ich empfand es als absolut geil, weil ich seit langem wieder eine warme Dusche hatte,und permanenten Strom .
Aber wir haben keine 60 US Dollar bezahlt :whistle:

gegessen haben wir allerdings nicht. Das Frühstück war schon ein Erlebnis für sich.
Keine 100 Meter um die Ecke wäre die Mutzig Bar gewesen, eine kleine einfache lokale Bar,mit leckerem lokalen Essen,
Und richtiges Bier hätte es auch gegeben, Primus hat nämlich mein Gaumen Geschmack NICHT bestanden
Letzte Änderung: 16 Sep 2015 00:43 von K.Roo.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: chris p, pc_espe, Applegreen
16 Sep 2015 22:24 #399570
  • ANNICK
  • ANNICKs Avatar
  • Profite, on ne vit qu'une fois!
  • Beiträge: 7706
  • Dank erhalten: 19529
  • ANNICK am 13 Sep 2015 21:29
  • ANNICKs Avatar
29.07.2015

Gegen 8 Uhr frühstücken wir im Restaurant. Es gibt ein kleines sehr einfaches Buffet.





Eine halbe Stunde später fahren wir Richtung Murambi Genocide Memorial. Es gehört zum Dorf Nyamagabe. Hier wurden 1994 rund 45'000 Menschen innerhalb 4 Tagen mit Macheten abgeschlachtet.





Aus dem Gebäude kommt uns ein Ruander entgegen.





Er ist der Direktor der Gedenkstätte und spricht gut französisch. Er fragt ob er uns draussen herumführen kann. Wir akzeptieren sofort.
Die Gedenkstätte ist eine technische Schule, die 1994 im Bau war.





Zu der Schule gehören zahlreiche kleinere Nebengebäude, die als Speise-und Schlafsäle dienen sollten.





Der Direktor erzählt uns, dass die lokale Regierung mit Unterstützung der Kirche, die Tutsis der Region aufgefordert hat, sich anstatt in Kirchen in der Schule zu versammeln, da diese von Truppen, unter anderem aus Frankreich, beschützt wird.
Daraufhin strömten zigtausende Tutsis in die Schule. Zunächst wurde den Menschen noch zu Essen und zu Trinken gegeben damit sie sich in Sicherheit fühlten.
Nach kurzer Zeit wurden allerdings Strom und Wasserleitungen gekappt, die Menschen wurden immer schwächer und schwächer, die französischen Truppen verschwanden, die Völkermörder kamen. Am 21. April begann die Interahamwe mit dem Massenmord in Murambi. Granaten wurden durch die Fensterscheiben geworfen. Alle Ueberlebenden wurden innerhalb von 4 Tagen mit Macheten zerhackt. Nur 12 Menschen haben das Massaker überlebt.
Nachdem das Morden in Murambi vorbei war, kamen französische Truppen und errichteten einen Volleyballplatz über den Massengräbern, um zu vertuschen was geschehen war.
Heute wissen viele Franzosen dass unsere Politiker dort Mist gebaut haben.....

Der Direktor führt uns zum ersten der Nebengebäude. Rund 1000 Leichen wurden hier mit einem Leimpräparat konserviert. In jedem Raum der Nebengebäude sind Leichen zur Schau gestellt. Hauptsächlich Frauen und Kinder. Bei einigen kann man erkennen wo sie von der Machete getroffen wurden., manche haben noch Haare, bei vielen hat man das Gefühl einen leideten Gesichsausdruck erkennen zu können.
Der Geruch ist sehr intensiv. Ich nehme an dass es an die Chemicalien liegt. Ich gehe durch die Räume wie in einem Museum und bin einfach leer und sprachlos.

Wir satehen nun an den Ort, an dem französische Soldaten kurz nach den Massaker über tausende von Leichen Volleyball spielten.....Ausser unseren Stimmen ist nichts zu hören. Die Sonne scheint, wir stehen am Gipfel eines Hügels, um uns herum nichts als weitere Hügel.





Dieser Besuch hat mich sehr berührt. Erst jetzt verteht man wirklich was da los war. Zum Schluss hinterlassen wir eine "Donation" in der Box. Dem Direktor geben wir auch einen Lift bis zur Hauptstrasse. Er muss nach Kigali.

Es geht dann weiter zum Nyungwe NP. Bald kommen auch schon die ersten Teeplantagen.









Die Teerstrasse ist ganz neu. Die Chinesen haben da gute Arbeit geleistet.





Unterwegs sehen wir immer wieder Einheimische auf der Strasse





sowie LKW's die zu schnell gefahren sind.









Landschaftlich wird es auch immer schöner.

















Gegen 11 Uhr erreichen wir das Nyungwe Visitor Center.





Fortsetzung folgt.
Letzte Änderung: 16 Sep 2015 22:34 von ANNICK.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: chris p, K.Roo, Topobär, Butterblume, fotomatte, speed66, picco, Mucki, Daxiang, Bushtruckers und weitere 1
16 Sep 2015 23:01 #399574
  • K.Roo
  • K.Roos Avatar
  • Der Augenblick ist das Leben
  • Beiträge: 1920
  • Dank erhalten: 1683
  • K.Roo am 15 Sep 2015 22:20
  • K.Roos Avatar
ANNICK schrieb:
29.07.2015

Eine halbe Stunde später fahren wir Richtung Murambi Genocide Memorial. Es gehört zum Dorf Nyamagabe. Hier wurden 1994 rund 45'000 Menschen innerhalb 4 Tagen mit Macheten abgeschlachtet.

Der Direktor führt uns zum ersten der Nebengebäude. Rund 1000 Leichen wurden hier mit einem Leimpräparat konserviert. In jedem Raum der Nebengebäude sind Leichen zur Schau gestellt. Hauptsächlich Frauen und Kinder. Bei einigen kann man erkennen wo sie von der Machete getroffen wurden., manche haben noch Haare, bei vielen hat man das Gefühl einen leideten Gesichsausdruck erkennen zu können.
Der Geruch ist sehr intensiv. Ich nehme an dass es an die Chemicalien liegt. Ich gehe durch die Räume wie in einem Museum und bin einfach leer und sprachlos.

Dieser Besuch hat mich sehr berührt. Erst jetzt verteht man wirklich was da los war. Zum Schluss hinterlassen wir eine "Donation" in der Box. Dem Direktor geben wir auch einen Lift bis zur Hauptstrasse. Er muss nach Kigali.

sowie LKW's die zu schnell gefahren sind.





Fortsetzung folgt.

Nur wer selber Vor Ort war und die zugerichteten Körper sah,kann in etwa erahnen wie bestialisch die Menschen damals ABGESCHLACHTET wurden.

Der Anblick der präparierten Leichen und die Gesichtszüge der Toten wirken surreal....

Auf einigen Torsos wurden Blumengebinde abgelegt, die dem Toten einen Namen geben...





Annick:
Als ich deinen LKW sah musste ich schmunzeln, denn der war auch zu meiner Zeit schon in der Maikäferstellung. :laugh:

Ich denke, der wird auch noch in den nächsten 5 Jahren in der Stellung verweilen :D
Letzte Änderung: 16 Sep 2015 23:39 von K.Roo.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.