Dienstag, 15.1.2013 und Mittwoch, 16.1.2013
Die nächsten beiden Tage bleiben wir noch auf Kluge’s Guestfarm. Die Medikamentenallergie nimmt ihren Lauf: Morgens ist auch das Gesicht stark betroffen, die Lippen sind üppig angeschwollen, die Nase schief, die Augenlider dick. Dafür sieht der Oberkörper, wo alles begonnen hat, wieder besser aus. Wir frühstücken aber zusammen und Helmut will auch den Tag über aufbleiben, damit wir nachts besser schlafen können.
Ich mache eine Wanderung durch den "hauseigenen" Regenwald.
Im Nachbarzimmer wohnt seit heute ein Österreichisches Ehepaar. Die beiden sind mit Douglas‘ Camper mit Dachzelt unterwegs. Wie klein doch die Welt ist. Es stellt sich heraus, dass der Mann Internist ist, und er schaut sich an, was der Ugandische Arzt verordnet hat. Gottseidank findet er, dass Diagnose und Medikamentierung ok sind, das beruhigt uns zusätzlich.
Am zweiten Morgen nach dem Frühstück machen wir zusammen eine Wanderung durch den kleinen Regenwald. Ich bin so froh, dass es Helmut allmählich besser geht. Das Malarone kann er natürlich nicht weiter nehmen und ab sofort müssen wir doppelt Vorsorge treffen gegen eventuelle Mückenstiche.
Ansonsten verläuft der Tag ruhig, wir packen schon ein bisschen und checken und säubern auch das Auto in Ruhe. Im Restaurant hatten wir schon beim Frühstück Kontakt zu zwei weißen Patres, die hier ein paar Tage Urlaub machen. Sie leben schon ihr ganzes Erwachsenenleben in Mbarara bzw. Kampala und wettern heftig über die westliche Pharmaindustrie. Aus ihrer Sicht ist eine Malariaprophylaxe unsinnig, es würde ausreichen, wenn man sich bei einer Erkrankung rechtzeitig behandeln lassen würde. So verschieden sind die Meinungen …
Am Nachmittag wagen wir einen kleinen Ausflug in die Kraterregion,
die sich südöstlich von Fort Portal erstreckt. Es ist unglaublich, wie sich hier Kratersee an Kratersee reiht. Die Landschaft ist phantastisch, die Straße windet sich durch die Hügellandschaft, von jeder nächsten Ecke hat man einen neuen Blick. Aber auch hier ist jeder Flecken Erde landwirtschaftlich genutzt. Überall stehen die kleinen Häuser der Bauern, ab und zu kommen wir durch ein Dorf. Die Straße ist extrem schlecht aber wir vertrauen auf die T4A-Karte und fahren selbst schmalste Wege. Ein einziges Mal müssen wir umkehren, der Weg scheint im Tal durch einen Sumpf zu führen. Der Feldweg wird zu einem Trampelpfad und das trauen wir uns dann doch nicht.
Wir essen auf der Guestfarm zu Abend und unterhalben uns noch einmal mit den beiden Patres. Morgen wird es endlich "normal" weitergehen.