THEMA: Reisebericht: Im Osten geht die Sonne auf
01 Apr 2011 15:15 #182445
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8844
  • Topobär am 01 Apr 2011 15:15
  • Topobärs Avatar
10.Tag
09.01.2011
Lake Mburo Nationalpark - Jinja


Bevor wir uns auf den Weg nach Jinja machten, ging es noch einmal auf Gamedrive.

Heute sahen wir sehr viele Elands. Leider waren die extrem scheu und flüchteten sowie sie uns nur sahen. Es gab keine Chance auf ein Foto.

Die Warzenschweine waren dagegen nur scheu, wenn sie Jungtiere dabei hatten. Wie heißen die Kleinen bei denen eigentlich - Ferkel oder Frischling?

Alle anderen Tiere hatten keine Angst und ließen uns dicht heran, die Topis sogar trotz Nachwuchs.



Einen besonders guten Ruf hat der Lake Mburo Nationalpark bei den Vogelfreunden. Ich hab da leider nicht so den Blick für. Mir fallen meist nur die bunten oder großen Vögel ins Auge.



Mitten aus der Ebene erhebt sich ein steiler Hügel, der Kazuma Lookout. Dort wollten wir hoch, um mal einen Überblick über die Seenlandschaft zu bekommen. Ich unterschätzte die Steilheit der Auffahrt und fuhr ohne Untersetzung hoch. Einen Meter bevor es wieder flacher wurde, ging dem Motor die Puste aus. Wäre im Normalfall nicht weiter schlimm, da es aber in der Nacht geregnet hatte, fingen wir umgehend an, den Hang wieder runter zu rutschen. Leider nicht in der Spur - das Heck brach nach rechts aus. Wir kamen in immer bedrohlichere Lage, quer zum Hang und drohten umzukippen. Mir blieb nichts anderes übrig, als von der Bremse zu gehen um den Wagen wieder lenkbar zu machen. So konnte ich den Wagen zwar wieder in Falllinie bringen, allerdings zu dem Preis, dass wir noch schneller geworden waren. Dies wiederholte sich ein paar mal, bis der Hang endlich flacher wurde und wir zum stehen kamen. Während des Rutschens schrie Kathrin immer was von Bäumen und Büschen, die im Weg seien. Ich hielt es aber für erheblich besser, durch einen Baum oder Busch gebremst zu werden, als umzukippen.

Der zweite Versuch mit Untersetzung klappte dann ohne Probleme. Gelohnt hat es sich aber nicht sonderlich, da die Aussicht aufgrund des starken Dunstes sehr eingeschränkt war.

Dann wurde es Zeit, uns auf den Weg nach Jinja zu machen. Zunächst machte wir aber noch einen kurzen Stop, um die gestern nicht erhältlichen Tomaten einzukaufen.



Die Strecke über Masaka bis Kampala war sehr anstrengend zu fahren. Meist war nur eine Fahrbahn asphaltiert und die andere Schotter. Dazu dichter Verkehr und ein oftmals todesverachtender Fahrstil der Einheimischen. Es sind allerdings reichlich Straßenbauarbeiten im Gange, so dass diese Strecke sicherlich im Kürze erheblich angenehmer zu befahren ist. Auffallend dabei ist, dass die Bauarbeiten alle in Eigenregie durchgeführt wurden, es waren keine chinesischen Firmen zu sehen.

Dank des Northern Bypass waren wir in weniger als 30min. an Kampala vorbei.

Bevor wir uns eine Unterkunft an den Bujangali Falls suchten, statteten wir erst einmal den Fällen einen Besuch ab. Eins steht für mich schon jetzt fest: Bei der nächsten Reise nach Uganda wird hier geraftet.



Zur Übernachtung entschieden wir und für das Eden Rock Resort. Hier wohnten vor allem Wildwasser-Kayaker aus aller Welt. Es gibt eine Große, mit schattenspendenden Bäumen aufgelockerte Zeltwiese. Die Sanitäreinrichtungen sind in Ordnung, es gibt sogar warme Duschen.

Das Abendessen im Restaurant des Eden Rock Resorts war lecker. Leider waren die Portionen recht klein und wir mussten 2 Stunden auf den Hauptgang warten. Bis dahin hatten die diversen GinTonic, die ich auf leeren Magen trinken musste schon eine gewisse Wirkung erzielt. :blink:
Letzte Änderung: 01 Apr 2011 15:21 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluffy, Kiboko
05 Apr 2011 13:47 #183003
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8844
  • Topobär am 01 Apr 2011 15:15
  • Topobärs Avatar
11.Tag
10.01.2011
Jinja - Masai Mara (Oloololo Gate)

460km

Eigentlich wollten wir im Restaurant frühstücken gehen, aber aufgrund der gestrigen Wartezeit und der vor uns liegenden Kilometer machten wir uns dann doch lieber selbst ein Frühstück, um zeitig los zu kommen.



In einer guten Stunde hatten wir den Grenzübergang Busia erreicht, wo wir wieder nach Kenia ausreisen wollten. War der Grenzübergang von Malaba, den wir beim Hinweg nutzten durch die Masse an LKW's geprägt, so fanden sich hier kaum welche. Der Grenzübergang Busia liegt mitten in einer größeren Stadt, weshalb hier in erster Linie sehr viele Menschen die Grenze passierten.

Wir namen uns wieder einen professionellen Helfer, der uns durch die Wirren der Grenzbürokratie lotsen sollte. Das klappte auch ganz gut, bis eine ugandische Grenzbeamtin behauptete, wir hätten unser Visum überzogen. Wir wurden hinter die Theke gebeten und sollten eine nicht unerhebliche Strafe zahlen. Wir konnten uns dass erst gar nicht erklären und brauchten einige Zeit, bis wir die Zusammenhänge verstanden. Dann konnten wir der Grenzbeamtin allerdings auch schnell zeigen, dass Sie bei den Monaten durcheinander geraten war. Das war Ihr extrem peinlich und unter vielen Entschuldigungen wurden wir verabschiedet.

Danach hatten wir dann noch mit einem übereifrigen kenianischen Zollbeamten zu tun. Dieser wollte am liebsten für sämtliche Zusatz- und Campingausstattung die der Wagen hatte (und das war einiges) Zoll kassieren. Es dauerte eine Weile, bis wir ihm klar gemacht hatten, dass all diese Ausrüstung in Kenia gemietet worden war.

Trotz all der kleinen Hindernisse, konnte die Fahrt schon nach einer Stunde weitergehen.

Kurz vor Kisumu fährt man durch eine schöne Hügellandschaft. Die Hügel sind über und über mit Felskugeln bedeckt. Wäre hier nicht solch ein anstrengendes feuchtheißes Klima, könnte man sicherlich ein erstklassiges Bouldergebiet erschließen.



In Kisumu galt es dann für die kommenden 4 Tage in der Masai Mara groß einzukaufen. Das sollte uns unerwartet viel Zeit kosten. Der große Tuskys Supermarkt stellte sich als Enttäuschung heraus. Es war längst nicht alles erhältlich, was wir brauchten, alkoholische Getränke gab es gar nicht. Am Stadtrand fanden wir dann einen großen Nakumatt. Hier war die Auswahl wirklich riesig - hätten wir diesen Supermarkt doch gleich aufgesucht. Einzig Cola light war in ganz Kisumu wie auch an vielen anderen Orten nicht zu bekommen. Anscheinend sieht man in Afrika keinen Markt für Lebensmittel, die noch nicht einmal Kalorien zu bieten haben.

Nach Kisumu wurde die Fahrt dann recht anstrengend. Der Asphalt ragte ca. 20cm über die Bankette hinaus, welche auch noch relativ steil zu den Seiten abfiel. Wenn man hier vom Asphalt abkommt, ist ein Umkippen sicher kaum noch zu verhindern. Damit es noch etwas spannender wird, war die Straße so schmal, dass zwei LKW's gerade so aneinander vorbei kamen, gab es reichlich Schlaglöcher und sehr viele Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer.

In Kisii war Markt, was bedeutete, das tausende Menschen zu Fuß in der Stadt unterwegs waren und man mit dem Wagen nur in Schrittgeschwindigkeit durchkam. Das bunte Treiben war aber sehr sehenswert. Wenn man es nicht gesehen hat, kann man sich als Mitteleuropäer nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn hier in einer Provinzhauptstadt Markttag ist.



Auf einer nagelneuen sehr guten Asphaltstaße ging es dann weiter nach Kilogoris. Hier ist die letzte Chance vor der Masai Mara noch einmal den Tank zu füllen.

Ab Kilogoris verspricht der Reiseführer eine akzeptable Piste in die Masai Mara. Was wir finden ist die heftigste Strecke in einen Nationalpark, die ich je gefahren bin. Dagegen sind die Zufahrten in Botswana ein Zuckerschlecken. Mal betonhart mit tiefen in den Fahrspuren gegeneinander versetzten Löchern, dann wieder Schlamm - häufig der berüchtigte "black-cotton-soil", und dazwischen Fels und spitze Steine. Was ist dagegen schon ein wenig Tiefsand?

Wir waren weit hinter unserer Zeitplanung. Auf dieser Strecke wollte ich in keinem Fall in die Dunkelheit geraten. Da hies es so schnell wie möglich zu fahren, ohne dabei den Wagen zu beschädigen. Im Nachhinein bin ich noch immer beeindruckt, was so ein Landcruiser wegsteckt.

In bereits fortgeschrittener Dämmerung erreichen wir das Escarpment.



Unter uns sehen wir das Oloololo Gate. Es brennt dort bereits Licht. Jetzt haben wir einen Orientierungspunkt, das beruhigt die Nerven. Wir verweilen trotzdem nicht Lange, denn hinter uns hat sich in der letzten Stunde ein gewaltiges Gewitter zusammengebraut. Die steile Abfahrt in die Mara möchte ich nicht im Wolkenbruch fahren.

Das Gate ist noch besetzt. Die Anmeldung sollen wir aber erst am nächsten Morgen machen - das ist uns nur recht. Wir können sogar noch Feuerholz bekommen.

Wir haben gerade im Camp alles aufgebaut, da erreichen uns die Ausläufer des Gewitters. Es bleibt zwar trocken, stürmt aber so heftig, dass es uns das Dachzelt wieder zusammenklappt. Erst als ich es mit Gummistrapsen fixiere, bleibt es stehen.

Das Kochen dauert durch den starken Wind ebenfalls erheblich länger als sonst, ist aber durch das starke Wetterleuchten am Horizont ein tolles Naturerlebnis. Immer wieder hören wir in der Ferne auch einen Löwen brüllen.

Gab es hier 2003 noch keinerlei Infrastruktur, findet man heute ein kleines Sanitärhaus mit Toilette, fließend Wasser und kalter Dusche. Welch ein Luxus.
Letzte Änderung: 05 Apr 2011 13:55 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Kiboko
07 Apr 2011 13:49 #183364
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8844
  • Topobär am 01 Apr 2011 15:15
  • Topobärs Avatar
Nachdem das mit den Foto-Links jetzt wieder funktioniert, will ich Euch nicht länger warten lassen.

12.Tag
11.01.2011
Masai Mara (Mara Triangel)


Für die Masai Mara hatten wir insgesamt 4 volle Tage. Unser Plan war, jeder der 4 Hauptregionen des Park einen vollen Tag zu widmen. Am heutigen ersten Tag stand das Mara Triangel auf dem Programm. Es handelt sich um das Gebiet zwischen Mara River und Oloololo Escarpment. Im Süden wird es durch die Grenze nach Tansania begrenzt.

Der Sonnenaufgang war einer derjenigen, die für den Titel dieses Reiseberichtes verantwortlich waren.



Mit uns waren Büffel auf der Campsite, die uns aber ignorierten, während wir uns so schnell wie möglich fahrbereit machten. Auf Frühstück wurde zunächst verzichtet - das wollten wir unterwegs nachholen. Dann galt es zunächst einmal den Eintritt zu entrichten. Hier am Oloololo Gate zahlten wir zunächst nur für einen Tag, denn das Mara Triangel ist eine separate Verwaltungseinheit innerhalb des Parks. Beim Auto stufte man uns irrtümlich in die Kategorie über 5 Sitzen ein, obwohl wir aufgrund der entfernten hinteren Sitzbank nur einen 4-Sitzer hatten. Ein Änderung der einmal im Computer eingegebenen Daten war nicht mehr möglich.:angry:

Vom Gate fuhren wir dann auf Fahrspuren Richtung südost bis an den Mara River. Auf den Karten der Masai Mara sind nur die Hauptwege verzeichnet. Auf Safari bedeutet dies dann freies navigieren anhand der Himmelsrichtung und Landmarken.

Wir erreichten den Mara auf Höhe des Governors Camp und folgten dem Fluß Richtung Süden. Inzwischen hatte es zugezogen, die Sonne sollte sich erst wieder gehen Mittag zeigen.

Hier in dem Gebiet wimmelte es von Antilopen. Besonders die große Anzahl von Wasserböcken fiel ins Auge. Erstmals bemerkte ich das Herz-Näschen dieser hübschen Antilopen.



Wir kommen an einigen Crossing Points des Flusses vorbei. Während der Migration muss hier die Hölle los sein. Sowohl was die Tiere betrifft, als auch was die Besuchermassen betrifft. Wir sind allein, sehen nur sehr selten mal einen anderen Safariwagen. Derzeit hat natürlich kein Tier Ambitionen den Fluss zu überqueren. Die riesigen Krokodile zeugen aber vom guten Nahrungsangebot, das der Fluss während der Migration bietet.



In der Nähe des Flusses sehen wir auch unsere erste Hyäne dieser Reise.



Nur ein paar hundert Meter weiter schon die nächste Hyäne. Der geht es aber nicht sehr gut. Die Geier sind schon dabei, sie zu zerpflücken.

Unterhalb des Hügels der Serena Lodge liegt eine einzelne Löwin. Sie verbleibt aber nur kurze Zeit und macht sich dann zielstrebig in Richtung Hügel auf den Weg.



Auch wir verlassen hier zunächst einmal den Fluss und fahren den Hügel hinauf. Dort oben entdecke ich nur wenig westlich des Serena Airstrips eine Gruppe von 4 Geparden, die auf einem kleinen Hügel ruhen, wie es für Geparden so typisch ist. Sie wollen immer die Umgebung im Auge behalten.



Warum sind eigentlich immer so beschissene Lichtverhältnisse, wenn ich Geparden sehe?

Weiter geht es Richtung Westen, auf das Oloololo Escarpment zu. Es ist gegen Mittag und uns knurrt der Magen - Zeit etwas zu essen. Die Ebene ist hier sehr übersichtlich so dass wir unbesorgt Tisch und Stühle rausstellen. Einige hundert Meter entfernt ziehen Elefanten vorbei. Vor uns viele Gazellen in der Ebene und das Escarpment dahinter. Eine einzelne Hyäne läuft vorüber - kann es einen schöneren Platz für ein spätes Frühstück geben?



Nach dem Essen fahren wir weiter bis an den Beginn des Escarpments und an ihm entlang Richtung Süden. Hier in der Gegend fällt der meiste Niederschlag in der Masai Mara und so präsentiert sich die Umgebung in saftigem grün.



Der Weg verläuft etwas erhöht am Hang entlang und so hat man einen herrlichen Blick auf die fruchtbaren Ebenen darunter. Immer wieder sehen wir große Büffel- und Elefantenherden dort entlang ziehen.

Bei Ngiro-Are verlassen wir das Escarpment und fahren Richtung Osten durch die Kurao Plain und die Eluai Plain. Unser nächstes Ziel ist die South Mara Bridge.



Unterwegs sehen wir viele Hyänen. Die meisten liegen jetzt während der heißen Mittagsstunden im Schlamm der Wasserlöcher, die es zu Hauf an der Strecke gibt.

In den Felsen bei der South Mara Bridge tummeln sich viele Siedler-Agamen. Die Männchen sind auf Brautschau und zeigen sich in leuchtenden Farben.



Jetzt folgen wir wieder dem Mara River Richtung Norden. Hier sind zunächst nicht allzu viele Tiere zu sehen. Je weiter wir nach Norden kommen, umso besser wird es. Hin und wieder zeigt sich die Sonne - da sieht ein Tierfoto doch gleich viel besser aus, selbst wenn es sich um etwas so "gewöhnliches" Motiv handelt, wie ein junges Impala.



So langsam knurrt wieder der Magen und wir machen noch eine Verpflegungspause. Das Dach unseres Wagens eignet sich dabei hervorragend als Aussichtspunkt.



Während wir picknicken kommt ein Schakal vorbei, schaut kurz, ob es wohl etwas abzustauben gibt und verzieht sich dann rasch, als es nichts gibt.



Unser nächstes Ziel ist Die Serena Lodge. Kathrin will dort Postkarten kaufen - das bedeutet mal wieder Schreibkram am Abend. Noch bevor wir die Lodge erreichen sehen wir eine Löwin am Wegesrand dösen. Ob das die Löwin von heute Morgen ist? Die beiden Punkte, wo wir die Löwin(nen) sahen liegen nur 2km auseinander. Vergleicht selbst.



Während Kathrin die Postkarten kauft, versuche ich die überall auf dem Lodgegelände rumlaufenden Dassies abzulichten. Gar nicht so einfach. Entweder sie halten nicht still, oder sitzen im Schatten, bzw. sind von Pflanzen halb verdeckt.



So langsam wird es Zeit, sich auf den Rückweg zur Campsite zu machen. Doch bis wir dort ankommen sollen, werden uns noch einige Löwen aufhalten. Nur wenige Kilometer von der Lodge entfernt liegen einige Löwinnen mit drei schon größeren Jungtieren. Sie gehen der typischen Löwenbeschäftigung nach - schlafen unter einem Schattenbaum. Wir sind heute mit Fotomotiven sehr verwöhnt und fahren bald weiter. Wie sich zeigt, eine sehr gute Entscheidung, denn nur wenige Kilometer vor dem Gate entdecken wir bei bereits einsetzender Dämmerung ein großes Löwenrudel mit sage und schreibe 13 süßen, tapsigen Löwenbabys, die munter miteinander spielen. Leider ist es schon so dunkel, das die Kleinen nur scharf auf ein Foto zu bekommen sind, wenn sie still halten.



Zurück auf der Campsite sind die Büffel noch immer da. Auch Feuerholz steht bei den Rangern erneut zum Kauf bereit.

Es kommt ein starker Wind auf. Um überhaupt kochen zu können und das Essen warm zu bekommen baue ich aus unserem zweiten Tisch einen provisorischen Windschutz für den Kocher.

Bei heftigem Wetterleuchten über der zentralen Mara und einigen GinTonic lassen wir diesen ersten Tag in der Masai Mara ausklingen.
Letzte Änderung: 07 Apr 2011 14:03 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Kiboko
07 Apr 2011 17:26 #183396
  • lilytrotter
  • lilytrotters Avatar
  • Beiträge: 4063
  • Dank erhalten: 4522
  • lilytrotter am 07 Apr 2011 17:26
  • lilytrotters Avatar
Hallo, Topobär!

Mit der neuen Darstellung der Fotos ist das Lesen gleich noch schöner.:)

Soll ich‘s nochmal sagen?
Ja, ich mach‘s:
Danke! Für deinen schönen und informativen Reisebericht.
Und wir können feststellen, an vielen Orten verändert sich viel in Afrika, an manchen Stellen sehr wenig, z.B. Kisii, Kisumu und der Weg in den Masai Mara…

Das mit den Ziegen is‘ne sehr nette Geschichte… :silly:

Grüße lilytrotter



Zu deinen Fragen:
Frischlinge sind es bei Wildschweinen
Ferkel bei Hausschweinen

Die beiden Löwinnen sind nicht dieselbe, das sieht man an den Schnurrhaaren. - Du musst nur die Reihen der kleinen schwarzen Pünktchen vergleichen, wo die Schnurrhaare sitzen, das sind die Marker, an den man die Individuen eindeutig identifizieren kann.
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 07 Apr 2011 17:27 von lilytrotter.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
08 Apr 2011 06:50 #183452
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8844
  • Topobär am 01 Apr 2011 15:15
  • Topobärs Avatar
Hallo Lilytrotter,

was gibt es schöneres, als solch ein Feedback. Da macht das Schreiben gleich doppelt soviel Spaß.

Wenn man dann noch etwas hinzulernt, wie bei den Schweinen und Löwen, kann es besser nicht sein.

Man merkt immer wieder, Du bist ein(e) sehr aufmerksame(r) Leser(in).
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: lilytrotter
12 Apr 2011 15:11 #183913
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8844
  • Topobär am 01 Apr 2011 15:15
  • Topobärs Avatar
13.Tag
12.01.2011
Masai Mara (Musiara Area)

121km

Ich träume von Afrika...
Ich träume von Löwen...
Ich träume, dass ein Löwe brüllt...
Ich träume... ...gar nicht mehr.
Da steht tatsächlich ein Löwe direkt neben dem Wagen und brüllt in ohrenbetäubender Lautstärke. Er zieht weiter, wie wir aus seinem sich immer weiter entfernenden Brüllen entnehmen können.

Es ist schon interessant, wie man die Geräusche der Umgebung in seine Träume integriert. Auch Kathrin, die zeitgleich mit mir aufwachte, hatte das Brüllen zunächst für einen Teil Ihres Traums gehalten.

Es ist noch tiefe Nacht und so drehen wir uns noch mal um. Ein paar Stunden Schlaf bleiben uns noch.

Der Sonnenaufgang übertrifft noch den gestrigen. Es ist erheblich klarer und zieht auch nicht gleich zu. Ballonfahrten scheinen derzeit der große Hit hier im Park zu sein. Wir zählen 4 Ballons, während wir frühstücken.



Das Gebiet, welches wir an diesem Tag erkunden wollen ist die Musiara Area. Dabei handelt es sich um das auf dem Kopf stehende Dreieck zwischen Mara River und Talek River, welches im Norden durch die Nationalpark-Grenze markiert wird.

Nach dem Frühstück ist schnell gepackt und wir machen uns auf den Weg. Zunächst verlassen wir die Masai Mara für ein kurzes Stück und fahren über die North Mara Bridge zum Musiara Gate, wo wir den Eintritt für die kommenden drei Tage zahlen.

Von hier aus geht es auf kürzestem Weg zum Mara River, welchen wir auch heute kurz südlich des Governors Camp erreichen. Die Sonne ist uns heute gewogen und wir fahren bei schönsten Wetter entlang des Ostufers durch die Paradise Plain in Richtung Süden.

Heute Vormittag ist Hippotag. Das Erste treffen wir schon eine ganze Ecke vor dem Fluss in einem Schlammloch, welches es bei unserer Ankunft jedoch hektisch verlässt.



Im Fluss selbst tummeln sich dann Massen an Hippos. Etwas ganz besonderes für uns war eine Mutter mit noch ganz kleinem Jungtier an Land. Was sind die niedlich, wenn sie noch so klein sind.



Etwas weiter südlich sehen wir auch viele Giraffen in der Nähe des Flusses.



Ganz bis an den Zusammenfluss von Mara und Talek kommen wir nicht. Wir fahren bereits einige Kilometer früher nach Osten in Richtung Talek, welchen wir in der Nähe des Rekero Camps erreichen - da werden Erinnerungen an unseren letzten Besuch in der Masai Mara wach. Auf der Strecke nicht nur viele Antilopen, sondern auch reichlich Vögel.



Kurz bevor wir den Olare Orok River erreichen, biegen wir nach Norden ab um auf die Rhino Ridge, den zentralen Bereich der Musiara Area, zu fahren. Wir hoffen hier die drei Gepardenbrüder wieder zu finden. Sie haben hier Ihr Revier und vor drei Jahren hatten wir leider sehr schlechtes Fotolicht, als wir sie sahen. Heute ist das Licht besser, dafür ist unsere Suche leider nicht von Erfolg gekrönt.

Was wir sehen ist eine einzelne Elefantenkuh mit ihrem Jungtier. Eine sehr merkwürdige Konstellation, solch ein Paar ohne Herde anzutreffen.



In der Ferne sehen wir eine riesige Herde Elands und immer wieder treffen wir auf Gruppen von Topis. Auffällig dabei ist, das immer ein Mitglied der Gruppe erhöht auf einem Hügel steht um die Umgebung zu überwachen. Solch ein Verhalten kannte ich von Geparden und Erdmännchen, bei Antilopen war es mir neu.



So langsam bilden sich ringsum mächtige Gewitterwolken und es zieht zu. Wir beschließen,uns schon mal so langsam in Richtung Talek Gate zu bewegen, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen wollen.



Unser Vorhaben, möglichst noch vor dem Gewitter im Camp zu sein, wird von einer Löwenfamilie durchkreuzt, die wir westlich der Airstrip-Furt durch den Olare Orok River entdecken. Drei Löwinnen und 4 Löwenbabys machen hier auf perfekte Familie.



Erst als die ersten Tropfen fallen, können wir uns losreißen - müssen wir uns losreißen, denn die Furt durch den Olare Orok River hat es in sich und wir wollen sie passieren, ehe der Fluss durch das Gewitter anschwillt. Man muss unbedingt auf den Felsplatten bleiben. Gleich daneben ist das Wasser ca. 2m tief. Woher ich das weiß? Wegen der Hippos, von denen gleich neben der Felsplatte nur Nase, Ohren und Augen aus dem Wasser schauen.



Hinter der Furt fahren wir entlang des kleinen Flusses nach Norden zur Hauptpiste vom Musiara Gate zum Talek Gate. Der Himmel hat inzwischen alle Schleusen geöffnet und es herrscht Weltuntergangsstimmung. Wir sind ordentlich am rutschen, obwohl das hier nicht der berüchtigte black cotton soil ist.

Kurz vor der Hauptpiste sehen wir ein größeres Rudel Löwen. Die Tiere versuchen vergeblich unter den Büschen Schutz vor dem Regen zu finden und schauen recht bedröppelt aus der Wäsche. Katzen mögen ganz entschieden keinen Regen.

Auf der Hauptpiste geht es zunächst recht gut voran, bis wir plötzlich vor einem über 30m breiten Fluss stehen. Den gibt es hier normalerweise nicht. Hier trennt sich jetzt die Spreu vom Weizen. Während wir und die mit Geländewagen ausgestatteten Safari-Unternehmen weiterfahren können, heißt es für die Safari-Unternehmen mit 4x4 Kleinbussen warten, bis der Wasserstand sinkt.



Bald darauf erreichen wir das Aruba Camp, unser Quartier für die nächsten beiden Nächte. Es gibt saubere Sanitäreinrichtungen. Die Dusche hat sogar warmes Wasser, tröpfelt aber leider eher, als dass man von fließendem Wasser sprechen könnte.

Das Areal ist umzäunt und mit dichter Vegetation bestanden, so dass man leider keine Aussicht hat.

Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant des Camps. Sehr gemütlich und lecker; für mich könnten aber die Portionen ein bisschen größer sein.
Letzte Änderung: 12 Apr 2011 15:24 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Gerd1942, Kiboko