Ich darf ein paar Anmerkungen machen und dabei auf über 30 Jahre ambitionierter Fotografie zurückgreifen.
Nur weil jemand im Automatikmodus fotografiert, soll er nicht auf DSLR verzichten müssen, weil diese so viel mehr kann.
Viele kompakte oder Bridges können heute ein Vielfaches von DSLRs. Was ihnen fehlt ist baulich bedingt der größere Sensor. Und genau deshalb soll, wer es sich leisten kann und will eine DSLR und die entsprechend lichtstarken Optiken kaufen. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen und hoher ISO sind sie deutlich besser als die kleinen Sensoren.
Ein gutes oder tolles Stativ wird keinen Blitz ersetzen. Ein Tier mit 2 Sekunden Belichtungszeit aufzunehmen wird selten tolle Ergebnisse liefern. Trotzdem blitze ich keine Tiere und möchte niemanden ermuntern, will lediglich hinweisen, dass das ein sinnloser Vergleich ist.
DSLRs mit lichtstarken Objektiven mit hoher Brennweite sind ein Traum, der kostet.
Bei der DSLR kannst du meist locker bei ISO800 arbeiten, ohne Pixelmatsch und Rauschen. Bei der Kompakten bist du da bereits am absoluten Ende der befriedigenden Bildqualität.
Fotografierst du mit Automatik aber RAW dann kannst du später noch sehr viel aus den Aufnahmen herausholen. Bokeh wohl nicht, aber bei entsprechenden Lichtverhältnissen, Brennweite wird die Automatik ohnehin aufblenden.
Bei den gestellten Fragen ist nicht anzunehmen, dass die Aufnahmen fürs Brötchenverdienen dienen sollen, also was solls?
Einschalten, draufhalten, knippsen ist besser als Einstellungen optimieren, Linse noch schnell wechseln und den falschen Augenblick perfekt abzulichten.
Wo bleibt der Spass?
Ich habe mich vor zwei Jahren vom Vollformat verabschiedet. Bewusst.
Ich lebe mit den Einschränkungen und den Freiheiten sehr gut. 4Kg weniger Handgepäck, weniger Verlustangst, schnelle Einsatzbereitschaft.
Ich werde auf meine kommende Reise eine Nikon P7800 und eine Lumix FZ300 mitnehmen. Die Lumix ist in unter einer Sekunde eingeschalten und ausgelöst.
Mit 4K Video, 60 Bilder/ Sek und herauslösbaren Einzelbildern und 25-600mm Kleinbildbrennweite bei durchgehend f2.8 dauert es lange bis die durchschnittlichen 300 Euro Teles punkten können.
Was geht, geht. Was nicht das nicht. Ich will mehr erleben als nur digitale Erinnerungen zu sammeln, ok, jetzt wird es philosophisch...
Auch wenn lange Brennweiten für die Tierwelt absolut erforderlich ist - bedenke die 500m Komfortzone für Rüssler und andere Zeitgenossen, so ist der Bereich bis 140mm dennoch der universellste, da würde ich keinesfalls Lücken reissen!
Dann eher die Teles mit Konverter pimpen oder mit Digizoom croppen.
Konverter mögen tolle optische Leistungen haben, bei kleiner als Vollformat noch besser da weniger Verzeichnung, aber sie verlängern die Belichtungszeit entsprechend. Dann musst du allenfalls ISO hochdrehen und da kannst du auch gleich digital zoomen auf niedrigerem ISO.
Du wirst zwar 1000 Tierfotos im Volltele schiessen, davon die 20 besten behalten.
Von 1000 Landschaftsfotos das min. zehnfache.
Gruss
Peter