THEMA: Ein Zebra in Zambia (Reisegeschichten)
25 Nov 2010 11:35 #163700
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  • helga am 25 Nov 2010 11:35
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Hallo Kurt,
bitte bitte bloß nicht straffen. Berichte, wie: aufgestandengegessengefahrengekucktgegessengeschlafen gibts doch genug.
Ganz herzlichen Dank für das Lächeln, Lachen, Grinsen, die Du ins Gesicht bringst.
Und weiter so.....
Lb Gruß von Helga
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25 Nov 2010 13:17 #163715
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  • Topobär am 25 Nov 2010 13:17
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Als wir im Mai die Grenze bei Sesheke überquerten, konnten wir alle Gebühren in Nam$ zahlen.
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25 Nov 2010 15:04 #163735
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  • Hanne am 25 Nov 2010 15:04
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Hallo Kurt,

ganz schön spannend und erlebnisreich. Danke schon mal, bei
dem Schittwetter gerade das Richtige - um an Afrika zu denken.
Liebe Grüsse
Hanne
8 x Südafrika,1x Zimbabwe, 22x Namibia, 4x Botswana, 1x Lesotho, 1 x Swasiland
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25 Nov 2010 17:49 #163750
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Hallo Klaus,

Siehe Bilder da sind die einzelnen Gebühren abgelichtet, nur beim gelben Zettelchen weiss ich nicht mehr so genau ich glaube KWA 40 000

Hallo Topobär,

Freunde von mir sagten ich muss in USD und Kwacha bezahlen weshalb ich nicht versuchte in N$ zu bezahlen. Wenn das aber geht ist es doch super!

Hier die Big5 Beläge die ihr unbedingt bei der Einreise haben müsst!!!!!







Gruss Kurt
www.Kurt-und-Heidi.ch Reiseberichte - Bilder und noch mehr wir freuen uns über jeden Besuch
Letzte Änderung: 28 Aug 2011 12:12 von Crazy Zebra.
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25 Nov 2010 18:18 #163755
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Ein Zebra in Zambia (Teil7)

Unsere Lodge fanden wir sehr zügig, da Livingstone einer sehr übersichtlichen Stadt ist. Zuvor versorgten wir uns am Geldautomaten mit ein paar Millionen Kwacha - endlich Millionär. In einem gut sortierten Supermarkt kauften wir Brot und Käse. Fleisch und eventuell ein wenig Joghurt wollten wir später auf der Fringilla-Farm zukaufen, doch diese Entscheidung stellte sich im Nachhinein als Fehler heraus. So standen wir kurze Zeit später an der Rezeption der Waterfront Lodge und riskierten einen Blick auf die Freizeitangebote wie Flussfahrten und Helikopter-Rundflüge. Geistig buchte ich schon eine Sunset Cruise auf dem Sambesi, die um 16:00 beginnen sollte, als uns die Dame am Tresen begrüßte. Ich erklärte ihr, dass wir eine „Reservation“ hätten, die ein Reiseunternehmen für uns im Vorfeld getätigt hatte. Ahhh – yes, sagte sie, Chalet am Fluss mit Doppelbett, das macht 190 US$. Wie bitte, sagte ich und erklärte ihr, dass wir schon alles bezahlt hätten. Nein, meinte sie und bestand auf die 190 US$.

Nur gut, hatte uns doch das Reisebüro eine 7 Tage/ 24 Stunden Notfallnummer gegeben. Damit könnte ich die Situation schnell klären, dachte ich. Ich raus auf den Parkplatz, Sattelitentelefon eingeschaltet, Ziffer für Ziffer dieser SOS-Nummer eingetippt - tuuut-tuuut tönte es und dann war die Verbindung weg. Nochmals und immer wieder das gleiche Prozedere - mittlerweile dürfte eine Stunde vergangen sein, bis sich endlich eine Dame in gutem Deutsch meldete. Die Verständigung war nicht einfach, da der Empfang immer wieder gestört war. Ich schon nahe der Weißglut, erfuhr dann, dass es schon die SOS Nummer (7/24) war, aber unglücklicherweise ab Freitag nachmittags und übers Wochenende keiner Auskunft geben könne. Ich stammelte noch ein „Scheißfirma“ in den Hörer, worauf dann auf der Gegenseite auf mir unverständliche Weise aufgelegt wurde.

Zurück an die Rezeption, Kreditkarte gezückt und die 190 US$ bezahlt – sie wurden später rückerstattet - und das Chalet bezogen. Leider war es nun schon zu spät, die Flussfahrt zu buchen, was sicherlich nett gewesen wäre. So zogen wie in ein Chalet neueren Datums, ich schätzte so 1970, um den fantastischen Blick auf den Zambesis zu geniessen. Balkontüre auf und – wo war denn der Sambesi? Eine grüne Wand von Pflanzen und Bäumen baute sich vor uns auf und verwehrte uns den Blick auf den Fluss. Diese grüne Wand aus Blättern war so dicht, das ein auszubildender Gärtner alle 4 Jahre seiner Lehrzeit damit beschäftigt gewesen wäre, auszulichten und die Meisterprüfung hätte er auf diesen paar Quadratmetern auch noch machen können. Aber was will man meckern für schlappe 190 US$ je Nacht. So legten wir uns für eine Zeit auf unser Bett, ruhten uns bis zum Nachtessen aus – wenigstens das war vorzüglich. Am anderen Morgen glänzten unsere Augen beim Frühstück -Spiegeleier, Speck, Müesli und Joghurt - was will man mehr. So gestärkt machten wir uns auf den Weg zur Fringilla Farm unweit von Lusaka.

Die Straßen waren weitaus besser, als ich zuvor gehört hatte - ich überlegte noch immer, weshalb die Dame am Telefon tags zuvor den Hörer auflegte - und ein paar Polizeikontrollen später, an denen wir immer brav die 5 Zettelchen zeigten, kamen wir auf der Fringilla Farm an. Die Fringilla Farm nennt sich selbst „Home of boerewors (boor-uh-vors)“, dieser glitschigen Wurst, die man auf dem Rost antackern muss, damit sie beim Braten nicht runter fällt. Die Farm hat einen Laden, wo frische Produkte wie Fleisch, Gemüse, Eier und alles was man(n) so zum überleben braucht, verkauft werden. Wir wurden zu unserem Stellplatz für die Nacht begleitet, richteten uns ein und dann ging es schnurstracks zum Farmladen. Ich hatte schon geistig den Einkaufszettel geschrieben - Filets, Steaks, Boerewurst, eventuell Eier und Joghurts. Joghurts, nun diese sind nicht zwingend, da es im Kühler etwas eng werden dürfte. Da standen wir vor der Eingangstür zum Fleischladen. Ich wähnte mich kurz vor dem Einzug ins Paradies, wäre da nur nicht dieses kleine Schildchen gewesen „Open Monday to Friday“. Heute war Samstag, verflixt und zugenäht, und unsere Frischfleischreserven waren beinahe aufgebraucht. Nix da mit Filet und Co! Einzig in einem Nebengebäude gab es Boerewurst zu kaufen. Zwei dieser tiefgefrorenen Würste fanden natürlich den Weg in unseren Kühler.

Zum Glück gab es jedes Wochenende eine Grillparty und so bestand die Chance, auf der Farm doch noch zu einem kleinen 800gr T-Bone Steak zu kommen. Als wir abends zum Restaurant gingen, wunderte ich mich schon ein wenig über die wenigen Besucher. Genau genommen waren wir die einzigen. Ich studierte bereits die Speisekarte, als ein Kellner kam und mir erklärte, dass es heute keine Speisen gibt. Klar, heute ist Nationalfeiertag oder der Tag davor oder danach, das weiß keiner so genau hier. Also gab’s zum Dinner nur Getränke aber kein Essen. Hatten wir das nicht schon mal?
Meine Frau nutzte die Zeit ohne Dinner um ihren Migräne Tag vorzuziehen und ich schlachtete eine Büchse Thunfisch. Etwas gefrustet - ich wollte auch keine Sterne am Himmel zählen - ging ich zu Bett.
Keine Ahnung was ich geträumt hatte, aber am anderen Morgen fühlte ich mich wie ein zerlegtes Rind. Es gab Eier (ohne Bratspeck), Toast und echte Butter. Als wir so beim Frühstück saßen, kam ein Mann auf mich zu, er dürfte so um die 60 gewesen sein, und fragte mich nach einer Zigarette. Reflexartig drehte ich mich nach allen Seiten um, um zu sehen, ob da Polizeibeamte oder eine versteckte Kamera war. Mein prüfender Blick konnte nichts Verdächtiges entdecken, auch keine Gärtner in blauen Gewändern. Ich gab dem Mann eine selbst gedrehte Zigarette, worauf sich dieser stiefelklopfend in der Achtungsstellung vor mir verharrend mit einem „Thank’s Boss“ bedankte. Ich suchte wieder eine versteckte Kamera und klopfte dem Mann auf die Schulter. Ich sagte, Danke genügt. Er wieder „Yes Boss“ - man war das peinlich! Eine Weile später kam der gleiche Mann wieder. Er schaute zu, wie ich an meiner Kamera hantierte und fragte etwas verlegen „Can you make one picture from me?“. Ja, klar. Ich zückte meine Kamera und sofort erstarrte er wieder in dieser militärischen Achtungsstellung vor mir, starrer Blick gerade aus und steif wie vor einem Erschießungskommando.



Nun das geht so aber gar nicht, ich klopfte ihm auf die Schulter mit den Worten „Relax pleace“. „Yes Boss“, nun ging das schon wieder von vorne los, nein nix Boss erwiderte ich. „Relax please, give me a smile“. „Yessssss Boss“, kam die Antwort dann auch prompt. Es war zum verzweifeln - relax, yes Boss, give me a smile, yes Boss. Es dauerte wirklich eine Ewigkeit bis ich ihn mit einem Lächeln vor der Kamera hatte und einer Pose, die etwas menschenwürdiger war.



Er guckte auf das Display der Kamera und endlich konnte er lachen.

Er wusste nicht, dass ich einen mobilen Drucker mit hatte. Als ich ihm den Papierabzug überreichte, strahlte er über alle Backen „ohne yes Boss“ und rannte von Kumpel zu Kumpel und zeigte ihnen sein Bild. Nach dieser „yes Boss“ Aktion räumten wir das Auto ein und fuhren fast „fleischlos“ zum nächsten Tagesziel.


Fortsetzung folgt….
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Letzte Änderung: 28 Aug 2011 12:12 von Crazy Zebra.
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25 Nov 2010 20:09 #163763
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  • lowflyer am 25 Nov 2010 20:09
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Hallo,

Crazy Zebra schrieb:
Der Grund weshalb ich versuche so zügig zu schreiben ist ein Einfacher,
am kommenden Montag bin ich wieder voll (nicht so wie ihr denkt) an der Arbeit.

Falls das mit der Arbeit nicht mehr so klappt, könntest Du vielleicht auch "Hummeldumm reloaded" oder so schreiben... Danke für die gute Unterhaltung.

Sonnige Grüße
Letzte Änderung: 26 Nov 2010 09:00 von lowflyer.
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