Hallo zusammen
Es ist etwas mühsam, sich durch die vielen geposteten Artikel durchzuwühlen, deshalb zum Thema Apartheid mal was aus meiner Erinnerung:
Als ich 1986 nach 15 Jahren Abstinenz wieder in Namibia war, galten schon noch mehr oder weniger die südafrikanischen Apartheid-Gesetze. Alle Beamten in gehobenen Positionen inkl. Ranger in den Nationalparks waren weiss. In sämtlichen staatlichen Camps waren die Campleiter ausnahmslos weiss. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, dass es zu der Zeit in Etosha noch getrennte Duschen und Toiletten für Schwarze und Weisse gab, wobei es sich bei den schwarzen Besuchern vorwiegend um Dienstmädchen der Weissen oder Schulklassen handelte. Ausserdem hatten die Schnapsläden für Schwarze und Weisse getrennte Eingänge. Daran kann ich mich sehr gut erinnern.
Wir übernachteten damals in Windhoek im Kalahari Sands und dort war mir jedoch aufgefallen, dass es auch mehrere sehr gut gekleidete schwarze Gäste gab, was mich etwas erstaunte. Ich meine mich erinnern zu können, dass man die Rassentrennung/Diskriminierung in den Achtzigerjahren aber nicht mehr bis in alle Details durchsetzte.
Während die südafrikanische Armee im eigenen Land fast nur weisse Soldaten im Einsatz hatte, wurden in Namibia bereits in den Siebzigerjahren mehr und mehr schwarze Soldaten zum Kampf gegen die SWAPO eingesetzt, so z.B. das Buschmann-Bataillon, Kavango-Bataillon oder das Ovambo-Bataillon und wie sie alle hiessen. Vom Camp des Buschmann-Bataillons kann man übrigens bis heute noch Überreste bei Omega im (ex) Caprivi sehen.
Da sich die Südafrikaner ja erst aus Namibia zurück zogen, als zugesichert wurde, dass die Zehntausenden von Kubanern und all die anderen „Östler“ aus Angola abziehen werden, nehme ich schon an, dass bis zu dem Zeitpunkt vorwiegend (wenn auch scheints etwas abgeschwächt) die südafrikanischen Gesetze angewendet wurden. Man hatte Namibia ja wie sein eigenes Land behandelt.
Falls ich das falsch sehe, lass ich mich gerne belehren.
Viele Grüsse
Erika