THEMA: Skorpion
04 Aug 2023 08:14 #671179
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  • D70! am 04 Aug 2023 08:14
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BikeAfrica schrieb:
D70! schrieb:
Ich fand diese Begegnung bei aller Vorsicht mehr als faszinierend und bereichernd. Bei einigen in unserem Freundeskreis haben allein meine Fotos von dem Tier ausgereicht, um Namibia für immer als Urlaubsziel auszuschließen.

Da hätte ich gleich noch nachgelegt und die "beruhigt". ;-)
Z.B. ... "Die sind total selten. Wo es viele Kobras und Schwarze Mambas gibt, sind die praktisch nie anzutreffen" oder sowas in der Art.

Sehr schön :laugh:
Kobras und Mambas haben wir allerdings auch nicht gesehen, die wurden offensichtlich von den zahlreichen Namib-Krokodilen gefressen (...).
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05 Aug 2023 11:59 #671243
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  • tacitus am 05 Aug 2023 11:59
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OT
Guten Tag Biologe, falls du hier wieder hereinschaust hätte ich noch eine Frage, nachdem du Euscorpius und Alpisorpius in Südtirol erwähntest. Dort ist das Klima ja teilweise alpin geprägt während unsereiner Laie Skorpione mit warmen bis heißen Zonen assoziiert.
Durch deine Erwähnung ist jedenfalls Folgendes aus meinen Erinnerungsschutt wieder aufgetaucht, dass ich nämlich als Schulkind im Kohlenkeller einen toten Skorpion gefunden habe. Das war ca. 50 km nördlich der Donau in Österreich. Meine Erinnerung ist nur mehr vage. Er war höchstens 3 bis 4 cm groß, nicht so schwarz wie die „kleinen schwarzen“ in Italien, eher braun bis hellbraun. Das war zwar in der Prägoogleperiode unserer Kultur, aber durch Karl May und Entdeckeromane hatte man schon eine Idee, wie ein Skorpion ausschaut. Eltern und andere Erwachsene meinten ebenfalls, dass das (mittlerweile im Formalin gelandete) Tier ein Skorpion sein muss, aber alle verblüffte das so weit nördlich liegende Vorkommen. Der Naturgeschichteprofessor fand das auch ungewöhnlich und brachte das Tier in das Naturhistorische Museum nach Wien. Nach meiner vagen Erinnerung soll er als Höhlenbewohner eingeordnet worden sein, ich kann mich aber nicht mehr erinnern. Ist das die Erklärung, dass das Tier in den dortigen und damaligen Wintern überleben konnte? Oder sind die "normalen Alpenskorpione" sowieso "winterhart". Denn -10 bis -15 Grad gab es oft und kurzzeitig noch kälter.
Danke und Grüße
Letzte Änderung: 05 Aug 2023 13:45 von tacitus.
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05 Aug 2023 14:14 #671253
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  • Biologe am 05 Aug 2023 14:14
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Hallo Tacitus,
inzwischen scheint klar, dass es von Euscorpius und verwandten Gattungen nahezu 100 Arten gibt. Österreich und die Schweiz gehören zum festen Siedlungsgebiet, und das Vorkommen in den höheren Regionen S-Tirols, aber auch den Bergen Griechenlands, des Balkans, Portugals etc. läßt auf eine nicht unbeträchtliche Kälteresistenz schließen. Bevorzugt werden allerdings kühle und semiaride Landschaften. Der europäische E. flavicaudus wurde als Neozoon in England, Brasilien und Uruguay festgestellt. E. italicus gilt als ausgesprochener Kulturfolger und wird deshalb gerne verschleppt. Ob er in den Zielländern überleben kann ist eine andere Frage. Die Frage der Temperaturanpassung zeigt sich nicht selten in der Färbung. Helle Tiere bevorzugen die Wärme; die helle Farbe reflektiert das Sonnenlicht. Kälteadaptierte Tiere sind meist dunkel und resorbieren das Sonnenlicht. Tiere in Tieflagen und Warmgebieten sind meist hell, Tiere im Norden und Höhenlagen sind oft dunkel.
Ich hoffe, dass ich Deine Fragen etwas beantworten konnte und verbleibe
mit besten Grüßen
Michael
7x Namibia, 2x S-Afrika, ca. 45x Atlantische Inseln (Kapverden > 25x, Kanaren, Madeira, Azoren); 7x W-Afrika (Senegal, Guinea Bissau, Gambia, Sierra Leone), Marokko, Tunesien, Jemen, Madagaskar, USA, Kanada, Costa Rica, ziemlich viel ME & SE rauf und runter und kreuz und quer
Letzte Änderung: 05 Aug 2023 14:14 von Biologe.
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05 Aug 2023 17:14 #671263
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  • tacitus am 05 Aug 2023 11:59
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Herzlichen Dank, Biologe, für die ausführliche Antwort.
Das ist schon verblüffend. Vor 65 Jahren waren Skorpione in meiner Heimatgegend praktisch unbekannt, mein Fund als außergewöhnlich angesehen und jetzt kennt man mehrere Gattungen mit zig Arten und Unterarten.
Danke und Grüße
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