Polizei
Die Erfahrung lehrt, dass jede stabile Diktatur neben der normalen Polizei, deren Beamte Handtaschendiebe in Touristenvierteln auf der Flucht erschießen, die Einkaufsstraßen von Bettlern säubern und während gewaltsamer Farmbesetzungen den Himmel nach gefährlichen Meteoriten absuchen, auch eine kasernierte Bereitschaftspolizei
und eine geheime Staatspolizei braucht.
Die Mehrkosten die Bereitschaftspolizei getrennt von der übrigen Bevölkerung in Kasernen zu halten macht sich spätestens bei der nächsten Zusammenrottung von unzufriedenen Elementen wieder wett: Keiner von ihnen wird in der keifenden fetten Wachtel, die er gerade mit Blei abfüllt, die nette Bäckersfrau, bei der er Sonntags immer die Weißbrot kauft, wieder erkennen.
Dass ihr Mann und die beiden Söhne auf mysteriöse Weise verschwunden sind, wird ihnen in der Kaserne auch keiner erzählt haben.
Die geheime Staatspolizei, auch liebevoll \"Todesschwadronen\" genannt,
rekrutiert sich aus Männern mit einem möglichst unverklemmten Verhältnis zur Gewalt. Skrupel beim Verhör eines Bäckermeisters, bloß weil seine beiden Söhne gerade in der Knetmaschine zwecks Erhöhung seiner Motivation zur Aussage schreiend durchgewalkt werden, sollten sich höchstens dadurch äußern, dass sie den Mann zum Schluss mit seinem Nachwuchs wieder vereinen, und seine Backstube in einem sauberen Zustand hinterlassen.
(Achten Sie immer darauf nur von North Korea Torture International zertifiziertes Personal einzustellen)
Eine Staatspolizei ist nicht zuletzt eine Modefrage
Besetzen Sie die Chefposten der verschiedenen Polizeieinheiten mit Männern, die sich gegenseitig bis auf das Blut hassen. Das sichert Ihnen im Falle von unvorhersehbaren Ambitionen des einen die Loyalität der verbliebenen beiden.
Ferner sortieren die Grabenkämpfe mit der Zeit die meisten Versager aus den Polizeitruppen darwinistisch heraus.