THEMA: Vertreibung und Vernichtung der Ovaherero und Nama
30 Okt 2023 10:25 #676108
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  • travelNAMIBIA am 30 Okt 2023 10:25
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Erika von Wietersheim ist eine prima Frau und hat einen klaren Blick auf die Situation. Mit ihr gab es bei Hitradio Namibia auch einen Podcast: hitradio.com.na/podc...ika-von-wietersheim/

Viele Grüße
Christian
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31 Okt 2023 12:02 #676170
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Danke für den großartigen Artikel von Wietersheim.
Und noch an JP K, in eigener Sache, weil ich da
JP K schrieb:
.... wegen ihrer Sicht auf die gemeinsame Geschichte, die ja massiv von uns beiden angegriffen wird. .....
sozusagen „mitgefangen“ wurde ;) . Ich sehe nämlich nicht, dass „wir“ das gemacht hätten :whistle: . Für meinen Teil will ich daher noch sagen, dass ich nur meine Sichtweise gesagt habe. Damit „greife“ ich hier niemandes Geschichte an (so was ginge ja gar nicht) und schon gar keine Personen, halte Konzepte wie „Kollektivschuld“ der xten Nachfolgegeneration für Blödsinn, auch absurd hohe „Reparationen“, bin mir des Spannungsfeldes der Betroffenen bewusst usw., usw.
Aber: Geschichte kann mE nicht nur „Ansichtssache“ sein, es gibt schon objektive Fakten. Natürlich wurde das, was geschehen ist, vom damaligen Zeitgeist geprägt. Aber müssen wir das, nach so langem Abstand, noch genauso sehen und dürfen/sollen wir damaliges Unrecht heute nicht benennen? In Namibia ist das gelebte Praxis, aber hier soll es nicht möglich sein?
NUR an diesem einen Punkt hat sich die ganze Diskussion entfaltet, weil der „Kolonialismus“ pauschal (nach meinem Empfinden) verniedlicht wurde.
In diesem Punkt bleibe ich also stur und bei meiner Meinung. Auch deswegen, weil ich über die Jahre Viele kennengelernt habe, die über das damalige und nachfolgende Unrecht, sei es bei uns oder in RSA, Nam etc., Sachen gesagt haben, die ich hier nicht wiederholen möchte. Deswegen hat es mich gewundert und etwas gewurmt, dass diese Zeit (PS und ihr Geist) elegant ausgelassen wird.

Man kann vielleicht nachvollziehen, dass Manche Äußerungen von Außenwahrnehmungen als Anmaßung empfinden. Aber alle Nationen mit ähnlicher Geschichte (und das sind viele) waren und sind in der gleichen Situation und die meisten Deutschsprechenden Europas mussten und müssen das gleiche leisten (siehe Wietersheim).

Derartige Diskussionen wären auch produktiver, wenn man die persönlichen Leistungen der Siedler vom System, in welchem sie eingebettet waren, auseinanderhalten könnte/würde und nicht jede Kritik daran sofort zu einer kollektiven Verunglimpfung (sic) ummünzt.

Grüße
Ceterum censeo B) , dass Hajo52 auszusperren trotzdem kein produktiver Beitrag zu diesem und vielen anderen Themen über „Land und Leute“ ist. Es sei denn, dass solche Themen hier überhaupt abgedreht werden sollen.
Letzte Änderung: 31 Okt 2023 16:37 von tacitus.
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03 Nov 2023 19:09 #676367
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  • KSW am 03 Nov 2023 19:09
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Das mit der Sperre von Hajo52 ist jetzt irgendwie blöd.

Ich versuche ihn gerade direkt anzuschreiben um von seinen Erfahrungen zu partizipieren und der Benutzer ist nicht auffindbar....

@Admins: Wird Hajo wieder entsperrt? Wenn ja, wann? Oder gibt es eine andere Möglichkeit mit ihm Kontakt aufzunehmen?

Vielen Dank für's Kümmern.

Gruß
Karsten
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03 Nov 2023 21:01 #676373
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Hallo KSW,

versuch es doch mal über eine PN.

Gruß vom Elch
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem ich laut denken kann.
R.W. Emerson

Namibia 2013 - www.namibia-forum.ch...-reise.html?start=12
Namibia 2015 - www.namibia-forum.ch...s-im-maerz-2015.html
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03 Nov 2023 21:14 #676374
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  • KSW am 03 Nov 2023 19:09
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Tschuldigung, hatte vermutet, dass der Ausdruck "direkt anzuschreiben" als PN interpretiert werden könne. Mein Fehler.

Es klappt über PN nicht.

Vielen Dank für die Mühen.

Gruß
KSW
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06 Nov 2023 10:01 #676557
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  • mitglied19210 am 06 Nov 2023 10:01
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tacitus schrieb:
In diesem Kontext ist auch die hier immer wieder hervorgestrichene Abmachung von Hererostämmen mit GB betr. Zuflucht in Betschuanaland mE eigentlich bedeutungslos. Sie haben beschlossen sich gegen Verlust ihrer Heimat zu wehren und haben, für den vorhersehbaren Fall eines Scheiterns, mit einer Exitstrategie vorgesorgt. Na und, und was will man daraus ableiten?

Wenn die deutschen Truppen die Herero auf Befehl von von Trotha tatsächlich in die Wüste getrieben haben, damit die Herero da verrecken, dann wäre das aus meiner Sicht nach heutigen Maßstäben (versuchter) Genozid. Das andere Narrativ ist, dass die Herero von sich auch in die Omaheke geflüchtet sind und von Trotha das im Nachhinein zu einer militärisch-strategischen Glanzleistung seiner selbst umgedichtet hat. Dann kann das doch kein Genozid sein? Ich weiß aber nicht, welches Narrativ stimmt.

Davon abgesehen haben Deutsche als Kolonialherren in Südwestafrika unzweifelhaft Verbrechen begangen. Nach heutigen moralischen und rechtlichen Maßstäben sowieso und höchstwahrscheinlich auch nach einigen damals gültigen Maßstäben. Damit sind wir beim nächsten Punkt. Damals war Genozid im Völkerrecht noch nicht definiert. Wenn man sagt, dass das nach heutigen Maßstäben ein Genozid war, dann ist das das eine. Wenn man verlangt, dass deswegen Entschädigung gezahlt werden muss, dann ist es aber keine nachträgliche Bewertung, sondern dann wendet man Recht rückwirkend an. Das neue rechtliche Regeln rückwirkend angewendet werden, ist in jedem Rechtsstaat ausgeschlossen. Man kann nicht jemanden für etwas verurteilen, dass zum Zeitpunkt der Handlung gar nicht strafbar war.

Wir feiern heute auch wahlweise die Alten Griechen oder die Römische Republik als Wiege der Demokratie. Nach heutigen Maßstäben war das damals eine Perversion von Demokratie und das waren alles - Pardon - Arschlöcher. Frauen hatten natürlich kein Wahlrecht und die haben alle Sklaven gehalten. Aber es ist sinnfrei, das nach heutigen Maßstäben zu bewerten.

Nochmal: Ich fühle mich da nicht besonders kundig und lasse mich da gern belehren, warum das anders zu beurteilen ist. Das, was ich bisher dazu gelesen habe, passt für mich logisch nicht.

Grüße
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