@ All: Sorry fürs OT
Hallo Wolfgang,
die von Dir genannten Quellen bestätigen Deine Aussage
BikeAfrica schrieb:
Übrigens wird in der heutigen Massentierhaltung regelmäßig Antibiotika vorbeugend in solchen Mengen ins Futter gemischt, dass es deutlich im Wasser nachweisbar ist.
eben nicht, einzig die DUH versucht da neben dem Humanbereich auch einen Spagat zur Tierhaltung.
Die übrigen Quellen behandeln die Problematik, dass Antibiotikarückstände in Oberflächengewässern und in deutlich geringerer Dosis in Grundwasserkörpern auf den Humanbereich zurückzuführen sind. Dass jeglicher Einsatz von Antibiotika (human / vet) Resistenzentwicklungen Vorschub leistet ist unstrittig, ändert aber nichts daran, dass Deine Aussage in dieser Pauschalität so nicht zutrifft.
BikeAfrica schrieb:
Die Regelung, dass prophylaktisch keine Antibiotika in der Tierhaltung mehr zulässig sind, gilt erst seit diesem Jahr. Sind in einem Tierbestand Tiere von einer Krankheit betroffen, die mit Antibiotika behandelt werden, werden weiterhin in der Regel alle Tiere behandelt.
Auch das kann ich so nicht stehen lassen, denn der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung als Leistungsförderer oder zur prophylaktischen Anwendung ist seit 2006 in Deutschland und der EU verboten und nicht erst seit einem Jahr.
Was die Behandlung ganzer Tierbestände angeht, ist die Aussage auch nicht korrekt, denn es geht da um die jeweilige "zu separierende Gruppe". Werden Antibiotika nach tierärztlicher Verordnung (!) über das Futter gegeben (weil z. B. bei Geflügel eine Einzeltierbehandlung nicht möglich ist oder ein ansteckender Erreger bereits Teile des Bestandes befallen hat), geht es um die Gruppe. Das werden bei Hähnchen häufig knapp 40.000 Tiere sein, weil das die Standardgröße eines Stalles ist. Bei Schweinen ist es ein Abteil, in dem idR zwischen 20 und 100 Tiere stehen und bei Rindern ist es eigentlich immer das Einzeltier. Jetzt haben wir auch gleich das Ranking, in welchen Tierarten man wie häufig Arzneiittelrückstände findet.
Selbstverständlich finden in dem Bereich Kontrollen statt, es gibt den Tierarzt, der verordnen muss und Abgabe und Einsatz von Antibiotika müssen in einer Meldedatenbank dokumentiert werden. Ich finde es da schon eine relativ steile These, ca. 160.000 tierhaltende Betriebe in Deutschland über einen Kamm zu scheren und denen zu unterstellen, sich aus Profitgier nicht an geltendes Recht und gute fachliche Standards zu halten.
Gruß
Henning