THEMA: Empfohlene Impfungen?!
24 Mai 2023 08:44 #667068
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  • Bonebreaker am 24 Mai 2023 08:44
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Auch das Thema Impfen hängt letztendlich wie so oft von der eigenen "Gefahrenbeurteilung" ab und die Diskussion zeigt, dass jeder damit anders umgeht. In Zeitalter von Internet meint jeder dort die richtige Antwort zu finden, bekommen tut man meist ein Sammelsurium verschiedener Antworten und ist unter Umständen verunsicherter als vorher. Nennt mich altmodisch, aber für gesundheitliche Fragen gibt es immer noch Ärzte. Allerdings zum Thema Reiseschutzimpfungen ist der Hausarzt, sofern er keine Zusatzqualifikation als Reisemediziner hat, meist nicht ideal. Daher gibt es an fast jeder Uniklinik bzw jeder größeren Stadt ein Zentrum für Reisemedizin, die einen ordentlich berät. Das kostet ein paar Euro, aber wenn man unsicher ist, oder in eine Region fährt, die man nicht gut kennt, ist das gut investiertes Geld.

Gruß Bonebreaker
Letzte Änderung: 24 Mai 2023 08:45 von Bonebreaker.
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24 Mai 2023 12:08 #667084
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  • mitglied19210 am 24 Mai 2023 12:08
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Carsten Möhle schrieb:
Da Deutschland ja neben 40 Mio Fußballtrainern, über 60 Mio Virologen und jetzt auch 40 Mio Ärzten, wahrscheinlich auch 10 Mio Reiseveranstalter, und das alles bei Fachkräftemangel, verfügt, ist es schon spannend, welche esoterischen Vorschläge oder magische Verhaltensweisen an den Tag gelegt werden. Z.B. das Antibiotikum Doxycycline als Malariaprophylaxe, dann lieber gleich Globuli, die bei richtiger oder falscher Dosierung zu keinerlei Nebenwirkung führen.

Zumindest in dem Punkt dokumentierst Du nur eigene Wissensdefizite. Sowohl die WHO als auch die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes empfehlen offiziell Doxycyclin für die Malariaprophylaxe. Doxycyclin ist in vielen Ländern auch offiziell dafür zugelassen. In Deutschland ist das allerdings (noch) ein "Off-Label-Use". Das ändert nichts daran, dass Wirksamkeit und relativ gute Verträglichkeit von Doxycyclin in der Malariaprohpylaxe wissenschaftlich unstrittig sind. Es mit einer Empfehlung für Globuli gleichzusetzen, ist grober Unsinn.

Grüße, Thorsten
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24 Mai 2023 13:24 #667088
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  • Sangwali am 24 Mai 2023 13:24
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Wirklich interessant, wie dissonant diese Diskussion geführt wird. Der Verlauf sollte jeder Userin und jedem User zeigen, dass man seine eigene Entscheidung sehr vorsichtig treffen sollte und möglichst nicht basierend auf Informationen aus diesem Forum.
Natürlich haben unterschiedliche Ärzte zu einer Frage unterschiedliche Meinungen. Die eine wird vielleicht eher zu der vorsichtigen Fraktion gehören und vielleicht auch mal zu einer Typhus-Impfung raten, der andere womöglich eher zu der robusten Fraktion, der auch von der Malaria-Prophylaxe eher abrät. Die eine Wahrheit gibt es halt nicht. Und natürlich ist auch die Erwartungshaltung jedes Patienten und jeder Patientin unterschiedlich. Erwartet der eine das Rundumsorglos-Paket, will die andere vielleicht nur ihre eigene Haltung vom Arzt bestätigt bekommen und regt sich schon über die Empfehlung zur Tetanus-Auffrischung auf. Da jedoch von „Schwachsinn“ zu sprechen, ist nicht nur unangebrachte Polemik, die die Unsicherheit von Fragestellern noch verstärkt, sondern belegt auch die eigene Unfähigkeit zur differenzierten Betrachtung von Themen.

Dass sich das Wissen von Ärzten nur auf das Nachschlagen von allgemein zugänglichen Informationen beschränkt, mag im Einzelfall nicht falsch sein. Wird z. B. ein Neurologe oder ein Gynäkologe gefragt, wie er zu Impfungen gegen Tropenerkrankungen steht, wird er vermutlich öffentlich zugängliche Quellen zu Rate ziehen. Der Unterschied zum Otto-Normal-Verbraucher besteht aber darin, dass er diese Informationen in dem Wissenskontext bewertet, den er im Studium erworben und in seinem ärztlichen Berufsleben vertieft hat. Das wird (zum Beispiel!) der Kfz-Mechatroniker oder der Jurist nicht können.

Aus diesem Grunde gehören derartige Diskussionen – nach meiner persönlichen Auffassung – nicht in ein solches Forum.
M. E. ist die einzig richtige Vorgehensweise, den Hausarzt zu fragen, wo man sich tropenmedizinisch beraten lassen kann. Hat der Hausarzt entsprechende Kenntnisse, wird er – je nach Zielland, Fragestellung und Haltung des Patienten – sicher die eine oder andere Frage kompetent beantworten können. Hat man Zweifel, kann man sich auch selbst informieren, z. B. auf der Website des Zentrums für Reisemedizin CRM: www.crm.de/beratungsstellen/index.asp
Hier findet man per Suchfunktion entsprechend ausgebildete Ärztinnen und Ärzte mit entsprechender Kompetenz.

Viele Grüße Robert
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25 Mai 2023 13:06 #667135
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  • Buitepos am 25 Mai 2023 13:06
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Sofern nicht irgendein guter Grund gegen eine bestimmte, von deinem Hausarzt empfohlene Reiseimpfung spricht, kann ich eigentlich überhaupt keinen Grund erkennen, darauf zu verzichten, insofern finde ich die Ausgangsfrage schon ein wenig "merkwürdig".
Bei Selbstzahlern mag ich noch nachvollziehen können, dass man sich bestimmte teurere Sachen wie Rabipur sparen möchte. Und ich sehe auch ein, wenn man keine Malarone prophylaktisch schlucken möchte (und als Standby braucht man es auch nicht, im Zweifelsfall bekommt man das immer im Umkreis einer Tagesreise).
Aber wohlgemerkt: wenn die Kasse es zahlt, dann muss man über alle hier angesprochenen Impfungen ziemlich zweifelsfrei sagen, dass der Nutzen die Risiken und Nebenwirkungen um zahlreiche Größenordnungen überwiegt, sofern es solche überhaupt gibt.

Nur weil manches vielleicht ein wenig unangenehm sein mag, ist das doch kein Grund, das auf Teufel komm raus vermeiden zu müssen. Die Sicherheitshinweise im Flieger oder bei der Kreuzfahrt gehören genauso zum verantwortungsbewussten Reisen wie die Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport, der angelegte Sicherheitsgurt im Auto, die angemessene Geschwindigkeit auf den Gravel Pads, der regelmäßig aufgefüllte Tank, ein angemessenes "Misstrauen" gegenüber (kleinen) Teilen der einheimischen Bevölkerung, die Mitnahme von ausreichend Wasser etc. pp.
Nur, weil es eine beinahe religiöse Abneigung gegen Impfungen gibt, ausgerechnet in dem Bereich auf unnötig riskantes Verhalten zu setzen, halte ich, mit Verlaub, für :sick:
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26 Mai 2023 11:32 #667169
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Gabi-Muc schrieb:
Tollwut sind wir geimpft. Namibia ist zwar kein wirkliches Tollwut Gebiet, aber wenn Du von einem tollwütigen Tier gebissen wirst, gibt es ohne vorherige Impfung in der Regel wenig Chance auf Überleben.

Eine Impfung ist auch nach einem Biss möglich. Wenn bereits Symptome auftreten, ist es natürlich zu spät.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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26 Mai 2023 15:23 #667177
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Hallo,
ich persönlich finde es nicht verwerflich, diese Frage im Forum zu stellen. Schließlich wurde ja nicht gefragt "Was soll ich tun?" sondern "Wie handhabt ihr das?". Dass hier dann Meinungen von Impfbefürwortern wie Impfskeptikern aufeinandertreffen, war sicher zu erwarten, wenn auch die Massivität der einen oder anderen Meinung mich immer wieder überrascht.
Ich finde es auch legitim, eine Empfehlung eines Arztes infrage zu stellen. Ohne ein kritisches Hinterfragen hätte ich sonst schon eine Schulter-OP und einen Herzeingriff hinter mir, beides völlig überflüssig. Auch bei Ärzten gibt es Skeptiker und Befürworter. Ich habe zwei Ärzte im Bekannten-/Freundeskreis, denen ich beide mein Leben anvertrauen würde, die aber sicher hier völlig unterschiedliche Ratschläge geben würden.
Ich persönlich würde nie von einer Impfung abraten, umgekehrt aber auch nie eine Impfung empfehlen. Die Folgen einer Infektion ohne Impfung wie umgekehrt einen möglichen Impfschaden, würde ich nie verantworten wollen. Trotzdem kann es im Zweifel hilfreich sein, verschiedene Meinungen zu hören.
Mich für ist die Entscheidung impfen ja oder nein, eine Frage der Abwägung. Wie hoch ist das Ansteckungsrisiko? Welche Risiken habe ich bei Erkrankung? Wie gut ist der Impfschutz (hier gibt es große Spannweiten)? Wie lange hält der Schutz? Wenn länger oder auf Lebenszeit, reise ich in weitere Risikogebiete? Wie ist die Impfverträglichkeit? Welche Wechselwirkungen gibt es (z.B. Typhus-Schluckimpfung zu Malaria-Prophylaxe)? Dann spielen noch andere Fragen eine Rolle, z.B. kann der ängstliche Typ möglicherweise seinen Urlaub ohne Impfung nicht genießen. Nicht abhängig mache ich eine Impfung von Kosten. Ich lasse mich nicht impfen, nur weil es umsonst ist und wenn ich mir eine Impfung, bei der ich glaube sie wäre nötig, nicht leisten kann oder will, dann wähle ich mir lieber ein anderes Urlaubsziel.
Meiner Meinung nach lohnt es sich, sich selbst damit auseinanderzusetzen, wenn es nur dazu führt, dass man ein gutes Gefühl für den ärztlichen Rat bekommt. Schließlich geht es um die eigene Gesundheit.
Viele Grüße
Marc
Letzte Änderung: 27 Mai 2023 10:34 von mc3009.
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