THEMA: Raubüberfälle un Namibia???!!!
20 Jan 2007 19:06 #29516
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  • pernille am 20 Jan 2007 19:06
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Hi, ich geb´dann auch noch mal meinen Senf zum Thema:

Im November 06 war ich zum 2. Mal in Namibia - diesmal in Begleitung meines südafrikanischen Freundes, der im heimischen Kapstadt ja ständig mit der dort ja noch extremeren Kriminalität lebt. Seine Vorsichtsmaßnahmen zuhause in Südafrika kenne ich mittlerweile gut, das geht von der Schußwaffe auf dem Nachtschrank bis zum Baseballschläger unterm Fahrersitz des Autos.

Ich war deswegen sehr gespannt, welche Sicherheitsvorkehrungen er in Namibia für nötig halten würde. Immerhin: Waffen irgendwelcher Art, haben wir nicht mit uns geführt ! Wie beruhigend ! Aber ernsthaft: Rudis größte Sorge war, aufgrund des Mietwagens (Toyota Corolla mit ZA-Kennzeichen) leicht als Touri identifiziert und somit als potenzielles lohnendes und leichtes Opfer ausgespäht werden zu können. Das wollte er verhindern und hat dann das Auto zum Privatwagen \"umdekoriert\". Mit Rugby-Ball in der Hutablage und Rugby-Club-Wimpel am Rückspiegel und dergleichen mehr. Was man als südafrikanischer Aurofahrer eben scheinbar so am und im Auto herumliegen und -hängen hat...:silly:
Ich fand es lustig, Rudi allerdings nicht, er fand es wichtig. OK, ich als Norddeutsche vom Dorf kann das sicherlich nicht beurteilen...

Hin und wieder an neuralgischen Punkten in Städten (z.B. Tankstellen), wurde mir sogar auferlegt, die Klappe zu halten und nicht deutsch zu sprechen, um ein outing als Touri zu vermeiden ! Das fand ich nun wirklich übertrieben, aber ok. Selbst Rudi hat die Sprache dann gewechselt und auf afrikaans umgeschaltet.

Passiert ist uns nichts, auch in Südafrika ist uns nie etwas passiert. Insofern vertraue ich auf seine \"Experten\"-Maßnahmen. Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich auch schon oft allein in Afrika unterwegs war (wie auch in Asien und Südamerika) und toi, toi, toi - bis auf einen einzigen, glimpflich ausgegangenen Überfall - und der war ganz klar ein Fall von Leichtsinn und selber Schuld -, ist dank meiner \"normalen\" Sicherheitsvorkehrungen auch noch nie etwas passiert.

Gruß, Pernille
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20 Jan 2007 21:16 #29519
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  • Naukluft am 20 Jan 2007 21:16
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Yoshikawa schrieb:
Moin Naukluft,

warum ist es denn so schlimm, wenn dieses Thema bei gegebenen Anlässen wieder diskutiert wird? Situationen verändern sich im Laufe der Zeit, und wenn man ein Thema als vor längerer Zeit abgeschlossen betrachtet, dann verschließt man sich neuer Erkenntnis.

Würdest Du eine rapide Service-Verschlechterung der Lodge A oder des Autovermieters B auch nicht diskutieren wollen, da ja früher schon alles dazu gesagt wurde?

Gruß, Michael

Hallo Michael,
habe eben erst wieder nach diesem Post geschaut...Keinesfalls schlimm, Du merkst nicht dass mir dieses Thema sehr zu Herzen geht, nur haben wir hier schon OFT dieses Dilemma auseinander gepflückt und es ufert aus...deswegen!
Aber nun kann ich nicht an mich halten, mit dem Wissen dass ich nun noch mehr lostrete!
Es geht hin und her, hier werden die Einheimischen, meinetwegen aus Katutura bemitleidet zum einen, verflucht auf der anderen , da werden die permanenten Täter dort auf die gleiche Art bemitleidet und verflucht, so wird gesagt HIER bei uns kannste auch nicht an bestimmten Plätzen laufen oder oder oder.
Wir sind überlastet mit dem Gedankengut welches dort vorherrscht, was mein und dein ist! Die Fluktuation von Personal ist dermassen hoch, obwohl in Lohn und Brot, wird geklaut!

Nein es tut mir Leid, die Hälfte meines Lebens ist rum und habe und HIER noch NIE SOWAS erlebt wie in WDH oder weiter am Gamsberg.

Bei mir ists eindeutig die Regierung die hier unfähig ist, weil permanet Korrupt und das noch schürt.
Stadtpolizei, ein verzweifelter Versuch...eine Selbstbetrug auf Druck des Tourismus.
Oh, ich könnt verrückt werden, sehr schlecht bezahlt, ohne Funk und wenn, dauerts nicht lang und die Geräte sind aus dem Pol.Auto geklaut!
Polizei die nicht mal n Auto hat oder sie haben ein Auto aber kein Benzin, die müssen geholt werden, 2 Std. Fahrt zur Pol.Station, 2 Std. zurück, dann haben se Hunger, weil se kaum etwas haben, nach den Ermittlungen müssen sie wieder zurückgebracht werden, wieder stehend auf der Ladefläche 4 Std. hin und zurück, wo ist da Motivation für die Staatsdiener!!!

NEIN ich bleibe deswegen nicht daheim, dass mögen jetzt einige schreiben... NEIN ich arranggiere mich, da ich es jetzt weiss.

Was aber ist mit dem Neuen Touri, möglicherweise mit Kindern, der der noch nie in solch einem Land war, der das erste Mal NAM besucht und der wird auf irgendeine Weise \"berührt\", zB. in der Mondlandschaft oder anderen Einsamen Plätzen zB. an der Blutkoppe...

Ich bin fertig... möge wer nun will...

allerbester Gruss, Klaus<br><br>Post geändert von: Naukluft, am: 21/01/2007 15:09
Gruss, der K l a u s
Nicht behindert zu sein ist ein Geschenk, welches einem schnell genommen werden kann....... In einem Augenblick! ......
Wer einen Fehler macht und ihn nicht korrigiert, begeht schon den zweiten...
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21 Jan 2007 14:58 #29551
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  • joli am 21 Jan 2007 14:58
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Hallo Hermann,
ich verstehe durchaus, dass Du dieses Thema wieder aufgefrischt hast, nachdem Du diesen Artikel gelesen hast. Aber die angedeutete Forderung an das Auswärtige Amt, zu Namibia eine förmliche Sicherheitswarnung auszusprechen, halte ich für völlig überzogen - ebenso die Aussage von Christian \" Namibia ist ein gefährliches Land\". Ja - es gibt kritische Ecken in Namibia und auch falsches Verhalten.Aber dennoch sage ich nach über 20 Jahren Namibiareisen: Namibia ist ein sicheres Reiseland. Diese Behauptung ist zumindest nicht so unhaltbar wie das hier zitierte Gegenteil.
Gruß Joli
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21 Jan 2007 15:37 #29555
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joli schrieb:
Aber dennoch sage ich nach über 20 Jahren Namibiareisen: Namibia ist ein sicheres Reiseland.
... und nach 13.000 km per Rad durch zehn Länder Afrikas unterschreibe ich das mal ganz fett ... ;)

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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21 Jan 2007 15:47 #29556
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  • ralli am 21 Jan 2007 15:47
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sehr interessant was man so hört über Kriminalität in Afrika allgemein.Viele denken nur das Afrika ein Land der Bösen ist wo die Gewalt des Bösen ausgesäht wird.Natürlich gibt es z.Bsp.in Südafrika oder in anderen Staaten des Kontinents Gewalt und Kriminalität.Nur man darf nicht vergessen warum diese Gewalt enteht und wo die Ursachen zu suchen sind.Ehrlich gesagt sollte man in Deutschland oder in Europa auch zu bestimmten Zeiten bestimmte Orte meiden und hier in Europa hier ist die Gewalt auch vorhanden und das nicht ohne!!Was ich damit sagen möchte ist,wenn man sich der Situation in der entsprechenden Region anpasst so geht man auch nicht der Gefahr in irgendwelcher Art und Weise mit Gewalt konfrontiert zu werden.Ich selber bin sehr sehr oft in Namibia und bin schon Nachts allein in Windhoek rumgelaufen und nicht nur im Zentrum.Mir ist noch nie etwas passiert.Namibia ist im Gegensatz zu Südafrika sehr friedvoll und das meine ich ernst.Man sollte einfach bestimmte Spielregeln beachten,genauso als wenn man in anderen Großstädten zu Besuch ist wie New York oder Glassgow etc.Schwarze Schafe gibt es überall auf dieser Welt und nicht nur in Afrika.Das wollte ich nur zu diesem Thema beitragen.Erfreut Euch des Landes und geniest es,denn Namibia ist auch ein fantastisches Land. www.africapilot.com<br><br>Post geändert von: ralli, am: 08/02/2007 03:37
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22 Jan 2007 07:41 #29596
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  • Yoshikawa am 22 Jan 2007 07:41
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Moin Joli,

zwanzig Jahre Reiseerfahrung sind natürlich ein Pfund, mit dem man wuchern kann, und in der Tendenz stimme ich Dir auch zu. Die Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu Namibia sind angemessen, und die Kriminalitätssituation in Namibia lässt sich –Gott sei Dank!- mit der in Südafrika nicht im Mindesten vergleichen.

Wir bereisen das Land erst seit 1993 und unsere Pausen zwischen den einzelnen Reisen sind, den finanziellen Verhältnissen geschuldet, auch etwas größer. Dadurch treten Veränderungen für uns schärfer hervor. Und schleichende, aber stetige Veränderungen zum Schlechten hat es gegeben. Ich glaube, Joli, dass Du dieser Bewertung nicht ernsthaft entgegen treten wirst. Die Ratschläge jedenfalls, die wir vom Hotelpersonal bei unseren Übernachtungen in Windhoek erhielten, verschärften sich mit jeder Reise. Wie im Übrigen über die Jahre auch die Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu Namibia.

Das, was mich Deiner Aussage, Namibia sei ein sicheres Reiseland, etwas ambivalent gegenüber stehen lässt, ist die Vorstellung, die die Verwendung von „sicher“ bei den Lesern Deines Postings auslöst. Unstrittig ist, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer zu werden, bei Einhaltung der allgemein üblichen Verhaltensmaßregeln und der speziellen Hinweise durch die örtlichen Gastgeber recht gering ist.

Wenn man jedoch Opfer geworden ist, dann muss man sich angesichts nicht funktionsfähiger Polizei und Justiz von sämtlichen mitteleuropäischen Vorstellungen lösen. Diese Kombination von relativ geringer Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens mit den im Falle eines Falles zu gewärtigenden Folgen hält mich von der Bezeichnung Namibias als sicheres Reiseland ab,…

…jedoch nicht von der nächsten Reise.

Gruß, Michael
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