THEMA: Ovaherero und Nama verklagen D erneut in den USA
07 Jan 2017 17:17 #458142
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  • Bergfreunde am 07 Jan 2017 17:17
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Finde ich gut! Was unsere Vergangenheit angeht, so habe wir weder Wiedergutmachung betrieben - noch die Täter entsprechend bestraft. Speziell die aus dem II. Weltkrieg. Da ist nur die allererste Führungsriege verurteilt worden und einer gerechten Strafe zugeführt. Stattdessen wurden Richter, Staatsanwälte, Beamte, Ärzte usw. wieder eingegliedert ohne das sie bestraft wurden. Wir sollten nicht auf die USA verweise, wie die mit ihren Ureinwohnern umgegangen sind. Wir sollten für unsere Schuld einstehen. Ich bin auch nicht an den Taten beteiligt gewesen, so wie ihr. Das befreit uns als "Deutschland" nicht von einer Wiedergutmachung.
Letzte Änderung: 07 Jan 2017 17:31 von Bergfreunde.
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08 Jan 2017 09:09 #458178
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Hi,

nur mal kurz zur Info:

Namibia erhält von der Bundesrepublik die höchste Entwicklungshilfe pro Kopf von ganz Afrika, dies waren 2013 / 14 EUR 77.7 Millionen! Dies wird unter anderem damit begründet, dass Deutschland sich in einer "besonderen moralischen Verantwortung" gegenüber Namibia sieht!

Quelle: www.bmz.de/de/laende...a/namibia/index.html

Eigene Meinung:

Es wird somit doch schon mal einiges gezahlt und dies ist auch ok so, jetzt hier noch mehr zu verlangen sehe ich nicht für gerechtfertigt und soll nur mal wieder die Taschen von Einzelnen füllen.

Was denkt ihr geschieht mit den geforderten Milliarden, wenn sie denn gezahlt werden?

Meint ihr, hiermit werden dann Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten,.... gebaut?

Hm, ich bin da ehr skeptisch!

Warum sollte auch ich als braver Steuerzahler jetzt hier für etwas bezahlen, was an angeblicher Ungerechtigkeit vor mehr als 100 Jahren passiert ist, sorry, aber hierfür fehlt mir jegliches Verständnis !!


Gruß

Markus
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08 Jan 2017 09:42 #458181
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  • Berg-Eule am 08 Jan 2017 09:42
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Guten Morgen,

da bin ich ganz deiner Meinung, Markus - - - und zu diesen Millionen kommen noch Gelder, die privat von Deutschen für Projekte gespendet werden, sei es von daheim aus, in entsprechenden Vereinen (Ombili nur als ein Beispiel), sei es vor Ort beim Besuch der Einrichtungen. Wir hatten uns bisher bei jeder Reise ein Projekt gesucht, wo wir spendeten, und ich habe hier immer wieder gelesen, dass sich Fomis für Projekte einsetzen.
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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08 Jan 2017 09:51 #458182
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  • Guido. am 08 Jan 2017 09:51
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Hallo Bergfreunde,

Du bist mit der Ansicht nicht allein, aber ich teile das nicht. Es gibt keine Erbschuld. Und das Dilemma bei Deiner Position ist: Du musst zu irgendeinem Datum eine völlig willkürliche Grenze ziehen: Bis dahin wird Wiedergutmachung geleistet und dahinter nicht. Sonst kann Deutschland ja mal bei Frankreich Ansprüche anmelden wegen Napoleons Feldzügen oder bei Italien wegen der blutigen Feldzüge zu Zeiten des römischen Reiches. Wo genau ziehst Du diese Grenze und warum? Und bist Du dann dafür, dass die einst aus Zentralafrika kommenden Herero die San und Nama finanziell entschädigen müssen, die sie von deren Land vertrieben haben und die darunter auch heute noch leiden?

Die einzig sinnvoll ziehbare Grenze für mich ist die persönliche Betroffenheit oder nicht. Deutschland hat z.B. in letzter Zeit noch NS-Zwangsarbeiter entschädigt. Aber eben nicht die Kinder der Kinder der Kinder der Kinder eines ehemaligen Zwangsarbeiters. Die Herero fordern nun aber genau so eine abstrakte Entschädigung für die Kinder der Kinder der Kinder der Kinder von Taten während der deutschen Kolonialzeit Betroffener. Eine Entschädigung für ungefähr die 5. Nachfolgegeneration.

Und ich schrieb das schon früher: Einige Herero-Führer zündeln da ordentlich und hetzen gegen Deutsche und deutschstämmige Namibier. Wenn das so weiter geht, befürchte ich, dass es irgendwann zu Übergriffen kommt. Darum könnte Namibia als Land bei der ganzen Aktion mehr verlieren als gewinnen. Das wird aber Fat Cats wie Rukoro nicht davon abhalten, weiter nach der Bereicherung durch Easy Money from Germany zu streben.

Die US-Kanzlei, die die Herero engagiert haben, ist übrigens eine erstaunlich kleine Kanzlei, war aber offenbar schon an dem Entschädigungskompromiß für NS-Zwangsarbeiter beteiligt.

Beste Grüße

Guido
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08 Jan 2017 10:20 #458189
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  • Turi am 08 Jan 2017 10:20
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Hallo@Bergfreund
Finde ich gut! Was unsere Vergangenheit angeht, so habe wir weder Wiedergutmachung betrieben - noch die Täter entsprechend bestraft. Speziell die aus dem II. Weltkrieg. Da ist nur die allererste Führungsriege verurteilt worden und einer gerechten Strafe zugeführt. Stattdessen wurden Richter, Staatsanwälte, Beamte, Ärzte usw. wieder eingegliedert ohne das sie bestraft wurden.

Und wie weit soll das zurückgehen? Bis zu den Römern?

Nur mal ein wenig mehr die Zusammenhänge sehen.

Gerade Deutschland hatte nach dem Krieg das Problem, dass der grösste Teil der Beamten, Lehrer und Führungskräfte, die noch am Leben waren (die haben die Heimatfront verteidigt ;) ) in das Nazi System involviert waren, die Einen mehr, die Anderen weniger.
Hätte man die alle nach dem Krieg bestraft und ihres Amtes enthoben, wäre es nicht möglich gewesen einen demokratischen Staat aufzubauen, ganz einfach mangels qualifizierten Leuten.
Gehe mal zurück und in die Gegenwart, einige der ehemaligen Präsidenten der USA müsste man wegen Kriegsverbrechen anklagen und verurteilen, die Franzosen, die Engländer und nicht zuletzt auch D, geschieht da was?
Wer hat sinnlos das System im Irak, in Libyen zerstört, wer versucht im Moment noch das Syrische System zu zerstören?
Alles unter dem Deckmantel der Demokratie.
In ein paar Jahren wird man über Syrien das Gleiche sagen ,was Obama schon gesagt hat, Libyen war sein grösster Fehler,
nur bestraft dafür wird er nicht.
Auch der Westen hat Potentaten!
www.google.ch/url?sa...NKD4wYpHHAu9lstJXb8g
Man klagt ein paar afrikanische Machthaber an die, die aber Schuld am momentanen Chaos in Nah Ost sind, die lässt man laufenund wetten wir, die werden auch nie zur Rechenschaft gezogen .

Ansonsten, sollen die alle Zahlungen an Namibia nehmen und einfach auf ein anderes Konto überweisen und gut ist.

Entweder man kann vergessen und verzeihen oder man schlägt sich weiter die Köpfe ein, schlussendlich geht es nur um Kohle, die die's getroffen hat sind schon über dem Jordan.
Also, lasst die Toten ruhen, was getan werden muss, wird schon jetzt getan, das reicht.

Gruss Turi
Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es umsonst, sie anderswo zu suchen.
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08 Jan 2017 10:49 #458193
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  • Randfontein am 08 Jan 2017 10:49
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Ich fürchte, wir haben uns vom ursprünglichen Thema entfernt.
Im Grunde geht es um eine Verteilungsdebatte in Namibia, deren Pikanterie darin besteht, daß in Afrika noch weniger als bei uns der Nationalstaat von den Stämmen als oberste Institution anerkannt wird.

Das hat etwas von der Debatte um die Verwendung des Solidarbeitrags in bedürftigen westdeutschen Regionen,
was manche Leute in den östlichen Bundesländern maßlos ärgert, weil sie jetzt als "arme Ossis" für die "reichen Wessis"
Soli zahlen müssen.

Solange es Geldtöpfe gibt, wird das Gefeilsche weitergehen, egal wo.
Und so ist es so perfide wie genial, einen Volksteil gegen den anderen aufzuhetzen und sich damit zu profilieren,
auch wenn's nur um die eigene Tasche geht. Nach dem Motto: Rukoro ist einer von "uns", soll lieber er reich werden, als dass womöglich weiße oder andersstämmige Namibier mitprofitieren an "unserem" Leid.

Teilen fällt Menschen immer wieder schwer, nicht nur in Afrika...
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