THEMA: Ovaherero und Nama verklagen D erneut in den USA
20 Mär 2017 13:33 #468316
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  • shanti am 20 Mär 2017 13:33
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scheint auch alles ein fehlmeldung zu sein:
www.dngev.de/index.p...le&id=672&Itemid=999
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20 Mär 2017 15:25 #468336
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  • Guido. am 20 Mär 2017 15:25
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Hallo,
shanti schrieb:
scheint auch alles ein fehlmeldung zu sein:
www.dngev.de/index.p...le&id=672&Itemid=999

Kann sein, dass der Namibian das etwas aufgebauscht hat. Ich glaube nicht, das es eine Falschmeldung ist. Im Vergleich zur AZ und Namibian Sun ist der Namibian seriöser und betreibt auch so etwas wie investigativen Journalismus. Wenn parallel AFP als zweite Quelle sagt, dass sie auch Dokumente gesehen haben, mit denen Namibia eine Klage gegen Deutschland vorbereitet, dann ist das zwar nicht definitiv bewiesen, aber es steigt die Wahrheitswahrscheinlichkeit.

Die deutsche Seite hat vor Beginn der Verhandlungen als auch während der Verhandlungen jederzeit klar gemacht, das nicht über "Reparationen" verhandelt wird. Wenn es seitens Namibia ebenfalls "nur" um eine offizielle Entschuldigung und möglicht umfangreiche Goodwill-Projekte ohne Rechtspflicht seitens Deutschland ginge, dann gäbe es per se keinen Grund, für zig Millionen rechtlichen Rat einzuholen.

Der namibische Vizepresident sagt «the Government of the Republic of Namibia has no reason at this stage to take recourse to any court.» Das ist eben kein klares Dementi. Das heißt nur, dass man nicht akut klagen wird. Das schließt überhaupt nicht aus, das man das parallel vorbereitet.

Es wird im Übrigen bemerkenswerterweise auch nicht dementiert, dass man 30 Mrd. USD fordert. Es dürfte aber ausgeschlossen sein, dass Deutschland auch nur ansatzweise etwas in dieser Größenordnung anbietet. Das ist jetzt pure Spekulation, aber ich vermute, für die treibenden namibischen Politiker ist es etwas ärgerlich, dass das an die Presse durchgesickert ist. Wenn man später klagen will, wäre es gut Deutschland die Rolle des Buhmanns zuschieben zu können. Dann kann man mehr moralischen Druck aufbauen: "Wir wollten ja fair verhandeln, aber Deutschland hat uns nicht ernst genommen und beleidigt, in dem es nur ein paar Brotkrumen angeboten hat. Nun sind wir leider, leider gezwungen zu klagen." Wenn dagegen die deutsche Seite sagen kann: "Wir wollen ja fair verhandeln, aber Namibia hat offenbar gar kein ehrliches Interesse daran und will sowie so klagen." dann ist Namibia der Buhmann.

Wir werden sehen.

Beste Grüße

Guido
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23 Mär 2017 08:28 #468701
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  • Guido. am 20 Mär 2017 15:25
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Hallo,

die Deutsche Welle beleuchtet das Thema noch ein bisschen:
Genozidaufarbeitung: Namibias gewagte Doppelstrategie

Beste Grüße

Guido
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14 Sep 2017 12:43 #489306
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  • Guido. am 20 Mär 2017 15:25
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Hallo,

bei den Genozid-Verhandlungen fordert die Namibische Regierung 400 Milliarden N$ Entschädigung von Deutschland (was ungefähr den schon bekannten 30 Milliarden EUR entspricht). Der feiste Herero-Führer Rukoro, gegen den in Namibia gerade Korruptionsuntersuchungen laufen, hätte dann gern noch das Doppelte also weitere 800 Milliarden N$ von Deutschland.

Reparations demands could top N$1,2 trillion

Am 13. Oktober geht es in den USA mit dem von denn Hereros gegen Deutschland angestrengten Verfahren weiter.

Beste Grüße

Guido
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10 Nov 2017 06:45 #496279
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  • travelNAMIBIA am 10 Nov 2017 06:45
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Hi zusammen,

erstmals scheint es konkretere Infos zum den bilateralen Völkermordverhandlungen zwischen D und NAM zu geben (sorry, hat nichts mit der Hereroklage in den USA zu tun, aber ich habe auf die Schnelle keinen anderen Threa dzum Thema gefunden).

Viele Grüße aus Windhoek

"Deutschland will direkt mit Vertretern betroffener Gemeinden des Nama- und Hererokrieges verhandeln. Das sagte der ehemalige Kabinetsminister Kazenambo Kazenambo gegenüber der Namibian Sun. Laut Kazenambo habe Deutschland der namibischen Regierung drei Forderungen gestellt. So soll nicht von "Völkermord" sondern von "Kriegsverbrechen" gesprochen werden, das Wort "Wiedergutmachung" soll mit "Sonderfonds" ersetzt werden und drittens sollen betroffene Gemeinden direkt in die Gespräche einbezogen werden, so Kazenambo. Der namibische Sondergesandte bei den Verhandlungen Zed Ngavirue, wollte die angeblichen Forderungen der deutschen Regierung weder bestätigen noch dementieren." (Quelle: Hitradio Namibia, 10.11.2017)
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