THEMA: Quo vadis, kulturelles Erbe/Kolonialerbe?
21 Aug 2013 09:40 #301177
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  • Sanne am 21 Aug 2013 09:40
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In Berlin ist vor Jahren ein Offiziers-Casino der Amerikaner abgerissen worden, das diese in der Besatzungszeit errichtet hatten und das dann einem Wohnhaus weichen musste. Ich frage mich gerade, ob es Amerikaner gibt, die dies ebenso entsetzt wie manchen hier bei Gebäuden in Namibia. Hat Berlin wirklich den Respekt vor der Geschichte verloren oder vielleicht einfach nur eine souveräne selbstbewusste Entscheidung getroffen? Und wenn ja, wieso sprechen wir das der namibischen Regierung ab?

"Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids - und ein Quell unendlichen Trostes." Marie von Ebner-Eschenbach

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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21 Aug 2013 09:57 #301181
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  • geo11a am 21 Aug 2013 09:57
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an sanne

Hallo,
was für ein hinkender Vergleich. Die USA haben Deutschland stärker "kolonialisiert" als
Deutschland Namiba. Da kommt es auf eine Kasino mehr oder weniger nicht an.
Es geht darum, ob Namibia sich mit der Entledigung des deutschen Erbes einen Gefallen tut.
Alles Gute!
Letzte Änderung: 21 Aug 2013 09:59 von geo11a.
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21 Aug 2013 10:13 #301183
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  • Sanne am 21 Aug 2013 09:40
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Man entledigt sich eines Erbes nicht durch Abriss eines oder mehrerer Gebäude - wenn überhaupt, entledigt man sich ihrer Symbole :whistle: Vielleicht möchte Namibia ja auch, dass diese Symbole nicht weiter entscheidend für einen Besuch sind. Das Land hat nämlich sehr viel mehr zu bieten als Zeugnisse einer unrühmlichen Kolonisation.

Solange es Joes Beerhouse in Windhoek gibt, mache ich mir keine Sorgen ums deutsche Erbe....
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21 Aug 2013 11:57 #301197
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  • Serengeti am 21 Aug 2013 11:57
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Vielleicht sollte Jeder mal das abreissen, was in der Vergangenheit "unrühmlich" gewesen ist.

Wie heißt ein Felsen in SA bei Augrabies? Ach ja Moon Rock. :laugh:

Geschichte, servus machs guad.

Serengeti
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21 Aug 2013 14:33 #301223
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  • Carsten Möhle am 21 Aug 2013 14:33
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Debattenbeitrag:
Verdammte Erbschleicher, diese Namibier!
Dreisterweise bauen sie das Katasteramt und die Wanaheda Polizeistation, die größte im Lande, einfach in diesem Jahrtausend ( wir Deutsche wissen ja,wie schnell 1.000 Jahre vergehen ) im deutschen Kolonialbaustil nach. Und ich esse ein Eisbein, wenn nicht auch das botanische Institut brutalstmöglich abgekupfert wurde.
Das dann an der Christuskirche auch noch die Fenster richtig herum eingesetzt wurden, da wird es sicher auch eine himmlische Gerechtigkeit für geben. Ein Deutscher macht keine Fehler.

Sicher wird die Genehmigung für die deutsch Türmchenbauweise des neuen Strandhotels in Swakopmund bald wieder zurückgezogen, damit die Strandpromenade im sozialistischen Prora-Stil von diesen DDR sozialisierten Möchtegernpolitikern in Namibia hochgezogen wird. Meeresblick für jeden Namibier. KDF Kraft Durch Fehler!
( Upps, Prora war gar nicht Sozialismus? )

Wir sollten ihnen ob dieser Raubkunst die Entwicklungshilfe- oder sind es Leasinggebühren? - kürzen, Wellblech ist ja gut genug für diese Namibier.
Hoffentlich tritt Namibia nicht aus versehen den neuen und alten Bundesländern bei; 2.500 km neuer Strand ok, aber blühende Landschaften in Nam hinzubekommen....

Nun, bisher haben sie noch keine von Trotha Strassen und v.- Lettow-Vorbeck - Kasernen umbenannt und befreit:
www.freedom-roads.de/frrd/umbenenn.htm
Einfach organisatorisch unfähig diese Namler. Nur deswegen wurden die in den letzten 8 Jahren so benannten Beutestraßennamen Ilse-Schatz Str., Hans-Werner List Str. ( ein Bierbrauer! sic diese Trunkenbolde!),Münchner St, Trossingen Str, Stuttgarter Str., Frankfurt Str. nicht bereits wieder mit unaussprechlichen Namen ausgetauscht.
Was für ein Affront, die Düsseldorfer Str. auf die Dar Es Salaam Str. auftreffen zu lassen. Die Modewelt gerät ja so ausser Fugen. Mit 1,5% Bevölkerungsanteil sollte doch mindestens jede 5. Strasse irgendwie für uns schreibbar sein.

Die zentrale Peter Müller Str an das zur Zeit größte Einkaufszentrum zur Maerua Mall zu legen, eine klare Ansage, uns Deutsche mit Konsumterror zu überziehen. Was der 11. September für die Amerikaner war, ist der 08. August 2013 für uns Deutsche in Namibia. Bald werden sicher unser Festplatten, auf denen irgendwo noch "Lüderitz" steht, öffentlch zerstört.

Von namibischen Boden sollte nie wieder ein deutscher Straßenname ausgehen!

Und dass sie den neuen Präsidentenpalast auf den Engelberg im Schatten des Wasserberg haben bauen lassen, eine gezielte Provokation.


Schade das Wissen manchmal Meinungsfreiheit stark einschränkt.

Mit sonnigen Grüßen aus Windhoek
Carsten Möhle

P.S.: und noch für Geo 11a eine kleine Erläuterung zu meiner Einschätzung des Alleinstellungsmerkmals seiner Gedankenwelt aus seinem allerersten Beitragin diesem Forum. Er erwähnte, dass er schon 30 Jahre lang davon träumte, Südwest/Namibia zu besuchen, ja,sogar dahin auszuwandern, obwohl er noch nie dort war, weil er mit dem Finger im Atlas ein paar deutsche Städtenamen entdeckt hat, und jetzt gibt er diesen Traum auf, weil ( vielleicht ) die Stadt Lüderitz umbenannt wird, und Schuckmannsburg, wo noch ein deutscher Munitionsbunker und ein !Ochsenwagenrad aus deutscher Zeit als einzige Struktur neben einem Polizeistationfundament auf einer Insel im Okavango im gesamten Caprivizipfel erhalten ist und fährt dann nur in Südafrika rum. Da hoffe ich wirklich, dass diese Gedankenwelt einmalig ist. Wenn nicht, würde ich anfangen mich zu fürchten.

Das das deutsche Erbe in Afrika hochspannend ist und neugierig und für Einzelne die Entscheidung für Namibia / Kamerun, Togo... usw. bekräftigt, ist ja gar nichts ehrenrühriges.
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21 Aug 2013 15:31 #301230
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  • geo11a am 21 Aug 2013 09:57
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an CM

Zitat:
Das das deutsche Erbe in Afrika hochspannend ist und neugierig und für Einzelne die Entscheidung für Namibia / Kamerun, Togo... usw. bekräftigt, ist ja gar nichts ehrenrühriges.

Na, da haben wir es doch! Mehr wollte ich auch nicht ausdrücken. Schade wäre nur, wenn
dieses hochspannende Faktum zukünftig wegfiele.

Das der Begriff "Alleinstellungsmerkmal" CM derartig emotionalisiert, läßt mich schmunzeln :) .
Es zeigt doch, dass die deutsche Sprache durchaus zu neuen Wortschöpfungen, die auch ver-
standen werden, fähig ist. :woohoo: Da benötigen wir das Englische nicht.

CM braucht sich nicht zu fürchten; er wird ohnehin nichts daran ändern können.
Hat er etwas daran geändert, dass Deutsch als Amtssprache abgeschafft , die Kaiserstraße
in Windhuk umbenannt wurde , und deutschstämmige Farmbesitzer aus ihren Besitzungen vertrieben
werden sollten? Das geht Schritt für Schritt und langsam voran. Schlussendlich wird
man mangels Auflage auch die AZ einstellen, da die Leserschafts schwindet. Englisch
wird von den Jüngeren ausnahmslos gesprochen werden. Der deutsche Spracheinfluss verschwindet;
nur noch wenige ältere Menschen werden zukünftig Deutsch sprechen.

Aber in einem kann ich CM trösten. Wenn der Tourismus aus Deutschland zurückgehen wird,
kann er ziemlich sicher sein, dass die entstehende Einnahmelücke durch deutsche "Ent-
wicklungshilfen" ausgeglichen wird. Den Traum vom Auswandern musste ich bereits vor
30 Jahren aufgeben und hat dann eigentlich keine Rolle mehr gespielt.

Trotzdem liegt es mir fern, die gegenwärtigen Entwicklung gleichgülting und selbstvergessen
hinzunehmen.


Im Übrigen möchte ich betonen, dass ich CM in keiner Weise persönlich zu nahe treten möchte.


Alles Gute! PS: nicht immer so bitterernst! :evil:
Letzte Änderung: 21 Aug 2013 15:55 von geo11a.
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