THEMA: und schon wieder...
14 Sep 2006 13:18 #23323
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  • Yoshikawa am 14 Sep 2006 13:18
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15 Sep 2006 14:48 #23366
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  • Yoshikawa am 14 Sep 2006 13:18
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Moin zusammen,

dieser Thread hat deutlich gezeigt, dass Informationen unterschiedlich gewichtet werden und es einen starken Zusammenhang zwischen der bereits bestehenden individuellen Bewertung eines Themas und der Akzeptanz für neue, dem eigenen Standpunkt widersprechende, Informationen gibt. Kommt jetzt noch eine mehr oder weniger starke emotionale Komponente hinzu (Apartheid lebt weiter! Die Schwarzen können`s sowieso nicht!) fällt es schwer, dem roten Faden der Information durch das Labyrinth der eigenen Vorstellungen und dem Ärger über die „ignoranten Anderen“ zu folgen.

Ich glaube, dass eine weiter gehende Diskussion der Thematik zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiterführt, da zurzeit nur Ansätze der aus meiner Sicht bevorstehenden verheerenden Entwicklung evident sind. Setzen wir daher die Diskussion für ca. 5 Jahre aus –ich hoffe doch sehr, dass es dieses Forum dann noch gibt. Ich werde weiterhin Informationen zum Thema posten, meine aber, dass ein jeder sie nur lesen und die Schlüsse für sich persönlich ziehen sollte.

Diejenigen, die meine Sicht nicht teilen, bitte ich, sich einmal ernsthaft mit dem Punkt der Finanzierbarkeit der gesellschaftlichen Änderungen und der Armutsbekämpfung auseinander zu setzen.

Ein Staatswesen muss über Einnahmen verfügen, mit denen es seine Ausgaben bestreiten kann. Dies sind z.B.:
Verkehrsinfrastruktur, Versorgungsinfrastruktur, Polizei- und Justizwesen, Gesundheitswesen, Bildungseinrichtungen, Katastrophenschutz, Verteidigung und andere Staatsziele.

Hierfür erzielt der Staat seine Einnahmen, hauptsächlich aus Steuern. Direkte Steuern, wie z.B. die Einkommensteuer und indirekte Steuern, wie z.B. die Verbrauchsteuern (Tabak). Das Steueraufkommen wird in Südafrika und Namibia -und wurde in Zimbabwe- von denjenigen getragen, die wirtschaftlich stark sind. Dies ist aus historischen Gründen –über die wir nicht zu diskutieren brauchen, ich kenne sie und erkenne sie an– im Wesentlichen die weiße Minderheit in beiden Ländern.

Arbeitsplätze wurden nahezu ausschließlich im öffentlichen Dienst geschaffen. Dieser nimmt nur insoweit eine unterstützende Rolle in der Wirtschaftsentwicklung wahr, als er im besten Fall die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften schafft. Weder Südafrika in zwölf noch Namibia in 16 Jahren Unabhängigkeit haben es geschafft, Arbeitsplätze im produktiven Sektor der Wirtschaft zu schaffen, die eine nennenswerte, Steuern zahlende, schwarze Mittelschicht darstellen würden.

Wirtschaftlich hat sich somit nichts oder nur wenig geändert. Dies hat einen zunehmenden Einfluss auf die Politik. Die wachsende Unzufriedenheit der schwarzen Bevölkerung mit ihren Regierungen hinsichtlich der nicht eingehaltenen Versprechungen erhöht den Aktionsdruck für die Herrschenden. Es fehlen allerdings die finanziellen Mittel zur Umsetzung.

Die nun eingeleiteten Maßnahmen gleichen dem Versuch, eine Kuh zugleich zu melken und zu schlachten. Das Wissen darüber, dass dies nicht funktionieren kann, ist sicherlich vorhanden. Da der Druck mittlerweile jedoch sehr groß geworden ist, versuchen es die Regierungen beider Länder mit „ein bisschen schlachten“, um so wieder etwas Zeit zu gewinnen.

Das wird nicht funktionieren!

Auch der sozialistische Wirtschaftsansatz, dem Konno den Vorzug zu geben scheint, wird, wie zuletzt 1989 erlebt, zu keiner Veränderung der Situation der Armen führen. Er wird vielmehr alle –bis auf die politischen Kasten– gleich arm machen. So ist es aus meiner Sicht die einzige Chance für Namibia und Südafrika, die Schranken im Wirtschaftsbetrieb, seien es Landveräußerungsverbote, Affirmative Action oder Black Economic Empowerment wieder aufzuheben.

Anderenfalls wird irgendwann der „Point of no Return“ überschritten werden. Das internationale Kapital wird mangels Gewinnmöglichkeiten nicht mehr in den Ländern investieren, und die internationalen Konzerne werden die Produktion woanders hin verlagern. Afrika ist –außer als Rohstofflieferant– im Welthandel, egal in welcher Funktion, irrelevant. Die dann noch im Lande verbliebenen produktiven Wirtschaftszweige werden überfordert sein, die Finanzmittel auch nur für die Grundbedürfnisse des Landes zu erwirtschaften.

Wer, frage ich, soll die Zeche dann zahlen?

Gruß, Michael<br><br>Post geändert von: Yoshikawa, am: 15/09/2006 23:22
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15 Sep 2006 23:13 #23394
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  • Georg am 15 Sep 2006 23:13
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Hallo Yoshikawa

Das schlimme an der ganzen Situation ist, jetzt besteht noch mehr Unsicherheit im Planen für die Farmer.

Meine Freunde ( grosse Farm 100.000 ha) berichten mir, dass es sich nicht lohnt zu investieren denn keiner weiss was auf sie zukommt.

Ob nun Nam oder SA, führende Politiker schüren diese Unsicherheit und erwecken noch mehr falsche Hoffnungen bei der scharzen Bevölkerung.

Wenn schon Vizeminister und hochrangige Politiker beider Länder das System Mugabe loben und propagieren, wird mir Angst und Bange.

Die Hoffnung aber stirbt zuletzt.

Achtung Satire
Im übrigen wird es ja so sein das die Kritiker in diesem Thread gegen deine und die Meinung manch anderer, ihren Urlaub dort im Schosse der schwarzen Eingeborenen und nicht bei den bösen weissen Eingeborenen die ja eh nur Kapitalisten, Ausbeuter usw sind, verbringen werden.

Die Apartheid ist jetzt 16 Jahre vorbei sie heisst nun etwas anders aber lebt weiter. Früher gab es Job Protection wegen weisser Hautfarbe das war sehr böse.

Heute gibt es A.A wegen schwarzer Hautfarbe und das soll ja jetzt gut sein...... ??????

Nee Rassisten gibt es da keine mehr. :evil:

Man muss sich aber auch die Frage stellen was nun in den 16 Jahren geleiste wurde an ZB Bildung und nicht wie kürzlich geschehen noch die Missionare für die schlechte Bildung verantwortlich machen.

Grüsse Georg
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16 Sep 2006 20:53 #23421
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  • konno am 16 Sep 2006 20:53
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ok wir machen in 5 Jahren weiter, wenn ich im dann unter dem werten Herrn Jerry Ekandjo arbeite ! :laugh:

spass beiseite: Ich fliege am Montag nach Thailand und bin danach in Namibia - ich wünsch euch ne schöne Zeit, hoffentlich wirds nicht zu trocken hier ! ;)

-> Dissenz bringt einen immer weiter, Konsenz nie !<br><br>Post geändert von: konno, am: 16/09/2006 20:54
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17 Sep 2006 12:05 #23441
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  • joli am 17 Sep 2006 12:05
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Hallo Konno,
auch Dir eine schöne Reise und eine gute Zeit. Für uns beginnt die heute schon - in 6 Std. gehts los. Juchuuuh !
Übrigens: Deinem Spruch von Dissens und Konsens stimme ich nur sehr bedingt zu. Konsens macht stärker und so erreicht man sein Ziel schneller - wenn man eins hat.
Gruß Joli

Post geändert von: joli, am: 17/09/2006 12:31<br><br>Post geändert von: joli, am: 17/09/2006 12:45
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17 Sep 2006 12:11 #23442
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  • Naukluft am 17 Sep 2006 12:11
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@konno und joli, eine schöne Zeit erholt Euch! Es fängt an zu blühen... wunderbar.

bester Gruss, Klaus
Gruss, der K l a u s
Nicht behindert zu sein ist ein Geschenk, welches einem schnell genommen werden kann....... In einem Augenblick! ......
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