THEMA: Tourismus in Namibia im Aufwärtstrend
11 Jan 2012 15:04 #219473
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  • Butterblume am 11 Jan 2012 15:04
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Zu diesem Thema passt auch der vom gleichen Autor heute veröffentlichte Beitrag in der AZ: Den Letzten beißen die Hunde

HG
Marina
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11 Jan 2012 19:39 #219518
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  • Guido. am 11 Jan 2012 19:39
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Hallo,

schön das ein Verband mal Probleme eingesteht. Das ist ja die Voraussetzung für Korrekturen. Ich glaube allerdings nicht, dass es mittelfristig zu einem Aufwärtstrend im Tourismus in Namibia kommt. Ursache ist die Politik.

Beispiel das staatliche NTB: Die melden fortlaufend losgelöst von der Realität rosarote Zahlen und feiern sich selbst für ihre hervorragende Arbeit. Tatsächlich haben sie die WM im letzten Jahr völlig vergeigt und durch halbgaren wie absurden 50-Prozent-Rabatt-Aktionismus anschließend alles noch schlimmer gemacht. Das NTB hat für eine irrwitzige Summe auch "State-of-the-Art" eine neue Tourismus-Website bauen lassen. Zeitgemäß und 6sprachig sollte diese sein. Anderthalb Jahre nach dem Start dieser Website gibt es immer noch keine deutschsprachige Version, obwohl Deutschland, Österreich, Schweiz nach wie vor der mit Abstand bedeutendste Tourismusmarkt für Namibia sind. Auf deutsch gibt es nur 2 Wörter: "bald kommen". Wenn das keine Kunden anlockt...
www.namibiatourism.com.na/

Beispiel Air Namibia: Die Politik hält Air Namibia für einen großen Trumpf im Tourismus. Die Politik scheint zu glauben, das Air Namibia im Wettbewerb mit Lufthansa und Co. steht und vor diesem übermächtigen Wettbewerb geschützt werden muss. Aus politischer Sicht steht aber letztlich nicht Air Namibia im Wettbewerb mit Lufthansa, sondern Namibia als Destination in einem knallharten Wettbewerb um Touristen mit anderen Ländern weltweit. Air Namibia liefert objektiv betrachtet stark unterdurchschnittliche Leistungen zu überdurchschnittlichen Preisen. Für die Sommerferien kann man aktuell beispielsweise Lufthansaflüge mit der A380 für 599 EUR nach Johannesburg buchen oder für 1.100 EUR Air-Namibia-Flüge mit verschlissenen A340 nach Windhoek. Im letzten Jahr gab es 6 mal sicherheitsrelevante Vorwürfe gegen Air Namibia in den Medien. Das kostet einfach Touristen. Davon abgesehen: Für Tourismus im südlichen Afrika gibt es bisher 3 Ausgangspunkte: Johannesburg, Kapstadt und Windhoek. Emirates fliegt demnächst Harare und Lusaka an. Weitere Airlines werden wohl folgen. Botswana baut seine Flughäfen auch in einem Maß aus, das Annehmen lässt, dass sie zukünftig internationale Flüge anziehen wollen. Wenn Namibia weiterhin zugunsten der irrsinnige Verluste anhäufenden Air Namibia Wettbewerb verhindert, könnte Windhoek seine Bedeutung verlieren. Touristen, die eigentlich nach Botswana, Sambia oder Simbabwe wollen, starten heute häufig von Windhoek aus und bringen den dortigen Autovermietern, Lodges usw. Umsatz. Das wird sich langfristig ändern, wenn es zu anderen Zielen im südlichen Afrika vermehrt günstigere Flüge gibt als nach Windhoek.

Beispiel die staatliche NWR: Der Laden müsste mit seinen Monopolen eigentlich eine Goldgrube sein, häuft aber seit 20 Jahren Verluste an. Regelmäßig wird von Kunden ein unterdurchschnittliches Service-Niveau bemängelt. 20 Jahre nach Erfindung des WWW hat ein Beherbergungsbetrieb, der täglich eine 4stellige Übernachtungskapazität bietet, immer noch kein Online-Buchungssystem und Buchungen sind ein einziges Chaos.

Nicht das ich generell etwas gegen staatliche Firmen habe: SANParks in Südafrika macht aus meiner Sicht einen guten Job. Kenne die aktuellen Zahlen nicht, aber die letzten Zahlen, die ich angeschaut habe, wiesen auch einen Gewinn aus. In Namibia bauen die staatlichen Dienstleister im Tourismussektor nach meinem Eindruck vor allem Mist. Das kann nur die Politik ändern und die scheint nicht den Willen zu haben. Die scheint die Zustände bei NTB, Air Namibia und NWR noch nicht einmal als Problem wahrzunehmen.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 11 Jan 2012 19:45 von Guido.. Begründung: Link nachgetragen
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11 Jan 2012 21:30 #219547
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Auch das passt zum Thema:

Tourismussektor/Krise AZ 11.1.2012

Reinhard
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11 Jan 2012 21:35 #219548
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Sorry, habe übersehen, dass Pauliman den Beitrag schon gepostet hat. Reinhard
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11 Jan 2012 22:00 #219552
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  • Butterblume am 11 Jan 2012 15:04
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Hallo Guido,

vielen Dank. Mit deinem Beitrag hast du m.E. den Nagel auf den Kopf getroffen.
Botswana baut seine Flughäfen auch in einem Maß aus, das Annehmen lässt, dass sie zukünftig internationale Flüge anziehen wollen.

Ich denke, dass das ev. damit zusammen hängen könnte, das ab 01.01.2013 der Sitz des internationalen Diamantenhandels nach Gaborone verlegt wird. Damit werden auch zahlreiche gut betuchte neue Touristen ins Land kommen.

In diesem Sinne wollen wir mal hoffen, das Konkurrenz das Geschäft belebt.

Herzliche Grüße
Marina
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12 Jan 2012 11:10 #219583
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  • malealea 2.0 am 12 Jan 2012 11:10
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@ Engelstrompeten

Es ist abhängig wo und was du isst. Aber insbesondere in Caffees gibt es gutes essen für wenig Geld. Ausnahme Caffee Gatemann, da bezahlt man aber auch den Namen mit.

@ Guido

NWR Ist gerade im Umbruch. Das sieht man daran das sie seit 2008 viele Camps renauviert hat. Gerade Etoscha Hat mir gut gefallen. Aber ich weiss auch das es mal katastrophal war, dass heisst die Hypothek aus der Vergangenheit ist riesig. Dies aufzuarbeiten dauert Jahre. Man kann nicht erwarten das jetzt alles via Knopfdruck sich verändert. Aber ich sehe, zumindestens hatte ich das Gefühl, es geht voran. Der Service war gut, Campingplatz und sanitären Anlagen gepflegt und neu. Ich finde sie sind auf den guten weg.

Air Namibia hat defezite, allerdings war ich überrascht das die alte Kiste so ruhig fliegt. Der Service war ok. Nicht gut nicht schlecht. Das Essen war übel, ja das stimmt. Auf der anderen Seite hat alles funktioniert, sprich Buchung etc.

Alternative kann man auch Air Berlin fliegen, die fliegen von München nach Windhoek.

Das der Tourismus schwarz gemalt wird kann ich nicht sagen. Und ich habe auf mehreren Lodges und Gästefarmen gelebt. Und kenne die Zahlen. Sicherlich ist ein Rückgang zu verzeichnen, aber es reicht noch. Problematisch sind die Bettenburgen an den Hot Spots z.B. Sossouvlei. Die sind Utopisch, und da werdsen einige Untergehen, da die Touristenmenge nie kommen wird. Das ist auch gut so, denn Namibia hat nicht die Infrarstruktur für eine Massentourismus Destination. Nur darauf sind sie ausgelegt.

MFG
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