THEMA: Über das Kaokoveld in den Caprivi
16 Dez 2022 15:24 #657680
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06. und 07.08. Ndhovu, zurück an den Cubango

Unspektakulär und ein wenig traurig, geht es die 200km zurück nach Divundu. Traurig daher, da sich die langweilige Fahrt über die B8 bereits wie eine Heimfahrt anfühlt und somit langsam aber sicher das Ende unserer Reise bedeutet.
Leider können wir entlang der B8 diesmal keine Elefanten sehen und stoppen in Divundu erst einmal an unserer Tankstelle und stillen den Durst unseres Dicken. Diesmal geht es vorbei am hübschen Ngepi Camp und wir fahren zur benachbarten Ndhovu Lodge. Vorbei an einigen Straßenständen geht es über eine kurze sandige Zufahrt.







Hier werden wir sehr freundlich vom Betreiber Ralf und seinen Hunden begrüßt. Die Lodge hat ein hübsches Hauptgebäude mit einer fantastischen Terrasse über dem Fluss. Wir bekommen zwei Zelte ganz am nördlichen Rand der Anlage und sind von der Ausstattung begeistert. Besonders schön sind die wohl noch sehr neuen Badanbauten die extrem sauber und geschmackvoll gestaltet sind.







Wir besichtigen die Anlage und gönnen uns einen kleinen Snack auf der Terrasse.



Von hier hat man einen guten Blick auf das gegenüberliegende Ufer, an dem man etliche Tiere beobachten kann. Diese bekommen dort größere Mengen an Lecksalz und finden sich daher, gegenüber der Terrasse, für uns Touristen gut sichtbar ein.













Gegen Abend gibt es ein gemeinsames, sehr gut schmeckendes Essen. Es wird von dem jungen Koch Abisai mit seinem Team zubereitet und er zeigt bei der Bekanntgabe des Speiseplanes, wie stolz er darauf ist. Zurecht, denn es ist wirklich gut.









Eigentlich sind gemeinsame Essensveranstaltungen nicht so unser Ding, heute ist es jedoch angenehm, haben wir doch nette Tischnachbarn, mit denen sich gute Gespräche entwickeln.
Auf der Terrasse wird nach dem Essen ein Lagerfeuer entfacht und man kann hier den Abend mit einem netten Plausch ausklingen lassen.







Zurück in unseren Zelten hören wir noch lange die Flusspferde und haben eine geruhsame Nacht.
Das Frühstück wird ebenfalls im Haupthaus serviert, wir schnappen uns das Geschirr und setzen uns in die Sonne auf die Terrasse. Hier lässt es sich prima Frühstücken.





Ich bin kein so großer Freund von geführten Bootsfahrten, mit voll besetzten Booten. Ich habe diese Veranstaltungen bereits von Ngepi beobachten können und dachte noch, gut dass ich da nicht mitfahre. So kurz nach unserer Fahrt mit Dan, kann ich es mir noch weniger vorstellen. Auch hier liegen große Boote mit etlichen Stuhlreihen vor Anker und wir werden gefragt, ob wir zum Sundowner mitfahren möchten. Wir lehnen ab und brechen erstmal Richtung Mahango auf. Bis zum Parkeingang sind es nur einige Minuten Fahrzeit.



Hier zahlen wir den Eintritt und Moritz übernimmt das Steuer. Er fährt uns wunderbar durch den Park und ich kann mich voll der schönen Landschaft und dem Artenreichtum widmen.



























Hier waren wir bereits vor 4 Jahren, mir kommt der Park jedoch völlig neu vor. Wir fahren wunderbar am Fluss entlang und können unzählige Tiere auf den weiten Flächen der Flussauen beobachten.
Als Highlight unserer Fahrt, kreuzen auf sehr nahe Distanz, eine große Herde Büffel unseren Weg und wir können sie lange beobachten.



Nach dieser schönen Rundfahrt durch den Mahango, erstehen wir noch ein geschnitztes Mokoro am Straßenrand als Andenken an diesen tollen Urlaub.
Zurück auf Ndhovu lasse ich mich überreden und wir nehmen doch an der Sundowner Bootsfahrt teil. Jetzt muss ich darüber lächeln, aber es kam wie es kommenden musste. Das Boot ist mit einer größeren Familie und Ihrem extrem übergewichtigen Guide und uns voll besetzt. Unser Bootsführer ist ein schmaler und sehr zurückhaltender Kerl und wir schippern los. Die Großfamilie spricht untereinander eine für mich nicht erkennbare Sprache und mit Ihrem Guide englisch. Kurz gesagt, ihr Benehmen ist unmöglich und ich stehe kurze vor einem Sprung das mit Hippos und Krokodilen verseuchte Wasser oder muss alternativ den Guide erschlagen. Stühle werden gerückt, es wird sich extrem laut unterhalten und gelacht, jede Bemerkung unseres Bootsführers wird vom Guide minutenlang ausgeschmückt und ergänzt, als gegen Ende auch noch künstliche Furzgeräusche der Kinder, zu Lachkrämpfen bei den Eltern führen, ist der Höhepunkt dieses Sundowner Cruises erreicht. Ich muss mir noch ein Bier nehmen und Silke versuchte mich zu beruhigen. Wenigstens entschuldigte sich der Vater beim Aussteigen für Ihren Lärm. Vom Lodgebetreiber Ralf gefragt, ob es uns, nach anfänglicher Ablehnung der Sundowner fahrt, doch gefallen habe, platzt mir ein wenig der Kragen und er bekommt meinen angestauten Frust zu spüren. Schnell beruhige ich mich, denn er kann ja nichts für das Verhalten der anderen Idioten.











Nach einem erneut sehr guten Abendessen gehen wir etwas früher schlafen, da wir am kommenden Tag eine lange Fahrt vor uns haben.
Gut ausgeschlafen packen wir unsere Sachen, gehen Frühstücken und erstehen im Shop einige hübsche von Hand bemalte Eierbecher. Wir bezahlen unsere Rechnung, bedanken uns bei Ralf für den schönen Aufenthalt und starten über die B8 in Richtung Rundu.

Kurze Bewertung:
Von den drei Parks die wir im Caprivi besucht haben, war der Mahango der mit den meisten Mitbesuchern und kommt einem ein wenig wie ein Zoo vor. Landschaftlich jedoch schön und wir haben viele Tiere gesehen.
Die Ndhovu Lodge ist schön, die Zeltunterkünfte sind super, sehr gut sehen auch die beiden Hausboote aus, von denen eins ganz neu gebaut wurde. Dieses ist sehr exklusiv über einen eigenen Steg zu erreichen und liegt mitten in einem Hippopol.





Der Service und das Essen war bestens. Über den Sundowner Cruise schreib ich nichts mehr.
Letzte Änderung: 16 Dez 2022 15:55 von Dillinger.
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19 Dez 2022 16:31 #657855
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08.08. Frans Indongo Lodge, langweilige 660 Kilometer

Heute haben wir einen langweiligen Fahrtag vor uns. Über Rundu, Grootfontein und Otavi geht es bis kurz vor Otjiwarongo zur Frans Indongo Lodge. In Grootfontein müssen wir mal wieder den Durst unseres Dicken stillen und so halten wir an der Total Tankstelle, am Ortseingang. Während wir unseren Tank füllen, beobachte ich einen Wandersmann mit Rucksack und Wasserflaschen. Die Tankstellenmädels machen mit Ihm Selfies und behandeln Ihn wie einen Popstar. Ich gehe zu Ihm und frage was er so macht. Er durchquert Namibia, oder war es das südliche Afrika? Ich kann es nicht mehr sagen, er war jedoch lange unterwegs und verteilt Flyer die zum Unterstützen bzw. Mitwandern einladen. Heute geht es für Ihn weiter Richtung Rundu. Ich staune nicht schlecht, ist es doch unsere soeben gefahrene Etappe, über die schnurgerade verlaufende B8, über 260 Kilometer durch sehr dünn besiedeltes Gebiet, ohne Städte oder Dörfer, nur Farmland, sonst ist da nichts. Er wird mehrere Tage dafür benötigen und ich zolle Ihm meinen Respekt und wünsche Ihm, dass er dort gesund ankommt. Ein Lustiger Kautz der wohl die Einsamkeit sehr liebt.
Kurz vor Otjiwarongo biegen wir von der B1 ab, überqueren die Bahnstrecke und fahren die letzten Kilometer zur Lodge über eine Gravel Road. Hinter dem Bahndamm stoppe ich den Wagen für eine Pipipause und wir erleben eine kleine Überraschung. Silke spring plötzlich schreien zurück in den Wagen und ich frage noch was los ist, da werde auch ich bereits durch das offene Fenster von Hummeln oder Bienen oder was auch immer für Brummer attackiert. Eine sticht mich sofort in den Arm, ehe ich schnell diesen unglücklich gewählten Parkplatz verlasse.
Auf der hübschen Lodge angekommen werden wir sehr freundlich begrüßt und uns wird die Örtlichkeit gezeigt.





Ich bin positiv überrascht, hatte ich mir warum auch immer, diese Unterkunft älter und abgenutzter vorgestellt. Wir bekommen zwei sehr hübsche und saubere Bungalows und entstauben uns ein wenig. Moritz und ich sind mutig und testen das eiskalte Wasser des kleinen Pools. Nach dem sehr beherzten, jedoch nur wenige Sekunden dauernden Bad, lassen wir uns kühle Drinks, in den letzten Sonnenstrahlen schmecken.



Auf der tollen Terrasse mit Blick auf ein kleines beleuchtetes Wasserloch, schreibt Silke an unserem Tagebuch und wir beobachten diverse Tiere in der Umgebung. Hier ist ein buntes Sammelsurium an Gazellen zusammengestellt, die zum Teil in Namibia nicht ansässig sind.









Hier wird es nach Sonnenuntergang recht frisch und so begeben wir uns zum Abendessen in das sehr schöne Hauptgebäude.



Das Essen wird serviert und es schmeckt hervorragend und das Personal ist extrem freundlich. Leider befindet sich im nahegelegenem, künstlichen Bachlauf vor unserem Essplatz ein Frosch, der ein noch nie gehörtes Spektakel veranstaltet. Er macht einen solchen Lärm, dass eine Unterhaltung nur mit schreien möglich ist. Zwischenzeitlich frage ich um Erlaubnis, dem Kerl den Hals umzudrehen. Diese wird mir lachend erteilt und ich begebe mich umgehend auf die Jagd. Leider kann ich den Schreihals im dicht bewachsenen Bachbett nicht entdecken und so müssen wir uns den restlichen Abend, wie übrigens auch alle anderen Gäste, schreiend unterhalten. Mit einer Partie Schach am Kaminfeuer und Amarula, lassen wir den Tag ausklingen.





Am Morgen frühstücken wir ohne Froschkonzert und erstehen an der Rezeption noch ein Mitbringsel. Hier gibt es handgemachte Kunst aus der Umgebung. Beim Bezahlen unserer Rechnung, lernen wir den deutschen Manager kennen und wir plaudern noch ein wenig. Wir haben es heute nicht mehr so weit und so können wir uns richtig Zeitlassen. Am späten Vormittag starten wir auf unsere letzte Etappe nach Windhoek.




Kurze Bewertung:
Die Fahrt aus dem Caprivi bis Otjiwarongo ist extrem eintönig und ewig lang, muss aber sein. Frans Indongo Lodge hat uns positiv überrascht und ist ein wunderbarer Platz für einen Zwischenstopp.



09.08. Windhoek und die rekordverdächtige Autorückgabe

Auf dem Weg zurück nach Windhoek gehen wir noch zum Touristennepp und besuchen den Holzschnitzer Markt in Otjiwarongo. Zumindest hatten wir dies so vor. Wie auch bereits 2018 landen wir bei den Holzschnitzer Buden am Ortsanfang (von Norden kommend) und shoppen ein wenig. Hier sind die Preise recht hoch und man kann ordentlich handeln. Einige vermeintliche Schnäppchen werden wir später in Windhoek um einiges günstiger in einem Souvenirshop wiederfinden. Nachdem wir unsere Shoppingrunde beendet haben, meine ich mich zu erinnern, dass der „richtige“ Markt am Ortsausgang ist. Wir fahren los und stellen fest, dass wir wie auch damals an falscher Stelle einkaufen waren. Hier am Ortsausgang scheint der Markt größer und hier wird auch mit dem Holz gearbeitet. Zu einer weiteren Einkaufsrunde haben wir keine Lust und fahren so die verbleibenden 250 Kilometer bis nach Windhoek. Hier checken wir in dem uns bereits bekannten Pension Tamboti ein und ruhen uns ein wenig aus. Tamboti liegt zentral und man kann seinen Wagen im großzügigen Hof parken. Bei Wagenübernahme habe ich gefragt, ob wir unser Auto anstatt es heute abzugeben, auch bis zum kommenden Morgen behalten könnten. Nach Kontrolle der nachfolgenden Vermietung wurde mir dies vor vier Wochen zugestanden und ich freute mich, das Auto heute nicht mehr abgeben zu müssen. Hatten wir ja auch unser Gepäck bei Bwana Tucke Tucke umgepackt und dort unsere Koffer zurückgelassen. Diese wollen wir morgen abholen und unser Gepäck dort für den Rückflug vorbereiten.
Nach unserer kurzen Ruhepause brechen wir zu Fuß auf, um ein wenig durch Windhoek zu bummeln. Vorher reservierte uns, unsere nette Gastgeberin, noch einen Tisch im Joes Bierhaus und einen Taxitransfer.
Am frühen Vormittag geht es zu Fuß in die Stadt. Ohne rechtes Ziel geht es durch einige Läden und Straßen mit kleinen Ständen.







Plötzlich klingelt mein Handy und eine, doch etwas unfreundlich klingende Dame von Africa on Wheels, fragt mich, wann wir endlich unseren Wagen abgeben würden. Ich sage Ihr, dass die Rückgabe für morgen vereinbart ist und Sie antwortet mir, dass dies nicht stimmen würde und Sie den Wagen in einer halben Stunde aufgetankt benötigt. Nachdem ich Ihr erkläre, dass wir zu Fuß in der Stadt unterwegs sind, schickt Sie mir einen Fahrer und sagt, wir sollen uns beeilen, sie machen gleich Feierabend.
Etwas angefressen beenden wir somit unser Stadttour und werden von einem netten Fahrer eingesammelt. Zurück im Tamboti, laden wir unseren Wagen aus, Silke und Moritz bringen unser gesamtes Zeug ins Zimmer, es sollte ja eigentlich morgen bei Carsten in Ruhe in die Koffer gepackt werden und ich fahre zum Tanken und weiter zu Autovermietung.
Dort angekommen entschuldigt sich die Mitarbeiterin bei mir und sagt, Sie hätte den Abgabetermin nochmals geprüft und gesehen, dass wir den kommenden Vormittag vereinbart hätten. Naja, Fehler können passieren und nun ist der Wagen, nach 4.325 staubigen Kilometern, wieder zurück.



Die Übergabe erfolgt ohne jegliche Prüfung und ich werde gefragt ob alles ok war. Die lose Batterie und die nicht mehr so gut funktionierenden Bremsen merke ich an und Sie gibt es umgehend an die Mechaniker weiter, da der Wagen für morgen bereits wieder auf Tour gehen muss.
Der nette Fahrer wartet bis alle Formalitäten erledigt sind und bringt mich zurück nach Tamboti. Hier vereinbaren wir den Flughafentransfer für morgen und er verabschiedet sich.
Meine Familie wartet bereits hungrig auf mich und wir müssen los zum Abendessen. Schnell gönne ich mir noch eine Dusche und wir besteigen das wartende Taxi. Ein lustiger Fahrer bringt uns zu Joes und legt sich im Wagen schlafen. Er will auf uns warten und wir sollen Ihn wecken, wenn wir zurückwollen. Auf der kurzen Autofahrt, lässt der HTHHP Windhoek nochmals im schönsten Abendrot erglühen.



In Joes Bierhaus bekommen wir ein gewohnt gutes Abendessen und ich staune erneut über diese doch sehr skurrile Kneipe.
Gemeinsam stoßen wir mit einem Bier auf unsere abenteuerliche und auch sehr facettenreiche Reise an und freuen uns gemeinsam, dass wir so viel erlebt haben und einen unvergesslichen Urlaub zusammen verbracht haben. Ich frage Silke und Moritz, was Ihnen nicht gefallen hat, oder was man hätte anders planen sollen und bekomme nach kurzer Überlegung mitgeteilt, dass alles bestens war. Auch bei den gebuchten oder eingeplanten Unterkünften gab es nichts zu bemängeln. Und ich wurde für meine Organisation gelobt. Ein wenig stolz auf diese Aussagen gönne ich mir noch ein Bier und bin froh meine Familie gesund nach Windhoek zurück gebracht zu haben.



Nach dem Essen werden wir zurück zu Tamboti gefahren und schlafen dort schnell und müde ein.

Kurze Bewertung:
Guesthouse Tamboti ist eine einfache Unterkunft in Windhoek. Die Eigentümerin ist sehr nett und hilfsbereit, das Frühstück ist klasse, die Zimmer und Betten sind sehr in die Jahre gekommen und benötigen eine Erneuerung.
Joes Bierhaus ist rummelig und abgefahren, uns schmeckt es dort und wir gehen gerne hin.
Die Autovermietung „Africa on Wheels“ ist gut und ich kann sie nur empfehlen. Unser Wagen war alt aber gut gepflegt und für unsere Reise optimal. Auch die Übergaben bzw. Rücknahme war absolut unkompliziert und bestens.
Bwana Tucke Tucke mit Carsten Möhle und seinen Mitarbeiter, vor allem Manuela, sind professionell und super. Man kann sich auf sie verlassen. Wir haben dort nicht umsonst bereits zum dritten Mal gebucht.


10.08. Abflug, eine Traumreise geht zu Ende

Da wir eine Abendflug für die Heimreise haben, können wir ausschlafen und in ruhe Frühstücken.



Danach bereiten Silke und Moritz unsere Sachen vor und ich werde zu Bwana Tucke Tucke gefahren. Hier hole ich unsere Koffer, gebe Satellitentelefon und einen Spaten zurück und melde mich bei Carsten ab. Er möchte wissen wie alles gelaufen ist und wie zufrieden wir mit den gebuchten Unterkünften waren. Nach einer Unterhaltung mit Ihm werde ich zu Tamboti zurückgebracht und wir packen dort unsere Koffer für den Flug.



Nachmittags kommt der Fahrer von „AoW“ und bringt uns zum Flughafen. Mit Ihm unterhalten wir uns über Elektroautos und das deutsche Straßennetz und ernten bei der Aussage, bei uns gibt es keine Schotterpisten, sondern nur asphaltierte Straßen, ungläubige Blicke. Auch als es um Strafen für zu schnelles Fahren oder Alkohol am Steuer geht, glaubt er mir nicht so recht und sagt, hier gehe es wesentlich entspannter zu.

Am Flughafen geben wir unser Gepäck ab und gönnen uns noch einen Snack in der kleinen Kneipe vor dem Eingang.





Ich beneide einige Gäste die gerade ankommen und überlege was diese wohl in den kommenden Wochen erleben werden.
Später passieren wir die Sicherheitskontrolle und warten noch ewig in der Abflughalle. Auch bei uns wird hier ein versuch gestartet, erneut die Passagiere zu kontrollieren. Es endet aber in einem Chaos und wird mit dem Boarden beendet. Mit etwa einer Stunde Verspätung betreten wir das Rollfeld und können zum Flugzeug. Namibia verabschiedet uns ein letztes Mal mit einem feuerroten Nachthimmel und ich bekomme bei dem Anblick feuchte Augen.







Der Rückflug gestaltet sich unspektakulär und wir erreich pünktlich Frankfurt. Hier warten bereits meine Mutter, unsere Hunde und vor allem Moritz Freundin auf uns. Vier Wochen waren lang, mir kam es wie eine vor.
Namibia wir kommen wieder.

Ich danke euch für das Lesen des Berichtes und hoffe er hat euch gefallen.
Letzte Änderung: 19 Dez 2022 20:39 von Dillinger.
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09 Jan 2023 13:36 #659161
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Nachtrag:

Wodka und der "Gemeine Nagekäfer"

Hallo,

um einen trüben Tag ein wenig zu erhellen, möchte ich euch von einer Begebenheit berichten.

Von unserer letzten Reise haben wir aus dem Caprivi ein ca. 40cm langes, sehr hübsch geschnitztes Mokoro mitgebracht. Dieses kleine Andenken steht auf unserem Holztisch und ist eine wunderbare Dekoration.
Wir sind bereits 4 Monate aus Namibia zurück und so lange schmückt das kleine Kanu unseren Tisch. Meine Frau Silke hat sich bereits mehrfach über kleine knabbernde Geräusche gewundert. Mein Gehör ist mittlerweile nicht mehr das Beste, so konnte ich Ihre merkwürdige Wahrnehmung nicht bestätigen. Vorgestern jedoch zeigte Sie mir einen kleinen Mehlhaufen in unserem Boot. Sofort viel mein Verdacht auf einen Holzwurm. Unverzüglich eingeleitete Untersuchungen, zeigten eine etwas 2mm großes Loch im oberen Bereich unseres Mokoros. Da sich dieses direkt über dem Holzmehlhaufen befand, lag die Vermutung nahe, den Wohnort des vermeintlichen Holzwurmes gefunden zu haben. Mein Jagd Trieb wurde geweckt. Eins meiner Gewehre zu nehmen und dem Holz Dieb aufzulauern erschien mir als nicht zielführend. Auch der Aufforderung meiner Frau, eine Lösung zu googeln, wollte ich nicht nachkommen und meine Ehrgeiz machte es erforderlich, eine eigene Lösung zu finden.
Nach kurzer taktischer Überlegung, kam ich zu dem Entschluss, eine ökologische Lösung zu finden und auf den Einsatz einer Chemie Keule zu verzichten.
So wurde eine wenig in der Holz-Dieb-Behausung mit einer Nadel herumgepopelt und der Eingang erweitert. Eine ordentlich Menge Holzmehl konnten wir aus der erweiterten Öffnung herausklopfen und so den Holzwurmtunnel freilegen. Meine Idee, den kleinen Eindringling zu ertränken, wurde als zu schrecklich abgetan. Also schnappte ich mit die erst beste Flasche Alkohol, es war ein Wodka, und füllte einige Tropfen in einen kleine Spritze. Damit wurde das Holzwurmdomizil geflutet und wir warteten gespannt, was passieren würde. Nach kurzer Zeit erschien tatsächlich etwas Kleines am Eingang. Schnell nahm ich eine Pinzette und schnappt mir das kleine Ding. Vorsichtig konnte ich es aus dem Loch ziehen. Zum Vorschein kam kein Wurm sondern eine kleiner schwarzer Käfer. Der machte jedoch keinen Mucks mehr. Entweder war er total betrunken, oder er ist an einer Alkoholvergiftung verstorben. Da ich Ihn nicht zum Magen auspumpen in das nahe gelegene Krankenhaus gebracht habe sondern Ihn zum Ausnüchtern in den Garten verbracht habe, wird sich diese Frage nie klären. Unser Gast war nicht wie vermutet ein Holzwurm sondern der "Gemeine Nagekäfer". Ob er ein Namibier war oder doch ein Hesse, konnte nicht abschließend geklärt werden.

Was aber sicher ist, Wodka ist ein hervorragendes Mittel gegen Holzschädlinge.

Liebe Grüße
Markus
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