FS 28.2.
Kurz nach uns traf ein Ehepaar aus Süddeutschland ein, die auch diesen Trail gebucht hatten. Ohne sie hätte ich die Tour gar nicht machen können, Mindestteilnehmerzahl beträgt 2.
Unser Guide Sebastian begrüßte uns mit kalten Getränken und wie bestellt mit einem köstlichen Salat. Danach hat er uns das Wichtigste zur Wanderung erklärt. Gegen 14Uhr ging es los. Auch C. kam mit; eigentlich war geplant gewesen, dass er mit der „background-crew“ den Tag verbringt und zu den Lagerplätzen mitfährt, er entschied sich aber dann, mit uns zu wandern. Seine witzige Art war eine echte Bereicherung für uns alle.
Zunächst fuhren wir zum nahe gelegenen NaDEET Centre, wo wir eine kleine Führung erhielten und viele durchdachte Möglichkeiten kennenlernten, mit der natürlichen Energie umzugehen, wie dieser Solarkocher. Alles Infos zu diesem Umweltprojekt findet ihr auf der Homepage
nadeet.org/.
Danach fuhren wir in einem uralten Toyota zum Startpunkt des Trails. Unterwegs hielt Sebastian schon mal an, um uns staunen zu lassen angesichts der Schönheit der Landschaft. An einem ausgedienten Wasserbecken stellte er das Gefährt ab und ab nun gingen wir zu Fuß.
Ich hatte mich entschieden, wie gewohnt in meinen Birkis zu wandern, so konnte ich, je nach Gelände auch mal barfuß gehen. Wir querten einige Dünen, dann eine grüne Ebene und dann nochmals kleine Dünen, bis wir zum ersten Lager kamen. Auch wenn es heiß war, war das Gehen überhaupt kein Problem. Unterwegs blieben wir immer wieder stehen, um über die Feenkreise, Pflanzen und Tiere der Wüste zu sprechen. Das Tempo war total angenehm, Fotostopps waren jederzeit möglich. Und das nutzte ich natürlich reichlich aus, weil alles so schön war.
Das Grün war zwar etwas, das ich befremdlich fand und finde in dieser Umgebung, aber irgendwie machte dieser Kontrast zwischen rotem Sand und grünen Gras den Reiz aus. Mit gelbem, vertrocknetem Gras hätte mir die Landschaft wohl noch besser gefallen, aber ich war mir sehr bewusst, dass ich hier etwas sehr Besonderes sehen und erleben durfte.
Im Camp selbst erwarteten uns dann schon zwei Helfer und eine Art „Bar“, wo wir ein kühles Getränk ordern konnte. Jeder bekam einen Schlafplatz zugewiesen und die Möglichkeit, eine Dusche zu nehmen. Ein wenig rund ums Camp streifen, Fotos machen und sitzen und schauen und miteinander staunen, so verging die Zeit, bis zum Sonnenuntergang und zum Abendessen.
Abendessen! Wir saßen an einer schön gedeckten Tafel mit echtem Geschirr und Weingläsern (so hatte ich in der Wüste noch nie gespeist; in der Sahara oder im Oman, saß ich am Boden) und genossen ein Spitzenmenü. Theresa ist eine echte Zauberin am Herd! Nach der Nachspeise – inzwischen war es stockdunkel und kühl geworden – erklärte uns Sebastian den Sternenhimmel. Lange hielt ich es dann leider nicht mehr aus, ich war müde und ging zu meinem Freiluftschlafzimmer! Dort entdeckte ich dann zwischen Bett und „Kommode“ einen Skorpion, beinahe wäre ich draufgetreten. Da ich kein geeignetes Gerät bei mir hatte, um ihn wegzubringen, holte ich Sebastian, der den ungebetenen Gast mit einer Schaufel in einen Eimer verfrachtete und später weit weg wieder aussetzte. Nach Zähneputzen etc. verkroch ich mich in meine Schlafrolle.