28.2.
Baldmöglichst nahmen wir das Frühstück ein und machten uns dann auf den Weg. Wir hatten noch nicht mal das Gate passiert, als C. sagte: "Oh, i forgot my clothes." Hä? Nun, er hat seine "Driver-Uniform" in die Wäscherei der Lodge gebracht und nicht mehr abgeholt. Er sah mich dabei an, und fügte dann hinzu, dass er sich die Klamotten wird schicken lassen; er sprach am Gate mit dem Wachmann und gab ihm die Tel-Nr. seiner Mutter, die in Mariental wohnt. Damit glaubten er und ich, dass das Thema erledigt sei, aber die Kleider kamen weder zur Mama noch dann zur Namib Desert Lodge (unser Station ein paar Tage später), wie es dann vereinbart wurde. Erst als ich schon wieder zuhause war, konnte C. in Windhoek die Kleider abholen. Eigentlich hätte er ja, als er den Verlust merkte, nur umdrehen müssen. Aber er meinte, ich hätte so entsetzt geschaut, dass er sich nicht dazu nicht getraut hätte.
Jedenfalls wurde die Sache mit den Kleidern und mit Blick irgendwie zum running gag zwischen uns.
Fazit zur Anib Kahalari Lodge: Eine große Lodge, die aber während meines Aufenthalt nur spärlich besucht war. Das Essen (Buffet) war sehr gut, der Service funktionierte auch gut. Die Möglichkeiten, zu wandern oder mit dem E-Bike herumzufahren, sind für mich sehr wichtig, die Ausfahrten, die ich mitgemacht hatte, waren toll. Mein Zimmer war ein Standartzimmer mit leider vielen Mücken. Ich würde wieder dort 2 Nächte bleiben, weiß allerdings nicht, wie es mir gefiele, wenn Hochbetrieb herrschen würde.
Unser nächstes Ziel war der Tok-Tokkie-Trail. C. kannte zwar das Duine-Farmhaus nicht selbst, wusste aber ungefähr, wo es liegt. Ich hatte eine Karte und sagte an, wie er fahren sollte bzw. ich fahren wollte. Das, was im Navi einprogrammiert war, war total falsch. Als wir am Ende der Fahrt vorm Gatter zum Gelände standen, zeigte das Navi noch eine Fahrzeit von 3h an. Keine Ahnung, welches Ziel man einprogrammiert hatte. Unsere Route war ja nicht schwer: C20 und B 1 nach Mariental, C 19 über Maltahöhe, Tsaris-Pass und D827.
Der Tsaris-Pass hat mir sehr gut gefallen, immer wieder bat ich um Fotostopps. Ich stieg stets aus und suchte die passende Perspektive.
Bei einer solchen Aktion startete C. das Auto, wendete und fuhr davon. Ich war etwas perplex, ahnte aber schon, was er tat. Nein, kein WC-Stopp, den hatte er nämlich eben erst erledigt. Nach einigen Minuten kam er zurück und erklärte, er habe das Taschentuch (oder war es ein feuchtes Desinfektionstuch?) wieder eingesammelt, das er nach dem Pipistopp zum Händereinigen benutzt hat und in der Natur liegen gelassen hat. Ich hatte es nämlich gewagt, ihn dafür zu kritisieren und zu sagen, dass das in den Müllsack gehört und nicht einfach so weggeworfen werden darf.
Und auch auf der D827 hielten wir immer wieder an: So viel Gras! Die Berge so grün!
Erst kurz vor der Kreuzung zur C 27 wurde es trockener und wüstenhafter. Das waren jetzt wieder meine Farben! In der Ferne sahen wir eine kleine Oryxgruppe. In der kargen Umgebung gefallen mir diese wunderschöne Tiere besser als im grünen Gras.
Als wir dann die Piste durch das Namib-Rand-Gebiet fuhren, sahen wir diese schönen Blumen! Dass es eine Candelabra irgendwas ist, habe ich dann wenige Wochen später in Südafrika gelernt. C. wusste keinen Namen, er war ja auch kein Guide, sondern "nur" mein Fahrer.
Pünktlich zur Mittagszeit kamen wir zum Startpunkt des Trails.