Tag 4, Sossusvlei – und jede Menge Wind
Aufstehen 5.30 Uhr, Abfahrt 6.00 Uhr, oh Mann, geht’s vielleicht noch ein bisschen früher?
Unseren Langschläfern hat das natürlich gar nicht gepasst, aber die beiden schorschens, „Sossusvleierprobt“ und erfahren wissen – der frühe Vogel fängt den Wurm. Klar Sache, man muss so früh los, und es waren alle mit an Bord.
Das Frühstückspacket haben wir bereits am Vorabend reserviert, und so treffen wir uns alle um kurz vor 6.00 Uhr auf eine schnelle Tasse Kaffee auf der Terrasse:
Zum Kaffee gibt’s dann schon mal die erste Morgenpost, wie immer alles schon zu Hause vorbereitet. Auch jetzt im Nachhinein finde ich diesen Tagesplan gut. Man muss ja nicht alles bis ins kleinste Detail planen (geht ja eh nicht), aber grad für unsere Namibia-Neulinge war das täglich ein gute Lektüre:
Und schon geht’s los, das Permit ist schnell gekauft (die aus meiner Sicht relativ hohen Eintrittspreise haben mich schon sehr gewundert
), unsere Mitfahrer sind noch mit Lesen der Morgenpost beschäftigt, und schon warten die ersten Fotostops auf uns.
Ich finde grad die "Einfahrt" in den Sossusvlei-Park unglaublich beeindruckend. Denn da ist sie wieder, diese unendliche Weite, einfach nur scheeee ....
Nach einer halben Stunden stehen wir an der
Dune 45. Eingeweihte wissen, Dune 45 nennt sich deshalb Dune 45, weil die Düne an Kilometer 45 liegt. Eigentlich eine ganz einfache Erklärung.
Sehr problematisch war heute der
Wind. Der blies nämlich aus allen Rohren, heftig und feste. Au weia, ob das im Vlei eine gute Idee ist, die
Big Daddy Düne hochzusteigen? Egal, jetzt sind wir auf alle Fälle bei Dune 45, wo wir natürlich gleich mal die ersten Fotos schießen.
Schorschine und ich sind vor vielen Jahren die Dune 45 hochgelaufen. Bei absoluter Windstille, es war damals ganz große Klasse. Schaut mal, wie das vor über einem Jahrzehnt ausgeschaut hat:
und das Taferl
„Dune 45“ ist damals auch schon gestanden:
Alles ist gleich geblieben. Das Taferl, die Düne selbst, die vielen Sandhaufen – nur wir sind ein paar Jährchen älter geworden.
Jetzt fahren wir aber weiter zum Shuttle-Parkplatz, von wo aus die Reise über bzw. durch Tiefsand hinter auf den zweiten Parkplatz geht, nämlich der sogenannten
„shaded tree picnic area“.
Spätestens jetzt wird sich herausstellen: wer geht mit auf die Big Daddy, wer geht ohne Aufstiege hinter ins Tal des Todes, und wer bleibt unter den schattigen Bäumen, wo es ja in Laufnähe sogar eine ansprechende und blitzsaubere (
) Toilette gibt:
Das Rätsel ist schnell gelöst:
Zwei Damen und ein Herr bleiben unter den Bäumen, der Rest, nämlich 10 Leute + Busfahrer John, die laufen hinter Richtung Dead-Vlei, unser Fahrer John sagt, er weiß genau den Weg, von wo es bergauf geht ....
Wir folgen ihm, müssen aber bald feststellen, dass der gute John auch in diesen Dingen nicht all zu viel Ahnung hat. Den Einstieg zur Big Daddy haben wir verpasst, und der Aufstieg deutlich weiter hinten erwies sich als absolut sportliche Herausforderung. Von den 11 blieben gleich mal 3 unten am Boden, 8 gingen weiter. Der Erste, der dann mittig der Düne den geordneten Rückzug antrat, war der gute, sportliche und drahtige bayern schorsch.
So ein Weichei.
Aber siehe da, einer nach dem anderen taten es ihm gleich, und
am Ende waren es grad noch 3 Männer,
, die bis nach oben gekommen sind.
Über das Dead Vlei geht´s hinter zur
big daddy dune:
Es folgt mit Busfahrer John eine Lagebesprechung. Glauben tun wir ihm eh "fast" nichts mehr, aber er ist noch recht guter Dinge:
Und so hat dann der mühevolle Aufstieg ausgeschaut:
Und das war dann der Blick von oben - leider auf Grund der Windverwehungen mit sehr schlechter Sicht, aber es hat sich gelohnt. Der Blick runter ins Dead Vlei, der Blick in die Ferne - einfach nur schön:
So war das mit unserem Vorhaben, die big daddy zu bezwingen. Zumindest hat´s ja ein kleiner Teil der Truppe geschafft, und für die anderen war´s trotzdem eine riesen Spaß. Das Erlebnis, dort in Sossusvlei im Sand rumzutoben, das ist einfach Klasse. Unsere Gäste waren total begeistert, nur der Wind hat uns den Spaß zumindest zum Teil verdorben. Der hat jedem richtig feste zugesetzt, aber das hast du halt nicht im Griff.
Der Abstieg und Rückweg geht wie immer sehr schnell
und in der
„shaded tree picnic area“ steht für die Bergsteiger schon der Kaffee bereit.
Unsere Schattenfreunde haben auf uns gewartet und waren froh, als wir endlich anmarschiert kamen. Das breakfast Packet war in Ordnung, mehr aber nicht, wobei sich auch hier der Verzehr als regelrechte Herausforderung erwies. Sand, Wind, Sand, Wind – keine guten Voraussetzungen, ein gemütliches Picknick zu machen.
Bald geht’s wieder mit dem shuttle zurück zu unserem Bus,
und weil wir immer noch nicht genug haben, statten wir dem Sesriem Canyon einen Kurzbesuch ab:
Schorschine ist eine der Ersten, die den Weg nach unten findet:
während diese Beiden den Fall lieben von oben beobachten:
und für die "Sportlichen" war´s in jedem Fall eine schweißtreibende, aber windstille Angelegenheit:
Unser Bus wartet auf uns oben am Canyon
und den Nachmittag widmen wir dem
Nichtstun. Relaxen ist angesagt, und man kann es hier in der Sossusvlei-Lodge schon sehr gut aushalten. Die Landschaft ist wunderschön, und das Nichtstun ist der beste Ausgleich für die sportliche Aktivität vom Morgen:
Die Nähe zum Park hat klare Vorteile, und über diesen Vorteil wird dann im nächsten Kapitel berichtet. So viel wird verraten - wir packen den Champagner aus !!!