THEMA: Namibia und Botswana
30 Sep 2019 21:46 #569113
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  • regsal am 30 Sep 2019 21:46
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Lieber Peter
einfach Wahnsinn was ihr für ein Sichtungs-Glück hattet. Die Vorfreude auf unsere Namibiareise steigt von Tag zu Tag, wenn ich deine tollen Bilder sehe. Es macht mir nur etwas Sorgen, dass die Tiere im Etosha bald nicht mehr genug Futter haben, da schon im Juli/August sehr sehr trocken war, - vielleicht gibt es bis im November ein paar Gewitter, dass bald wieder etwas wachsen kann.
Ich bin gespannt, was du uns noch für Überraschungen und tolle Fotos in deinem Bericht bringen wirst.
Liebe Grüsse Regina
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01 Okt 2019 10:06 #569134
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  • Luigi15 am 01 Okt 2019 10:06
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Einen wunderschönen guten Morgen in die Runde und ein großes Dankeschön für die vielen aufmunternden und lobenden Worte!
@ Cruiser: Wie dein Bild zeigt, hattest du strahlenden Sonnenschein in Möwe Bay... :cheer: bei uns war es doch eher etwas nebelig... ja, du hast Recht, wir waren nicht im Museum, wir hätten das aber durchaus machen sollen - es wurde uns auch angeboten; wie man auf deinen Bildern sieht, wäre das auch sehr interessant gewesen - danke dafür!
@ Margrit: ich kann mir durchaus vorstellen, dass euer Löwenkill im KTP etwas ganz Besonderes gewesen sein muss - ich hätte nie gadacht, dass da eine derartige Power im Spiel ist, das war für mich eigentlich das Beeindruckendste; es ist eben nur wenigen vergönnt, das wirklich live erleben zu dürfen - umso dankbarer muss man dafür sein!
@ Martin: Danke, dass dir meine Bilder zusagen - auf der anderen Seite steht aber, dass man immer nur das fotografieren kann, das da ist - also hängt wieder alles mit dem Sichtungsglück zusammen bzw. mit dem Glück zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle gewesen zu sein!
@ Bele: natürlich ist es ein wenig "peinlich" wenn man bei einer Reise derartig viel Sehenswertes vor die Linse bekommt - aber noch viel peinlicher wäre es mir, einen Reisebericht zu verfassen und nichts gesehen zu haben...
@ Regina: du hast recht, dass wir bei dieser Reise viel Sichtungsglück hatten - ich habe vielmehr schon von einem Sichtungs-Flow gesprochen, denn immer dann, wenn wir nicht gewagt hatten an etwas Neues zu denken, stand er/sie/es auch schon da... es war tatsächlich etwas eigenartig - aber wir haben das wohlwollend ;) mitgenommen.
Allen einen schönen, nicht zu anstrengenden Tag!
LG, Peter
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05 Okt 2019 20:03 #569465
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  • Luigi15 am 01 Okt 2019 10:06
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Tag 10 – 18. Juli 2019

Eigentlich haben wir im Etosha-Nationalpark bereits alles erledigt… Wir haben nach den zweieinhalb Tagen, die wir nun hier im Park verbracht hatten, mehr gesehen als wir jemals zu hoffen gewagt hatten. Die drei Großkatzen sind abgehakt, zusätzlich wurden auch schon Hyäne und Erdwolf gesichtet, Elefanten, Giraffen, Gnus, Zebras und jede Menge Antilopen – ach ja, die Spitzmaulnashörner nicht zu vergessen… Es waren aber nicht nur die Sichtungen an sich, die uns so glücklich stimmten – es war auch das wie wir etwas gesehen hatten… Was sollte uns also dazu bewegen, heute nochmals herumzufahren? Es war ja ohnehin nicht damit zu rechnen, dass noch irgendetwas imstande sein könnte, weiteres Adrenalin ausschütten zu lassen. Es liegt auf der anderen Seite aber nicht in unserem Naturell herumzusitzen und nichts zu tun. Wir hatten also noch einen ganzen Tag im Etosha-Park und den wollten wir natürlich nutzen – egal was vor die Linse kommen sollte, alles konnte als „Zugabe“ gesehen werden, wir verspürten definitiv keinen Druck mehr, irgendetwas Bestimmtes unbedingt sehen zu wollen – wir konnten die ganze Angelegenheit locker angehen, darin lag sicher ein gewisser Vorteil.
Eines wollten wir aber dezidiert nicht: Lange Wege zurücklegen. Am kommenden Tag wartet auf uns ein langer Fahrtag in den äußersten Norden, bis an den Okavango. Das bedeutete, dass wir diesen letzten Etosha-Tag dazu verwenden wollten, die Gegend rund um Namutoni noch besser kennenzulernen. Dazu bot es sich natürlich an, die Wasserlöcher, an denen wir gestern so großartige Sichtungen hatten, nochmals aufzusuchen, aber auch eine Fahrt rund um die Fisher‘s Pan oder nach Groot- und Klein-Okevi wären ideal.
Nach dem Frühstück, das wir wieder kurz vor 7:00 Uhr im Restaurant einnahmen, machten wir uns startklar. Um 7:30 – zur Gate-Öffnung – ging es los. Zunächst wollten wir schauen, ob vom Gepardenkill des Vortages noch etwas übrig wäre – also fuhren wir, übrigens als einziges Auto, Richtung Westen. An der Abzweigung nach Chudob konnten wir sehen, dass auch der letzte Rest vom Springbock verschwunden war, ebenso wie die vier Geparde. Dafür marschierten drei Tüpfelhyänen von der Pfanne kommend an uns vorbei.









Der Tag hatte schon einmal gut angefangen. Wir entscheiden uns dazu, zum Wasserloch Koinachas zurückzufahren, vielleicht würde sich ja eine Sichtung des Leoparden dort wiederholen lassen. Entlang des Weges störten wir einen Springbock bei der Morgen-Toilette…





Es gab in Koinachas zwar keinen Leo, aber die vier Geparde vom Vortag lagen bzw. saßen an der Nordseite des Wasserloches. Welches unglaubliche Glücksgefühl, diese wunderschönen Tiere noch einmal sehen zu dürfen. Da die Sonne die Szenerie noch nicht völlig ausleuchtete, waren Teile der Katzen in relativ schlechtem Licht. Als einige Springböcke Richtung Wasserstelle kamen, sprangen plötzlich zwei Geparde auf und schossen in einem Wahnsinnstempo davon. Unglaublich, wie diese Tiere beschleunigen… es war dies das erste Mal, dass wir jagende Geparde beobachten konnten. Da auch die Springböcke nicht unbedingt langsam sind, zudem einen doch einigermaßen großen Vorsprung mitbrachten, standen wir schließlich an einem verwaisten Wasserloch. Ich bin mir bewusst, dass diese Bilder fototechnisch nicht das Gelbe vom Ei sind, bei dem wenigen Licht und dem Tempo aber auch kein Wunder – sie demonstrieren aber mMn dennoch eindrucksvoll die vorgefundene Situation!
Die Geparde sahen wir viel später noch einmal am Rand der Fisher’s Pan, jedoch in sehr großer Entfernung. Hier am Wasserloch waren momentan nur mehr ein Damara-Rotschnabel-Toko, ein Waffenkiebitz und ein Gelbschnabel-Toko zu sehen.















Dieser Vormittag hatte sich schon jetzt mehr als gelohnt. Wir hatten innerhalb einer Stunde mehr gesehen, als an so manch ganzen Tag im Etosha Nationalpark in früheren Jahren. Unser nächstes Ziel war Klein Namutoni, das sich jedoch einmal mehr ohne Tiere präsentierte. Da wir am Vortag so schöne Aufnahmen mit den Dikdiks machen konnten, bogen wir auch heute wieder dort ein. Wir waren noch nicht weit von Klein Namutoni entfernt, als wir Tüpfelhyänen im Gebüsch ausmachen konnten. Wir stoppten den Wagen und genossen es, den mit sich beschäftigten Tieren zuzusehen… Nachdem wir uns von den Hyänen losgerissen hatten, trafen wir entlang des Weges natürlich auch noch auf einige Dikdik. Auf einem Erdhügel saß zudem eine Meckergrasmücke.























Zurück an der Hauptstraße fuhren wir nun weiter nach Twee Palms, also rund um die Fisher’s Pan. Eigentlich gingen wir nicht davon aus, hier besonders viel sehen zu können – die Geparde, denen man gelegentlich hier begegnet, hatten wir schon zuvor bei Koinachas aufgestöbert – dennoch reizt mich diese Fahrt immer wieder auch aus landschaftlicher Sicht. In der Folge zeige ich hier einige der Bilder, die während dieser Fahrt entstanden waren. Wie schon von Vorpostern angemerkt, ist die „Landmarke Twee Palms“ inzwischen von der Landkarte verschwunden. Vielleicht wird künftig aber über „Een Palm“ geschrieben…















Von der Fisher’s Pan kommend fuhren wir schließlich noch die Wasserstellen Groot und Klein Okevi an, die ich beide als ausgesprochen fotogen erlebte. An der Kreuzung zwischen Hauptstraße und Stichstraße nach Groot Okevi stand ein weiteres Auto und beide Insassen lehnten am Fenster der Beifahrerseite – ein sicheres Indiz, dass im wahrsten Sinn des Wortes etwas „im Busch“ ist… Wir stoppten unmittelbar hinter dem Wagen und scannten die Gegend – da sahen wir ein Nashorn (oder zumindest Teile von ihm): Erst im zweiten Moment registrierte ich, dass es sich bei diesem Tier, das zum überwiegenden Teil in den Büschen lag, um ein Breitmaulnashorn handelte – die überhaupt erste Sichtung dieser Spezies für mich in diesem Nationalpark. Die Tiere, die sich bisher vor die Linse bekommen hatte, waren ausschließlich sogenannte Black Rhinos gewesen – umso mehr freuten wir uns über diese Sichtung, zumal der Kopf des Tieres wunderschön im Sonnenlicht leuchtete…





Es folgte noch ein kurzer Stopp in Klein Okevi, wo wir eine Vielzahl verschiedener Vögel beobachten konnten. Egal ob Rotbauchwürger, Weißscheitelwürger, Helmperlhuhn oder Gabelracke, Riesentrappe oder Weißbrauenrötel, wir waren euphorisch beim Beobachten. An der Wasserstelle selbst war eine Kudu-Familie anwesend.

























Nun entschieden wir uns dazu, im nahen Fort Namutoni eine Pause einzulegen. Die Sichtungsfee war heute wieder mehr als gnädig gewesen – auch sie hatte sich eine Pause verdient. Im Schatten unserer Terrasse genossen wir das Eis, das wir uns im kleinen, aber gut sortierten Kiosk besorgt hatten.







Natürlich wollten wir auch am späteren Nachmittag nochmals zu einer kurzen Pirschfahrt aufbrechen, die uns wieder nach Chudob führen sollte.



Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht, es gab wie immer eine ganze Reihe verschiedener Tiere, die diese Wasserstelle aufsuchten. Besonders interessant war das Verhalten der Springböcke, von denen einige ihrem Namen alle Ehre machten. Es ist wirklich erstaunlich, wie hoch diese zierlichen Antilopen springen können. Einer dieser Springböcke war derartig übermütig, dass er bis zum Hals im Schlamm stecken blieb. Als alle Beobachter schon mit dem Schlimmsten rechneten, kam eine Dame der Naturschutzbehörde und zog das bereits total entkräftete Tier heraus… Einerseits freuten wir uns natürlich über die Hilfestellung, andererseits entbrannte im Wagen eine Diskussion darüber, wieweit in einem Nationalpark in natürliches Geschehen eingegriffen werden darf oder soll…
Jedenfalls genossen wir einen weiteren spannenden Nachmittag in diesem Paradies – sofern man bei der Trockenheit des heurigen Jahres noch von einem solchen sprechen kann. Denn eines war uns in den paar Tagen im Etosha-Nationalpark bewusst geworden: Der einzig wirklich limitierende Faktor in unserem Leben scheint das Wasser zu sein. Auf dem Weg zur Chodob-Wasserstelle trafen wir auch wieder den Nashorn-Bullen vom Vortag, den mit den gestutzten Hörnern und dem Sender am Fuß.



















































Heute reizten wir das wunderschöne Spätnachmittagslicht nicht ganz so sehr aus, dennoch lagen Teile des Parks bereits im Schatten, als wir die Fahrt zurück zum Fort Namutoni antraten. Das Abendessen nahmen wir im Restaurant des Camps ein. Die fantastischen Sichtungen, die wir in den vergangenen Tagen im Park erleben durften, ließen uns die Qualität des Essens vermutlich etwas besser bewerten… Morgen geht es weiter in den Norden Namibias, wir treten die lange Fahrt an den Okavango an. Bis bald!
Anhang:
Letzte Änderung: 10 Jun 2022 08:09 von Luigi15.
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05 Okt 2019 22:09 #569479
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  • H.Badger am 05 Okt 2019 22:09
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Lieber Peter,
ein Wahnsinnsglück hattet ihr - das reicht locker für zwei Touren!
Und die Fotos sind gewohnt schön - auch die Geparden!

Jetzt bin ich auf Okavango und Co gespannt.

LG
Sascha
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06 Okt 2019 07:50 #569495
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  • Tomlinson2 am 06 Okt 2019 07:50
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Danke für den tollen Reisebericht, die Sichtungen sind wirklich sensationell.

Wir haben vor zwei Monaten auch einen Springbock an dem Wasserloch im Schwamm gesehen. Der steckte da über mehrere Stunden fest und wurde zwischendurch noch von einigen Elefanten in Panik versetzt. Wirklich eine schwierige Diskussion, wie man mit dem Tier dann umgeht. "Unser" Springbock steckte auf jeden Fall über mehrere Stunden fest.
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06 Okt 2019 10:35 #569509
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  • Trakki am 06 Okt 2019 10:35
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Oh wow, die Fotos der Spitzkoppe und auch der Lodge sind ja atemberaubend schön. Hätte ich die vor unserer Planung (wir fahren in zwei Wochen) gesehen, hätte ich diese Lodge mit Sicherheit gebucht.
Vielen lieben Dank
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