8. Kapitel: (Endlich) Ruhe in und um Namutoni
24.07.2019
Es liegt eine recht unruhige Nacht hinter uns, die von häufigem Trippeln und lauten Quietschgeräuschen begleitet war. Wir wachen regelmäßig auf und fragen uns, welche Tiere da wohl unter unserem Dach hausen mögen. Am frühen Morgen finden die Kinder bei einer kleinen Hausumrundung schnell heraus, dass tatsächlich Zebramangusten über uns wohnen, die über die Äste eines nahen Baumes Zugang zum „Dachgeschoss“ bekommen. Wir wussten vorher gar nicht, dass diese Mangusten überhaupt auf Bäume klettern...
Da die Geräusche doch sehr laut sind und uns zeitweise um den Schlaf gebracht haben, melden wir die Mitbewohner (mit etwas schlechtem Gewissen) dem Housekeeping, das sich im Lauf des Tages darum kümmern möchte.
Etwas unausgeschlafen brechen wir bei Toresöffnung zu einer kleinen Morgenrunde in Richtung der Okevi Wasserlöcher auf und werden auf dem Weg dorthin bereits von einem wohlgenährten Löwenkater begrüßt, der am Rande der Pfanne im schönen Licht der Morgensonne gen Norden zieht.
Wir hoffen, dass er Klein Okevi zum Ziel hat, um dort zu trinken und positionieren uns dort. Leider taucht der Löwe aber auch nach längerer Wartezeit nicht auf, er wird sich wohl irgendwo im dichten Busch niedergelassen haben.
An den Wasserlöchern der Umgebung ist am heutigen Morgen recht wenig los. Wir sehen einige Zebras und Kudus. Dazu zeigt sich noch eine größere Ansammlung von Graulärmvögeln. Und das wars dann auch schon.
Bevor es zum Frühstück geht, fahren wir noch den Pan’s Edge Turnout und genießen vor allem die Blicke in die Weite der Etoshapfanne, die immer wieder mit fotogenem Wildlife garniert sind.
Vor allem über eine Ansammlung von Straußen beim Staubbad freuen wir uns. Das konnten wir so bisher noch nicht beobachten.
Nach unserer Rückkehr geht es erstmal zum Frühstück. Das Buffet lässt kaum Wünsche offen und wir genießen einmal mehr leckere Omeletts und frischen Joghurt mit Früchten.
Bald darauf wird unser Chalet mangustensicher gemacht. Dafür sind rund sieben NWR-Mitarbeiter angerückt. Zuerst muss der Moskitohimmel abgebaut werden, dann wird eine Leiter an eine kleine Deckenluke angesetzt und nach und nach klettern die Männer durch die Luke, bis sie fast alle in dem kleinen Dachraum verschwunden sind. Die Szene erinnert stark an das endlose Einmarschieren der römischen Legionäre in „Monty Python’s Life of Brian“ und so können wir uns ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen…
Unterm Dach ist es dunkel und so ist es gut, dass wir Taschenlampen dabeihaben, die dann auch gern ausgeliehen werden. Nach einer ganzen Weile und einigem Gerumpel ist der Mangustenzugang anscheinend fest verschlossen, alle Männer die Leiter herabgeklettert, das Bett wieder aufgebaut und die Brigade zieht ab. Für unsere Mädels war die Beobachtung des fleißigen Treibens der Höhepunkt des Morgens, den sie von unserer kleinen Terrasse aus gespannt verfolgt haben. Wer braucht da schon Löwen und Co?
Heute machen wir eine ausgedehnte Pause im Camp, in der unser Nachwuchs in vollen Zügen den kleinen Pool genießt, im staubigen Umfeld der Hütten herumtollt und auf der Ladefläche des Landcruisers eine gemütliche Bude baut . Wir spielen mitgebrachte Gesellschaftsspiele und haben einfach eine schöne Familienzeit.
Zum Mittag gibt es recht leckere Burger. Aber merke: Wenn man im Restaurant einen Cheeseburger bestellt, bekommt man, nachdem man schon bei der Bestellung skeptische Blicke geerntet hat, ein Burgerbrötchen überbacken mit Käsescheibe und ganz ohne Fleisch. Als wir das Missverständnis aufklären, lachen wir gemeinsam herzlich mit dem Servicepersonal. Man bestelle also besser gleich einen Beef-Burger with cheese…
Um 15.30 Uhr wollen wir nach all der Freizeit im Camp zu einer Nachmittagsausfahrt in den Park zu fahren.
(Fortsetzung folgt)