THEMA: NAM 4.0 - Im Land der grünen Wiesen!
26 Jun 2018 06:04 #524534
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  • TinuHH am 26 Jun 2018 06:04
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Guten Morgen liebe Formis!

22. Tag - N/a'an ku sê Lodge

Pünktlich um 8:00 Uhr starten wir. Wir sind heute nur zu dritt auf dem Cheetah-Walk. Claudia hat sich heute ausgeklinkt, sie will mal ganz in Ruhe in den Tag starten.
Wie gestern schon sind wir nach wenigen Minuten am Treffpunkt, wo bereits zwei weitere Guides (Jan, Ballon und Mathias) und die beiden Geparden "Bullet" und "Bold" warten. Es gibt eine sehr kurze Einweisung: nicht anfassen, keine Selfis, das war's. Dann werden die beiden Jungs aus dem Käfig gelassen. Sofort beginnen sie die Gegend zu erkunden. Dabei schnurren sie laut vor sich hin. Die Steppe ist total grün, überall blühen gelbe Blumen. Die Pflanzen sind noch naß vom Tau der Nacht, und nach kurzer Zeit habe ich nasse Füße.



















Die beiden Katzen sind wunderschön! Im warmen Morgenlicht ist das einfach ein großartiger Anblick. Nur das Fotografieren ist wieder nicht so einfach, da die beiden fast ständig unterwegs sind. Meist sind wir hinter ihnen, da sie doch deutlich zügiger unterwegs sind als wir. Die beiden schauen sich ständig in der Gegend um, ob nicht ein jagbares Tier in der Nähe ist. Irgendwann ist es soweit, die beiden sprinten los und sind weg. Die Guides laufen hinterher. Immerhin haben die Katzen keine Halsbänder, und obwohl das Lodge-Gelände eingezäunt ist, wäre es sehr aufwändig, weggelaufene Geparde wieder einzufangen. Wir zockeln hinterher und finden irgendwann Jan, mit dem wir uns beim Laufen unterhalten. Dann finden wir die anderen incl. der Geparden wieder. Die beiden haben nichts gefangen. Jan erklärt uns, dass es durchaus erwünscht ist, dass die beiden bei solchen Spaziergängen jagen. Sie sind noch recht jung, und da sie ja in Gefangenschaft aufgewachsen sind, sollen sie jede Gelegenheit nutzen, das Jagen zu üben.





















In Anlehnung an das große Löwen-Bild im Restaurant haben ich mal ein Cheetah-Bild etwas anders bearbeitet:



Nun versuchen die drei Guides die beiden Katzen dazu zu überreden, wieder Richtung Auto zu gehen. Dabei wird uns auch klar, warum dieser Cheetah-Walk mit drei Guides durchgeführt wird. Das ist doch eine ziemlich aufwändige Sache, und wir sind recht weit von den Autos weg. Schließlich gelingt es aber doch und wir bewegen uns wieder zurück zum Jeep. Dann treffen wir auf eine kleine Herde Giraffen, und die beiden Halbstarken testen nochmal ihre Sprintfähigkeit. Kurz vor dem Auto wird nochmal ein Jagtversuch gestartet, nicht wirklich ernsthaft, das sieht bei Geparden dann doch etwas anders aus, aber immerhin ein Sprint in die falsche Richtung, worüber unsere Guides nicht sehr glücklich sind. Erfolg haben sie keinen, aber jetzt sind sie wieder weit weg. Jetzt laufen Jan und Ballon zu dem Auto mit dem Käfig hinten drauf, und fahren damit in Richtung der Geparde. Wir laufen mit Jan zu unserem Jeep und fahren zurück zur Lodge.

Claudia erwartet uns zum Frühstück und schaut sich die Fotos auf den Kameras an. Die Ausbeute ist gut, wie wir feststellen. Hat sich wirklich gelohnt, und nicht nur hinsichtlich der Fotos. Das war ein wirklich großartiger Start in den Tag.

Am Nachmittag starten wir zu einem Spaziergang durch das Lodge-Gelände. Wir haben extra gefragt, wir dürfen uns vollkommen frei bewegen, wenn wir Zäune und Schilder respektieren. Viel sehen wir nicht, aber ein Spaziergang hat mal gut getan. Dann verbringen wir noch Zeit am Pool, natürlich bei einem GT. Watt mutt datt mutt! :woohoo: ;)











Das Abendessen ist wieder ein 3-Gänge-Menü auf 4-Sterne-Niveau. So langsam wird es Zeit, dass wir hier weg kommen, sonst nehmen wir noch ernsthaft zu! Den Nachtisch teile ich mir mit Claudia, sonst komme ich an meine Kapazitätsgrenzen! :woohoo:

Unser letzter Abend in Namibia :( ! Drei Wochen sind schon wieder vorbei, es geht immer so schnell! Mark und Michael verlassen uns schon Morgen früh. So sitzen wir noch eine Weile zusammen, trinken noch ein Glas Bier, und schwelgen etwas von den zurückliegenden drei Wochen.

Fortsetzung folgt!

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 26 Jun 2018 09:29 von TinuHH.
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26 Jun 2018 08:08 #524539
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Es ist garnicht so einfach, brauchbare Bilder zu machen.

Hallo Martin,
als ich das las und du zusätzlich von "Geknipse" geschrieben hast, musste ich echt lachen... Deine Fotos sind wirklich von toller Qualtität! Überhaupt machte es sehr viel Spaß deinen Bericht anzuschauen und zu lesen - vielen Dank für deine Mühe!
Beste Grüße,
speed
(der gerade auf der Suche nach einer Kamera ist...
P.S. hattest du schon verraten mit was du "geknipst" :laugh: hast?)
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26 Jun 2018 08:21 #524541
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Moin Speed,

danke für das Lob! ich freue mich natürlich immer, wenn unsere Bilder gefallen. :cheer:
Auch wenn letztendlich einige gute Bilder dabei raus gekommen sind, so kamen wir dafür doch ganz schön ins Schwitzen! Die beiden Katzen joggten immer lässig über das Gelände, und wir trägen Zweibeiner mussten sehen, dass wir dran blieben. Vor dem Frühstück eine Herausforderung, das kann ich Dir sagen! :ohmy:

Wir sind mit Olympus mFT unterwegs.

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 26 Jun 2018 09:31 von TinuHH.
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26 Jun 2018 20:52 #524607
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'nAbend allerseits!

23. Tag - N/a'an ku sê Lodge - Rückflug

Wir frühstücken um 8:00 Uhr. Mark und Michael werden um 9:00 Uhr zum Flughafen gebracht. Ihr Flug über Johannesburg geht schon vormittags. Wir verabschieden uns nach diesen drei großartigen Wochen von unseren Freunden :( :unsure: :pinch: . Natürlich mit dem festen Vorsatz, dass wir nicht mehr fünf Jahre auf die nächste NAM-Reise warten werden!

Dann sind wir alleine und packen erstmal in Ruhe die Koffer. Um 11:00 Uhr müssen wir unsere Hütte verlassen. Wir bringen unsere Koffer an die Rezeption, wo wir sie bis zur Abfahrt heute Abend stehen lassen können. Wir verbringen die Zeit mit Datenhygiene und Mails. Für den Nachmittag haben wir uns noch für eine "Carnivore-Feeding-Tour" angemeldet. Irgendwie müssen wir die Zeit ja noch rumbringen.

Um 15:00 Uhr geht es los, Claudia und ich sind mit Ballon alleine auf dem Jeep. Zuerst geht es zu zwei gut genährten Leoparden. Da wir alleine mit Ballon sind, dürfen wir direkt an den Zaun, wobei wir natürlich auf gebührenden Abstand vor den Krallen und dem Elektrodraht achten. Normalerweise muss man hinter einer Holzwand stehen, die weit genug vom Gitter weg ist. Die beiden Brüder bekommen ihre Fleischration und mampfen eifrig vor sich hin.













Dann geht es zu den Caracals. Wir sehen nur einen Kater, der aber deutlich weniger zahm ist als Misty. Der kleine stämmige Kerl kommt so dicht an den Zaun, dass man keine brauchbaren Bilder machen kann.



Die Geschichte der Raubkatzen hier ist eigentlich immer ähnlich. Die Mütter wurden von Farmern aus Angst, dass sie ihr Vieh reißen könnten, erschossen, und die Jungtiere werden in die Obhut von N/a'an ku sê gegeben. Bei den Leoparden wurde die Mutter lebend gefangen, als sie trächtig war. Die Mutter ist dann an Anthrax gestorben, die beiden Jungs waren aber gesund und wurden hier aufgezogen.

Jetzt geht es zum Affengehege. Die Gruppe kommt gleich an den Zaun und wird mit Obst und Gemüse gefüttert.







Es folgt ein kurzer Abstecher zu den Wildhunden. Die sind garnicht so sehr an uns interessiert, verstecken sich meist in den Büschen.



Dann geht es weiter zu den alten Geparden. Das ist wirklich ein trauriger Anblick. Die beiden sind ca. 18 Jahre alt, was für Geparden ein biblisches Alter ist. Sie sind schon arg wackelig auf den Beinen, freuen sich aber über das Hühnchen.





Die Löwen, (ein Kater und zwei Katzen), die am Ende der Tour gefüttert werden, strotzen dafür vor Gesundheit und Kraft. Der Kater sieht aus wie frisch geföhnt. Hier dürfen wir nicht direkt an den Zaun, wir müssen entweder hinter die Holzpaneele, oder auf die Aussichtsplattform direkt am Gehege. Wir entscheiden uns für die Plattform. Als die Löwen im gestreckten Galopp auf uns zu kommen und uns zur Begrüßung ordentlich anknurren, wissen wir auch warum. Das Grollen spürt man im Magen, so tief ist der Bass! Bei dieser Größe und Kraft sollte man wirklich vorsichtig sein.

Wieder gibt es Hühnchen, welches die drei im Sprung auffangen. Dabei gelingen uns ein paar witzige Bilder von springenden Löwen.



















Damit endet unsere Tour. Insgesamt war diese Tour als "Zeitvertreib" vor dem Abflug genau richtig. Man versucht hier auf der Tour, auf der sowieso die Tiere gefüttert werden, noch etwas Geld damit zu machen, indem man Gäste mitnimmt. Das ist meiner Meinung nach vollkommen ok, da man einiges über die Tiere erfährt. Und da der Preis für die Tour sehr moderat ist, kann man das wirklich empfehlen.

Um 17:00 Uhr sind wir wieder an der Rezeption und haben so noch Zeit um die Bilder anzusehen, bis wir uns verabschieden und es dann um 18:00 Uhr über Hoppelpisten zum Flughafen geht. Wir werden wieder mit dem bekannten Quantum gefahren, die Fahrt ist wieder abenteuerlich.

Am Flughafen lassen wir die Koffer einschweißen, dann stellen wir uns an der recht langen Schlange an. Es geht aber erstaunlich schnell, die Koffer sind bald weg, und wir gehen durch die Sicherheitskontrolle. Die Damen an der Passkontrolle sind derart desinteressiert, dass es schon frech ist, finde ich. Die eine schreibt offensichtlich während der Kontrollen ständig WhatsApp, keine Begrüßung, nichts. Da fühlt man sich doch gleich ernst genommen. :S

In der Wartehalle ist es glücklicherweise nicht so voll, wir gehen noch in einen Imbiss und bestellen eine Pizza. Nicht wirklich namibisch, aber wir haben Hunger!

Um 21:35 starten wir pünktlich Richtung Frankfurt. Diesmal gibt es Tonic zum Gin, und auch das Entertainment-System funktioniert wieder einwandfrei. Aber auch dieser Flug ist für mich wieder eine Tortour. Beim nächsten Mal müssen wir daran was ändern!



In Frankfurt treffen wir Michael auf eine Tasse Kaffee, er hat gerade Mark zum Zug Richtung Ruhrgebiet gebracht. Dann geht es in den ICE nach Hamburg, wo wir um 15:30 ankommen.

Damit gehen drei wunderbare Wochen in Namibia zu Ende!

Fortsetzung folgt - Fazit.

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 26 Jun 2018 20:55 von TinuHH.
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28 Jun 2018 06:08 #524694
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Moin liebe Formis,

Zum Schluß kommt hier mein Fazit unserer Reise.

Wie schon geschrieben bin ich in diesem Jahr mit leicht gebremster Euphorie nach Namibia geflogen. Zu viele Berichte über überbordenden Tourismus, steigende Kriminalität, Touristen, die sich nicht benehmen können etc. haben mich nachdenklich gemacht.

Vielleicht war die Jahreszeit, zu der wir in diesem Jahr unterwegs waren, nicht repräsentativ, weil Nebensaison. Ich haben auch keinen Vergleich zu vergangenen Jahren, weil wir noch nie im April in Namibia waren. So, wie wir es in diesem Jahr erlebt haben, empfanden wir es als total entspannt, sogar entspannter, als auf unserer Erstlingstour vor 10 Jahren! In einigen Lodges waren wir fast alleine, in den anderen war nur wenig los.

Wenn wir zu Beginn der Reise noch der Meinung waren, dass das jetzt erstmal die letzte Reise nach Namibia sein würde - immerhin gibt es auch noch andere schöne Länder - so waren wir schon nach wenigen Tagen komplett anderer Meinung. Wir wollen wiederkommen, und wir wollen auf keinen Fall wieder fünf Jahre verstreichen lassen! Ob es unbedingt Namibia sein wird, oder mal Südafrika, Botswana oder was auch immer in der Gegend, das ist eine andere Frage.

Mein persönliches Fazit zu den Lodges etc. (auch wenn ich das schon im Reisebericht teilweise geschrieben habe), muss natürlich persönlich sein, klar. Geschmäcker sind verschieden, und was uns gefällt, uns wichtig ist, ist für anderen unwichtig und nicht erstrebenswert. So versuchen wir z.B. immer in möglichst kleinen Lodges zu wohnen, die ev. sogar mühsam zu erreichen sind. Wir mögen einfach keine Busse, Großveranstaltungen oder Massenauftriebe. Das gelingt nicht immer konsequent (siehe Sossusvlei Lodge), ist aber als Kriterium für uns grundsätzlich wichtig. Also, ich versuche es mal:


Flug mit Air Namibia

Der Vorteil dieser Verbindung ist, dass es der kürzeste Flug ist. Ich verplempere nicht gerne Stunden über Stunden auf Flügen, die sonstwo lang fliegen, möglichst noch mit mehrmaligem Umsteigen. Lieber etwas mehr bezahlen, dafür kurz und knackig. Dass Air Namibia nicht "der Burner" ist, ist was anderes. Mein persönliches Kill-Kriterium ist nach dieser Reise die "Holzklasse", egal in welcher Gesellschaft. Das ist für den Herren im gehobenen Alter *hüstel* einfach nicht mehr das Richtige. Ich versuche das nächste Mal Business zu bekommen, aber da könnte die Wahl der Gesellschaft durchaus vom Preis abhängig werden.
Aber sonst gibt es für mich nicht viel gegen AN einzuwenden.


Autovermietung "Africa on Wheels"

Kurz und knapp: da würde ich jederzeit wieder Buchen! Das ist vielleicht nicht die billigste Vermietung, aber auf jeden Fall ist sie preiswert! Persönliche und sehr gute Beratung und Übergabe auf deutsch (nicht zwingend wichtig, aber es hilft Missverständnisse zu vermeiden), die Autos sind in sehr gutem Zustand. Die Autos (in unserem Fall die FJ Cruiser) waren große Klasse! Klar, etwas teurer, etwas durstiger, aber ein Fahrkomfort, der schon sehr entspannend ist. Jederzeit ausreichend Leistung, ein laufruhiger Motor, und das alles in hervorragendem Zustand.
Jederzeit wieder!


Unterkünfte und Strecken
Wir sind in den drei Wochen bummelich 2.500km gefahren. Das mag wenig erscheinen, aber wir waren, bis auf zwei Ausnahmen, ja auch mindestens zwei Nächte in jeder Unterkunft. Die Distanzen zwischen den Unterkünften lagen bei maximal 350km. Das ist auch für Fotobegeisterte machbar, die zwischendurch immer wieder für Fotostopps anhalten. Über die Strecken selber kann ich garnicht so viel sagen. Wir kennen die Alternativen nicht, haben die Streckenführung mit Garmin Base Camp und T4A geplant und sind dann eigentlich immer auch so gefahren. Ob es interessantere Routen gegeben hätte, weiß ich nicht.


Olive Grove Guesthouse / Windhoek

Für eine Übernachtung am Anfang oder am Ende der Reise sehr zu empfehlen. Nett gelegen, schöne Zimmer, netter Service. Nichts spektakuläres, aber durchaus angenehm. Wir wollen zwar bei der nächsten Reise keine Station mehr in Windhoek einplanen, aber wenn, dann würden wir wieder hier absteigen.


Bagatelle Kalahari Game Ranch

Großartige Lage, sehr schöne Lodge, sehr schöne Hütten/Zimmer. Hier kann man sich wirklich wohlfühlen. Die Verpflegung ist super. Uns ist die Lodge im Nachhinein etwas groß (s.o.), aber das ist unser persönlicher Geschmack. Die Geparden-Fütterung empfanden wir aber als wenig erfreulich. Man steht mit vielen Menschen um die Tiere, die dann, während sie fressen, mal gestreichelt werden dürfen. Nein, das werden wir uns in Zukunft lieber sparen.
Wir würden ev. beim nächsten Mal die Red Dune Lodge ausprobieren. Mal sehen.
Daumen hoch für Bagatelle!


Kalahari Game Lodge

Die Lodge lebt von ihrer Lage kurz vor dem KTP. Und deshalb waren wir auch dort. Die Lodge selber ist modern, funktional gestaltet, wenig spektakulär. Die Hütten sind ganz gemütlich, man kann sich da gut ein, zwei Tage aufhalten. Die Verpflegung ist wirklich gut! Die Betreuung vor Ort ist nett, aber wenig persönlich, da war sogar Bagatelle herzlicher. Das Lion-Tracking ist allerdings Klasse!
Als Start in den KTP sehr empfehlenswert.


!Xaus Lodge

Für uns war !Xaus das HighLight der Reise! Die Lodge wird kontrovers kritisiert, und teilweise gebe ich den Kritikern durchaus Recht. Nachteil der Lodge ist u.a., dass man "angebunden" ist. Man darf sich dort nicht alleine von der Lodge wegbewegen. Gründe dafür sind einmal die Tiere, die im KTP leben, also auch Raubtiere, die bis an die Lodge heran kommen können. Weiterhin darf man nicht unkontrolliert auf den Wegen zur Lodge fahren, weil der Verkehr nicht gesteuert werden kann. Wenn einem auf den steilen Dünen-Überfahrten jemand entgegen kommen würde, dann wäre das fatal. Aber wie auch immer, das schränkt ein, man ist auf die organisierten Game-Drives angewiesen.

Trotzdem hatte die Lodge für uns einen enormen Reiz. Die Lage, der Weg dorthin, die Anlage selber, die Hütten - all das fanden wir großartig. Und dann die persönliche Betreuung vor Ort! Susy und Anthony standen immer sehr herzlich und freundlich für Fragen zur Verfügung. Anthony war jederzeit ansprechbar, immer freundlich. In älteren Kritiken wurde immer wieder die Kritik laut, dass die Betreuung vor Ort lausig gewesen sei. Das waren andere Manager, es scheint also an den "Nasen" zu liegen, ob es funktioniert oder nicht. Mit dieser Besetzung funktioniert es definitiv!
Weiterhin muss man das Personal nennen. Hendrik, der uns immer freundlich und sehr kompetent durch die Gegend fuhr. Was er über die Tiere und Pflanzen weiß, ist großartig. Das Essen war für unseren Geschmack einfach großes Kino! Ohne den Schnickschnack, den wir z.B. in N/a'an ku sê erlebten, aber sehr lecker und reichlich. Das Küchenpersonal macht einen super Job!
Und zuletzt sei noch das Projekt an sich zu erwähnen. Wir können natürlich nur das beurteilen, was uns erzählt wurde, aber das finden wir schon klasse!
Wir würden auf jeden Fall wiederkommen!


Quiver Tree Forest Rest Camp

Wieder eine Unterkunft, bei der sich die Kritiken häufen und die Meinungen kontrovers ausfallen. Auch wir waren am Anfang etwas frustriert. Der Empfang durch Ingrid und Coenie waren sehr verhalten, nüchtern. Die Anlage sieht auf den ersten Blick nicht sehr einladend aus. Die Zimmer (nicht die Iglus!) sind etwas abgerockt, die Einrichtung schon etwas wackelig, alt. Nach den ersten Lodges war das für uns schon etwas ernüchternd.

Wir entschieden uns dann dafür, der Lodge/Farm mal eine Chance zu geben und nicht gleich "den Stab zu brechen". Immerhin war alles sauber und alles funktionierte!

Und es wurde dann richtig nett! Die vielen Tiere, die dort erstaunlich friedlich zusammen leben (immerhin neun Hunde, ein Lämmchen, eine zahme Krähe, ein Warzenschwein etc.), waren für uns einfach großartig! Wir kamen mit Ingrid und Coenie ins Gespräch, und als sie bemerkten, dass wir uns für sie und ihre Farm interessierten, tauten sie richtig auf. Ingrid erzählte von ihren Anfängen auf der Farm, den Problemen mit Land, Wetter etc.
Das Frühstück draußen war reichlich, es wurde immer nachgereicht, wenn was leer war. Das Abendessen war wirklich sehr lecker. Auch kein Schnickschnack, eher Richtung Hausmannskost, aber uns hat es ausgesprochen gut geschmeckt.
Sehr schnell mussten wir unsere erste Meinung deutlich revidieren. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, fühlten uns gut betreut, es war sehr schön!
Wir würden auf jeden Fall wiederkommen!


Kanaan Desert Retreat

Kanaan streitet sich auf unserer persönliche Liste mit !Xaus um den ersten Platz in unserem persönlichen Ranking! Die Lage der Lodge ist großartig, der Blick in die Ebene, die Ruhe. Die Unterkünfte sind einfach, aber gemütlich und sehr schön gestaltet. Das Restaurant oberhalb der Hütten ist wunderschön, das Personal aufmerksam und freundlich, das Essen klasse! Als persönliche Einschränkung könnte ich anmerken, dass nach unserem Geschmack das Abendessen etwas sehr "stylish" zelebriert wird, aber die Qualität ist großes Kino! Die Landschaft drumrum ist auch großartig. Die Ausfahrten sind entsprechend beeindruckend. Und die beiden Geparden-Damen sind für uns auch ein HighLight.
Bei aller Kritik für Unterkünfte der großen Veranstalter, hier N/a’an ku sê, die Lodge ist großartig,
wir würden gerne wiederkommen!


Desert Quiver Camp

Wir kennen das Desert Camp, und damit die Anlage, bereits von zwei vorherigen Reisen. Vor 10 Jahren war das Desert Camp noch sehr einfach, etwas verschlafen, mit einer winzigen Rezeption, wo man von zwei etwas schüchternen Damen willkommen geheißen wurde. Aber seit dem hat sich viel verändert.

Das Desert Quiver Camp liegt direkt in der Nachbarschaft. Alles ist neu, modern. Die Anlage ist groß, ich habe die Anzahl der Hütten garnicht gezählt. Der Empfang war freundlich, aber nüchtern, wenig persönlich. Die Hütten selber sind sehr schön, etwas kühl gestaltet, aber groß und modern.

Das Essen in der Sossusvlei-Lodge war wieder gut, aber die Begeisterung, die wir noch bei unserer ersten Reise dort empfunden haben, mag nicht mehr aufkommen. Die Anlagen in der ganze Gegend haben in den letzten 10 Jahren enorm zugenommen. Viele Lodges sind hinzugekommen, der ganze Betrieb im Sesrim ist eher ein Massenauflauf.
Das ist alles nichts mehr für uns, wir werden nicht mehr hierhin kommen.


Meike's Guesthouse

Die meisten Forenten kennen Meike bereits, daher nur ein kurzes Fazit: Eine großartige Unterkunft in Swakopmund! Zentral gelegen, sehr schöne und gemütliche Unterkünfte, das beste Frühstück der Reise, sehr herzliche Betreuung durch Meike, Klaus und ihr Team - eine echte Empfehlung! Dazu stehen die Autos bewacht und abgeschlossen auf dem Hof.
Wir würden immer gerne wieder kommen!


N/a’an ku sê Lodge

Der Empfang war freundlich, aber recht distanziert. Man merkt doch deutlich, dass das ein ziemlich großer Betrieb ist, da muss man keine Herzlichkeit zeigen. Sehr schönes, schon fast stylishes Restaurant. Die Häuser sind auf den ersten Blick großartig, mit großem und sehr hohem Raum, toll gestalteter Einrichtung (alleine die Dusche mitten im Raum ist schon sehr speziell!) - das hat schon was! Auf den zweiten Blick merkt man dann, dass das zwar alles sehr schick ist, aber auch sehr unpraktisch. Es gibt viel zu wenig Ablage, für "Seife und Zahnbürste" wird es schon eng.
Das Essen in der Lodge ist super! Besonders hervorheben muss ich das Abendesse. Wenn ich mich richtig erinnere habe ich noch nie in meinem Leben besseres Fleisch gegessen. Die Oryx-Filets waren gigantisch! "Löffelfleisch" könnte man sagen.

Die Aktivitäten waren von-bis. Der Sundowner-Drive war ziemlich daneben. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang losfahren ist einfach zu spät, vor Allem, wenn man vorher noch Tiere sehen will. Letztendlich haben wir den Sundowner in der Lodge genommen, weil es a) dunkel und b) saukalt wurde, bevor überhaupt daran gedacht wurde mal anzuhalten. Denkbar schlechtes Timing, würde ich sagen.

Der Caracal-Walk und der Cheetah-Walk waren für uns super! Es war einfach schön im frühen Morgenlicht mit den zahmen Tieren spazieren zu gehen, und sie dabei beobachten zu können, wie sie versuchen zu jagen. Ein besonderes Erlebnis, wenn der Caracal, ganz wie unsere Fellnasen Zuhause, einem um die Beine streicht, oder wenn die beiden Geparden laut schnurrend vor einem her laufen. Ja, man mag über diese Art Attraktion geteilter Meinung sein, aber ein Erlebnis ist es allemal.

Unsere Fütterungs-Tour am letzten Nachmittag war nicht spektakulär, aber interessant, und da Claudia und ich alleine mit Ballon waren, konnten wir teilweise deutlich näher an die Zäune heran, als üblicherweise erlaubt ist. Für uns waren das noch schöne Eindrücke.

Auch wenn wir die Ziele und Projekte von N/a’an ku sê toll finden, uns war die Lodge zu stylish und zu schick. Um ein paar letzte Tage in der Nähe des Flughafens verbringen zu können, gibt es sicher Alternativen. Daher würden wir hier wohl nicht nochmal wohnen wollen.

Gesamtfazit unserer Reise:
Nahezu totale Begeisterung! Alles hat geklappt, es gab keine nennenswerten Ausfälle, keine echten Tiefpunkte hinsichtlich der Unterkünfte oder Versorgung etc., alles war wunderbar. Ein paar Dinge würden wir nicht mehr so, oder anders machen, aber insgesamt waren wir sehr zufrieden.

Klar ist, dass wir wiederkommen wollen. Klar ist aber auch, dass es auch andere schöne Länder auf der Welt gibt. So werden wir wohl im nächsten oder übernächsten Jahr andere Ziele ansteuern. Bhutan würde mich reizen, Myanmar als Wiederholung auch. Wir werden sehen.

Danke, dass Ihr dabei wart!
Wie schon angekündigt waren unsere Erlebnisse im Vergleich zu den anderen tollen Berichten hier im Forum eher unspektakulär, es fehlten einfach die Improvisationen, Fehlbuchungen, Defekte bei Autos und Ausrüstung - eben all das, was viele Reiseberichte hier so spannend und unterhaltsam macht. Ich hoffe, es hat trotzdem gefallen.

Bis demnäxt wieder!

Herzliche Grüße aus Hamburg
Martin
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28 Jun 2018 07:39 #524696
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Ich hoffe, es hat trotzdem gefallen.

Guten Morgen, Martin!

... es hat! Und sogar sehr gut - du hast einen sehr informativen, wunderbar geschriebenen Bericht geliefert - und (ich wiederhole mich) mit klasse Bildern!
Es hat Spaß gemacht mit euch zu reisen - vielen Dank für deine Mühe!
Beste Grüße aus dem Süden,
Frank
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