THEMA: 1 Monat "Hakuna Matata" – Namibia & Botswana
08 Feb 2017 23:38 #463013
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  • BarbaraB am 08 Feb 2017 23:38
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Hallo Leo
wunderschön deine Videos und Bilder: zurücklehnen und geniessen, in Erinnerungen schwelgen und die Wochen zählen bis zu unserer nächsten Reise nach Nam/Bots im September. Herzlichen Dank! Barbara
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09 Feb 2017 16:42 #463099
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  • Leo-Löwe am 09 Feb 2017 16:42
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Danke euch. :D

Ja, es ist die reinste Freude, nach dem anstrengendem Aufstieg mit glühenden Füßen im Sand-Wind-Gestöber die Düne herunterzurennen. Ein tolles Gefühl. :)

Barbara: Das ist ja gar nicht mehr so lange hin, die Zeit wird wie im Flug vergehen. Wir würden auch gerne wieder nach Namibia (und Botswana) zurückkommen, aber bis dahin werden vermutlich noch viele viele Jahre vergehen... :(
Liebe Grüße,
Leo
Letzte Änderung: 09 Feb 2017 16:42 von Leo-Löwe.
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10 Feb 2017 13:59 #463238
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  • Leo-Löwe am 09 Feb 2017 16:42
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Tag 3: Red Dune Camp -> Mesosaurus Camp, 228 km

“Armer Köcherbaum,
Dein Name tut Dir Unrecht:
Edle Aloe.“


Die einsetzende Morgendämmerung weckt uns sanft um 6 Uhr pünktlich zum tollen Sonnenaufgang über den endlosen Weiten der Kalahari. Nach ausgiebigem Frühstück in der angenehm wärmenden Sonne packen wir zusammen: Zu unserer Freude lässt sich nach etwas Bastelei das Zelt mit darin zusammengelegter Bettwäsche zusammenklappen, wodurch wir nun deutlich mehr Platz im Auto haben.

Obwohl wir uns zugegeben noch etwas ungeschickt beim Auf- und Abbau angestellt haben, möchte ich auch als Rückgriff auf Tag 2 unsere ersten Klappzelt-Erfahrungen mit euch teilen:



(Am Ende des Urlaubs ging der Aufbau zu zweit in 3 und der Abbau in 7 Minuten.)

Ein paar Stichpunkte zum Red Dune Camp: nur erreichbar über eine kilometerlange berganführende Tiefsandpiste, ein bis drei Stellplätze in tiefem Sand mit einigen Holzplattformen für Bodenzelte; ein großer runder Holztisch mit 8-10 Sitz-Stämmen; eine Feuerstelle; eine Holz-Kapelle; ein zur Seite Richtung Kalahari am Abhang komplett offenes Klo mit Wasserspülung zur Selbstfüllung, die allerdings ein paar Meter unterhalb durch ein aufhörendes Rohr ihre Funktion nur bedingt erfüllt; eine ordentlich aussehende wasserlose Dusche mit Bastmatten; eine Baustelle mit schwerem Gerät, die wohl einmal neue Facilities mit Steinplatten und weiterem in dieser Gegend kaum erwartbaren Luxus bringen wird; ein bei uns offenbar leerer Wasserturm – und das alles auf einem großen Areal anscheinend nur zugehörig zu unserem Camp. Absolut empfehlenswert!



Um 8:30 Uhr verabschieden wir uns von diesem einzigartigen Ort, fahren die rote Piste herunter und testen unseren Reifenkompressor in der sicheren Umgebung der Einfahrt der Camp-Besitzerin. Nachdem wir uns von der Funktionsfähigkeit überzeugt haben, nehmen wir doch gerne ihren großen Kompressor in Anspruch – über die Autobatterie und unseren Mini-Kompressor wären wir gut und gerne eine Stunde beschäftigt gewesen. Während ein netter Mann unsere Reifen zurück auf 2.5 Bar aufpumpt, entdecke ich „Jammy“, einen Baby-Suritaken, dessen Mutter überfahren wurde und der deshalb von der Besitzerin adoptiert wurde. Jammy quietscht sich nach meinen Fingern schnappend, herumflitzend und nach Erdmännchenart Männchen-machend seinen Weg in mein Herz als das süßeste Fellknäuel, das ich jemals knuddeln durfte. Sooo niedlich!



Um 10 Uhr reiße ich mich schweren Herzens von Jammy los und wir verlassen die Mariental-Gochas-Gegend auf zu neuen Abenteuern Richtung Keetmanshop. Die landschaftlich äußerst reizvolle Fahrt durch die Kalahari führt uns von anfangs durch die von gestern bekannte Strauchvegetation über unzählige bewachsene rote Dünenberge und –täler bis zum Ende hin stellenweise dolorithgesteinhaltige Savanne. Die Flora begeistert durch die einzigartigen Köcherbäume, die Fauna dagegen ist bis auf die obligatorischen Siedelweber, etwas Nutzvieh, einige Geier und wenige leise blökende Steinböckchen unspektakulär.

Um 14 Uhr kommen wir als Déjà-vu zu gestern erneut an der „Rezeption“ an und müssen über eine 3 km lange 4x4-Strecke über relativ harten Sand, Stock und Stein bei normalem Reifendruck zum eigentlichen Camp fahren. Wie erwartet und erhofft liegt das Mesosaurus Camp inmitten eines „Waldes“ aus Köcherbäumen (die entgegen ihres Namens keine Bäume sondern Aloen sind), welche sich mit den umgebenden wollsackverwittert-aufgetürmten Dolorithgestein zu einer einmaligen wie aus einer anderen Welt wirkenden surreal-bizarren Landschaft verbinden.



Nach verdienter Brotzeitpause unter unserer tollen Markise und einer kleinen Erkundungstour mit Kudu-Weibchen- und Klippschliefersichtungen fahren wir um 16 Uhr zurück zur Rezeption und nehmen an einer vom alten lustig-egozentrischen holländisch-stämmigen Besitzer dieser „Spitskoppe“ genannten Farm persönlich geführten Besichtigungstour seines Geländes teil. Die Rundfahrt führt uns zu Schutztruppengräbern, zu namensgebenden Mesosaurus-Fossilien und schließlich zu einer einzigartigen Dolorithgestein-Formation, bei der die Klangsteine ihrem Namen alle Ehre machen – das StarWars-Imperial-Theme klingt nirgends so eindringlich, wie in solch einer außerirdisch wirkenden Gegend. Hinter allen Landschaften stecken unzählige interessante Geschichten und es ist wunderschön, wenn sie einem derart enthusiastisch und mitreißend erzählt werden, wie von diesem stolzen Farmbesitzer.



Zurück am Camp genießen wir einen atemberaubenden Köcherbaum-Sonnenuntergang mit irrwitzigen Silhouetten und einem farbenfrohen Himmel. Glücklicherweise ist das Camp sehr großzügig angelegt, sodass wir einen angenehmen Abstand zu den anderen Campern wahren können und diese nur über entfernte Feuerscheine wahrnehmen.



Eine hervorragende am Lagerfeuer gekochte Kartoffel-Kürbis-Pfanne später bewundern wir erneut den herrlichen Sternenhimmel, genießen Lagerfeuer-Romantik und gehen bei gefühlt etwas angenehmerer Außentemperatur um 22 Uhr ins Zelt und freuen uns tief und fest schlafend auf den nächsten Morgen.

Liebe Grüße,
Leo
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03 Mär 2017 10:52 #466391
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Tag 4: Mesosaurus -> Hobas, 224 km

„Starke Aloe,
Heimat der Siedelweber.
Bewacht vom Spießbock.“


Nach einer durchgeschlummerten Nacht weckt uns wie gewohnt die Morgendämmerung um 6:30 Uhr. Wir genießen einen traumhaften Köcherbaum-Dolorithgestein-Sonnenaufgang und verlassen nach einem lecker-stärkenden Frühstück um 8:30 Uhr das wirklich absolut besuchenswerte Camp.



Nach nötigen Stopps zum Tanken und Lebensmittelkaufen in einer ordentlichen Mall in Keetmanshop fahren wir weiter Richtung Süden. Nach wenigen Minuten besichtigen wir noch kurz den „Giant’s Playground“ und den Köcherbaumwald bei Keetmanshop, welche aber nicht mit der Landschaft am Mesosaurus Camp mithalten können. Über teilweise ekelhafte Wellblech- und Schotterpisten kämpfen wir uns weiter nach Süden und überstehen auch unbeschadet die gefährliche Überquerung eines unbeschrankten Bahnübergangs.



Gut durchgeschüttelt erreichen wir um 15 Uhr das Hobas Camp am Fish River Canyon. Die Strecke zieht sich auch deshalb zeitlich in die Länge, weil wir unzählige Foto- und Beobachtungs-Stopps für Strauße, Springböcke und Spießböcke einlegen „müssen“. Eine wunderschöne Natur am Straßenrand! Mein persönliches Highlight: Ein großer Köcherbaum, der einer Siedelweberkolonie Heimat und einem Oryx Schatten spendet.



Am gut besuchten riesigen Campingplatz mit großen und sehr guten Sanitäranlagen trübt allgegenwärtiger Baustellenlärm ein wenig die Naturerfahrung. Dennoch entspannen wir uns nach der langen Fahrt bestmöglich bei einer stärkenden Brotzeit und beobachten die Paviane, die sich an den schlecht gesicherten Mülltonnen vergreifen. Nach einer dringend nötigen Dusche fahren wir um 17:30 Uhr über eine 10 km lange gute Schotterstraße zum Hobas Point.

Da viele riesige Busse mit lärmenden Touristen die gleiche Idee hatten, fahren wir noch einige Minuten an der Canyon-Kante auf schwer sichtbarer 4x4-Piste weiter und genießen abseits vom Trubel einen ziemlich schönen Sonnenuntergang – leider geht die Sonne „auf der falschen Seite“ unter, was uns aber umso mehr auf ein tolles Morgenlicht am nächsten Tag hoffen lässt. Dieser zweitgrößte Canyon der Welt hat anders als der Waimea Canyon auf Hawai’i oder der Colca-Canyon in Peru eine frappierende Ähnlichkeit zum Grand Canyon in Arizona, zumal der auf einmal sichtbare Bereich nur unwesentlich kleiner ist. Der Aussichtspunkt erinnert etwas an den Horseshoe Bend. Der Fish River, der sich hier durch den Canyon schlängelt, ist bei uns am Ende der Trockenzeit weniger Fluss als unzusammenhängende übrig gebliebene Wassertümpel. Wirklich ein unerwartetes Naturwunder, das gar nicht nach „Afrika“ aussieht.



Nach einem leckeren am Lagerfeuer gekochten Chili con Carne grillen wir Marshmallows und genießen den Sternenhimmel. Alles ist hier auf diesem NWR-Campingplatz deutlich „kommerzieller“ und voller als bei den beiden vorherigen naturnahen Nächten – insbesondere die lärmenden Reisebusse lassen uns sehnsuchtsvoll an die Stille und Einsamkeit der vergangenen Nächte zurückdenken. Bei sehr angenehmer Temperatur ziehen wir uns um 22 Uhr ins Zelt zurück, schauen uns ein wenig die aufs Handy gesicherten Fotos an und lassen die letzten wunderschönen Tage gedanklich Revue passieren.
Liebe Grüße,
Leo
Letzte Änderung: 17 Mai 2017 15:21 von Leo-Löwe.
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03 Mär 2017 12:30 #466402
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  • bingobongo26 am 03 Mär 2017 12:30
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Hallo Leo,

ich bin gestern auf deinen Bericht gestoßen, den ich sehr mag. Euer Zeltauf- und -abbau-Video ist herrlich :) , wobei die anderen natürlich auch nicht zu verachten sind. Tolle Fotos zeigst du auch :) . Das mit den Köcherbäumen im Abendrot ist fast zu schön, um echt zu sein! Wirklich klasse!

Ich freue mich auf die Fortsetzung deines Berichts.

VG
Helga
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03 Mär 2017 14:36 #466433
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  • Edinami am 03 Mär 2017 14:36
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Hallo Leo,
deine Bilder und der Bericht sind schon toll! Aber die Videos sind Klasse! Das Teil vom Zeltaufbau kann als Lehrfilm für Ersttäter dienen. Ich freue mich auf Weiteres!
Beste Grüße
Edgar
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