THEMA: Der "bayern schorsch" auf Afrika-Tour
01 Nov 2011 09:24 #211400
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  • bayern schorsch am 01 Nov 2011 09:24
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06.10.2011, von Grootfontein nach Omaruru, 350 km

Vom Gästehaus Seidarap fahren wir ungern ab. Man wird verabschiedet , als ob wir alte Freunde wären.

Sylvia, Stephan, Praktikantin Johanna und die beiden Kleinen winken uns zum Abschied. :kiss: Ja, denken wir, da kann man wieder herfahren, da ist man gern gesehen. Das waren nette Leute.

So düsen wir los, irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl, wissen wir doch, dass wir hier in Namibia bloß noch einige wenige Tage haben, und dann geht´s wieder nach Hause.:( Und da passt dieser Abschied hier im Seidarap überhaupt nicht dazu. Da fällt´s einem nur noch schwerer.

Den "Hoba Meteorit", gar nicht weit von Grootfontein entfernt, der hier vor vielen Jahren vom Himmel gefallen ist, wollen wir sehen. Es ist nicht weit, wir sind die einzigen Besucher und fragen uns, wie es sein kann, dass dieses Teil, obwohl es so schwer ist, nicht einen riesigen Krater hinterlassen hat.







Über Otavi sind wir schon bald in Otjiwarongo, wo wir die Bäckerei Carstensen besuchen. Schade, dass wir keine Kamera dabei hatten. Die Kuchenauswahl an der Theke wär ein Foto wert gewesen, denn sonst glaubt Dir das zu Hause eh keiner, dass es hier so einen "Laden" überhaupt gibt. Und die Kuchen waren ganz vorzüglich.

Weiter geht´s auf der C33 über die Ortschaft Kalkrand nach Omaruru, ein nettes kleines Städtchen. Schon bei der Durchfahrt durch Omaruru sehen wir, dass hier alles recht aufgeräumt und sauber aussieht. Hier werden wir bestimmt in den nächsten Tagen mal vorbeischauen.

Nach rund 25 Kilometer haben wir unser Ziel erreicht, die Gästefarm "Onduruquea", hochgelobt bei holiday-check mit immerhin 72 Bewertungen, einer 100 %igen Weiterempfehlungsrate und 5,7 Sonnen. Besser kann´s nicht sein und wir freuen uns sehr auf die kommenden Tage.



(das Einfahrtstor zur Gästefarm)

Wir werden hier sehr herzlich von der Junior-Chefin Julia empfangen, der "check in", soweit man davon überhaupt sprechen kann, ist in fünf Minuten erledigt.

Unser Bungalow liegt sehr gut in "erster Reihe" zum Wasserloch, das passt. Wir gehen schwimmen und nutzen die Zeit bis zum Game-Drive, die Gästefarm ein wenig näher zu inspizieren.

Irgendwie kommt bei uns keine rechte Stimmung auf. Wir können nicht sagen weshalb, aber man hat so ein Gefühl. Und der Funken mag, zumindest bis jetzt, einfach nicht überspringen. Ich vermisse bei uns jegliche Begeisterung, was diese Gästefarm hier anbelangt. :unsure:

Uns ist das alles hier ein wenig zu deutsch, unsere Zimmereinrichtung könnte auch im Schwarzwald stehen, und der Alibert im Bad ist bestimmt funtionell, aber wenn ich da an unsere offenen Bäder im Caprivi denke ....:(






(die Zimmer, so gar nicht afrikanisch ...)



(und das Bad mit dem Alibert ...)

Spätnachmittags starten wir zum Game-Drive. Unser Driver ist der Inhaber der Gästefarm und außer uns sind noch 2 Paare im Jeep und eine fünfköpfige Familie aus Ostdeutschland, bestehend aus Mama, Papa, Oma, Opa und einem ca. 12-jährigen Jungen.

Der Drive war ohne Übertreibung mit das Schlechteste, was wir je in Namibia erlebt haben. Das lief alles völlig lustlos ab, Tiere sahen wir kaum, und wenn mal ein Oryx zu sehen war, dann hat der 12-jährige Bursche jedes Mal seine Kommentare abgelassen, ohne Rücksicht auf Verluste, in voller Lautstärke, aber sehr zur Freude dieser ostdeutschen Familie.

Wir vertreten ja die Meinung, dass ein Game-Drive nicht unbedingt nur durch Tiersichtungen punkten muss. Da kann man immer mal Pech haben. Aber dann sollte doch zumindest der Fahrer sein Bestes geben, das haben wir jedoch vermisst. Da kam nichts. Vielleicht hat´s dem Farmer in Anbetracht seiner Gruppe, die er da dabei hatte, die Sprache verschlagen.

Mit an "Bord" war sehr eigenartige Leute. Wir waren die einzigen Mitfahrer mit entsprechender Kopfbedeckung, die Familie, allen voran die Mama und der Junge, hatten einen hochroten Kopf, der Bursche hatte schon ganz fiebrige Augen.

Die Reihe vor uns saß eine Frau, gekleidet mit einem Top, weit ausgeschnitten. Nicht dass ich da was dagegen hätte, ganz im Gegenteil, das gefällt dem "bayern schorsch" gut, aber die Frau war knallrot, die Sonne verbrannte ihre Schultern und ihr Dekolletè. Ja Mensch, so fährt man doch nicht in den Busch, und das bei sengender Sonne und geschätzten 35 Grad. :woohoo:

Abends nach dem Game-Drive sitzt man dann rund ums Lagerfeuer. Wir mal wieder mit unserem Gin-Tonic in der Hand. Diese Zeit vor dem Dinner nützen wir gerne, um mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen.

Nur vergeht einem da die Lust, wenn andere Gäste ans Lagerfeuer kommen, sich setzen, aber es nicht mal der Mühe wert finden, einen" Knapper" herzumachen. Also sowas von stoffeligen Leuten haben wir selten erlebt.

Irgendwie passt das hier einfach nicht zusammen und schon kurz nach dem Abendessen sind wir im Bett. Wir schauen noch zum Wasserloch, das ja mehr oder weniger unmittelbar vor unserer Nase ist, aber da herrscht leider Fehlanzeige. Kein einziges Tier weit und breit. Es ist einfach nicht unser Tag.:(

ÜN: Gästefarm Onduruquea, 1.278 ND inclusive Halbpension für zwei Personen

Dinner: sehr gut, das Grillen durch den Senior am Lagerfeuer war hervorragend, es gab Oryx und ein sehr schmackhaftes Salatbuffet. Leider "dürfen" wir nicht im Freien sitzen, das macht den Inhabern zu große Umstände.

Das taugt uns überhaupt nicht, denn das wäre ein ganz ein toller Platz gewesen und wahrscheinlich hätte uns das Abendessen noch besser geschmeckt. Und auf der Veranda der Farm war´s zwar ganz nett, aber halt nicht soooooo prickelnd.




(schöner Platz für´s Dinner, nur leider ....)
:(
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Letzte Änderung: 31 Jul 2013 20:14 von bayern schorsch.
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01 Nov 2011 16:51 #211451
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  • boris am 01 Nov 2011 16:51
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Hey, BayernSchorsch,

uns ging es auf Onduruquea genau so. Ist nicht Afrika...... und wir hatten auch noch trübes Wetter:( :(

Der Gamedrive war bei uns so, dass wir zwar aus der Ferne viele Tiere sahen, die sich aber panikartig aus dem Staub machten, wenn sich das Fahrzeug näherte. Wir schoben das darauf, dass das Gelände zu einer Jagdfarm gehört und die Viecher vielleicht Angst haben?? Einer unserer Mitfahrer sage nachher sehr treffend: das war nun mehr drive als game ;) ;)

Der Seniorchef sagte allerdings, dass er sonst viel mehr Tiere finden würde. Ich dachte mir ja damals schon, dass das ja keiner nachprüfen kann - außer wenn man einige Wochen später im Forum liest, dass andere auch nicht viel gesehen haben ;) ;)

LG Boris
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01 Nov 2011 17:59 #211463
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  • Butterblume am 01 Nov 2011 17:59
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Hallo Bayern Schorsch,

danke für die wie immer sehr eindrückliche Schilderung. Hatte diese Gästefarm in meiner Namibiaplanung 2010 drin und Gott sei Dank zugunsten eine Tages mehr in Etosha gestrichen. :whistle:

Wobei mich der Alibert nicht auf jeder Gästefarm stört... Alibert in Kombination mit bestem Essen in Namibia ist nämlich unschlagbar.:silly:

Herzliche Grüße und Dank für die abendliche Unterhaltung
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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01 Nov 2011 18:08 #211464
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Hallo Boris, hallo Marina,

ja ja, so ist das - wir dachten uns da schon was dabei, die Onduruquea Farm zu buchen. Schließlich ist der Preis gut und die Bewertungen im holiday Check waren durch die Bank außerordentlich gut. Ich frage mich aber, wer wohl diese Bewertungen abgegeben hat.

Egal, ich bastle grad an Teil 2 von Onduruquea.

Bis gleich, LG der bayern schorsch
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01 Nov 2011 18:25 #211466
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07.10.2011 der zweite Tag auf Onduruquea

Wir stellen unseren Wecker auf 6:30 Uhr, wir haben uns fest vorgenommen, frühmorgens einen der Trail´s hier abzulaufen.

Aber wie das halt mit den Frauen so ist,:kiss: :kiss: :kiss: lauf ich allein. Die Idee von der Gästefarm, verschiedene Trail´s auszustecken, finde ich gut. Da werden mehrere Wanderpfade mit einer Länge von 2 bis 8 Kilometer angeboten, und ich entscheide mich für den 7 Kilometer langen "Nashorn-Weg".

Landschaftlich ganz nett, aber ich sehe wieder keine Tiere. Von drei Oryx-Antilopen sehe ich die Rückseite, außerdem laufen mir zwei Warzenschweine über den Weg und als Krönung darf ich immerhin vier Feldhasen in meine Trophäensammlung aufnehmen. Eine schlechte Ausbeute, ich befürchte, es liegt an mir, ich bin zu laut.:laugh:

Da schmeckt dann natürlich das Frühstück und ich beobachte die 5er-Familie mit Argusaugen, als sie das Frühstücksbuffet stürmen.

Wieder kein Gruß, kein "guten Morgen", es ist schlimm. Jedoch lässt sich der bayern schorsch nebst Gemahlin die Laune nicht verderben. Das wär ja noch das Nettere, vielleicht haben wir ja Glück, und die Familie reist heute ab.:angry:

Wir schmieden Pläne, was wir heute machen wollen. Und so begeben wir uns auf den Weg zur Ameib-Ranch, dort gibt´s die Philip´s Cave und die Bull´s Party. Das wollen wir sehen, diese bizarren Granitformationen und auch die Felszeichnungen in der Cave sollen sehr schön sein.

Auf Ameib angekommen halten wir einen netten Plausch mit Frau Kögel, der Inhaberin dieser Ranch und zahlen für 2x Day Visitors und 2 Savanna Dry´s 100 ND. Der Weg bzw. die Straße, die hinter zu den Parkplätzen bei der "Philip´s Cave" und bei der "Bull´s Party" führt, verlangt unserem Toyota Corolla wieder alles ab.

Eigentlich unverantwortlich,:evil: was wir hier veranstalten, aber es geht gut. Wieder das alte Lied - der Corolla ist viel zu niedrig. Einen 4x4 braucht man nicht, aber ein höheres Auto.

Beide Spots sind klasse. Philip´s Cave klasse, Bull´s Party Weltklasse.

Wir können jedem, der hier in dieser Gegend ist, den Besuch nur wärmstens empfehlen. Bull´s Party mit den Felsen - man meint, irgendein Riese hätte mit den Steinen gespielt, so eigenwillig liegen die hier rum. Und die Cave mit den Felszeichnungen, das ist schon toll.

Wenngleich der Weg zur "Philip´s Cave" schon sehr beschwerlich ist, aber nicht wegen des Weges sondern wegen dieser Höllenhitze hier. Es hat bestimmt 40 Grad, da sollte man nicht Bergwandern.;)
Wir haben aber genügend Wasser dabei und genießen diese sagenhafte Landschaft.



(Philip´s Cave, eine schöner Platz)



(Felsmalereien bei Bull´s Party)












(jeder darf mal ran ...)

Auf dem Rückweg machen wir einen Stop in Usakos und essen in einer Kneipe eine Kleinigkeit.

Das heißt, so klein war die Kleinigkeit gar nicht, 3 Schinken-Käsetoast, 1 Windhoek Lager, 1 Windhoek Draught, 1 Cola Light und 1 Glas White-Wine, und das Ganze für schlappe 66 ND.

Es geht also auch günstig. Die Kneipe gehört übrigens zum "Bahnhof-Hotel", wir sitzen schön im Schatten auf der Veranda und können das afrikanische Leben auf der Straße beoabachten. Für uns war diese Stunde wieder mal Urlaub pur. So wie wir es mögen.




Zurück auf Onduruquea parken wir unser Auto ein und sehen, dass die fünf Köpfe, nämlich Mama, Papa, Oma, Opa und Junior schon wieder auf dem Jeep sitzen. Von wegen abgereist!:angry:

Damit fällt uns die Wahl leicht, wir werden die Ruhe am Pool genießen und uns auf das Abendessen freuen. Vielleicht machen wir ja morgen nochmal einen Drive mit.




Das heutige Dinner war Spitzenmäßig! Wieder Oryx gegrillt in der Pfanne am Lagerfeuer, dazu Elanfilet, Butternut´s, Salate - es war ausgezeichnet. Ganz besonders das Elan-Filet, das war unglaublich gut. Nur leider wieder unter dieser Veranda und nicht im Freien. Schade.

Vor dem Abendessen beim Lagerfeuer wieder das gleiche Bild: wir mit Gin-Tonic, die 5 Köpfe und viele Andere ohne Gruß.:P Man gewöhnt sich an alles, wobei heute viele Gäste hier sind, man muss der Fairness halber zugeben, dass ein Essen im Freien logistisch schwer möglich gewesen wäre. Aber möglich ...

Und wir haben neue Nachbarsleute bekommen - zwei äußerst starke Raucher, er stark und sie Kette. :evil: Wir haben die Frau, und das ist keine Lüge, nicht eine Minute, außer beim Essen, ohne Zigarette gesehen.

Und dann quartiert man die Beiden ausgerechnet in unseren Doppelbungalow rückwärtig ein mit der Folge, dass die beiden Herrschaften mehr Zeit vor ihrem/unserem Bungalow beim Rauchen verbracht haben als innendrin.

Auch nicht unser Tag, aber uns kann nichts mehr erschüttern.
Doch - der Blick zum Wasserloch, der erschüttert uns, es ist nämlich wieder nichts los.




Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, vielleicht wird ja morgen alles viel viel besser !!!:huh:
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Letzte Änderung: 31 Jul 2013 20:14 von bayern schorsch.
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01 Nov 2011 18:50 #211468
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  • Jambotessy am 01 Nov 2011 18:50
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Hi Schorsch,

auch ich lese begeistert mit!!!!!:)

Wir sind zwar keine "Lodgeleute", sondern Camper, aber das Problem mit den "Nichtgrüßern" gibt es auch dort. Wir können auch nicht verstehen, das es Leute gibt, die noch nicht einmal grüßen können.(Es muss ja nicht wie in Bayern sein, wo man vor leuter dem "Grüß Gott" nicht mehr zum atmen kommt :laugh: :laugh: :laugh: )

Ich warte schon ungeduldig auf den Rest deines Reiseberichtes!!!1

Grüße
Jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
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