06.10.2011, von Grootfontein nach Omaruru, 350 km
Vom Gästehaus Seidarap fahren wir ungern ab. Man wird verabschiedet , als ob wir alte Freunde wären.
Sylvia, Stephan, Praktikantin Johanna und die beiden Kleinen winken uns zum Abschied.
Ja, denken wir, da kann man wieder herfahren, da ist man gern gesehen. Das waren nette Leute.
So düsen wir los, irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl, wissen wir doch, dass wir hier in Namibia bloß noch einige wenige Tage haben, und dann geht´s wieder nach Hause.
Und da passt dieser Abschied hier im Seidarap überhaupt nicht dazu.
Da fällt´s einem nur noch schwerer.
Den
"Hoba Meteorit", gar nicht weit von Grootfontein entfernt, der hier vor vielen Jahren vom Himmel gefallen ist, wollen wir sehen. Es ist nicht weit, wir sind die einzigen Besucher und fragen uns, wie es sein kann, dass dieses Teil, obwohl es so schwer ist, nicht einen riesigen Krater hinterlassen hat.
Über Otavi sind wir schon bald in Otjiwarongo, wo wir die
Bäckerei Carstensen besuchen. Schade, dass wir keine Kamera dabei hatten. Die Kuchenauswahl an der Theke wär ein Foto wert gewesen, denn sonst glaubt Dir das zu Hause eh keiner, dass es hier so einen "Laden" überhaupt gibt. Und die Kuchen waren ganz vorzüglich.
Weiter geht´s auf der C33 über die Ortschaft Kalkrand nach
Omaruru, ein nettes kleines Städtchen. Schon bei der Durchfahrt durch Omaruru sehen wir, dass hier alles recht aufgeräumt und sauber aussieht. Hier werden wir bestimmt in den nächsten Tagen mal vorbeischauen.
Nach rund 25 Kilometer haben wir unser Ziel erreicht, die
Gästefarm "Onduruquea", hochgelobt bei holiday-check mit immerhin 72 Bewertungen, einer 100 %igen Weiterempfehlungsrate und 5,7 Sonnen. Besser kann´s nicht sein und wir freuen uns sehr auf die kommenden Tage.
(das Einfahrtstor zur Gästefarm)
Wir werden hier sehr herzlich von der Junior-Chefin Julia empfangen, der "check in", soweit man davon überhaupt sprechen kann, ist in fünf Minuten erledigt.
Unser Bungalow liegt sehr gut in "erster Reihe" zum Wasserloch, das passt. Wir gehen schwimmen und nutzen die Zeit bis zum Game-Drive, die Gästefarm ein wenig näher zu inspizieren.
Irgendwie kommt bei uns keine rechte Stimmung auf. Wir können nicht sagen weshalb, aber man hat so ein Gefühl. Und der Funken mag, zumindest bis jetzt, einfach nicht überspringen.
Ich vermisse bei uns jegliche Begeisterung, was diese Gästefarm hier anbelangt.
Uns ist das alles hier ein wenig zu deutsch, unsere Zimmereinrichtung könnte auch im Schwarzwald stehen, und der Alibert im Bad ist bestimmt funtionell,
aber wenn ich da an unsere offenen Bäder im Caprivi denke ....
(die Zimmer, so gar nicht afrikanisch ...)
(und das Bad mit dem Alibert ...)
Spätnachmittags starten wir zum
Game-Drive. Unser Driver ist der Inhaber der Gästefarm und außer uns sind noch 2 Paare im Jeep und eine fünfköpfige Familie aus Ostdeutschland, bestehend aus Mama, Papa, Oma, Opa und einem ca. 12-jährigen Jungen.
Der Drive war ohne Übertreibung mit das Schlechteste, was wir je in Namibia erlebt haben. Das lief alles völlig lustlos ab, Tiere sahen wir kaum, und wenn mal ein Oryx zu sehen war, dann hat der 12-jährige Bursche jedes Mal seine Kommentare abgelassen, ohne Rücksicht auf Verluste, in voller Lautstärke, aber sehr zur Freude dieser ostdeutschen Familie.
Wir vertreten ja die Meinung, dass ein Game-Drive nicht unbedingt nur durch Tiersichtungen punkten muss. Da kann man immer mal Pech haben. Aber dann sollte doch zumindest der Fahrer sein Bestes geben, das haben wir jedoch vermisst. Da kam nichts. Vielleicht hat´s dem Farmer in Anbetracht seiner Gruppe, die er da dabei hatte, die Sprache verschlagen.
Mit an "Bord" war sehr eigenartige Leute. Wir waren die einzigen Mitfahrer mit entsprechender Kopfbedeckung, die Familie, allen voran die Mama und der Junge, hatten einen hochroten Kopf, der Bursche hatte schon ganz fiebrige Augen.
Die Reihe vor uns saß eine Frau, gekleidet mit einem Top, weit ausgeschnitten. Nicht dass ich da was dagegen hätte, ganz im Gegenteil, das gefällt dem "bayern schorsch" gut, aber die Frau war knallrot, die Sonne verbrannte ihre Schultern und ihr Dekolletè.
Ja Mensch, so fährt man doch nicht in den Busch, und das bei sengender Sonne und geschätzten 35 Grad.
Abends nach dem Game-Drive sitzt man dann rund ums Lagerfeuer. Wir mal wieder mit unserem Gin-Tonic in der Hand. Diese Zeit vor dem Dinner nützen wir gerne, um mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen.
Nur vergeht einem da die Lust, wenn andere Gäste ans Lagerfeuer kommen, sich setzen, aber es nicht mal der Mühe wert finden, einen" Knapper" herzumachen. Also sowas von stoffeligen Leuten haben wir selten erlebt.
Irgendwie passt das hier einfach nicht zusammen und schon kurz nach dem Abendessen sind wir im Bett. Wir schauen noch zum
Wasserloch, das ja mehr oder weniger unmittelbar vor unserer Nase ist, aber da herrscht leider
Fehlanzeige. Kein einziges Tier weit und breit. Es ist einfach nicht unser Tag.
ÜN: Gästefarm Onduruquea, 1.278 ND inclusive Halbpension für zwei Personen
Dinner: sehr gut, das Grillen durch den Senior am Lagerfeuer war hervorragend, es gab Oryx und ein sehr schmackhaftes Salatbuffet. Leider "dürfen" wir nicht im Freien sitzen, das macht den Inhabern zu große Umstände.
Das taugt uns überhaupt nicht, denn das wäre ein ganz ein toller Platz gewesen und wahrscheinlich hätte uns das Abendessen noch besser geschmeckt. Und auf der Veranda der Farm war´s zwar ganz nett, aber halt nicht soooooo prickelnd.
(schöner Platz für´s Dinner, nur leider ....)