Donnerstag, den 21.04.2011
Ein wenig war ich schon enttäuscht, da wir im Etosha relativ zu den vorherigen Besuchen nur so wenige Tiere gesehen haben. So gingen wir zum Frühstück. Nach dem Auschecken bekamen wir wieder unsere 500.00 Rand für die Schlüssel zurück. Diese Vorgehensweise ist praktisch und stellt kein Problem dar. Schnell warf ich noch einen Blick in das Buch, um festzustellen ob Jemand noch etwas interessantes an Tieren gesichtet hatte. Aber auch dort waren seit Tage nur wenige Tiere eingetragen, die gesichtet wurden.
Der einziger Vorteil von diesem Dauerregen war, dass unser Auto fast wieder schön sauber war. Wir fuhren in Richtung Anderson Gate zum letzten Wasserloch (Ombika). Dort entdeckten wir ca. 20 Giraffen! Unglaublich aber wahr. Aber wenn wir uns richtig erinnern dann hielten sich diese Tiere immer in der Nähe des jeweiligen Ausgangs auf. So als wollten sie die kommenden Besucher begrüßen und die andere Hälfte verabschieden.
Unser nächstes Ziel war die
„Ongava Lodge“.
Sie wurde hier im Forum schon mehrfach in
Reiseberichten positiv erwähnt. Deshalb lohnt es sich diese zu lesen. Für mich war der Satz „ ... da laufen Abends die Löwen durch ...“ der Hauptgrund diese Lodge zu buchen. Gleich nach dem Anderson Gate ging es dann rechts ab . Am Tor wurde unsere Buchung kontrolliert und dann ging es 9 Km weiter. Leider lief auch hier uns kein nennenswerte Motiv vor die Kamera.
Am Parkplatz wurden wir schon von 3 Personen erwartet. Mit einem Erfrischungstuch, wie im Flugzeug, gab es für uns die Gelegenheit uns einwenig frisch zu machen. Das hatten wir bis jetzt noch auf keiner Lodge erlebt. Das Auto sollte auf dem Parkplatz stehen bleiben. Nach dem einer der Drei Mike seine Muskeln gezeigt hatte, um zu beweisen, dass er stark genug ist auch die schwere Tasche zu tragen, wurden die Taschen „geschultert“ und über einen Hügel in der Lappa getragen und dort zunächst abgestellt. Nur so nebenbei erwähnt, nichts für Leute die nicht gut zu Fuß sind. Oben bekamen wir einen Willkommensdrink und dann wurden wir gebeten eine 2 Seiten lange „Erklärung“ zu unterschreiben. Aus dieser ging hervor, dass wir auf eigenes Risiko auf der Lodge sind. Ich hatte immer noch die angedeuteten Löwen im Kopf, also stieg bei mir die Spannung. Ab der Dämmerung durfte man auf keinen Fall alleine zu seiner Unterkunft gehen, man wurde dann vom Personal begleitet. Man offerierte uns einen Gamedrive, den wir dankend ablehnten. Wir kamen ja gerade aus den Etosha und bei dem Regen versprachen wir uns nichts davon. Wir hatten Häuschen Nummer 9, also ließen wir uns dort hin führen.
Ein Traum! Eine Innen- und Außendusche, und eine schöne Terrasse.
Die Außendusche
Wir richteten uns ein und wunderten uns über den Zinkeimer in der Dusche, der so überhaupt nicht zum Gesamtbild des Hauses passen wollte. Später sollten wir noch erfahren, was es damit auf sich hatte. Zurück in der Lappa, saßen dort 2 Schweizer, wir kamen schnell ins Gespräch, wir stellten wieder fest, dass die Schweizer, die wir unterwegs so auf unseren Reisen getroffen haben, immer sehr nett waren. Sie fragten uns, ob wir auch zum Gamedrive kommen würden. Wir erzählten von dem verregneten Etosha und somit verabredeten wir uns zum Abendessen.
Auf einen kleinen Rundgang wurden ein paar Eindrücke festgehalten
Schild zur Kapelle
Kapelle
Klippschliefer
Wir saßen auf der Veranda und schauten auf das Wasserloch, wo sich nach einiger Zeit einigen Wasserböcke tummelten. Mike lief ein wenig herum, um ein par Bilder einzufangen.
Wasserböcke
Veranda
Lappa
Nach dem Gamedrive fragten wir erwartungsvoll die Teilnehmer, was sie so alles gesichtet hatten. Ein Mann sagte laut in die Runde: „... wir sahen nur Wale, Krokodile und Seepferdchen...“. Wir staunten nicht schlecht, er meinte aber, es war so was von nass, dass sie Nichts gesehen haben. Naja, das dachten wir uns schon. Bei normalen Wetterverhältnissen dürfte sich das ganz anders darstellen. Wir fühlten uns mit unserer Entscheidung, nicht am Gamdrive teilzunehmen im Nachhinein bestätigt.
Ich holte unsere Jacken aus dem Zimmer ,so dass wir in der Dunkelheit vor den Moskitos und der Kälte geschützt waren. Bei der Bestellung des Sundowner wurde ich gefragt: „... for the Man only a single one...“ . Dieses „Upselling“ ist uns schon mal auf eine anderen Lodge im letztem Jahr negativ aufgefallen! Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, andere Tiere als die Wasserböcke zu sehen. Die Schweizer hatten für uns einen gemeinsamen Tisch reserviert. Wir saßen gemütlich zusammen, hatten uns viel zu erzählen, bis der „Trommler“ das Abendessen ankündigte.
Trommler
Das Essen hielt sich für diese gehobene Lodge stark in Grenzen und das nicht ausgebildete Personal war auch nicht unbedingt der Hit. Insbesondere fiel uns eine Managerin sehr negativ auf, die überlaut anpries, in welchen Sprachen sie die Gäste begrüßen könnte. Wir hatten uns aber soviel zum erzählen, als ob wir uns schon Jahren kannten. Wir tauschten mal die Adressen aus und verabredeten uns für den nächsten Tag zum Frühstück. Das schweizer Ehepaar hatte eigentlich für die frühen Morgenstunden ein Gamedrive gebucht, aber nach dieser Enttäuschung von Heute zogen sie es vor ausuzuschlafen und mit uns zu Frühstücken. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen um 07:30 Uhr. Dann baten wir die Angestellten, wie wir schriftlich belehrt wurden, uns zu unsere Unterkunft zu begleiten. Es kam jemand mit einer riesen Taschenlampe. Ich hoffte ja immer noch heimlich es würde aus Zufall mal ein Löwe auftauchen. Dann , als wir noch weit von unserer Tür entfernt waren, sagte unsere Begleitung : „...so you can go...“ Ich fragte: „...and wenn a Lion comes ...“, er erwiderte: „... there is no Lion ...“, da sieht man mal , was für einen Quatsch Touristen unterschreiben müssen. Na ja, es war tatsächlich kein Löwen zu sehn. Mike sortierte am Laptop seine Bilder und ich packte schon mal die Taschen, die ich auch wieder hochstellte!!!. Nachts blitze es begleitet von lautem Donner. Platzregen setzte ein und das Gewitter nahm deutlich an Intensität zu. Auf einmal , spürte ich Wassertropfen. „ ...Mike es regnet rein ...“! Der kannte das schon von der Guma Lagoon Lodge aus Botswana wo wir im Bodenzelt übernachtet hatten. Da war mein Koffer auch schon mal voll Regenwasser gelaufen. Aber dann merkte er es auch. Ich raus aus dem Bett und rutschte schon über eine Wasserlache aus. Nun kam dann der Zinkeimer zum Einsatz. Wir hätten aber 5 von solchen Eimern brauchen können. Da wurden wieder die Handtücher auf den Boden verteilt und wir legten uns wieder zum Schlafen hin. Wie gut, dass die Taschen wieder hochgestellt waren.
Freitag, den22.04.2011
Wir entdeckten keinen eingedeckten „Vierertisch“, also organisierten wir das bis die Schweizer eintrafen. Wir berichteten über unsere „Wasserschlacht“ und auf einmal mischten sich Leute vom Nachbartisch ein und erzählten uns, dass es bei ihnen ins Bett geregnet hatte. Die Managerin kam und fragte so die übliche Floskel, „ ...everything alright ... „? Als wir dann unsere Geschichte erzählten, war nur ein breites Lächeln zu sehen. Der Nachbartisch erzählte auch ihre Version, da wurde ebenfalls nur breit gelächelt und das restliche Personal amüsierte sich über den Vorfall? Für eine gehobene Lodge ist ein solches Verhalten keine Empfehlung.
Fortsetzung folgt: