28. Oktober
Heute ist mein Geburtstag und ich habe natürlich, wie jeder an seinem Geburtstag, ein paar Wünsche
: Leoparden, baumkletternde Löwen, Schuhschnabel (ist ja nicht so viel, oder?)
. Ok, den Schuhschnabel-Wunsch hat mir Robert ja gestern schon ausgeredet. So bleiben noch die Katzen (und viele Vögel)
.
Um 5.00 Uhr klingelt der Wecker und wir fahren los. Auf dem Weg zur Teerstrasse kommt plötzlich ein Hippo aus dem Gebüsch und wir lassen ihm natürlich höflich den Vortritt. Leider geht es Markus heute nicht so gut, vielleicht liegt es an der Malarone, obwohl er sie sonst sehr gut vertragen hat. Das hatten wir uns natürlich am heutigen Tag anders vorgestellt.
Wir fahren wieder in die Kasanyi Plains, aber es ist heute morgen sehr ruhig. Sogar die Kobs sind nicht zu sehen und die Landschaft scheint wie ausgestorben.
Three-banded Plover - Dreibandregenpfeifer
Grey-crowned Crane - Kronenkranich
Um 8.00 Uhr entdecken wir zwei der drei Löwinnen von gestern mit den älteren Cubs. Die Jungen spielen auf und um einen Termitenhügel Fangen. Leider ist es etwas weiter weg, aber es macht total Spaß ihnen beim Spielen zuzuschauen.
Ein schönes Geburtstagsgeschenk!
Nachdem sich immer mehr Autos versammeln und die Löwen sich weiter entfernen fahren wir weiter. Wir fahren noch den Kasenyi Loop, doch es bleibt sehr ruhig. Also machen wir uns langsam auf den Rückweg zur Lodge.
Auf der Rückfahrt sehen wir noch eine Kob-Dame mit Nachwuchs
In der Lodge gibt es noch ein leckeres Frühstück und anschließend machen wir uns um 10.30 Uhr auf den Weg Richtung Ishasha.
Fazit Queen Elizabeth Bush Lodge:
Dieses Camp würden wir jederzeit wieder besuchen, auch wenn bei uns durch die größere Gruppe die Atmosphäre ein bisschen gelitten hat. Die Zimmer sind einfach, aber ausreichend groß, alles ist super sauber. Die Terrassen haben eine schöne Aussicht, vor allem die Zelte, die zum Kazinga Channel ausgerichtet sind. Das Duschwasser war nicht ganz heiß, zugegeben, aber dass hat dem Vergnügen keinen Abbruch getan. Die Toiletten sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber absolut geruchsfrei. Die Lage des Camps ist gut, da man recht schnell im Park ist.
Die Strecke nach Ishasha ist ganz gut zu befahren, da es trocken ist.
Wir sehen aber auch die alten Brücken, die beim letzten großen Regen zerstört wurden.
Und so sehen die neuen Brücken aus
Wir sehen einige Vögel am Wegesrand, aber ansonsten ist es sehr ruhig. Wir kommen schon kurz vor 13.00 Uhr am Gate an, zeigen unsere Permit und fahren in den Ishasha Teil des QENP.
Um 13.30 Uhr erreichen wir das Ishasha Wilderness Camp an, das wunderschön direkt am Fluss liegt. Wir werden freundlich in Empfang genommen und zu unserem Zelt geführt.
Das schöne Badezimmer
Das Zelt ist wunderschön und die Terrasse ist fast direkt am Fluss (ich glaube, bei Hochwasser möchte ich hier nicht unbedingt stehen
).
Im Badezimmer entdecke ich im Waschbecken eine kleine Eidechse, die sich im Siphon verfangen hat. Es ist nur noch der Schwanz und die Hinterfüße zu sehen und die Arme steckt fest. Da wir Angst haben, sie zu verletzen, laufe ich zum Hauptgebäude und versuche, jemanden kompetentes zu finden, der uns mit der Eidechse helfen können. Ein junger Mann kommt mit mir und versucht vorsichtig mit dem Handtuch, die Eidechse herauszuziehen. Leider ohne Erfolg, da das arme Reptil aus lauter Not seinen Schwanz abwirft
Dies ist der Moment, in dem ich entscheide, dass ich nicht länger zusehen mag bei der Rettung der Eidechse. Der junge Mann verspricht, vorsichtig zu sein und den Siphon auszubauen. Naja, ich wünsche der Eidechse viel Glück und hoffe, sie kann relativ unversehrt des Weges ziehen. Wir gehen und genießen (relativ, immer mit den Gedanken bei der Eidechse
) einen leckeren Lunch mit Blick auf den Fluss. Und unterhalten uns mit einem englischen Pärchen älteren Semesters, dass die Runde durch Uganda andersherum fährt. Sie haben uns vorgeschwärmt von der Kanutour über den Lake Mutanda und die anschließende Wanderung über Nkuringo nach Buhoma. Klingt echt toll, naja, vielleicht das nächste Mal. Markus ist ja eher der Fahrer denn der Wanderer, aber vielleicht kann ich ihn nach diesem Urlaub auch dafür begeistern.
Inzwischen kommt der junge Mann an unseren Tisch und erzählt uns, dass er die Eidechse gerettet hat und sie am Fluss wieder ausgesetzt hat. Außer dem verlorenen Schwanz soll sie aber unverletzt gewesen sein. Wir wollen ihm das unbedingt glauben.
Nach dem Lunch duschen wir noch schnell und wollen uns dann auf die Suche nach den Baumlöwen begeben. Nachdem wir sie ja in Tansania im Lake Manyara Nationalpark verpasst haben, wäre es doch wirklich ein schönes Geburtstagsgeschenk, sie hier zu finden
Yellow-throated Longclaw - Gelbkehlpieper
Wir fahren los und fahren vom Wilderness Camp auf dem Northern Loop Richtung Ishasha Camp. Und, wer kommt uns entgegen? Die wohlbekannten Kleinbusse. Wir grüßen freundlich, tauschen kurz aus, dass niemand etwas Besonderes gesehen hat und fahren aneinander vorbei. Wir sehen außer ein paar Büffeln, Topi’s und den üblichen Verdächtigen nichts.
Büffel mit frischer Schlammpackung
Eine hübsche Kob-Dame
Richtung Süden halten wir natürlich besonders nach den Löwen Ausschau, am besten auf den Bäumen, aber wir würden sie auch auf dem Boden nehmen
. Aber ... nichts, keine Löwen in Sicht.
Die Landschaft hier unten ist sehr schön, die Savanne immer Vordergrund und die Berge im Hintergrund.
Die Strassen Richtung Süden sind sehr schlammig, so dass wir uns das heute ersparen, denn es ist schon relativ spät. So machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Camp.
Kurz vor dem Abendessen fängt es an zu regnen wie aus Kübeln. Zum Glück gibt es einen Regenschirm im Zimmer, der jetzt zum Einsatz kommt. Um 19.30 Uhr genießen wir ein sehr leckeres Dinner, während es weiter draußen regnet.
Und dann gibt einen Geburtstagskuchen mit Ständchen für mich, von der kompletten Belegschaft der Lodge. Es gibt wirklich schlimmere Arten seinen Geburtstag zu feiern.
Wir verteilen den Kuchen und gehen dann früh ins Bett. Markus geht es leider immer noch nicht besser. Wir beschließen, die Malarone von abends auf morgens umzustellen. Vielleicht hilft es ja, da Markus sonst nie Probleme gehabt hat.