Am nächsten Morgen das übliche Programm. Kaffee trinken, Auto fertig machen und noch vor Sonnenaufgang raus aus dem Camp. Wir wollten heute nochmal versuchen das Topi-Pride zu erreichen und fuhren deshalb auf direktem Weg ohne Fotostopps in Richtung dem Löwenrudel. Und tatsächlich fanden wir das Rudel auch, was in diesem Fall nicht schwer war, denn es standen einige Autos rum. Eine Aussicht auf einen guten Fotoplatz war nicht gegeben, also entschieden wir uns in zweiter Reihe zu warten, zu beobachten und zu hoffen, dass das Rudel in unsere Richtung kommt. Die Löwen hatten wohl alle Zeit der Welt, immer wieder legten sie sich in das Gras, markierten ihr Revier oder spielten miteinander. Also warteten wir auch. Und tatsächlich, die Löwen kamen direkt auf uns zu. Ich lag in der offenen Tür und beobachtete das Geschehen durch das Objektiv. Inzwischen war das 70-200 ausreichend um die Löwen formatfüllend aufzunehmen. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, wenn der König der Savanne nur wenige Meter an einem vorüber spaziert. Wenn die wollten, wäre wir leichte Beute, aber die Löwen haben gar kein Interesse an uns, wir passen zum Glück nicht in ihr Beuteschema. Trotzdem sollte man die Tiere respektieren sie nicht bedrängen oder gar mit dem Auto hinterherjagen, wie man es aktuell in der Mara oft genug erlebt. Dieses Verhalten mancher Touristen und Fahrer ist für mich unverständlich und natürlich wird dies Konsequenzen für alle mit sich ziehen. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation in der Mara entwickelt. Unser Rudel wanderte immer weiter und verschwand in den Büschen, so dass wir sie nach und nach aus den Augen verloren. Narasha hatte aber den Plan der Löwen erkannt. Da die Löwen in der Nacht gejagt und gefressen haben müssen sie nun etwas trinken, war seine Theorie. Hinter den Büschen war ein kleiner Bachlauf, an dem die Löwen Wasser finden würde. Jetzt mussten nur noch wir einen Weg finden, um den Bach zu überqueren und uns zu positionieren, bevor die Löwen vor Ort sind. Hier macht es sich wieder bezahlt, wenn man einen erfahrenen, gut ausgebildeten Guide hat. Narasha wusste sofort, wo wir hinfahren müssen. Und wieder hatten wir den richtigen Riecher, die Löwen tauchten nach und nach aus den Büschen auf und gingen zum Wasser, um zu trinken. Nachdem der Durst gelöscht war, zogen die Löwen weiter in das schattige Gebüsch. Das war auch für uns das Zeichen, dass wir weiterfahren, denn von diesem Rudel war in absehbarer Zeit nichts mehr zu erwarten.
Das Topi Rudel, eines der größten Rudel in der Mara
Ziemlich verschmiert!
Eine Löwin überblickt die Lage
Auf geht´s zum Wasser
Spieglein, Spieglein...!
Wir wollten jetzt nochmal unsere kleinen Löwenfamilie vom letzten Abend aufsuchen. Auch hier waren wir erfolgreich, denn die Drei waren immer noch in der Nähe ihrer Beute. Da es langsam schon wieder heiß wurde, suchten die kleinen Löwen eher nach einem schattigen Ruheplätzchen bei ihrer Mutter, anstatt miteinander rumzutoben. Wir beobachteten die Löwen noch eine Weile, bevor auch wir uns entschieden uns einen schattenspendenden Baum zu suchen und dort unser Frühstück einzunehmen. Für den restlichen Vormittag wollten wir einfach nur ein bisschen die Gegend auskundschaften, in der Hoffnung etwas Interessantes zu sichten. Es gab einige Antilopen und natürlich auch Vögel zu sehen. Wir sahen eine Thomsongazelle mit ihrem recht jungen Kalb im hohen Gras. Da das Licht sowieso schon recht hart war entschieden wir uns weiterzufahren. Später erfuhren wir jedoch, dass noch eine Horde Paviane vorbeikam und die Paviane das Kalb gerissen haben. Die Natur ist manchmal grausam. Auf unserem Rückweg zum Camp treffen wir noch auf die drei Nomaden, die sich unter einem Busch ausruhen.
Löwenbaby im Schutz der Mutter
Auch kleine Löwen sind müde
Graukopflist
Drei Youngsters ruhen sich im Schatten aus
Zurück im Camp ist heute noch etwas Arbeit angesagt. Sunworld Safaris hat vor kurzem ein weiteres Camp in der Mara übernommen, das Luxury Migration Camp. Es ist ca. 10 Gehminuten vom Bush Camp entfernt, auf der anderen Seite des Olare Orok. Gaby hat mich gefragt, ob ich nicht ein paar Fotos machen kann, die sie für die Werbung verwenden können. Na klar mache ich das. Wir hatten tags zuvor schon alles organisiert, damit auch jemand im Camp ist und auch ein paar Zelte hergerichtet sind. Also machten wir uns nach dem Essen auf den Weg. Im LMC trafen wir auch wieder auf alte Bekannt. Joseph war inzwischen der neue Camp-Manager des LMC. Viele von euch kennen ihn vielleicht noch aus dem Bush Camp wo er der Koch war. Und dann war da noch mein Freund Collins, den ich im MBC schon vermisst hatte. Natürlich mussten wir uns erstmal begrüßen und alle Neuigkeiten austauschen, dann aber ging es los mit dem Shooting. Leider war das Camp noch leer und sah somit recht unbewohnt aus. Wir versuchten ein bisschen zu improvisieren. Das Camp wurde komplett renoviert und es wurden wirklich sehr luxuriöse Zelte hingestellt, die keine Wünsche offenlassen. Wie von den Sunworld Camps gewohnt, war alles sehr geschmackvoll eingerichtet. Wir nahmen uns erst die Zelte vor und im Anschluss machten wir noch ein paar Aufnahmen von der Bar und dem Feuerplatz
Luxury Migration Camp - das Wohnzelt
Luxury Migration Camp - der Wohnraum
Luxury Migration Camp - der Schlafraum
Luxury Migration Camp - auf der Terrasse
Luxury Migration Camp - der Feuerplatz
Luxury Migration Camp - die Lounge
Luxury Migration Camp - die Bar
Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen, denn es stand der Nachmittags-Gamedrive auf dem Programm.