THEMA: Kenya: Von Löwen, Lämmern, Savanne & Süßigkeiten
16 Apr 2015 20:36 #382020
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  • Mwotaji am 16 Apr 2015 20:36
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Hallo Picco,

gebe dir vollkommen Recht. Wir hatten später nochmal so ein Erlebnis mit Löwe taucht plötzlich auf... :whistle:
Ich war allerdings ziemlich geschockt, als ich in deinem letzten Reisebericht "Picco hüpft vom Kili zur Mara" gelesen habe, dass du bei einem früheren Besuch im Nairobi National Park ausgestiegen bist :blink: weil dein Schulfreund sagte,dort gäbe es keine Raubtiere! :ohmy:

Glück gehabt!
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16 Apr 2015 22:00 #382029
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  • Mwotaji am 16 Apr 2015 20:36
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Wir fahren langsam am Ufer des Sees entlang und es gelingt mir ein paar schöne Bilder zu bekommen – die Artenvielfalt der Vögel ist wirklich erstaunlich! Zudem bildet die Landschaft eine wundervolle Kulisse… :)


Bee-eater – Bienenfresser, ich bin nicht ganz sicher, ob er ein Madagascar Bee-eater oder ein Blue-cheeked Bee-eater ist. Er hat auch einen weißen Bauch… Das passt nicht so richtig. Weiß jemand Rat?


Auf den Ufersteinen entdecken wir einen „Agama Lizard“


Ein Vogelstraß, ob der zu dem Hotel gehört?


Wasserlilien und Wasserspiegelungen


Malachite Kingfisher :)


Pied Kingfisher


Goliath Heron


Nilkrokodil



Yellow-billed Storch (auch nicht sehr einfallsreich der Name)
Letzte Änderung: 16 Apr 2015 22:02 von Mwotaji.
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16 Apr 2015 22:35 #382035
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So mitten auf dem See ist es totenstill. Ab und zu hört man mal einen Vogel das ist aber auch alles. Der See sieht herrlich aus und langsam wird es auch schon ganz schön warm - eigentlich würde ich ja gerne ins Wasser spingen :silly:

Wir kommen an Inseln vorbei, die meisten sind völlig unbewohnt. Wir wollen zu einer von ihnen.


Grünlich verfärbtes Wasser und rötlich gefärbter Ufersand künden von dem Vorhandensein einer bestimmten Alge, der Sand färbt sich wieder sandfarben, wenn er nicht mehr nass wird.

Wir besuchen eine kleine Insel auf der es kleine, aber heiße Geysire gibt – ein Hinweis auf den vulkanischen Ursprung des Rifts. Dort treffen wir den Bewohner der Insel, als einziger Mann lebt er dort mit seinen fünf Frauen. Lars und Sam setzen sich in den Dampf der Geysire. Ich lass das lieber, es wäre wohl äußerst unangebracht, wenn ich hier jetzt im Bikini durch die Gegend rennen würde.


Inselfauna – Desert Rose


Kleine Geysire


Inselfauna und Lavasteine

Nachdem der Inselbewohner uns erklärt hat wie er hier lebt, dass seine Familie hauptsächlich Ziegen hütet und nur ab und zu etwas im Dorf kauft und sie sonst unabhängig sind, kommen seine Frauen und ein paar Kinder und breiten Waren aus. Wir kaufen uns zwei Armbänder. Ich verhandle erst gar nicht. 150 Ksh finde ich völlig in Ordnung für ein Armband aus Holz und kleinen blauen Perlen. Leider habe ich es schon kurz danach verloren :( .
Während der Bootstour erzähl Sam uns viel über sich und seinen Stamm – die Turkana. Er lacht, ist aber auch erschrocken, als er erfährt, dass Lars und ich in einem Zelt schlafen, obwohl wir nicht verheiratet sind. Bei den Turkana hat ein Mann eigentlich nichts, solange bis er heiratet. Die Frau, die ein Turkana-Mann heiraten wird, baut ihm ein Haus. Dann sind die beiden verheiratet. Ein Mann kann mehrere Frauen haben. Eine Frau kann nur einen Mann haben. Wenn ein Mann mehrere Frauen hat, dann hat der Mann auch mehrere Häuser und kann sich aussuchen, wo er gerade leben möchte, kündigt dies aber an, indem er an besagtes Haus einen Stab hängt. Zumindest habe ich es so in Erinnerung…

Wir fahren weiter zu einem Baum, in dem zwei Schreiseeadler nisten.


Sam hat einen Fischköder vorbereitet, um einen Adler anzulocken. Das funktioniert auch tatsächlich! Ich peile den Fisch an, gleich wird der Adler kommen, gleich, gleich…. Jetzt! Ach Mist, zu langsam gewesen :(


Nach der Bootsfahrt treffen wir direkt vor der Bar des Camps einen Nilwaran – wau! Der läuft hier einfach so frei rum im Camp! Wahnsinn :woohoo:


So und jetzt wird erst einmal gefrühstückt!
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16 Apr 2015 22:58 #382039
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Nach dem Frühstück bekommen Lars und ich Besuch von unserem neuen neugierigen Freund von heute Morgen, dem Hornvogel. Der zeigt ein reges Interesse an unserem Frühstück. :laugh:




Diesmal bringt er sogar seine Freundin mit (links im Bild). Weibchen erkennt man daran, dass ihr Schnabel schwarz-gräulich ist, hatte Sam uns erklärt. :silly:


Das Päärchen scheint sich hier niedergelassen zu haben.
Wir verbringen den Tag im Camp, das seine ganz eigene Wildnis zu bieten hat. Ich entdecke Spuren eines nächtlichen Hippobesuchs.


Das Hippo scheint ebenfalls ungefähr Schuhgröße 36 zu haben – genau wie ich! :lol:

Ich lerne den Nilwaran kennen, der im Erdhaufen neben unserem Auto wohnt, entdecke einen Hammerkopf und ein Flußpferd, das ich von unserem Frühstückstisch aus unter einem Baum sehen kann. Lars verbringt den Tag im Schatten der Bar und versucht Musik auf sein Handy zu laden.



Im Vordergrund das rote ist die Kante unseres Frühstückstisches :)

Ein faszinierendes Geschöpf!

Kaum herrscht einen Augenblick Aufregung wegen einer vermeintlich gefährlichen Schlange, die sich als zweiter Waran herausstellt, klaut ein freches Äffchen mir eine Banane und versucht unseren Müllbeutel anzuknabbern.


Äffchen mit seiner Beute… :pinch:


Direkt unter dem Baum, den ich von meinem Tisch aus sehen kann, versteckt sich ein Flusspferd.

Und Lars freundet sich mit dem Hornschnabel an, der aber nur an unserem Seitenspiegel interessiert ist…
Im Nachhinein wäre ich gern noch länger dort geblieben, denn das Camp ist ein wunderschöner Platz – einer der wildesten, den wir gesehen haben, an dem die Tiere kommen und gehen, wie sie wollen und nicht verjagt werden und die Besucher selber dafür verantwortlich sind, wenn ein Dieb in Affengestalt ihnen das Obst klaut, weil sie es rumliegenlassen.
Wir essen wieder in der Bar. Ein paar Besucher aus Nairobi sind fürs Wochenende hierhergekommen, so ist etwas mehr los. Ich probiere sogar einen echten kenianischen billigen Fusel und finde ihn furchtbar – na, wenigstens haben die anderen was zu lachen. Abends machen wir uns wieder auf die Suche nach den Nilpferden. Und auch damit ist ein wunderschöner Tag vorbei. Aber in diesen Ort hier habe ich mich furchtbar verliebt. Nur zieht mein Herz mich weiter – die Massai Mara ruft nach mir.
Morgen wollen wir in Richtung Eldoret aufbrechen, diesen Abschnitt fahren wir mehr, weil die Strecke dorthin sich lohnen soll und nicht, weil wir gerne nach Eldoret wollen.
Nun gehen wir aber erstmal schlafen.
Fortsetzung folgt…
Letzte Änderung: 16 Apr 2015 23:01 von Mwotaji.
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17 Apr 2015 07:12 #382057
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  • Sanne am 17 Apr 2015 07:12
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Ganz lieben Dank für den Bericht und Eure Eindrücke von Kenia. Es macht Spaß mit Euch zu reisen. Hut ab, dass Ihr Euch gleich Kenia vorgenommen habt ;)

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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20 Apr 2015 21:57 #382560
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11. Tag: 04.10.2015 Lake Baringo - Eldoret

Heute frühstücken wir gemütlich zusammen mit den zwei Hornvögeln. Es sind wieder allerlei Wildtiere im Camp. Ganz gemütlich packen wir unser Dachzelt und unseren Tisch zusammen und trinken noch eine Cola an der Bar. Um ca. 12 Uhr geht’s dann los Richtung Eldoret. Die Straße dorthin soll sich lohnen - hatte der Besitzer des Kembu Camps zumindest gesagt.... :unsure:
Naja, zuerst müssen wir wieder über die gruselig schlechte „Straße“ nach Marigat. Wäre es eine unbefestigte Straße wäre es halb so schlimm. Da aber mehr Schlaglöcher vorhanden sind als Teer, fahren wir die Straße in Schlangenlinien, um den größten Löchern auszuweichen. :angry: Vorbei an Kindern, die uns ihren Kriegsschrei erneut entgegenrufen – Sweeeeeeeets! Mit offenen Händen bleiben sie am Straßenrand stehen sobald wir vorbeikommen. Dieses Mal sind wir wenigstens innerlich darauf vorbereitet. :dry: Völlig unvorbereitet sind wir allerdings auf eine Begegnung mit einem wirklich schönen Vogelstrauß, dem wir einfach so am Straßenrand begegnen! Wirklich der Hammer, wilde Tiere einfach so am Straßenrand zu treffen. Mich beeindruckt das zutiefst, sieht man doch in Deutschland höchstens mal einen Hasen. :laugh:



Die Flussbetten haben nun wieder etwas Wasser, vielleicht Überbleibsel des Regengusses zwei Abende zuvor. Die Aussichten lohnen die ein oder andere Pause und wir sind wirklich versucht mit dem Landrover einfach in das Flussbett reinzufahren und zu schauen, wo es hinführt. Wahr machen wir diesen Wunsch aber nicht …


Wo der wohl hinführt?


Und ob man da durchfahren kann?

Die kleine Straße, die der Besitzer des Kembu Camps uns eingezeichnet hat, finden wir gut. Die Gegend hier scheint völlig unbewohnt, es kommen uns auch kaum Autos entgegen. Eigentlich ist hier so gut wie keiner unterwegs. Die Straße ist ausnahmsweise gut geteert und sehr schön befahrbar. :) Rund um uns herum ist eigentlich nur endloser trockener Busch. Wahnsinn. Shcon nach den ersten Kilometern haben wir das Gefühl – das heute, das wird gut! Die einzigen, die wir antreffen sind ein paar Ziegen und ihre Hirten. Sonst bleibt es still um uns herum. Die Straße schlängelt sich immer weiter bergauf. Gerade deshalb fahren wir sie – sie bewegt sich einmal die erste Bergkette des östlichen afrikanischen Grabenbruchs hinauf und dann in die Täler des Grabenbruchs hinab. Danach geht es auf der anderen Seite wieder rauf. Wir halten oft an und machen Fotos, da wir die Route wirklich herrlich ist.


Unsere Route für heute - richtig schön geteert und teilweise sogar mit Mittelstreifen :huh:

Dank unseres schlauen Navis wissen wir auch immer genau, wie hoch wir uns befinden. Von ursprünglich 900 Metern am Lake Baringo sind wir nun schon auf 1900 Meter hochgeklettert. Nun verändert sich die Landschaft langsam: je höher wir kommen, desto grüner wird es.


Kaum bewohnte Gegend mit kleinen Dörfchen

Die Route schlängelt sich dahin...

Wir fahren an wunderschönen Bäumen mit grell leuchtenden Blüten vorbei und genießen die Fahrt. Da hier keine verrückten Matatus fahren macht die Reise richtig Spaß. Zwar gibt es hier keine großen Säugetiere zu beobachten wie in einem National Park, aber satt sehen können wir uns trotzdem nicht. Wir fahren durch kleine Dörfer mit Gärten voller Bananen und Mango-Pflanzen. Schließlich sind wir oben am Rift angekommen.


Die Flora (in diesem Fall nicht die Fauna ;) ) präsentiert sich in ihrer Farbenpracht



Aussicht von oben übers Tal hinweg zur gegenüberliegenden Bergkette

Hier sind wir in einer sattgrünen Umgebung mit bunt blühenden Blumen unterwegs, mit roter Erde und riesigen Bananenstauden, die am Straßenrand lagern. Hier kaufen wir auch die bislang besten Bananen – etwa 2/3 so groß wie die, die wir aus Deutschland kennen, aber ungleich schmackhafter. Die Umgebung strozt nur so vor Intensität in ihren Farben, ihren Lauten und ihren Gerüchen. Gemüse für den Abend nehmen wir am Stand gleich auch noch mit.
Anhang:
Letzte Änderung: 21 Apr 2015 19:35 von Mwotaji.
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