11. Tag: 04.10.2015 Lake Baringo - Eldoret
Heute frühstücken wir gemütlich zusammen mit den zwei Hornvögeln. Es sind wieder allerlei Wildtiere im Camp. Ganz gemütlich packen wir unser Dachzelt und unseren Tisch zusammen und trinken noch eine Cola an der Bar. Um ca. 12 Uhr geht’s dann los Richtung Eldoret. Die Straße dorthin soll sich lohnen - hatte der Besitzer des Kembu Camps zumindest gesagt....
Naja, zuerst müssen wir wieder über die gruselig schlechte „Straße“ nach Marigat. Wäre es eine unbefestigte Straße wäre es halb so schlimm. Da aber mehr Schlaglöcher vorhanden sind als Teer, fahren wir die Straße in Schlangenlinien, um den größten Löchern auszuweichen.
Vorbei an Kindern, die uns ihren Kriegsschrei erneut entgegenrufen – Sweeeeeeeets! Mit offenen Händen bleiben sie am Straßenrand stehen sobald wir vorbeikommen. Dieses Mal sind wir wenigstens innerlich darauf vorbereitet.
Völlig unvorbereitet sind wir allerdings auf eine Begegnung mit einem wirklich schönen Vogelstrauß, dem wir einfach so am Straßenrand begegnen! Wirklich der Hammer, wilde Tiere einfach so am Straßenrand zu treffen. Mich beeindruckt das zutiefst, sieht man doch in Deutschland höchstens mal einen Hasen.
Die Flussbetten haben nun wieder etwas Wasser, vielleicht Überbleibsel des Regengusses zwei Abende zuvor. Die Aussichten lohnen die ein oder andere Pause und wir sind wirklich versucht mit dem Landrover einfach in das Flussbett reinzufahren und zu schauen, wo es hinführt. Wahr machen wir diesen Wunsch aber nicht …
Wo der wohl hinführt?
Und ob man da durchfahren kann?
Die kleine Straße, die der Besitzer des Kembu Camps uns eingezeichnet hat, finden wir gut. Die Gegend hier scheint völlig unbewohnt, es kommen uns auch kaum Autos entgegen. Eigentlich ist hier so gut wie keiner unterwegs. Die Straße ist ausnahmsweise gut geteert und sehr schön befahrbar.
Rund um uns herum ist eigentlich nur endloser trockener Busch. Wahnsinn. Shcon nach den ersten Kilometern haben wir das Gefühl – das heute, das wird gut! Die einzigen, die wir antreffen sind ein paar Ziegen und ihre Hirten. Sonst bleibt es still um uns herum. Die Straße schlängelt sich immer weiter bergauf. Gerade deshalb fahren wir sie – sie bewegt sich einmal die erste Bergkette des östlichen afrikanischen Grabenbruchs hinauf und dann in die Täler des Grabenbruchs hinab. Danach geht es auf der anderen Seite wieder rauf. Wir halten oft an und machen Fotos, da wir die Route wirklich herrlich ist.
Unsere Route für heute - richtig schön geteert und teilweise sogar mit Mittelstreifen
Dank unseres schlauen Navis wissen wir auch immer genau, wie hoch wir uns befinden. Von ursprünglich 900 Metern am Lake Baringo sind wir nun schon auf 1900 Meter hochgeklettert. Nun verändert sich die Landschaft langsam: je höher wir kommen, desto grüner wird es.
Kaum bewohnte Gegend mit kleinen Dörfchen
Die Route schlängelt sich dahin...
Wir fahren an wunderschönen Bäumen mit grell leuchtenden Blüten vorbei und genießen die Fahrt. Da hier keine verrückten Matatus fahren macht die Reise richtig Spaß. Zwar gibt es hier keine großen Säugetiere zu beobachten wie in einem National Park, aber satt sehen können wir uns trotzdem nicht. Wir fahren durch kleine Dörfer mit Gärten voller Bananen und Mango-Pflanzen. Schließlich sind wir oben am Rift angekommen.
Die Flora (in diesem Fall nicht die Fauna ) präsentiert sich in ihrer Farbenpracht
Aussicht von oben übers Tal hinweg zur gegenüberliegenden Bergkette
Hier sind wir in einer sattgrünen Umgebung mit bunt blühenden Blumen unterwegs, mit roter Erde und riesigen Bananenstauden, die am Straßenrand lagern. Hier kaufen wir auch die bislang besten Bananen – etwa 2/3 so groß wie die, die wir aus Deutschland kennen, aber ungleich schmackhafter. Die Umgebung strozt nur so vor Intensität in ihren Farben, ihren Lauten und ihren Gerüchen. Gemüse für den Abend nehmen wir am Stand gleich auch noch mit.