Hallo zusammen!
Ich bin zu einem ähnlichen Schluss gekommen wie ihr.
Ja, es sind für uns "nur" 20 Euro, was im Vergleich zu dem, was so eine Reise insgesamt frisst, natürlich nicht viel ist.
Warum ich mir schon während des Urlaubs und auch im Nachhinein noch Gedanken gemacht habe, ist genau das, was oben schon beschrieben wurde:
Topobär schrieb:
Allerdings besteht dann die Gefahr, dass die Masche Schule macht und weiter um sich greift. Für nachfolgende Reisende wird Kenia damit dann immer unangenehmer.
. Es wird nicht nur unangenehmer für die Reisenden, auch die lkoale Bevölkerung verändert sich, wenn sie lernt, dass sie mit solchen Maschen Geld machen können. Was klein anfängt kann sich auch ausweiten. Leider lernen Menschen so mit "falschen" Mitten ihren Lebensunterhalt zu verdienen...
Elvira schrieb:
Die Bemerkung, dass sie lernen aus "ueberfahrenen" Tieren ein Geschaeft zu machen, ist gut und ja, das kann passieren.
Nur wird es wirklich lukrativ, wenn sich aehnliche Situationen regelmaessig wiederholen
. Der Gedanke war mit tatsächlich auch schon gekommen - ich wusste nur nicht, wie man hier im Forum darauf reagieren würde (bin ja noch recht neu). Und ich will auch die Einheimischen, mit denen wir konfrontiert waren, nicht beschuldigen, das Lamm absichtlich auf die Straße getrieben zu haben - ich weiß es schließlich nicht. Ich kann unser Handeln nicht mehr rückgängig machen, aber ich würde auch nicht daran beteiligt sein wollen, dass sich solche Verhaltensweisen zu Maschen entwickeln. Dazu gehören ja wie bei so Vielem immer zwei Seiten - derjenige der versucht, Geld zu bekommen - aber auch derjenige, der sich darauf einlässt und das Geld gibt....
Karsten B. schrieb:
genau darum ging es mir: der Korruption keinen Vorschub zu leisten. Wenn man allerdings mit einem zu engen Zeitplan unterwegs ist, wird es schwierig.
. Da gebe ich dir Recht. Wir haben uns ja sonst auch massiv geweigert den Polizisten Geld zu zu stecken, obwohl wir immer wieder verbal bedrängt wurden. Und dabei ging es ja wirklich nur um 100 / 200 KSh. Trotzdem, ob 100 HSh, umgerechnet 20 Euro oder mehr, im Endeffekt geht es darum sich aus unangenehmen Situationen rauszukaufen. Dagegen hatten wir uns bis zu dem Punkt gewehrt, das hätten wir vielleicht beibehalten können.
Daher habe ich mir vogenommen - sollte ich je wieder in eine ähnliche Situation geraten - mit mehr Ruhe zu versuchen eine bessere Lösung zu finden. Z.B. zurück zu fahren und nachzuschauen, ob das Lamm tot ist - und unsere 20 Euro wirklich eine Entschädigung - oder ob wir auf eine Masche hereingefallen sind und den Betrügern Geld zugesteckt haben....
Ich bin im Endeffekt zu dem Schluss gekommen, dass es eben nicht ganz so einfach ist. Wie Topobär auch weiter unten schon schrieb - gibt man einem bettelnden Kind Geld oder gibt man den Einheimischen fürs Fotografieren Geld, dann lernen sie auch dass sie Geld dafür bekommen können - und geben das an weitere Menschen weiter. Wenn es darauf hinaus läuft, dass Kinder deswegen nicht mehr zur Schule gehen und sich ihre Zukunft verbauen, will ich mich daran nicht beteiligen, auch wenn es an der Gesamtsituation nichts ändert.
Ich will damit nicht sagen, dass wir uns auf unserer Tour durch Kenya immer "Richtig" verhalten hätten, aber unsere Erlebnisse haben mir doch schon Einiges zum nachdenken gegeben...
Viele Grüße,
Nora