THEMA: Welches Objektiv?
03 Sep 2014 12:49 #352395
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  • lilytrotter am 03 Sep 2014 12:49
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Hallo, Sibylle,

ob man mit einem 300mm Objektiv „bessere“ Bilder macht, diese Frage stellt sich nicht.
Oft genug sind sie nicht besser, wenn man die falsche Entscheidung für’s Motiv/Belichtung getroffen hat, auch wenn man "dichter dran" ist.

Sollte deine Unzufriedenheit an der optischen Qualität deines Zooms gelegen haben, dann war das ein Fehler in deiner Kaufentscheidung und dir nützt keine größere Brennweite, sondern nur die Entscheidung zu höherer Qualität der Linsen, denn ein „billiges“ 300mm (wohlmöglich ein Zoom) und hohe Qualität schließen sich aus.

Grundsätzlich gilt aber: Das Problem ist hinter der Kamera. Das ist der, der die Entscheidungen trifft, bei Qualität und Motiv und Licht.
Wenn man seine Ausrüstung gut beherrscht und einen guten Blick für’s Motiv hat und die Grundlagen der Fotografie beherzt, kann man mit dem, was du oben an Millimetern aufgeführt hast, erstklassige Bilder machen!

Gruß lilytrotter





Nachtrag:
Hab grad mal nachgesehen, das 50-200 kostet ca. 180 Euro.
Du darfst bei dem Preis keine Wunder erwarten.
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 03 Sep 2014 13:08 von lilytrotter.
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03 Sep 2014 12:54 #352396
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  • Aurora101 am 03 Sep 2014 12:54
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Sibylle schrieb:
Halli Zusammen,

ich sehe schon, das Thema gestaltet sich recht schwierig.

Ich war bei den Namibia-Bildern unzufrieden mit dem Zoom. Wir hätten einfach mehr und bessere Bilder machen können wenn wir ein 300er oder 400er Objektiv gehabt hätten - aber das ist wohl immer so.

Die Brennweite ist wichtig bei Objektiven, aber dabei bitte nicht die Lichtstärke vergessen! Für Tierfotos u. a. in Etosha habe ich ein Objektiv 200mm/f2.8 verwendet und war sehr zufrieden. Interessant war der Vergleich mit dem Objektiv von meinem Mann 400mm/f5.6. Tagsüber war er meistens im Vorteil, aber sobald wie die Dämmerung einsetzte war es genau umgekehrt. Am Abend bei den Wasserstellen waren die Bilder mit dem lichtstärkeren Objektiv ebenfalls besser.

Kurz gesagt, bitte auch die Lichtstärke berücksichtigen, falls Ihr eine Neuanschaffung (neu oder gebraucht) plant.

Auf jeden Fall, viel Spass (und Fotos sind nicht alles, aber definitiv eine schöne Erinnerung) ;)
Anne
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03 Sep 2014 13:58 #352403
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Also ich würde ein Teleobjektiv mit größerer Brennweite immer einem Objektiv mit besserer Lichtstärke vorziehen. Zumindest ging es mir so, dass ich mit einem lichtschwachen 50-500 ca. 3000 Fotos gemacht habe, während hingegen mein lichtstarkes 70-200 2.8 gerade mal für ca. 30 Fotos zum Einsatz kam. Und wenn man bedenkt, dass der Tag lang ist und die Dämmerung relativ kurz (ca. 20 Minuten), dann ist meine Beobachtung eigentlich auch nicht verwunderlich. Und auch Abends an den beleuchteten Wasserlöchern im Etosha-Park ging ohne Stativ und entsprechend ruhigen Motiven auch mit einem F2.8 Objektiv nichts. Mal ganz davon abgesehen, dass ich persönlich die Farben auf dem Foto dann auch nicht mehr als besonders schön empfand.

Um ehrlich zu sein, kenne ich mit Pentax praktisch überhaupt nicht aus. Allerdings habe ich mich mal etwas schlau gelesen, dass deine Pentax-Kamera vermutlich einen internen Bildstabilisator (SR) und einen 23.5x15.7mm Sensor (Crop-Faktor 1.5) hat. Welches Modell hast du denn genau?
Wirklich gute Teleobjektive scheint es im unteren Preissegment für Pentax leider nicht zu geben, außer das was "deemha"/Dieter schon empfohlen hat. Wenn ihr euch aber nicht vor einem Kamera-Wechsel scheut, dann könnte man eine günstige Canon/Nikon-Kamera mit einem Tamron 70-300 VC USD empfehlen (~ab 600 Euro).
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03 Sep 2014 15:28 #352408
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Sibylle, du bist überhaupt nicht darauf eingegangen, mit welcher Kamera du fotografierst und mit welchem Format du speicherst, RAW oder jpg. ?
Kann es sein, dass du bisher noch überhaupt nicht das ausgeschöpft hast, was deine Kamera kann? Weißt du überhaupt, was deine Kamera kann? Weißt du, dass du bei dem 50-200mm von Pentax 1-2 Blenden abblenden musst, damit du brauchbare Qualität erzeugst?

Ich fürchte, der Kauf eines 300mm Objektiv im gleichen Preissegment wie das 50-200er, wird es nicht bringen.

Bevor du dich auf ein neues Objektiv stürzen willst, wäre es vielleicht besser, dich doch erstmal in das zu vertiefen, was du schon hast.

Jeder, der Bilder fotografiert, muss sich an das anpassen, was Kamera und Objektiv können.
Also, beim Kauf die Augen auf und prüfen, auch die technischen Daten lesen (das Netz ist mit seinen vielen Tests sehr hilfreich und jeder kann es lernen, das zu verstehen. - Wenn man die Qualität erst nach der Benutzung bemerkt: Pech.)
Mitunter entwickelt man sich beim Fotografieren weiter und das, was einem vor einigen Jahren reichte, reicht einem nun nicht mehr. Also: Neukauf einer besseren Qualität (auch jetzt: Augen auf, beim Kauf!)

Jede Kamera/jedes Objektiv hat seine Grenzen in den technischen/optischen Möglichkeiten, aber es bleibt immer noch der Fotografierende, der das Bild bestimmt.

Also, wenn man sich mit seiner Kameraausrüstung im günstigen Segment bewegen will, dann muss man Abstriche in der Bildqualität machen und sich der engen Grenzen bewusst sein. Beachtet man das, kann man unter Ausnutzung des technischen Repertoires einer Kamera viel mehr herausholen, als manch einer meint. Aber dazu muss man seine Kamera gut kennen (und auch ein wenig von Fotografie verstehen).
Und lernen und üben.
Und wenn man sich und seine Ausrüstung falsch einschätzt, kommt das den Bildern nicht zugute.
Aber mach dir keinen Kopf, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und alleine die Tatsache, eine teure "professionelle" Kamera zu benutzen, macht noch keinen guten Fotografen. Und die Anzahl der Auslösungen erst recht nicht.

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 03 Sep 2014 15:34 von lilytrotter.
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04 Sep 2014 11:22 #352493
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Hallo Sybille,

diesen (englischen) Artikel zum Thema Wildlifefotografie mit Pentax habe ich heute zufällig gesehen:

Essential Pentax Lenses For Wildlife Photography

Vielleicht hilfts bei der Entscheidungsfindung.

Viele Grüße

Anette
Anette Seiler
outinafrica.de
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04 Sep 2014 15:26 #352538
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Lilitrotter und TheBiker haben bereits viele Punkte angesprochen.

Mehr Brennweite (oft fälschlicherweise als mehr Zoom bezeichnet) ist nicht unbedingt dafür geeignet
weit entfernte Motive "groß" abzubilden.

Bei großem Abstand zwischen Motiv und Kamera werden atmosphärische Effekte deutlich.
Die Luft flimmert und sie enhält Staub und Wasserpartikel.
Bei großem Abstand vergrößert man damit nicht nur das Motiv, sondern auch die atmosphärischen Effekte.
Das Bild ist total unscharf, obwohl die Kameraeinstellungen richtig gewählt wurden und
das Bild mit einem Zehntausendeuroobjektiv gemacht wurden.
Es macht also keinen Sinn damit einen Elefanten aus 1000m Entfernung zu fotografieren.

Ich fotografiere mit meinem 500er oft mit 1,4 oder 1,7 Teleconverter an einer Cropknipse (kleiner Sensor).
Das ergibt einen Bildausschnitt der einer äquivalenten Brennweite von 750 mm und mit TC von 1000 bzw. ca. 1300mm entspricht. Sehr oft verwende ich dann im Bild auch nur noch Ausschnitte.
Aber ich verwende die Kombination in erster Linie umum kleine Motive aus eher geringer Entfernung
z.B. Vögel, Eidechsen, Schlangen, Frösche, Mangusten, große Insekten groß Abbilden zu können,
ohne Fluchtdistanzen oder Sicherheitsabstände zu unterschreiten.
Auch verwende ich es gerne für Tierporträts oder Details (z.B. Löwentatze).
Ich habe bewusst das 500er statt dem 600er gewählt, weil die Minimalentfernung zum Fokusieren
nur 4m statt 5m beträgt und 5m oft schon zu viel sind!

Mit 200mm Brennweite am Crop kann man schon sehr viel erreichen.
300m am Crop sind für große Tiere schon sehr gut.
Für größere Tiere nehme ich gerne ein Zoom mit 200-400 mm Brennweite am Vollformat.
Es darf auch gerne noch etwas Landschaft um die Tiere sein.
Schliesslich darf man auf den Bildern durchaus sehen, dass man in Afrika war und nicht im Zoo.

Tipp: Bei allen Zoom-Objektiven (Objtkive mit veränderlicher Brennweite) wird am langen Ende
die Bildqualität schlechter. Das gilt auch für sehr teure Zooms.
Somit ist es sinnvoll bei Zoomobjektiven nicht bis an die Maximalbrennweite zu gehen.

Mein erstes Telezoom bei Nikon war ebenfalls ein 55-200./5.6
Anfangs war ich total begeistert. Inzwischen habe ich es verschenkt, weil es so schlecht ist,
dass ich mich geschämt habe dafür Geld zu verlangen.
Ich kenne aber das Pentaxobjektiv nicht und kann es daher von der Qualität nicht einschätzen.

Grob vereinfacht liefern Objektive mit Festbrennweite eine bessere Bildqualität als Zoomobjektive.
Objektive mit einen kleinen Zoombereich (z.B. 200-400 (2-fach), 70-200 (3-fach), 24-70 (3-fach))
liefern eine bessere Bildqualität als Objktive mit einem großen Zoombereich (z.B. 18-200 (11-fach) oder 18-300 (15-fach))
Teure Objktive liefern eine bessere Bildqualität als billige Objktive, wobei ein 10x teureres Objektiv
keine 10x bessere Bildqualität liefert.

Eine Objektivempfehlung kann ich nicht geben, da ich nicht weiss, welche Anforderungen Du hast,
und was Du bereits bist dafür zu zahlen (EUR und Schlepperei! :ohmy: )

Gruss Bernd
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

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