Dienstag, 24. Mai 2016 – Part I: Living Museum der Damara
Wir geniessen noch einmal das Frühstück hier an diesem schönen Platz – noch sind die Mücken nicht aufgetaucht – und packen dann so langsam unsere sieben Sachen zusammen. Und das heisst dann auch wieder: Vögel beobachten
Wir sind früh dran, bis nach Palmwag ist es nicht weit und so halten wir doch noch am Living Museum der Damara an.
Wir sind etwas skeptisch, was solche Besuche angeht. Letztes Jahr haben wir ja schon so ein Living Museum der San besucht. Klar, das war schon sehr interessant zu sehen, wie die San lange Zeit gelebt haben. Wir sind uns aber auch immer bei den Vorführungen ziemlich „blöde“ vorgekommen, vor allem gegen Schluss zu, wenn man für uns getanzt und gesungen hat.
Aber wir wagen einen neuen Besuch und werden sehr freundlich und liebevoll von dieser Dame in bestem Englisch begrüsst.
Sie ist jetzt unsere Guide und führt uns durch das Dorf. Gerne dürfen wir fotografieren und wir sollen sie alles fragen, was uns in den Kopf kommt. Da fühlen wir uns sofort wohl. Währenddessen sind noch andere Gruppen angekommen, die nun ebenfalls herumgeführt werden - Das ist hier echt gut organisiert und man fühlt sich hier wirklich wohl.
Zuerst werden wir im "Dorf" herumgeführt....
.... dann zeigt man uns die "Waffen" und was man damit noch so alles machen kann
Dieses Teil kann man als eine Art Messer oder als Pfeife verwenden oder man kann sich damit aber auch hervorragend am Rücken kratzen
. Ein echtes Multifunktionsteil also
Hier erklärt uns unsere Guide, wie Bier gemacht wird.
Nein danke, wir probieren mal lieber nicht
Schliesslich geht es zur „Medizinfrau“, ganz wichtig im Leben der Damara.
Das hätten wir mal die letzten Tage wissen müssen: Elefantendung gegen Mücken
Und dieses Kraut kann man auch zum Zähneputzen verwenden.
Auch ich werde gleich mal mit der roten Farbe eingeschmiert - damit ich keinen Sonnenbrand bekomme.
Leider vergesse ich das irgendwann und laufe den ganzen Tag so rum
Haha....
Uns wird gezeigt, wie aus den Fellen der gejagten Tiere die schönen "Kleider" der Damara gemacht werden.
Das ist mal ganz viel Arbeit.... und auch dafür kann man das "Multifunktionstool" benutzen - wie fortschrittlich
Natürlich sitzen auch hier die Frauen zusammen und stellen den tollen Schmuck her, den man hier überall angeboten bekommt
Am besten hat uns aber das Spiel gefallen, das die Damara wohl stundenlang spielen können. Wir haben die Spielregeln zwar nicht ganz verstanden, aber die beiden Damara, die uns das Spiel vorführen, wollen gar nicht mehr aufhören, und es kommen immer mehr Damara dazu und es wird heftig über den nächsten Spielzug diskutiert....
Das Feuermachen - natürlich Männersage
- wird uns auch gezeigt.
Geschafft
Und ganz zum Schluss wird natürlich auch hier getanzt und gesungen. Doch es macht wirklich Spass der Darbietung zuzuschauen, man hat anscheinend wirklich Spass daran.
Und bevor wir das tolle Dorf wieder verlassen noch ein paar weitere Eindrücke.
Der Besuch hier hat uns ausgesprochen gut gefallen. Unsere „Gastgeberin“ war richtig gut drauf, hat gut Englisch gesprochen und ihr war es dann auch wichtig, dass wir etwas von ihrem alten Leben mitbekommen. Und sie hatte jede Menge Spass - wir auch
Am Ausgang ist dann natürlich noch ein kleiner Crafts Shop, an dem wir aber gerne das ein oder andere Schmuckstück und Mitbringsel gekauft haben.
Jetzt sind wir natürlich froh, dass wir hier noch angehalten haben. Das war auch eines der wirklich aussergewöhnlich beeindruckenden Begegnungen hier in Namibia
So, mehr schaffe ich vor dem Fussballspiel nicht mehr, ich hoffe, die Mädels sind nun "glücklich"
Living Museum der Damara:: Etwa 8 km von Twyfeltontein (an der Ecke D 3214 und D 2612 ausgeschildert), liegt das 2010 eröffnete Living-Museum der Damara, das in Zusammenarbeit mit der Living Culture Foundation Namibia entwickelt und aufgebaut wurde. Hier kann man viel über das Leben der Damara vor der Kolonialisierung erfahren. Wie sah ihre traditionelle Kleidung aus? Was aßen sie? Welchen Schmuck trugen sie? Das Museum hat täglich geöffnet. Der
Link zum Schaudorf. Der Eintritt hat 80 N$/pro Person gekostet, glaube ich.