Mittwoch, 25. Mai 2016 (Afrikatag) – Game Drive auf Palmwag oder: wo sind die Elefanten?
Pünktlich um 7 Uhr wartet Marvin, unser Guide – wir konnten uns doch tatsächlich mal einen Namen merken
- an der Rezeption auf uns. Wir sind die einzigen Gäste – somit wird das also ein Private Game Drive
. Super. Gebucht haben wir die ganztägige
Damara Wildlife Tour.
Die Tour führt in die Konzessions Area hinein, durch die tolle Landschaft, weit weg von den normalen Touristenrouten. Unterwegs kann man die vielfältigen Wildtiere beobachten, wie etwa Zebras, Kudus, Oryxe, Springböcke, Strausse, Schakale und auch Hyänen. Mit viel Glück kann man auch ein schwarzes Nashorn, Wüstenelefanten oder Wüstenlöwen sehen. Wer Lust hat, kann in einem der natürlichen Pools hier ein Bad nehmen. Unterwegs wird dann zu mittag gegessen und am nachmittag geht es dann zurück zur Lodge. So die Beschreibung.
Auf diese Tour haben wir uns ganz besonders gefreut und so sind wir wirklich gespannt, was wir heute alles zu sehen bekommen. Haben wir so viel Glück wie beim letzten Game Drive? Werden wir heute die Löwen sehen?
Wir fahren in die Day Use Area hinein. Anfangs sind es dieselben Wege und Viewpoints, die wir gestern schon gefahren sind.
Aber Marvin hält immer wieder an, um nach Tieren Ausschau zu halten....
.... und er entdeckt auch Elefanten- und Löwenspuren. Die sind allerdings alle schon etwas älter. Ausser der tollen Landschaft, sehen wir am Anfang eher wenige Tiere. Wir geniessen es einfach, im Safari-Jeep in der Gegend herumzufahren – vor allem Hansi, der sich sonst ja eher auf das Fahren konzentrieren muss. Obwohl er ja schon gerne selber fahren würde
Hier sind wir nochmals an dem kleinen Canyon mit Wasserloch, an dem wir gestern schon waren. Ob wir hier baden wollen? Besser nicht
Marvin „leidet“ viel mehr darunter, dass wir bis jetzt keine grossen Tiersichtungen haben und hält immer wieder an, um Ausschau zu halten.
Dann fährt er tiefer in das Gebiet hinein, zeigt uns diverse Wasserlöcher und dort können wir dann auch ein paar Strausse, Springböcke, Giraffen und Oryxe entdecken. Und sogar ein Schakal läuft uns vor die Linse
Aber die Elefanten und Löwen sind nicht aufzufinden
.
Wir fahren noch weiter hinein in das Konzessionsgebiet - die Landschaft wird immer wilder, die Pad auch. Nun sehen wir immer mehr Tiere - wir freuen uns darüber
- Marvin würde uns gerne mehr zeigen
Schliesslich kommen wir auch zum Aub Canyon. Wir dürfen aussteigen – gestern nachmittag haben wir uns das ja nicht getraut. Es ist wirklich schön hier.
Marvin erzählt uns, dass er gestern mittag, dort auf der gegenüberliegenden Seite, einen Löwen gesichtet hat. Von den vier Löwen, die sich am nachmittag hier herumgetrieben haben, hat er nichts gehört.
Und hier ist dann auch der Platz für unser Mittagessen: Schnell sind Tisch und Stühle ausgepackt, eine Tischdecke und Servietten hat Marvin auch dabei und so ist der Tisch rasch gedeckt. Ein Festmahl inmitten des Niemandslandes. Hm lecker.
Wir packen zusammen und fahren dann weiter. Unterwegs begegnen wir den beiden aus dem Ruhrpott, die schon den ganzen Tag im Konzessionsgebiet herumfahren und total begeistert sind. Können wir verstehen.
Nun wird es richtig ruppig - dicke Steinbrocken bilden nun den Untergrund. Wir sehen wieder Giraffen, Bergzebras und die Spuren von einem Nashorn, doch auch diese Spur ist schon ein paar Tage alt
.
Marvin gibt wirklich alles, er möchte uns unbedingt wenigstens ein „grosses“ Tier zeigen. Wir sind aber auch so ganz glücklich und haben den Tag in vollen Zügen bisher genossen
.
Und dann fährt er uns ganz enttäuscht zurück zum Camp. Wir sind gerade am Aussteigen, dann erhält er die Nachricht, dass ein Elefant in der Nähe sei. Wenigstens den möchte er uns präsentieren. Also steigen wir wieder ein und fahren ans Ende des Campgrounds, wo dann tatsächlich ein Elefant im Flussbett steht. Da fahren wir den ganzen Tag in der Gegend rum und dann steht er hier herum, gleich um die Ecke, einfach so
.
Uff, erleichtert – konnte er uns doch wenigstens einen Eli präsentieren. Wie wir später erfahren ist das Sebastian – ein recht alter Wüstenelefant, der sich hier wohl öfter aufhält. Für so viel Einsatz gab es noch ein extra Trinkgeld für Marvin, für den der Tag dann doch noch gut geendet hat
Zurück am Campground kommt dann plötzlich von den Nachbarn der Zuruf: „Viersen ruft Stuttgart – Elefant im Anmarsch“.
Und da marschiert Sebastian doch tatsächlich durch das Trockenflussbett, fast schon in greifbarer Nähe. „Beware of Elephants“ hat hier also schon seine Berechtigung.
Wir chillen noch etwas am Campground – schaut mal, was für einen schönen Baum wir gleich neben dem Camper haben
Heute abend haben wir Essen dazugebucht, deshalb machen wir uns schon einmal auf den Weg in Richtung Bar...
... es ist Zeit für einen Sundowner.
Wir treffen wieder die beiden aus dem Ruhrpott und erzählen uns gegenseitig, was wir den ganzen Tag so gesehen und erlebt haben. Wir geniessen das Gespräch mit den beiden und dann fällt der Strom aus
– aber hier ist man das wohl gewohnt und die Kerzen sind schnell herausgeholt. Ohne Strom wird das wohl auch nichts mit dem Essen, also wird schnell noch ein weiterer Sundowner bestellt und weiter erzählt und gequatscht. Ein schöner Abend, eine wirklich nette Begegnung.
Schliesslich gibt es wieder Strom und wir gehen ins Restaurant zum Essen.
Das Essen schmeckt uns, der Wein ist gut und gerade als wir beim Nachtisch sind, werden wir auf die Terrasse gebeten – dort im Gebüsch steht ein Elefant - Sebastian. Eine schöne Überraschung
.
Beschwingt gehen wir zurück zum Campground und trinken noch ein Gläschen Wein. Plötzlich werden wir durch zwei Gestalten aufgeschreckt, die um unseren Camper herumschleichen. Hallo?
Psst! Hä?
Dort! Was ist dort? Äh dort steht doch tatsächlich ein Elefant, etwa 1 Meter vom Camper entfernt und nascht an den Ästen des Baumes – ja, DES Baumes neben unserem Camper.
Schluck! Was machen wir nun? Und wo ist die Kamera? Wir stehen nun zusammen mit den beiden um den Camper herum und beobachten das Treiben. Sebastian hat wohl genug gegessen und macht sich auf den Rückweg. Zuerst durch den Platz von den Nachbarn aus Viersen – ja, denen geht es gut – und dann bleibt er auf dem Platz der beiden aus dem Ruhrpott stehen. Wir flüstern in Richtung Dachzelt und fragen, ob alles in Ordnung ist? Ja, schon- sie können halt leider gerade nicht herunterkommen und die Kamera ist vorne im Auto
Und dann verzieht sich Sebastian in Richtung Flussbett und geniesst die Äste, die es dort gibt.
Nun ist der ganze Platz zusammengekommen, jeder hat seine Kamera gefunden und gemeinsam wird dann noch gefilmt und gequatscht, bis auch der letzte genug von Sebastian gesehen hat.
Was für eine nächtliche Begegnung
-was für ein Abschluss von einem schönen, aber fast tiersichtungslosen Game Drive Tag.
Palmwag Lodge Campground: Uns hat es hier sehr sehr gut gefallen. Auf dem Campground und auch auf der Lodge herrscht so eine ganz spezielle Atmosphäre. Hier trifft man sich, bevor man ins Kaokofeld oder sonstwohin fährt, hier erholt man sich von den „Strapazen“ der Tour, hier kann man tanken und die Neuigkeiten austauschen, die man für die weitere Reise braucht. Camper sind auch am Pool, der Bar, im Restaurant und bei den Game Drives herzlich willkommen. Die Plätze 1 und 2 sind nicht so schön, aber die anderen Plätze liegen alle am Trockenflussbett und man hat genügend Platz für sich selber. Es gibt Strom, Licht und einen Braiiplatz, eine schöne überdachte Veranda sowie ein neues und sauberes Sanitärhäuschen.