THEMA: Namibia per Anhalter bzw. zu Fuß
22 Mär 2016 19:45 #424570
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  • Joerg am 22 Mär 2016 19:45
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Hi BerLin!

ist ja echt lustig deinen Bericht zu lesen, aber vielleicht solltet ihr beim naächsten Mal mit mir rum trampen, dann würdet ihr VIEL mehr erleben und müsstet nicht so viel hypothetische Erfahrung weitergeben , die dann erst von anderen gegoogelt werden muss.

DamitDu ein bisschen was über mich weisst, hier ein paar Eckdaten zu meiner Geschichte in Namibia.

1980 bis 1989 ( vor der Unabhängigkeit) ca. 50000km in Namibia getrampt

seit 1990 permanent in Namibia, vorallem als freiberuflicher Reiseleiter. dadurch bis heute mehr als 1 Million km im Auto durch Namibia gereist. Zwischendurch ca. 300000km mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ohne Flugzeuge) durch Subsahara Afrika gereist.

Hat alles super Spass gemacht und hat mir gezeigt, dass ich bei nur einemal an einem Platz NIEMALS die Wahrheit finden konnte.

Ach ja , noch was , ich lebe seit 20 Jahren nördlich der Roten Linie.

Hatte immer meine lokalen Namen, bin dadurch etwas bekannt.
Heutzitage heisse ich Mr. Moringa und jeder grüsst mich mit diesem Namen auf der Strasse, oder im Auto oder sonst wo, sogar übers Radio!!

Macht echt Spass hier zu leben....

Hoffe Namibia hat euch so gefallen , das ihr wiederkommt.
Bei mir gibts immer irgendwas!! ausser Langweile!

Liebe Güssse vom Sambesi

Joerg

P.S. Monique und ich waren für den selben Arbeitgeber Tätig
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
Letzte Änderung: 22 Mär 2016 19:48 von Joerg.
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22 Mär 2016 20:53 #424585
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  • leser am 22 Mär 2016 20:53
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Guten Abend BerLin, danke für’s Berichten.
@ Möchtegelder: Ist das deine Wortschöpfung und wie viel haben die denn für einen lift verlangt?
@weißes Brot und pap: In Afrika war ich nur im Süden und ein grauslicheres Brot als das dortige kenne ich nicht, gute Bäckereien in den G’stopftenvierteln mal ausgenommen. Das weiße Brot ist nur wertlose, in eine Form gebrachte Stärke, etwas braune Farbe*) signalisiert wenigstens einen Restbetrag an Nährwert. Und beim mielie pap ist es genauso.
Grüße
*)PS falls nicht von Malz oder Färbemittel
Letzte Änderung: 23 Mär 2016 10:12 von leser. Begründung: PS
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22 Mär 2016 21:20 #424590
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  • BikeAfrica am 22 Mär 2016 21:20
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leser schrieb:
@ Möchtegelder: Ist das deine Wortschöpfung und wie viel haben die denn für einen lift verlangt?

... ich bin zwar nicht direkt gefragt, habe aber in diversen afrikanischen Ländern auch meine Erfahrungen als Anhalter gesammelt. Man kann das in keinster Weise verallgemeinern, aber wichtig ist, es vorher zu klären, damit es nicht am Ende zu einem Streit oder gar Handgemenge kommt, weil eine entsprechende Kostenbeteiligung in der Region vielleicht völlig üblich ist. Mancherorts ersetzen Privatfahrzeuge die kompletten öffentlichen Verkehrsmittel und da wird genauso gezahlt wie andernorts für Minibusse und es gibt feste Tarife, die jeder Einheimische kennt und akzeptiert. Als Reisender weiß man das natürlich nicht, also muss man es unbedingt vor dem Einsteigen klären.

Anderswo erwarten die Leute einen fairen Anteil an den Spritkosten, Manche übertreiben es mit absurden Vorstellungen. Ich habe dann Leute auch weiterfahren lassen und der nächste, der anhielt, wollte gar nichts.

Nach meinen Erfahrungen klappt das Fahren per Anhalter am besten mit den großen Trucks, deren Fahrer meist durch mehrere Länder für eine Fracht fahren. Denen ist oft langweilig, wenn die am Tag so 1.200 km mit 'nem Sattelschlepper abreißen und freuen sich über einen Gesprächspartner. Die haben bisher auch immer von selbst angehalten und gefragt, ob ich mitfahren möchte. Ich habe nie einen Truck aktiv angehalten. Da hatte ich auch mal jemanden, der nicht nur kein Geld wollte, sondern mich am Abend noch zum Essen und 'nem Bier eingeladen hat und anschließend fragte, ob ich eine Unterkunft hätte oder in seiner Fernfahrerkabine im freien Etagenbett pennen wollte. Und da ich zuvor noch nie in 'nem Bett mit 540 PS geschlafen hatte, hatte ich das Angebot angenommen. Und von den Truckern bekommt man eine Menge vom Leben im Land mit.

@weißes Brot und pap: In Afrika war ich nur im Süden und ein grauslicheres Brot als das dortige kenne ich nicht, gute Bäckereien in den G’stopftenvierteln mal ausgenommen. Das weiße Brot ist nur wertlose, in eine Form gebrachte Stärke, etwas braune Farbe signalisiert wenigstens einen Restbetrag an Nährwert. Und beim pap ist es genauso.

... diesen Maisbrei (manchmal auch aus Yam oder Cassava gibt es ja in fast ganz Afrika und ich habe es vielerorts gegessen. Ich war danach immer "pappsatt". Und Nährwert muss das Zeug recht ordentlich haben. Die Einheimischen auf dem Land essen kaum etwas Anderes, arbeiten den ganzen Tag körperlich hart und sehen oft aus wie Bodybuilder.
Bei dem Brot gebe ich Dir Recht. Das kann man auf ein Drittel seiner Größe zusammendrücken und ein Brot in der Größe eines Toastbrots auf einmal aufessen.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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23 Mär 2016 07:46 #424610
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  • Tomcat am 23 Mär 2016 07:46
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BerLin schrieb:

Manchmal traf uns während unserer Erkundungstour ein richtiger kultureller Schock. In den Bildbändern haben wir zwar schon öfter Töchter afrikanischer Stämme mit nackter Brust und wundersamen Schmuck gesehen, aber Szenen wie diese, wo Tradition und westlich geprägte Realität so tief ineinandergreifen, findet man wohl in keinem Bildband.



….die meisten Bildbände sind immer etwas verlogen…man packt alle positiven und schönen Dinge rein und lässt den Rest einfach weg…. Schade... :pinch:

Das Bild ist voll gut, ein Volltreffer,... B) ...trifft den Zeitgeist und zeigt den tiefen Graben, Moderne und „Tradition“, die eigentlich gar nicht mehr in diese Welt zu passen scheint. Die Bierkisten sind ein guter Hintergrund… viele Himbas haben ein Alkoholproblem...lg tom
Letzte Änderung: 23 Mär 2016 07:47 von Tomcat.
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23 Mär 2016 18:28 #424695
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  • BerLin am 23 Mär 2016 18:28
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Joerg, klar, wir nehmen dich nächstes Mal gerne mit! Wir sind alle inzwischen zu Hause angekommen und uns allen ist klar: Es war für einige das erste, aber für keinen das letzte Mal in Afrika.
Tomcat, danke, ich habe deine Worte an Anton ausgerichtet, er ist nämlich Autor des Fotos. Von uns allen konnte er wohl am besten beobachten und dokumentieren :)
Klar, Möchtegeld ist meine Wortschöpfung und die Übersetzung des russischen Wortes "dengopros" aus der Tramperterminologie. Das Wort bezeichnet die Fahrer, die beim Trampen anhalten, aber Geld wollen.
Da wir von vornherein sagten, dass wir für die Lifts nicht zahlen, gab es keine Missverständnisse und wir bekamen die Preise nur ein bis zweimal zu hören - einmal wollte jemand 100 für uns alle vom Norden bis nach Windhoek, ein anderes mal wollten die Fahrer 20 N$ p. P. von Aus nach Rosh Pinah. Da diese Autos alles andere als komfortabel waren, haben wir da nicht mitgemacht und nach einiger Zeit Warten kostenlos weitergekommen.
Wegen Trucks: von einigen haben wir gehört, dass LKW-Fahrer keine Fahrgäste mitnehmen dürfen. Uns hatten aber ein paar davon mitgenommen, der eine war hungrig und sehr glücklich darüber, dass wir eine Tüte selbstgemachten Popcorn dabeihatten.
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23 Mär 2016 18:52 #424698
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BerLin schrieb:
Wegen Trucks: von einigen haben wir gehört, dass LKW-Fahrer keine Fahrgäste mitnehmen dürfen. Uns hatten aber ein paar davon mitgenommen, der eine war hungrig und sehr glücklich darüber, dass wir eine Tüte selbstgemachten Popcorn dabeihatten.

... wie habt ihr denn zu dritt da reingepasst. Die großen Trucks haben doch auf der Beifahrerseite auch oft nur Einzelsitze. Hattet ihr welche mit Sitzbank erwischt?

Ein toller Reisebericht übrigens, der sich mal wohltuend vom "Üblichen" abhebt wie auch die Berichte von Bloke und Equilibre.

Gruß
Wolfgang
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