THEMA: Namibia per Anhalter bzw. zu Fuß
21 Mär 2016 12:59 #424372
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  • dino am 21 Mär 2016 12:59
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swisschees schrieb:
I
Ein Nachfrage in einem Overlander Forum mit vielen Mitglieder aus dem südlichen Afrika bekam ich folgende Antworten:
1. "That is absolute nonsense."

2. "I don't think it was due to blacks only being allowed to eat brown bread, it was more due to the fact that brown bread was cheaper than white bread so it was more commonly eaten by the poor."

Meine erste Reaktion darauf war auch eher Unglaube. Da ich aber schon so einiges über das völlig verdrehte Weltbild während der Apartheid erfahren habe, hab ich auch mal etwas nachgeforscht, und es scheint tatsächlich was dran zu sein. :sick:

Hier noch zwei weitere Quellen:
Google Books
Die hier zitiert ein Buch von Nelson Mandela

Gruß

Dino
Letzte Änderung: 21 Mär 2016 13:05 von dino.
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21 Mär 2016 19:19 #424445
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In Opuwo sind wir bei Nick, einem Freund von unserem letzten Couchsurfer Brendon (Ongwediwa) untergekommen. Wie auch Brendon, ist Nick Peace Corps Volonteur und arbeitet in der Schule. Wir kamen noch vor 6 Uhr abends, so dass wir noch kurz duschen konnten - ab 6 bis 8 Uhr abends wird nämlich Wasser ausgeschaltet und taucht erst in der Früh wieder auf. Später erzählte uns Nick, als er in seinem Haus einzog, gab es zwei bis drei Wochen überhaupt kein Leitungswasser bei ihm zu Hause und er musste es aus der Stadt hochtragen.



An diesem Tag war Nicks Freundin Sheina zu Besuch (sie ist übrigens auch Volonteurin und arbeitet in Divundu)

und wir - Anton, Anna und ich sowie Nick, Jacob (der als Business Volonteur arbeitet) und Sheina gingen zu der teuersten Lodge der Stadt, um den Sonnenuntergang von oben zu bewundern. Die Aussicht ist wirklich schön.






Wir erzählten den Volonteuren von unseren Hitchhiking-Erfahrungen im Norden Namibias. Sie schienen überhaupt nicht zu glauben, dass Hitchhiking ohne Geld in Namibia möglich ist. Sheina erzählte sogar, sie habe sich einmal mit einem Fahrer über die Bezahlung geeinigt und ihn auch bezahlt, aber er wollte sie ohne ein Küsschen trotzdem nicht aussteigen lassen...

Mit diesem wundervollen Sonnenuntergang begann also unsere Zeit in Opuwo. Wir blieben insgesamt eine Woche in der Stadt, nach Walvis Bay wurde Opuwo der zweite Stützpunkt auf unserer Reise. Anna und ich blieben die ganze Zeit bei Nick, Anton war dagegen zwei Nächte in einem Guesthouse (Oreness Rest Camp, 240 N$/p.P/Single).
Am Rande sei bemerkt, dass 70% der Einwohner Opuwos ganz ohne Strom und Wasser leben. Die Lichter der Stadt, die man von oben sieht, gehören hauptsächlich den Regierungsgebäuden. Es verhält sich wohl ungefähr so wie in Russland: Das Land ist eigentlich nicht arm, die Regierung kümmert sich um abgelegene Orte aber nicht...
Letzte Änderung: 21 Mär 2016 19:36 von BerLin.
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21 Mär 2016 19:27 #424450
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Hallo BerLin,
ich weiß jetzt nicht, ob du das vielleicht schon erzählt hast und ich es vergessen habe: Was hattest du an Gepäck dabei? Wie schwer war das? Ihr seid ja glaube ich immer wieder auch zu Fuß eine Strecke entlang gegangen, oder? Das musstet ihr ja alles schleppen.

Liebe Grüße
Solitaire
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21 Mär 2016 19:29 #424451
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Ach ja, noch was - hübsche Stola :)
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21 Mär 2016 19:50 #424456
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@Solitaire
Bisher hatte ich auf allen meinen Reisen wirklich ein Problem damit, meinen Rucksack alleine hochzubekommen und zu tragen (weil ich selbst nicht so kräftig bin und immer DSLR und Netbook dabei habe)... Da diesmal längere Wanderungen geplant waren, hatte ich nur das eingepackt, was ich auch wirklich 100 % brauche (und sogar kein Notebook mitgenommen, obwohl wir zumindest ein Netbook für uns drei ganz gut gebrauchen könnten), meine DSLR durch eine kleinere Kamera ersetzt (allerdings mit großem Zoom) und selbst dann wog mein Rucksack vor der Abreise ca. 9 oder 10 kg. Mit 3 Litern Wasser und ein paar Lebensmitteln (Haferflocken/Instantnudeln, Rosinen/Datteln, manchmal Äpfel und gekochte Eier) wurden es ab und zu wahrscheinlich bis zu 14-15 kg (was der alten sowjetischen Faustregel entspricht - man sollte nicht mehr als ein Drittel des Eigengewichts tragen). Wir hatten aber abweichend von unserem ursprünglichen Plan keine mehrtägigen Wanderungen gemacht.
Die Stola habe ich vor ein paar Jahren von Grand Mosque in Oman geschenkt bekommen und die war in Namibia wirklich eine Rettung - sie schützte mich vor Sonne und Mücken und diente gleichzeitig als Handtuch (da ich aus Gewichts- und Platzgründen nie einen Handtuch mitnehme, sondern nur multifunktionale Textilien) und Kopfbedeckung.
Letzte Änderung: 21 Mär 2016 19:53 von BerLin.
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21 Mär 2016 23:26 #424492
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Danke an alle, die wegen Brot recherchiert haben und an Gerd für Informationen zum Veterinärzaun u.a.
AmTag nach unserer Ankunft gingen wir einkaufen. Da sich das Leben zum größten Teil entlang der Hauptstraße und neben den Supermärkten OK und Agro und der Puma-Tankstelle abspielt und weil sich die Supermärkte und Nicks Haus auf verschiedenen Enden dieser Hauptstraße befinden, wurde unser Spaziergang gleichzeitig zu einer richtiger Erkundungstour.
In der Stadt geht es richtig bunt zu:
Hereros, mit den Hörnern auf dem Kopf. Die Hörner sollen wohl Kühe symbolisieren, die für Hereros wirtschaftlich und lebensmitteltechnisch sehr bedeutsam sind:



Herero-Ehepaar


Der Ziegenmarkt. Hier werden Ziegen gefangen, Beine zusammengebunden und geschlachtet. Wenn man aber hier eine Ziege tötet, dann verwendet man alle Teile des Tiers einschließlich Innereien, Kopf und Augen :) Kann ich als Vegetarier nur begrüßen.


Manchmal traf uns während unserer Erkundungstour ein richtiger kultureller Schock. In den Bildbändern haben wir zwar schon öfter Töchter afrikanischer Stämme mit nackter Brust und wundersamen Schmuck gesehen, aber Szenen wie diese, wo Tradition und westlich geprägte Realität so tief ineinandergreifen, findet man wohl in keinem Bildband.
So verbringen z. B. die Himbas ihren Tag. Nick sagte uns, die bekommen von der Regierung eine Art Sozialhilfe für die Aufrechterhaltung ihrer Traditionen, um Touristen anzuziehen. Trotzdem wollen Himbas Geld, wenn man sie als Tourist fotografieren will.

Geld für Fotos zahlen widerspricht natürlich unserer Reisephilosophie und wir haben versucht, ein paar alternative Strategien zu entwickeln. Am Ende war es dann aber doch einfacher als gedacht.
Dieses Bild nannte Anton "Evolution der Frau" :) Hoffentlich werden Albinos hier im Unterschied zu Tanzania nicht verfolgt und gejagt?

Opuwo ist wohl eines der wenigen Orte der Welt, wo man sehen kann, wie eine Frau mit nackter Brust im Supermarkt an der Kasse zahlt. Selbst im emanzipierten Europa können wir davon nur nocht träumen.
Letzte Änderung: 21 Mär 2016 23:28 von BerLin.
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