THEMA: Namibia per Anhalter bzw. zu Fuß
16 Mär 2016 00:40 #423721
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  • BerLin am 16 Mär 2016 00:40
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So, nach 32 Tagen bin ich nun wieder in der Stadt, in der es schneit. Zurück aus dem Land, in dem einige nicht mal an Schnee glauben.
Erstmal ein paar Eckdaten:
Route: Windhoek-Walvis Bay-Swakopmund-Otjiwarongo/Waterberg Plateau-Ongwediwa-Opuwo-Ruacana Wasserfälle und Kunene-Lüderitz-Oranje River-Aussenkehr-Keetmanshoop-Windhoek.
Zu dritt haben wir eine Distanz von 5000 km geschafft, davon 4500 per Anhalter.
Meine Reisepartner Anna und Anton mit entsprechendem Straßenzeichen:




Trampen funktioniert in Namibia besser als in jedem anderen Land. Ich meine damit, dass dort, wo Autos fahren, man auch mitgenommen wird. Unser Wartezeitrekord beträgt 105 Minuten, max. Distanz/Tag waren ca. 1000 km (von Opuwo bis 20 km vor Mariental). Einmal mussten wir 18 km zu Fuß laufen (von Waterberg Plateau zur Hauptstraße), da am Abend keine Autos in die Richtung fuhren. Wir waren bis auf die Strecke von Oranje River bis Windhoek immer zu dritt unterwegs und haben uns nicht geteilt. Womit die Forumteilnehmer allerdings Recht hatten: die Touristen nehmen einen nicht mit. Wir wurden jedenfalls nur einmal von einem europäischen Touristen (aus der Schweiz) mitgenommen, die restlichen Fahrer waren Einheimische - weiß oder schwarz. Die Schwarzen neigten oft dazu, sich als Möchtegelder (russisch: dengopros) zu entpuppen, ließen sich aber manchmal mithilfe unseres Reisezertifikats zu kürzeren Lifts überreden.

Finanzielles: Meine Ausgaben in Namibia beliefen sich auf ca. 250 Dollar, einschließlich 13 Hotelübernachtungen (in Walvis Bay und Lüderitz, 130 und 150 N$/p.P. im Doppelzimmer), Lebensmittel, Sonnencreme und Straßenatlas für ganz Afrika, den ich am letzten Tag in Windhoek gekauft habe. Sonst haben wir 14 Mal bei Couchsurfern bzw. Peace Corps-Volonteuren übernachtet und dreimal im Zelt (Kunene, kurz vor Mariental, Oranje River).

Während unserer Reise hatten wir keinerlei Konflikte mit Dritten - weder mit Tieren noch mit Menschen, nur manchmal miteineinander :)
Nationalparkbesuche abgesehen von Waterberg haben wir uns gespart. Unsere letzten Couchsurfer aus Windhoek haben uns am letzten Tag zu einem Game Drive mitgenommen, war interessant, man kommt sich aber dann trotzdem wie in einem Zoo vor. Unterwegs am Straßenrand und bei unseren Spaziergängen haben wir folgende Tiere gesehen:
diverse Antilopen: Oryx, Kudu, Springbock
Schakale
Südafrikanische Füchse
Damanen
Steppenpaviane
Seerobben (in Walvis Bay)
Vögel: Lärmvogel, Strauss, Flamingo, Pelikan, Kamarane
Echsen: Agama, Chamäleon (hat allerdings nur Anna gesehen).
sowie diverse Insekten

Unsere Highlights waren:
- Reise zu Pelican Point in Walvis Bay (Seerobben!)
- die Stadt Opuwo mit Himbas und Hereros (wo sonst sieht man heutzutage, wie eine Frau oben ohne im Supermarkt an der Kasse zahlt???)
- der Weg nach Lüderitz mit außerirdischen, sich abwechselnden Landschaften und auch Lüderitz selbst
- Camping am Oranje River (wir haben einen wunderbaren Platz zum Zelten am Damm gefunden; entlang des Flusses haben wir verschiedene Antilopen beobachtet).

Die meisten Fotos habe ich noch nicht bearbeitet, bitte daher für ein richtiges Reisebericht um etwas Geduld.
Letzte Änderung: 16 Mär 2016 14:55 von BerLin.
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16 Mär 2016 08:20 #423740
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  • BerLin am 16 Mär 2016 00:40
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wird schon wieder ausgeteilt, teils unterschwellig, teils sehr direkt, Nationalparks sollen wie Zoos
Wo denn? Ich schreibe nur, man kommt sich in diesen Nationalparks wie im Zoo vor.
Namibia ist genauso wie Russland kein armes Land. Das Geld, das ihr für die Lodges und den ganzen organisierten Tourismus zahlt sowie der Wohlstand einiger Bevölkerungsteile kommt der ärmeren Bevölkerung in abgelegeneren Gegenden kaum zugute. In Opuwo z. B. haben nur 30 % der Bevölkerung Wasser und Strom. Man sieht auf einer Seite die Blech- und Kartonhütten sowie Zelte und auf der anderen die teuren Lodges und die riesigen Häuser mit hohem Zaun und Hund (die gehören vor allem den Weißen und den Regierungsmitarbeitern).
So wohnen z. B. viele Menschen in Opuwo:



Wegen Gesetzen: genau vor diesem Zeichen trampen auch Dutzende von Einheimischen. Für viele ist es wie gesagt die einzig mögliche Art der Fortbewegung.
Schöner Reisebericht kommt noch, keine Sorge. Dass es jedoch so schön für alle hier ist, kann ich leider nicht garantieren :)
Letzte Änderung: 16 Mär 2016 09:54 von BerLin.
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16 Mär 2016 11:27 #423803
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Nach der Ankunft in Windhoek wollten wir gleich nach Swakopmund fahren. Wir haben die Zugfahrkarten in die 1. Klasse gekauft, am Ende gab es dort aber keinen Platz und unsere Tickets wurden ausgetauscht - wir haben ohne jegliche Zuzahlung die Fahrkarten bis Walvis Bay in den Schlafwagen bekommen.
Vor dem Zug (der ja erst am Abend fährt) haben wir uns in der Nähe des Bahnhofs ein wenig umgeschaut:

Einheimischer bei der Arbeit:


Synagoge (Anna und ich sind jüdischer Herkunft, daher haben wir uns für Spuren des jüdischen Lebens in Namibia - auch einige Ortsnamen wie Rosh Pinah, Rehoboth - unheimlich begeistert):


Eisenbahnmuseum vor dem Bahnhofsgebäude:


Fahrplan:


Vor dem Zug:
Anhang:
Letzte Änderung: 16 Mär 2016 14:55 von BerLin.
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16 Mär 2016 14:21 #423849
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In Walvis Bay sind wir bei Loubser's untergekommen, gerade mal 5 oder 10 Gehminuten vom Strand. Sehr günstig und nette Eigentümer und eine Küche gab es auch. Jeden Tag waren wir am Strand oder in den Dünen spazieren. Insgesamt haben wir in Walvis Bay 10 Tage verbracht.

Hier ist die Grenze zwischen Walvis Bay und Wüste:


Der Frachtzug, mit dem wir auch gekommen sind:


Die Dünen in Walvis Bay:


Und ich:


Flamingos:


Unsere Funde am Strand:




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16 Mär 2016 14:33 #423850
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Am dritten Tag unseres Aufenthaltes in Walvis Bay haben Anna und ich beschlossen, zum Pelican Point zu fahren, um Seerobben zu beobachten. Um es vorwegzunehmen - es hat nicht geklappt, da wir keine Autos in entsprechende Richtung gesehen haben und zu faul waren, 20 km zu Fuss zu laufen. Wir haben jedoch unterwegs viel anderes entdeckt. Zum Beispiel die rosaroten Seen und Flüsse der Salzfabrik und viele Salzlandschaften:













Mitgenommen haben uns natürlich die Mitarbeiter der Salzfabrik in ihrem großen Lastwagen. Die weißen Berge, die man auf dem Foto sieht, sind kein Schnee, sondern Salz. Merkwürdig finde ich, dass man in den Supermärkten in Walvis Bay das hier produzierte Salz nicht findet: wie auch die meisten Lebensmittel, die man in namibischen Supermärkten findet, kommt auch das Salz aus Südafrika. Obwohl in der Salzfabrik von Walvis Bay das Salz zu einem großen Teil zu Tafelsalz verarbeitet wird.
Letzte Änderung: 16 Mär 2016 15:40 von BerLin.
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16 Mär 2016 14:52 #423852
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  • BerLin am 16 Mär 2016 00:40
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Ah ja, die russische Mafia gibt es auch in Walvis Bay. Das ist der Eingang eines Juweliergeschäfts:
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