Sonntag, 4.5.14
Leider keine Entwarnung: ich fühle mich immer noch hundeelend
und die Toilette wird zu meiner zweiten Heimat
.
Relativ spät gehen wir frühstücken, ein reich gedeckter Tisch und lauter Leckereien erwarten uns. Ein wenig Joghurt und viel Wasser und Saft verlangt mein Körper, beim dritten Bissen Brot schwenkt mein Magen schon wieder die weiße Fahne
.
Ich brauche noch über eine Stunde Auszeit um Kraft zu sammeln für die anstehende Autofahrt.
Dann nehmen wir schweren Herzens Abschied von Heike, ihrem Team und der Gabus Game Ranch. Schade, dass wir hier nur eine Nacht gebucht hatten. Wir hatten hier während des ganzen Aufenthalts das Gefühl, bei Freunden und Bekannten zu sein und nicht in einem Beherbergungsbetrieb. In dieser herzlichen Atmosphäre und schönen Unterkunft mit der leckeren Verpflegung wären wir wirklich gerne länger geblieben
.
So aber brechen wir auf zu unserer letzten Unterkunft dieses Urlaubs, der Frans Indongo Lodge. Hier haben wir schon letztes Jahr die letzten Urlaubsnächte verbracht und fanden die Lodge so toll, dass wir auch dieses Jahr unsere Reise hier ausklingen lassen wollten
.
Zum Glück ist die Etappe heute nicht lang, aber wie ich die zwei Stunden Fahrt ohne stilles Örtchen überstehen soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen
. Aber zum Glück liegt ja noch eine Zewa-Rolle im Auto, die ich zu Beginn der Reise gegen den Willen meines loeffelinchens im Superspar Merua gekauft habe
. Diese Entscheidung könnte sich heute als „lebensrettend“ erweisen.
Kurz und gut:
Die Fahrt verläuft ereignislos, die Zewarolle bleibt wider Erwarten originalverpackt. Aber ratet mal, wohin mich der Weg in der Frans Indongo Lodge als erstes führt, noch vor dem Einchecken
.
Wir sind relativ früh, unser Chalet ist noch nicht fertig. Wir dürfen auf der großen Aussichtsterrasse warten, die Dame vom Empfang leistet und Gesellschaft.
Sie glaubt uns vom vergangenen Jahr wiederzuerkennen, was wir bestätigen. Das muß sie doch gleich John erzählen, der hier mehr oder weniger als rechte Hand des Managements fungiert. Er kommt auch gleich angelaufen um uns zu begrüßen. Auch er glaubte uns vorhin an der Rezeption irgendwie zu kennen, konnte uns aber nicht mehr einordnen. Die Unterhaltung mit beiden ist sehr herzlich, wir spüren, die Freude der beiden ist echt.
Dann ist unser Chalet fertig. Wir bekommen wie schon im letzten Jahr die Nr. 7 und staunen nicht schlecht: Es ist renoviert und innen neu ausgestattet, was wir zur Freude der beiden sofort lobend bemerken.
Indongo Lodge Chalet #7 2013
Indongo Lodge Chalet #7 2014
Wir wiederum freuen uns über diese nette Geste
:
Wir buchen noch schnell den Gamedrive für heute Nachmittag, dann bin ich fix und fertig.
Ich brauche eine Auszeit, und es ist beruhigend, wieder eine gewisse Location in Reichweite zu wissen. Auch wenn es mir inzwischen etwas besser geht, so sehe ich dem morgigen Abreisetag doch noch mit großer Skepsis entgegen.
Aber bis dahin ist ja noch Zeit, und am Nachmittag steht erst mal der letzte Gamedrive dieser Reise an.
Die Lodge beherbergt einige Antilopen aus Südafrika und der Caprivi-Region, die kommen im „klassischen“ Namibia nicht vor, dennoch sind wir nach unserem Aufenthalt im Caprivi daran nicht mehr so wirklich interessiert. Aaaaber – Die Lodge hat auch 6 weiße und 3 schwarze Nashörner. Und Nashörner haben wir a) in diesem Urlaub noch keine gesehen und b) letztes Jahr waren die Lichtverhältnisse zum Fotografieren schon ungünstig.
Also hoffen wir auf die Nashörner.
Zunächst huschen uns aber ein paar Erdhörnchen vor die Linse – klasse, die haben wir dieses Jahr auch noch nicht gesehen.
Ansonsten wenig Getier unterwegs: Ein Strauß, ein Gnu, zwei Geier, das wars. Dafür landen wir beinahe in einem Erdferkel-Bau. Vom Erbauer allerdings erwartungsgemäß keine Spur.
Plötzlich aber: 2 weiße Nashörner: Bei Gegenwind und bestem Fotolicht präsentieren sie sich und nehmen von uns keinerlei Notiz.
Viel mehr kann ich von der Fahrt gar nicht mehr genießen, denn mein Magen-Darm-Trakt protestiert ob der Rüttelei im Fahrzeug
. Immerhin stehe ich die Fahrt aber durch, bin aber heilfroh, als sie endlich zu Ende ist. Allerdings haben sich die Tiere auch ziemlich rar gemacht, denn weitere nennenswerte Sichtungen gibt es keine
.
Das Dinner duftet verlockend, und schmeckt auch ganz hervorragend
. Die Rüttelei vom Gamedrive fordert aber doch ihren Tribut. Ich kann von allem nur kosten und muß das meiste schweren Herzens zurückgehen lassen
. Schade schade, denn es war soooo lecker. Ich will aber keine weiteren Komplikationen heraufbeschwören, schließlich ist morgen Abreisetag. Das wird noch mal ganz hart
.
Abendessen:
Geräucherte Wildstreifen an Meerretticheis
Gefülltes Oryxsteak, Kürbis, Zuccini, Reistaler
Warme Birne, Buttercremesauce, Sahne
Gefahrene Kilometer: 120