THEMA: Namibische Anbieter vs. check24
08 Apr 2023 13:40 #664917
  • mosark
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  • mosark am 08 Apr 2023 13:40
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Hallo zusammen,

im Juni 2023 steht unsere erste Namibia-Reise an :) . Habe jetzt das Forum bzgl. Mietwagen durchforstet und zu meiner Frage nicht wirklich etwas aktuelles gefunden...
Wir möchten ein 4x4-Fahrzeug mit Automatik-Getriebe (Versicherung: max. SB 3000ND) für 15 Tage mieten. Habe mir mal folgende namibische Anbieter angeschaut:
- Africa On Wheels
- Asco Car Hire
- Afri Car Hire
- Caprivi Car Hire
- Bushlore Africa
Der Preis bei den o.g. Anbietern beläuft sich auf ca. 1650 - 1950Eur.

Für die gleiche Fahrzeug-Kategorie werden mir bei check24 hingegen Angebote zw. 950 - 1150Eur angezeigt...komplett ohne Selbstbeteiligung, Glas, Reifen, Boden, Dach versichert, 2. Reifen zubuchbar, etc., z.B. bei:
- Tempest by Europcar oder direkt (über Cars&Camper oder driveFTI)
- Europcar oder direkt (über Cars&Camper oder driveFTI)

FRAGE: Warum der große Preisunterschied?
-> Habe natürlich oft gelesen, dass die meisten Leute mit den namibischen Anbietern sehr zufrieden waren...trotzdem würde ich gerne wissen, ob es der Aufpreis von zum Teil über 600Eur wert ist.

Hoffe jemand hat da ein paar Erfahrungen gemacht.

Danke und Gruß,
Markus
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08 Apr 2023 14:57 #664920
  • Bwana Tucke-Tucke
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  • Bwana Tucke-Tucke am 08 Apr 2023 14:57
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Sehr geehrter Herr Markus,

dieses Jahr ist es in der Tat krass, wie groß die Unterschiede bei Standard - Allradfahrzeugen und PKW zwischen "Flughafenanbietern" und namibischen Anbietern sind.

Namibische Autoverleiher haben standardmäßig zweiten Ersatzreifen und Kompressor mit dabei.
Reifen sind zumeist besser, da die Versicherungen hierfür ein netter Zusatzverdienst für den Autoverleiher ist.
Gute Reifen gehen seltener kaputt.
Versicherungen auf Null Selbstbehalt in unverschuldeten Schadensfällen ist teurer als bei großen Europäischen Versicherungskonzernen, wie z. B. Allianz.
Auch die Bankenfinanzierung für den Fahrzeugkauf zur Flottenerneuerung ist in Namibia deutlich teurer, als wenn Gelder woanders in der Welt finanziert werden können.
Namibische Autoverleiher kalkulieren oftmals aus dem Bauch heraus und nicht wie ein hanseatischer Kaufmann. Man hat hier selten einen kompletten Marküberblick und kennt oftmals nicht die Preise und Konditionen der Mitbewerber.

Ein weiterer Preisvorteil liefert die Einkaufsmacht. Wenn Europcar 100 Fahrzeuge neu bestellt, erhalten die einen anderen Einkaufspreis als ein namibischer Mittelständler, der 20-30 Fahrzeuge jährlich zur Flottenerneuerung einkauft. Die Namibier bekommen keine Einkaufsgemeinschaft hin, so dass sich für den Einkauf 5-6 namibische Autoverleiher zusammentun, um bessere Konditionen zu erhalten. Die namibische Autoverleiher-Gemeinschaft CARAN ist disfunktional.

Häufig Besitzer-geführt hat man schneller mit einem Entscheider zu tun bei Reklamationen und Rückerstattungen.
Ersatzfahrzeuge können eher durch Untermiete oder Farmfunde besorgt werden, wenn vorgesehene Fahrzeuge bei den großen Anbietern nicht auf dem Hof stehen.
Siehe
www.namibia-forum.ch...storniert-hilfe.html

Oftmals kann in deutscher Sprache kommuniziert werden.
Besonders Fahrzeuge mit Campingausrüstung buchen wir nur direkt bei Mittelständlern in Namibia.
Es ist nachaltiger, weil der Großteil des Geldes im Land / südlichen Afrika bleibt.


Portalfahrzeuge:
Die "Flughafenanbieter" haben einen Ersatzreifen, zubuchen eines zweiten klappt in der Praxis zumeist nicht.
Man hat es mit Angestellten von Ketten zu tun, die zumeist keinerlei Kompetenzen für Gutschriften oder Rückbuchungen haben.
Die Fahrzeuge sind über europäische Versicherungen besser und günstiger abgesichert bei Null Selbstbehalt, haben bei einigen auch Unterbodenschutz mitversichert.
Es sind nur einige der Fahrzeuge als Kontingente in den großen Portalen gelistet.
Sonderwünsche / individuelle Anfragen praktisch nicht möglich.
Da der Buchungsvorgang für die Kontingente rund um die Uhr vollautomatisiert passiert, muss man keine qualifizierten Angestellten dafür bezahlen, mit Gästen zu kommunizieren.
Fahrzeugkategorie problematisch, wenn außer Toyota oder Ford Ranger auch ein Nissan auf den Hof gestellt werden kann. Ich warne vor Nissans, wenn man einen Unfall auch überleben möchte.

Die Flughafenanbieter und großen Ketten haben einen 15% Preisvorteil, da sie in Namibia für einen Teil der Flotte Fahrzeuge mit südafrikanischen Nummernschildern verleihen und in Südafrika Fahrzeuge mit namibischen Nummernschildern. Dadurch wird in der Rechnungsstellung die Leistng im Ausland erbracht und es wird keine Mehrwertsteuer fällig.

Autoverleiher - Ketten haben einen längeren Atem, um nach Covid wieder auf die Beine zu kommen. Die ausgebombten namibischen Autoverleiher brauchen schneller höhere Renditen, um weitermachen zu können.

Die Hauptsaisone in Namibia und Südafrika sind gegenläufig.
Rein namibische Autoverleiher haben nur die eine Saison. Ketten verschieben Fahrzeuge von der Nebensaison in Südafrika in die Hauptsaison von Namibia und umgekehrt. Dadurch werden die Flotten besser ausgelastet. Ein Fahrzeug was fährt, verdient Geld, außer Landrover.

Hier finden Sie Allgemeine Informationen zu Autoversicherungen im südlichen Afrika
www.bwana.de/autover...oversicherungen.html

Besser und günstiger versichert sein zum Beispiel:
ELVIA Selbstbehalt – Ausschluss CDW - Versicherung selbst buchen bei www.bwana.de/service/reiseschutz.html
für 6 Euro pro Verleihtag für Fahrzeuge ohne Campingausrüstung und
für 21 Euro pro Verleihtag für Allradfahrzeuge mit Campingausrüstung

oder Euro Wings Kreditkarte Gold (die dichteste Möglichkeit so etwas wie Vollkasko zu bekommen)
www.bwana.de/autover...ore-kreditkarte.html

Mit sonnigen Grüßen aus Hohenlockstedt
Carsten Möhle
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08 Apr 2023 20:21 #664930
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Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Rückmeldung!
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12 Apr 2023 11:26 #665124
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Bwana Tucke-Tucke schrieb:

...
Ein Fahrzeug was fährt, verdient Geld, außer Landrover.
...

Mit sonnigen Grüßen aus Hohenlockstedt
Carsten Möhle

You made my day :lol:
Danke und Gruß


Matze
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12 Apr 2023 20:33 #665167
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Bwana Tucke-Tucke schrieb:
Fahrzeugkategorie problematisch, wenn außer Toyota oder Ford Ranger auch ein Nissan auf den Hof gestellt werden kann. Ich warne vor Nissans, wenn man einen Unfall auch überleben möchte.

Ist das denn noch aktuell? Es dürfte ja um den Nissan NP300 gehen, den einige Vermieter als günstigen Single-/Doublecab anbieten. Das Auto ist konstruktiv ein Vierteljahrhundert hat und hat 2018 im NCAP-Crashtest sensationelle null Punkte erreicht, weil die Struktur des Autos kollabiert ist und die Lenkstange die Fahrerbrust durchbohrt hätte, was die vorhandenen Airbags und andere Sicherheitssysteme nutzlos macht. Aber wohl auch aufgrund des unterirdischen Crash-Test-Ergebnisses hat Nissan die Produktion des NP300 in Südafrika 2021 eingestellt. So langsam dürften doch gerade die großen Vermieterketten keine NP300 mehr haben? Etwaige Nissan-Mietangebote auf Basis des Navara wären keine Sicherheitskatastrophe.

Grüße, Thorsten
Letzte Änderung: 12 Apr 2023 20:34 von mitglied19210.
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13 Apr 2023 06:33 #665172
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Hi Thorsten,

der Navara ist in der Tat eine ganz andere Geschichte (im positiven Sinne), da hast Du Recht. Es gibt aber eh kaum Nissan in der Vermietung. Alles verschiebt sich derzeit ja eher von Toyota zu Ford, was Preisen und v. a. Lieferengpässen geschuldet ist.

Viele Grüße
Christian
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