Liebe Namibia-Experten,

wir dürfen jetzt auch nach Namibia und zwar ganz kurzfristig, das heisst, es bleibt nicht viel Zeit für die Planung . Ich les jetzt seit anderthalb Tagen im Internet und ich muss zugeben, ich bin schon ganz wirr, und es hört sich einfach alles super interessant an!

Erst mal kurz die Fakten:

- 24.03.-19.04. (an/ab Windhoek) = 26 Tage
- noch keine Route, Auto, Unterkünfte, ...

Meine Überlegungen bisher:

Es macht wahrscheinlich mehr Sinn, im Süden anzufangen und dann gen Norden zu fahren, weil ja noch Ende Regenzeit ist.

Wir könnten zuerst an einer Gruppen-Camping-Tour teilnehmen, wegen der Kürze der Zeit für die Planung. Allerdings sollte die max. 10 Tage sein, da wir doch gern flexibel sind.

Aus wettertechnischer Sicht wäre es wahrscheinlich sinnvoller, die Gruppentour gen Norden zu machen, weil's hier wegen Regen allein schwieriger werden könnte (und im Süden solche Probleme nicht zu erwarten sind - stimmt das?).

Allerdings würden wir eigentlich gern zuerst mit der Gruppe unterwegs sein wollen und anschliessend allein, weil umso besser man sich auskennt, umso flexibler möchte man doch immer sein... Das widerspricht dann aber unserer Planung 'Süd nach Nord'. Was meint Ihr? Wie regnerisch ist es um diese Zeit wirklich (ist nicht schon Ende der Regenzeit)?

Als Bsp. für die Gruppentour haben wir bei Wilddog Safaris die 10 Day Namibian Explorer Tour im Auge (Okonjima - Namutoni, Etosha - Okaukuejo, Etosha - Oase Himba Village, Kamanjab - Brandberg Mountain - Swakopmund, Skeleton Coast - Swakopmund - Sesriem - Sossusvlei - Windhoek). Kling das okay?

Nach der Gruppentour dachten wir an eine kleine Wandertour (weil einem nach der vielen Fahrerei bestimmt nach Bewegung ist) und anschliessend ein Auto zu mieten.

Da es nicht zu teuer werden soll, würden wir gern hauptsächlich Campen. So ein 4x4 mit Dachzelt klingt am besten, finde ich (wenn bezahlbar). Braucht man da irgendwelche Vorkenntnisse?

Muß man sich wegen der Sicherheit Sorgen machen, da wir ja nur zu zweit unterwegs sind oder ist das kein Problem?

Ein paar Stichpunkte, was wir gern machen möchten. Es wäre schön, wenn Ihr viele Tips habt, damit aus unserem Brainstorming noch eine ordentliche Reiseplanung wird

Natur: Da interessiert und alles, vielleicht am meisten die Wüste, weil das neu für uns ist.

Tiere: Auch alles (ausser Robben), am liebsten grosse Tiere

Kultur: Wir würden natürlich auch gern was über die Menschen lernen. Gelesen hab ich bei Euch von der Ombili-Stiftung, ansonsten im Reiseführer von Kaokoveld oder Caprivi, aber da sich Carsten, meine bessere Hälfte vor Malaria fürchtet, haben wir diese Regionen erst mal ausgeschlossen.

Wandern: Ganz toll wäre auch eine/mehrere Wandertouren (1-5 Tage), weil wir uns eigentlich lieber bewegen als im Bus sitzen und weil man da mehr Gefühl für die Umgebung bekommt. Am liebsten in der Wüste.
Igendwo hab ich gelesen, dass es auch Bush Walks gibt, bei denen man Pflanzen etc. erklärt bekommt. Habt Ihr da einen Tip?

Entspannen: Ein paar Tage möchten wir auch einfach nur entspannen, lesen, spazierengehen, gemütlich sein. Das wäre wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt für eine der Farmen...?

Fotografieren: Da sich Carsten nun auch so eine Digi-Spiegelreflex gekauft hat, müssen wir wohl ein bisschen mehr Zeit fürs Fotografieren einplanen

Vielen Dank schon mal für alle Anregungen, Tips, Hinweise!

Liebe Grüsse,
Andrea & Carsten

Hallo Andrea und Carsten

keine Ahnung wie einfach es ist kurzfristig eine Gruppentour zu finden der Ihr Euch anschliessen könnt. in Anbetracht der verfügbaren Reisedauer und der Jahreszeit würde ich das aber streichen und alles auf eigene Faust machen. Wenn Ihr capiert seid Ihr sehr felxibel und könnt unterwegs immer wieder neu planen und eure Tour umstellen. Wenn es Euch an einem Ort gut gefällt, so bleibt Ihr einfach noch eine Weile. Häufig haben wir auch schon Leute getroffen mit denen wir uns für ein paar Tage zusammengetan haben.
Diesen Luxus habt Ihr nur mit einem Fahrzeug und Campingausrüstung.

Zur Tour als solches: Einige Orte solltet Ihr Euch anschauen. Fishriver Canyon, Klein Aus Vista, Tirasberge, Sossusvlei, Naukluft, Spitzkoppe, Etosha.

Ausser in der Etosha könnt Ihr an allen Orten sehr gut auch wandern.

Die Omili-Stiftung oder Grashoek (Historisches Buschmann Showdorf) zwischen Grootfontain und Tsumkwe lohnen sich auf jeden Fall.

Ein 4x4 ist für die ganze Strecke nicht nötig. Ich kenne aber keinen Vermieter der ein Dachzelt auf 2x4-Fahrzeugen hat.

Spezielle Wanderungen mit Guide werden z.B. am Waterberg angeboten, kürzere Touren mit viel wissenswertem in der Tiras-Region oder in Grashoek

Wenn Ihr Euch Entspannen wollt, bleibt einfach irgendwo wo es Euch gefällt. Das kann eine Farm sein oder eine Lodge. Ich würde das aber eher gegen das Ende der Tour legen.

An Fotomotiven hat es in Namibia noch nie gefehlt.

Herzliche Grüsse
Chrigu<br><br>Post geändert von: chrigu, am: 08/03/2007 18:43

Na, das sind ja eine ganze Menge Fragen! Gut so!

Auf eine Gruppentour würde ich auch verzichten. Nur keine Angst. SO wahnsinnig exotisch ist es auch nicht. Wir sind auch mit vielen befürchtungen das erste Mal nach Namibia gefahren und haben es soo locker gefunden... Wegen der Sicherheit würde ich mir keine allzugroßen Sorgen machen, man ist zumeist auf Strecken unterwegs, auf denen man kaum jemanden trifft. Ein paar sinnvolle Sicherheitsvorkehrungen findet man in jedem Reiseführer, die sollte man im Hinterkopf behalten, sich aber nicht kirre machen lassen davon.

Dachzelt mit 2x4-Antrieb kenne ich auch nicht. Aber es gibt sog. Minicamper z.B. von Leopard Tours, müsste man mal die Preise vergleichen...
Wenn ihr nicht ins Kaokoveld wollt oder abseitige Straßen benutzt, braucht es wirklich keinen 4x4.

Zur \"Must-see\"-Liste von chrigu: da sagt natürlich jeder was anderes. Ich würde z.B. ergänzen: Gegend um Twyvelfontein, Waterberg, Caprivi...

Ombili-Stiftung: Wenn man schon mal in der Etosha ist, kann man gut hinfahren. Aber möglichst paar Tage vorher den Besuch anmelden! Auf Grashoek kann man auch ohne Anmeldung, dort wird u.a. ein bushman-walk angeboten. Für Grashoek braucht man allerdings einen Vierradantrieb. Oder ihr übernachtet in Roys Camp, die fahren euch dann dahin.

Wandern in der Wüste: Da gibt es z.B. die Tock-Tockie-Trails, die eine 3-tägige geführte Tour anbietet.

Apropos Malaria: Wenn ich mich nicht irre, wird schon Etosha als Malariagebiet eingestuft, wenn der Carsten also Angst vor Malaria hat, müsste er da schon was dagegen einnehmen (zur Malaria-Frage gibt es hier im Forum übrigens extensive threads....)

Viel Spaß bei der Reise!

Daniel

Hallo Andrea,

grundsätzlich sage ich zwar auch, daß man Namibia sehr gut zu zweit alleine bereisen kann.
Doch bei der kurzen Zeit, die Euch nun zur Planung und Vorbereitung bleibt, wäre für die ersten Tage eine geführte Tour gar nicht so verkehrt.
Danach habt Ihr eine solche Fülle von Infos und guten Tips, daß Ihr für die Weiterfahrt bestens vorbereitet seid.

Schaut doch mal hier: http://www.bwana.de/. Die Pioniertour Kalahari. Dort werdet Ihr auch viele Tiere sehen und ein Buschmanndorf besuchen. Das Malariarisiko ist in der Kalahari auch wesentlich geringer als im Norden Namibias. Die Tour beginnt am 27. 03, das wäre doch ideal für Euch, falls da noch 2 Plätze frei wären. Die ersten beiden Tage nach der Ankunft könntet Ihr gut in einer Farm Nähe Windhoek z. B. Düsternbrook oder Ondekaremba verbringen.

Der Carsten Möhle ist auch ein eifriger Schreiber hier im Forum und wird Euch sicher viele interessante Infos mit auf die weitere Reise geben können.

LG
AfricanDreams

Hallo Andrea,
hallo Carsten,

die Idee mit der geführten Tour zum Einstieg finde ich in Anbetracht der Kürze der Vorbereitungszeit auch gar nicht so schlecht. Nun kenne ich mich mit solchen Touren überhaupt nicht gut aus, würde euch aber trotzdem empfehlen, eine geführte Tour mit einem regionalen Schwerpunkt zu nehmen (ich denke, sowas gibt es). Also nicht eine Tour, wie ihr sie ins Auge gefasst habt. Denn wenn ihr nach dieser Tour euren individuellen Teil machen wollt, werdet ihr ja u. U. Teile der Strecke noch einmal fahren (müssen). Ist eigentlich unsinnig.

Ich könnte mir beispielsweise eine geführte Tour durch Namibias Süden vorstellen und das Thema dann \"als erledigt\" betrachten. Anschließend würde ich mich individuell dann eher auf den Norden konzentrieren mit beispielsweise mehr Tagen in Etosha. Relativ viel Zeit habt ihr ja mitgebracht.

Viel Spaß
Armin

Vielen herzlichen Dank für Eure Anworten, die helfen schon sehr viel weiter!

Ich habe auch fleissig weiter recherchiert und tendiere jetzt zu folgendem:

Wenn sich findet, am liebsten eine Kultur-Tour am Anfang, mit regionalem Schwerpunkt (das macht Sinn, Armin). Die Kalahari- oder die Ovambo-Tour bei bwana (Danke, AfricanDreams!) klingen sehr interessant. Wisst Ihr noch weitere Anbieter (vorzugsweise camping, da günstiger)? Geheimtipps, wo man als Selbstfahrer nicht hinkommt?

Wir haben jetzt übrigens auch beschlossen, Malarone zu nehmen, dann ist's auch mit dem Norden nicht mehr so kritisch.

Danach dann selbst mit dem Auto und am Ende eine Gästefarm zum entspannen.

Was Autos angeht, sehen die 2x4 Toyota Condor (mit eingebautem Bett) auch ganz praktisch aus. Obwohl Carsten natürlich gern einen 4x4 hätte, aber wenn man den nicht unbedingt braucht, möcht ich das Geld lieber woanders ausgeben. Jetzt müssen wir nur noch den Termin fix machen und hoffen, dass es noch ein Auto gibt. Ich habe schon mal ein paar Anfragen abgeschickt...

Vielen Dank auch für den Camp-Tip bei Grashoek und die Wander-Tips!
Nur die Tock-Tockie-Trails habe ich nicht gefunden - haben die eine Homepage?

Weiter Tips sind herzlich willkommen.
Wir freuen uns schon!

Viele Grüsse,
Andrea & Carsten