THEMA: Namibia? Und im März?
26 Jan 2020 15:59 #578559
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  • Mikkao am 26 Jan 2020 15:59
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Hallo,
ich bin Mikkao und natürlich neu hier.
Ich werde in diesem März 65 und bin in den letzten 5 Jahren in jedem März (weit) weggefahren. Bis jetzt stand die Reise immer so im September davor, aber diesmal war soviel los, dass es nicht geklappt hat. Eigentlich waren wir schon so gut wie entschlossen, in diesem Jahr nach Äthiopien zu fahren, sind aber im letzten Moment davon abgekommen. Jetzt kam plötzlich der Gedanke auf: Warum nicht Namibia? Wir haben ein paar Leute getroffen, die sich begeistert geäußert haben. Zugegeben - wäre ein ganz kleines bisschen kurzfristig. Wenn das unrealistisch ist, OK, ich bin überzeugt, in jedem Fall einmal nach Namibia zu fahren.
Wir (Gattin und ich) reisen relativ viel in die Ferne, und immer auf eigene Faust und nie mit einer organisierten Tour. Öfter war abends noch nicht klar, wo wir am nächsten Tag übernachten würden. Ich war jetzt in knapp 60 Ländern und bin in fast allen ein Kfz/Motorrad gefahren. Als junger Mann bin ich mit einem umgebauten Bundeswehr-Lkw ein halbes Jahr durch die Sahara gefahren, durch Sand- und Steinwüste, und auch seitdem regelmäßig durch unwegsames Gelände.
Ich erwähne das, weil die Namib ein großer Anziehungspunkt für uns wäre und es uns nach einiger Lektüre hier und anderswo sehr reizen würde, einen Camper zu mieten und 14 Tage herumzufahren, je abenteuerlicher, desto besser. (Nur 14 Tage, weil wir im Anschluss gern von Nairobi aus zurückfliegen würden, einen Gabelflug gäbe es.) Uns interessiert vor allem eine spektakuläre Landschaft. Rustikale Reisebedingungen machen uns nicht so viel aus. Vollkommen unbedarft habe ich mir überlegt, warum nicht bei AfriCamper ein 4×4 Single Cab mit einem Dachzelt mieten und losfahren.
Lektüre über Namibia ist ein Fass ohne Boden. Neben jeglicher Rückmeldung interessiert mich vor allem Folgendes:
1. Ist März OK? Soll ja noch heiß sein, dafür nachts nicht so kalt. Aber wie ist das mit dem Regen? Verwandelt der - wenn man Pech hat - alles in Schlamm und man kommt nicht in die Wüste? Fällt der der ganzen Tag oder wie in Südostasien nur kurze Zeit heftig und dann ist es vorbei?
2. Wenn man so einen Camper hat, muss man dann trotzdem in einer Camp Site übernachten? (In der Sahara haben wir einfach angehalten, wenn es dunkel wurde). Was kostet so ein Stellplatz ungefähr? Muss man vorbuchen oder kann man einfach ankommen und sich hinstellen?
3. Verwandt damit die Frage: Wir planen gern von Tag zu Tag, bleiben, wo es schön ist, und fahren weiter, wenn es passt. Ist so eine Reiseform in Namibia möglich oder ist Vorplanung unabdingbar? März ist ja nicht gerade Hauptsaison, oder?
So, mehr fällt mir jetzt nicht ein, aber vielleicht kommen aus eurem Erfahrungsschatz ja Dinge, die ich nicht auf dem Schirm habe. Danke schonmal!

Mikkao
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26 Jan 2020 16:36 #578564
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  • Burschi am 26 Jan 2020 16:36
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Hallo Mikkao,
erstmal willkommen im Forum.
Natürlich kann man im März ohne Vorbuchung mit dem Camper unterwegs sein. Allerdings solltest du auf Campsites übernachten. Sich einfach irgendwohin stellen, istt nicht möglich, da das Land ja in der Regel jemandem gehört. Du wärst ja auch nicht erfreut, wenn ein Japaner am Abend ein Zelt in deinem Gaten aufstellt.
14 Tage um in Namibia "herumzufahren" - geht, ist aber schon etwas wenig . Namibia ist 2x so groß wie die BRD. Es kommt ganz darauf an, was du sehen willst. Reiseführer lesen und Infos über das Land einholen, wäre nicht schlecht.
Wetter: Ich hole mal meine Glaskugel! Die sagt: Nach drei absoluten Dürrejahren fast ohne jeglichen Niederschlag könntest du in heftigste Gewitter kommen, die zwar erst am Nachmittag fallen aber derart heftig, dass die Straßen überschwenmmt und verschlammt sind. Da Gewitter regional fallen, müsste ich dir sagen wo, doch dafür brauche ich die andere Glaskugel, die ich gerade nicht finden kann. Es könnte aber auch sein, dass gar kein Regen fällt. Das wäre ganz schlecht für das Land!
Ich bin immer gerne im März oder April gefahren, da, wenn man Glück hat, Namibia grün ist und es an vielen Stellen blüht. Vielleicht siehst du dann etwas weniger Tiere, aber man kann sich an anderem erfreuen.
Tipp: Klicke mal "Ersttätertouren" an, lies parallel dazu Reiseberichte oder einen Reiseführer, erstelle dann eine eigene Route, buche Flug und Auto und dann stellst du wieder konkrete Fragen.
Gruß:
Burschi
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26 Jan 2020 17:08 #578568
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Hier sind die Ersttätertouren: namibia-forum.ch/for...o-sehen-sie-aus.html

Hier sind die Karten zu finden: namibia-forum.ch/know-how/karten.html

Und wild campen ist in den Nationalparks sowieso strikt verboten.

LG
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26 Jan 2020 19:03 #578580
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Vielen Dank euch beiden. Bei den Ersttätertouren hatte ich mich schon umgesehen (man soll ja recherchieren, bevor man hier postet), aber alle dort haben bereits ihre Route so ziemlich ausgearbeitet. Das will ich ja gerade nicht. Obwohl von 2016, habe ich mich an Christians Routen im Erstpost orientiert, also so etwas wie Windhuk - Sossusvlei - Damaraland - Etosha. Oder sich vor Ort spontan anders entscheiden.
Es geht mir um die Umstände, die ich nicht herausfinden konnte.
Das eine war, ob März überhaupt geht. Kristallkugel, hm, aber Burschi schreibt "Ich bin immer gerne im März oder April gefahren..." - na, Frage beantwortet!
Ich habe auf Reiseblogs schon mehrfach gelesen, "11 Monate im Voraus buchen" oder "die xyz-Lodge war damals leider ausgebucht", so dass mir nicht klar war, ob es blauäugig ist, da einfach hinzufahren und darauf zu vertrauen, dass schon irgendwas frei sein wird. Burschi schreibt: "Natürlich kann man im März ohne Vorbuchung mit dem Camper unterwegs sein." Perfekt! Nächste Frage beantwortet!
Was ich noch gern wüsste: Wenn man mit dem Camper auf einer Camp Site übernachtet, was kostet das, so ungefähr?
AfriCamper gibt eine deutsche Handynummer an, da werde ich morgen anrufen und mal sehen, wie die Auftragslage da so ist.
Dann wären die drei größten Brocken aus dem Weg geräumt und die Chancen für einen Namibia-Urlaub würden schlagartig gewaltig steigen.

Mikkao
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26 Jan 2020 20:00 #578588
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Hi Mikkao,
du machst es uns nicht einfach, (dir allerdings auch nicht). Das Thema ist komplex.
Was du schilderst über bisherige Toren und deine Erwartungen bin ich mir nicht sicher, ob eine Ersttätertour das ist,
was du vorhast. Ich meine gelesen zu haben, dass du lieber "off the beaten track" unterwegs bist.

Nun, erstmal zum März:
März/April sind meine absoluten Lieblingszeiten in Namibia. Nicht zu kalt nachts, selten zu warm am Tag.
Mit der Chance auf blühende Wüste (die leider in den letzten Jahren zu oft enttäuscht wurde).
Der Regen, wenn er denn hoffentlich kommt, ist, wenn du nicht gerade in Flusstälern fährst,
für Lodgehoppers schlimmer als für Camper.

Mit womöglich bedingt tauglichem Fahrzeug/bedingt tauglicher Erfahrung wirft dich ein Gewitter auf dem Weg zur Lodge zurück. Da stehen 30 cm Wasser, was tun? Der Sonnenuntergang naht... Panik macht sich breit.

Rumpelst du mit deinem Camper (und ausreichenden Vorräten) durch den Kunene, macht dir das kein Kopfzerbrechen.
Solltest halt nicht im Fluss 'rumfahren. Stellst du deine Mühle dann im Nirwana, (oberhalb des Flusses!) ab, wird kaum jemand kommen, um mit dir zu diskutieren. Woher auch?

Wenn natürlich gerade "der Falsche" kommt, hast du Pech gehabt. Wie im Rest der Welt auch...
Prinzipiell bin ich auch der Meinung, man solle offizielle Campsites anfahren.
In Europa vermeide ich die konsequent. Also: alles nicht so einfach...
Und was für dich passt, können wir eh nicht wissen.

Wir zeigen Fakten auf, aber es ist deine Entscheidung, wie du mit ihnen umgehst.
Euch wünsche ich einen traumhaften Trip, gutes Handling der Umwelt und weiterhin spannende Planung
Grüßle
Randfontein
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26 Jan 2020 20:04 #578590
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Hallo Mikkao,
wenn Du ein Smartphone hast, lade Dir die App iOverlander aufs Gerät, hier findest Du Campingplätze und anderes, sehr hilfreich speziell für kurzfristige Planungen. Oft stehen dort auch Preise. Die App ist gedacht für Langzeitreisende (=Overlander), bietet aber für alle, die mit dem Auto unterwegs sind, viele Infos.
Campingplätze kosten in Namibia übrigens so zwischen 5 - 35 € pro Nacht und Person, Tendenz meist steigend.

Gruss Eva
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