THEMA: Victoria Falls: Sicherheitslage Simbabwe besser?
17 Jul 2006 07:00 #20065
  • Andreas Cierpka
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  • Andreas Cierpka am 17 Jul 2006 07:00
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Sind im April / Mai durch Zimbabwe getourt. Es gab eigentlich alles (Spirt / Essen) allerdings in begrenzter Auswahl.

Unsicher auch abseits der großen Touristenströme haben wir uns nie gefühlt. Die Leute waren freundlich.

Dennoch stimmt es schon, daß die Gebühren schon recht hoch waren (Zambia -> Zimbabwe ~160US$) und (Botswana -> Zimbabwe ~50US$).
Ein Gast bin ich im fremden Land geworden.
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17 Jul 2006 07:14 #20066
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  • konno am 17 Jul 2006 07:14
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Ja, außerdem spürt man in der touristischen Stadt Vic Falls, die zudem noch näher an Sambia, als an Harare leigt eigentlich nichts von \"der Situation\" in Simbabwe. Ich weiß nicht, wovor du Angst hast und wie du dir die Sache vorstellst, aber ich kann dir sagen: Man sollte immer auf sich aufpassen auch wenn man (oder gerade weil man) in einem dicken Auto sitzt.
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17 Jul 2006 08:29 #20067
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  • Yoshikawa am 17 Jul 2006 08:29
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Moin zusammen,

zunächst einmal ist zu sagen, dass die Landreform mitnichten rückgängig gemacht wird. Im Gegenteil werden zurzeit in vielen Gebieten Zimbabwes die letzten verbliebenen Farmen von ZANU-PF-Offiziellen übernommen. Worauf sich Joeheinz wahrscheinlich bezieht, ist die Ankündigung von 99-Jahre-Pachtverträgen. Alle, die sich daraufhin um solche Pachtverträge bemühten, waren bisher erfolglos.

Aussagen zu Regierungsvorhaben kann man kaum im ersten Ansatz für voll nehmen, da erst abzuwarten bleibt, ob die Aussagen vielleicht einem politisch Stärkeren nicht so ganz passen, denn dann kommt ganz schnell das Gegenteil dabei heraus. Es sieht so aus, als sei der Nachfolgekampf fast schon ausgerufen. Die einzelnen ZANU-PF-Parteigranden bringen sich jedenfalls bereits in Stellung.

Wirtschaftlich ist das Land komplett ruiniert. Bei einer offiziellen Inflationsrate von knapp 1.200 % ist das produzierende Gewerbe nahezu in allen Bereichen zu einem kompletten Stillstand gekommen. Für die höchste nominelle Banknote von 100.000 Zim$ bekommt man keinen Laib Brot. Das in Massen gedruckte Geld wird nur noch einseitig bedruckt, weil Farbe und Papier sonst mehr kosteten, als der aufgedruckte Betrag.

Das Bildungs- und Gesundheitswesen ist zerstört, die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen liegt bei 38 Jahren gegenüber knapp 60 Jahren in den 80er-Jahren. Geschätzte drei Millionen Zimbabwer leben außerhalb des Landes, ein Großteil davon in Südafrika und Botswana, dabei die dortige Arbeitsmarktsituation verschlechternd.

Ebenfalls nimmt in den Grenzgebieten Zimbabwes zu den beiden genannten Ländern die Kriminalität durch gut organisierte und bewaffnete Banden zu, deren Ursprung nicht wenige im zimbabwischen Sicherheitsapparat sehen, da Mugabe kaum noch Mittel hat, Militär, Geheimdienst und Polizei ruhig zu stellen.

Ohne die Lieferung von Strom und Sprit auf Kredit durch Südafrika, mit dem es auch auf der Geheimdienstebene eine enge Zusammenarbeit gibt, wäre das Regime nicht überlebensfähig.

Nun mag ein jeder für sich selbst entscheiden, ob hunderttausende Hungernde, ein Sicherheitsapparat, der nicht mehr ausreichend bezahlt wird und sich zunehmend andere Einnahmen erschließen muss, erratische Treibstoffversorgung und ein zusätzlicher Koffer für die lokale Währung vielleicht nicht gerade ein Traumziel des Tourismus beschreiben.

Gruß, Michael

http://www.zimbabwesituation.com/
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20 Jul 2006 21:35 #20315
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Ich will mal kurz meine Meinung kundtun.
Wie woanders nachzulesen hält man die Sicherheitslage für verbessert. Da dieses gerade mit den bekanntgewordenen Überfällen um Bulawayo zusammenviel, kann ich dieser Meinung wenig abgewinnen. Möglicherweise stehen für diese Meinung andere Interessen im Vordergrund. Da will und kann ich nicht weiter drauf eingehen.
Dabei muss man aber zudem noch wissen, das nur die wenigsten negativen Meldungen bei uns landen. Ich stehe dazu, es sollte abgewartet werden und nicht über Vic Falls in das Land eingefahren werden. Wer richtige Touren im Land machen will, der geht ein sehr hohes Risiko ein. Ganz abgesehen, davon, dass es auch kaum Nahrungsmittel und Sprit gibt.
Vic Falls ist wohl als Touri-Einnahme ungefährdet, deshalb auch machbar und relativ sicher.
Sambia ist völlig unproblematisch, zwar sind die Grenzübergangspreise auch gestiegen, aber Sicherheitsprobleme bestehen nur so wie in jeder afrikanischen Stadt.
Zudem ist die Zufahrt auf der neuen Brücke und Strasse fast wie auf unseren Autobahnen.
Gruss
Roland www.dt800.de<br><br>Post geändert von: www.dt800.de, am: 20/07/2006 21:38
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21 Jul 2006 11:57 #20334
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  • Ivonne am 21 Jul 2006 11:57
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Wir haben vor 3 Wochen 2 Tage in Vic Falls (Zim) verbracht. An der Grenze haben wir 30 USD fürs Visum bezahlt, sonst sind keine Gebühren angefallen. In Vic Falls gab es - für uns sehr überraschend- fast die beste touristische Infrastruktur aller Städte in Namibia/Botswana, die wir kennengelernt haben (zB digitale Fotos auf CD-Brennen). Wir haben mit Dachzelt auf der municipial Campsite übernachtet, sehr nett, sehr freundlich und haben alles in allem nur gute Erfahrungen gemacht (bzw von anderen auch nichts gegenteiliges gehört).

Gruss, Ivonne
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21 Jul 2006 12:15 #20337
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  • jenssc am 21 Jul 2006 12:15
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.....es muß jeder selber wissen aber mit jedem Cent den man nach ZIM schafft , unterstützt man doch diese Politik . Oder ?

Ich werde , bis auf weiteres , nicht in dieses Land einreisen !

Gruß Jens
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