THEMA: 20.000 Elefanten für Deutschland
06 Apr 2024 10:16 #685084
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  • maggus am 06 Apr 2024 10:16
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Maecs schrieb:
maggus schrieb:
Und nein, es stimmt nicht, dass immer nur die größten Tiere geschossen werden, wenn man sich die Angebote anschaut, da werden auch Jagten auf Tuskless Elefanten und auch schwächere Elefanten angeboten und es gibt eine klare Preisstaffelung über Größe der Stoßzähne und dem entsprechenden Preis.
Guten Morgen,

ich war immer der Meinung, in der Hierarchie einer Elefantenherde ist die Leitkuh wichtig. Einzeln ziehende alte Bullen dagegen haben da keinen Einfluß. Falls da so stimmt, ist der Abschuß eines alten Bullen für die Populationsstruktur nicht schlimm.

Ansonsten stimme ich Dir umfänglich zu!

LG Marcus

Hallo Marcus,

ich hatte diese Info gebracht da immer das Argument kommt, die Jagd verändert dauerhaft das Erbgut weil nur immer die größten und prächtigsten Tiere geschossen werden. Ja, es werden wohl hauptsächlich älter Bullen geschossen.

Und nochmal: nicht die geregelte Jagd hat die Elefanten in Afrika so weit dezimiert, es war die ungeregelte Wilderei und der illegale Handel mit Elfenbein!!

Wenn ein Jagdblock in Botswana verpachtet wird, ist natürlich auch der Pächter der viel Geld für so ein Gebiet zahlt sehr stark daran interessiert die Wilderei massiv einzudämmen!


Gruß

Markus
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06 Apr 2024 14:30 #685091
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Fakt: Botswana hat einfach zu viele Elefanten. Und nicht, weil sie die so gerne haben. Sondern weil Touristen gerne viele Elefanten sehen möchten. Jetzt hat Herr Masisi immer noch zu viele Elefanten. Was tun? Einfach töten (so wie wir in D Tauben oder Ratten)? Nein, schreien die Gutmenschen. Oder lieber gegen Geld jagen lassen? Wieder, nein, schreien die Gutmenschen. Ok, dann verschenkt Herr Masisi die Elefanten. Auch wieder nicht recht. Also, was soll Herr Masisi konkret jetzt tun? Außer sich schlaue Sprüche anhören über fehlende Bäume am Chobe.
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07 Apr 2024 11:26 #685113
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  • Carsten Möhle am 07 Apr 2024 11:26
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Ogott, da werden sicher die Erdnussüberschüsse Deutschlands weggefressen, aber in den Staus entstehen vielleicht schneller Rettungsgassen, wenn ein Elefant antritt.

Für die Porzellanläden brauchen wir die ja nicht, in der Regierung sind genügend in Elfenbeintürmen.

Mit sonnigen Grüßen von Tour aus Feldatal
Carsten Möhle

Ich erinnere mich noch gerne an eine Zeit, in dem es im heutigen Biedermeier Deutschland noch so etwas wie Ironie gab.
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07 Apr 2024 11:47 #685115
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  • tacitus am 07 Apr 2024 11:47
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Guten Tag Chris42, weil ich auch einer „mit den Bäumen“ war: Die Vernichtung alter Baumbestände wird als Indikator für zu viele Elefanten angesehen. Ich dachte das wäre bekannt B) aber du hast sowieso deine eigene Schlussfolgerung gezogen :cheer: .

Und wenn doch nicht nur rhetorisch gefragt B) :
Chris42 schrieb:
Also, was soll Herr Masisi konkret jetzt tun?

Masisi weiß mE sehr wohl was er tun könnte/müsste und hat auch die Mittel dazu: Nämlich viele Wasserhähne zudrehen. Das wäre dann aber schlecht für das große Elefantenkino für Touristen, auf deren Geld er aber auch nicht verzichten will. Also muss er einem auch (noch) nicht leid tun. Außerdem müsste er verbleibende Wasserstellen vor durstigen Elefanten „schützen“, was ebenfalls internationale Empörung auslösen würde. Folglich lässt er bloß Frust ab und beugt mit seinem Sager vor, dass Kompensationseinnahmen durch die Jagd nicht gefährdet werden. Ein klassisches Dilemma: You can't have your cake and eat it.
Für andere „regulatorische Maßnahmen“ ist es sowieso zu spät. Also wird er einfach so weiter wurschtl‘n, die Touristen werden's ihm danken.

Sieh' also das Positive: Du erlebst gerade Geschichte und kannst die großen grauen „Landschaftgärtner“ bei ihrer unermüdlichen Arbeit bewundern B) .

Grüße

Eine Ironie der Geschichte (und dieser hier) blieb bisher unerwähnt. Leute, die Masisi jetzt für seinen Sager applaudieren, haben früher die maßgeblichen Architekten des Dilemmas, nämlich Ian Khama (Stichwort: Jagdverbot), seinen korrupten Clan und Partei, (PS 13:55: wo auch Masisi widerspruchloser Mitwirkender war) , in den höchsten Tönen für „vorbildlichen“ Artenschutz gelobt. Soll sich jeder seinen Teil dabei denken……………… :ohmy:
Letzte Änderung: 07 Apr 2024 15:47 von tacitus.
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07 Apr 2024 12:35 #685121
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Das Schreiben der ZGAP klingt ganz toll. Dumm nur, dass es in weiten Teilen nichts mit der Realität zu tun hat. Es wird suggeriert, dass selbst der NABU die (Trophäen)Jagd unterstützt. Wie dumm dass NABU, IFAW und andere seit Jahren eben genau ein Importverbot für Jagdtrophäen fordern, warum es ja aktuell geht.
www.nabu.de/news/2017/05/22451.html

WWF, IUCN, CITES usw. sind pro Trophäenjagd, aber nur unter strengen Bedingungen. Und genau diese Bedingungen werden in Afrika aber allzu oft nicht eingehalten, weil die Institutionen zu schwach und die Korruption zu hoch ist. Insofern ist es absurd, die pauschal als Advokaten pro Trophäenjagd anzuführen.

Safari Club International ist der größte und bedeutendste Jagdclub der Welt. Der führt immer noch Record Books. Awards gibt es dafür, die besten Gene wegzuschießen. Daneben gibt es den Big-Five-Award (selbsterklärend). Wer gleich 4 verschiedene Katzen schießt (z.B. Löwe, Leopard, Cheetah, Serval) bekommt den "Cats of the World"-Award. Wer 5 der 7 folgenden Tiere schießt, bekommt den "Dangerous Game of Africa®"-Award: Löwe, Nashorn, Elefant, Leopard, Büffel, Nilkrokodil, Hippo. All das setzt perverse Anreize und führt dann zu Trophäenjagden, die eben nicht mit einem Conservation-Anspruch vereinbar sind. Man nimmt als reicher Mensch einfach viel Geld in die Hand, knallt wehr- und chancenlose Tiere ab, kauft sich effektiv leistungslos einen Award, und fühlt sich dann als supergeiler Typ und Jäger. Und es wird so getan, als wenn es das alles nicht gibt.

Warum wurde Voortrecker erschossen? Wie war das mit Cecil, Terrace Male, Dorob Male? Es gibt nur noch ca. 40 Big Tusker in ganz Afrika. Warum wurden 2 davon 2022 in Botswana erschossen? Wieder und wieder Beleg, dass Institutionen nicht funktionieren und es mit der Jagdethik in der Praxis nicht weit her ist.

Nochmal zusammenfassend: Ich bin nicht pauschal für ein Verbot der Trophäenjagd. Es gibt (noch) Gebiete, in denen Trophäenjagd eine bedeutende Einnahmequelle ist. Trophäenjagd ist da besser als mangels Einnahmen keine Toleranz für die Tiere zu generieren. Private Jagdfarmen sind für den Erhalt bedrohter Arten in der Regel irrelevant. Die Trophäenjagd auf Löwen, Geparden usw. sollte meines Erachtens grundsätzlich verboten werden. Bei Elefanten haben wir noch 340.000 bis 400.000 und ein paar hundert durch Trophäenjäger erlegte Tiere sind für den Bestand theoretisch unbedeutend. Praktisch werden aber auch da immer wieder die besten Gene, die Ikonen, die Raritäten ("Wüstenelefanten") weggeschossen. Eine perfekte Lösung gibt es nicht, aber eventuell wäre es eine Verbesserung, wenn z.B. eine internationale Kommission bei der IUCN auf Antrag einzelne Tiere zum Abschuss freigibt und das nur in Ländern, die Verstöße gegen Jagdethik hart bestrafen?

Grüße
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07 Apr 2024 15:19 #685132
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Hallo Tacitus,
ich machs kurz: natürlich habe ich meine "eigenen Schlussfolgerungen gezogen". Du ja auch. Und jeder hier.
Und Du schreibst ja: was immer Masisi macht, "viele Wasserhähne zudrehen" oder "verbleibende Wasserstellen vor durstigen Elefanten schützen“, würde "ebenfalls internationale Empörung auslösen". Also wieder keine Lösung von europäischen Klugscheißern, sondern nur Geschwafel. Wo wir wieder am Anfang (Steffi Lemke) wären: "Wenn man nichts zur Lösung beitragen kann, einfach mal die Fresse halten", um Dieter Nuhr abzuwandeln.
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