Das Schreiben der ZGAP klingt ganz toll. Dumm nur, dass es in weiten Teilen nichts mit der Realität zu tun hat. Es wird suggeriert, dass selbst der NABU die (Trophäen)Jagd unterstützt. Wie dumm dass NABU, IFAW und andere seit Jahren eben genau ein Importverbot für Jagdtrophäen fordern, warum es ja aktuell geht.
www.nabu.de/news/2017/05/22451.html
WWF, IUCN, CITES usw. sind pro Trophäenjagd, aber nur unter strengen Bedingungen. Und genau diese Bedingungen werden in Afrika aber allzu oft nicht eingehalten, weil die Institutionen zu schwach und die Korruption zu hoch ist. Insofern ist es absurd, die pauschal als Advokaten pro Trophäenjagd anzuführen.
Safari Club International ist der größte und bedeutendste Jagdclub der Welt. Der führt immer noch Record Books. Awards gibt es dafür, die besten Gene wegzuschießen. Daneben gibt es den Big-Five-Award (selbsterklärend). Wer gleich 4 verschiedene Katzen schießt (z.B. Löwe, Leopard, Cheetah, Serval) bekommt den "Cats of the World"-Award. Wer 5 der 7 folgenden Tiere schießt, bekommt den "Dangerous Game of Africa®"-Award: Löwe, Nashorn, Elefant, Leopard, Büffel, Nilkrokodil, Hippo. All das setzt perverse Anreize und führt dann zu Trophäenjagden, die eben nicht mit einem Conservation-Anspruch vereinbar sind. Man nimmt als reicher Mensch einfach viel Geld in die Hand, knallt wehr- und chancenlose Tiere ab, kauft sich effektiv leistungslos einen Award, und fühlt sich dann als supergeiler Typ und Jäger. Und es wird so getan, als wenn es das alles nicht gibt.
Warum wurde Voortrecker erschossen? Wie war das mit Cecil, Terrace Male, Dorob Male? Es gibt nur noch ca. 40 Big Tusker in ganz Afrika. Warum wurden 2 davon 2022 in Botswana erschossen? Wieder und wieder Beleg, dass Institutionen nicht funktionieren und es mit der Jagdethik in der Praxis nicht weit her ist.
Nochmal zusammenfassend: Ich bin nicht pauschal für ein Verbot der Trophäenjagd. Es gibt (noch) Gebiete, in denen Trophäenjagd eine bedeutende Einnahmequelle ist. Trophäenjagd ist da besser als mangels Einnahmen keine Toleranz für die Tiere zu generieren. Private Jagdfarmen sind für den Erhalt bedrohter Arten in der Regel irrelevant. Die Trophäenjagd auf Löwen, Geparden usw. sollte meines Erachtens grundsätzlich verboten werden. Bei Elefanten haben wir noch 340.000 bis 400.000 und ein paar hundert durch Trophäenjäger erlegte Tiere sind für den Bestand theoretisch unbedeutend. Praktisch werden aber auch da immer wieder die besten Gene, die Ikonen, die Raritäten ("Wüstenelefanten") weggeschossen. Eine perfekte Lösung gibt es nicht, aber eventuell wäre es eine Verbesserung, wenn z.B. eine internationale Kommission bei der IUCN auf Antrag einzelne Tiere zum Abschuss freigibt und das nur in Ländern, die Verstöße gegen Jagdethik hart bestrafen?
Grüße