THEMA: load shedding
12 Dez 2022 15:46 #657439
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Seyko schrieb:
Long story short: der Preis.

Die meisten kleineren Anbieter, darunter sehr schnuckelige Guesthouses am Kap, denen wir exakt die Frage stellten, erklärten uns sehr klar, dass sie es sich nicht leisten können, vollständig "off the grid" zu gehen.
Danke Seyko, das der Preis der Hauptgrund ist, kann ich mir natürlich vorstellen. Aber wie lange können sich die Guesthouses leisten "on the (shit) grid" zu bleiben. Das ist meine Überlegung. Sie haben zusätzlich zu Strom- die Generator- und Dieselkosten sowie mögliche Umsatzeinbußen, wenn jetzt mehr und mehr Touristen auf das Thema aufmerksam werden. Und ich bleibe bei meiner PV-Anlage natürlich hier auch "on the grid", allerdings brauche ich davon zukünftig sehr viel weniger. Und das auch haupsächlich von November bis Februar, weil hier die Sonnen nicht solange scheint. Dieses Problem besteht in Südafrika nicht in dem Mass, so dass der Netzbezug von ESKOM dramatisch sinken könnte.
Gruß NASA
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12 Dez 2022 16:14 #657441
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Hallo NASA,
es ist nicht getan mit einer PV-Anlage, wer sich mit dem Thema befasst, stellt schnell fest, dass hier eine Menge drum herum installiert werden muss. Ums Kap herum geht das vielleicht noch einfach aber z.B. in Upington wird das schon schwieriger. Angenommen B&B hat 5 Zimmer mit Klimaanlage, benötigt bei 35 ° C Außentemperatur pro Gerät 2 KW macht in Summe 10 Kw/pro Stunde, bei 2 Stunden Stromausfall und Dunkelheit braucht man also eine Batteriekapazität von mindeste 20 Kwh. Dann kommt dazu, dass man die Klimaanlagen nacheinander einschaltet wegen des Anlaufstroms, und so weiter. Batterien halten nicht ewig, und brauchen auch Wartung.
Ich bin schon seit 8 Jahren "autark" von April bis Oktober, bei uns ist ähnliches Problem, wenn man Wärmepumpe hat. Im Moment liegt Schnee :S auf der Anlage also auch nix autark. In Upington ist es manchmal bewölkt und hat trotzdem über 30°C.
Grüße Wolfgang
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12 Dez 2022 16:21 #657443
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  • Burkhard am 12 Dez 2022 16:21
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NASA schrieb:
Aber wie lange können sich die Guesthouses leisten "on the (shit) grid" zu bleiben. Das ist meine Überlegung. Sie haben zusätzlich zu Strom- die Generator- und Dieselkosten sowie mögliche Umsatzeinbußen, wenn jetzt mehr und mehr Touristen auf das Thema aufmerksam werden.

Jetzt bist du exakt bei meinem derzeitigen "Problem" .....
Ich habe 2 kleinere B&B gebucht als Zwischenübernachtung (ich mag die Dinger irgendwie seit langem.....) , aber jetzt werde ich vermutlich in eine der großen Hotel-(Ketten) wechseln für die 2 Nächte.
Das Problem ist gar nicht mal nur der reine Strombedarf für wenige Stunden , selbst wenn die Generatoren haben ist es mir wichtig, dass wir abends nach der Ankunft noch in Ruhe was essen oder trinken können. Normalerweise wären wir vermutlich ein kleines Stück gefahren wie immer und gut ist. Jetzt geht mein Interesse eher in Richtung einer großen Anlage, da gehe ich vorerst von Notstrom aus, so dass auch Küche/Restaurant/Bar dort aktiv bleiben und ich vor Ort alles habe und gar nicht mehr fahren muss abends.

Das ist doch grauenhaft für diese kleineren B&Bs in der Fläche, leider habe ich bei dieser Tour nicht wirklich die Zeit zur Verfügung, dass es mir egal wäre. Das sind beides Ankunftstage mit dem Flugzeug gegen Spät-Nachmittags. Die Übernachtungen sind das eine, das andere ist die umliegende Infrastruktur (Restaurants) . Ich kann ja kaum bereits von hier zusätzlich alle Restaurants überprüfen, ob die Notstrom haben bzw. geöffnet sind.
Gruß
Burkhard
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12 Dez 2022 16:53 #657447
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In dem von GinaCris verlinkten Artikel werden alle Gründe für und die wahre Tiefe der Versorgungkrise bestens analysiert und aufgelistet. Dieser und viele andere genauso gut geschriebenen haben aber einen gravierenden Mangel: Nämlich, dass nur die Angebots- bzw. Erzeugerseite beleuchtet wird, also nur die VERSORGUNG betrachtet wird. Es müsste aber ebenso die VERBRAUCHERseite betrachtet werden, denn da ist enorm viel Luft nach oben. RSA verharrt bei Energieeffizienz noch in der Steinzeit. Diese Verschwendung muss reduziert werden. RSA liegt beim Prokopfverbrauch für Strom mitten unter einigen 1. Welt-Staaten, etwa bei 55 bis 60 % der BRD, und das mit mindestens 50 % der Bevölkerung in totaler materieller und energetischer Armut. Das sollte zu denken geben, mit der Rohstoff-und Metallindustrie lässt sich das nicht erklären.
Es ist mE eine Illusion zu glauben, dass das Problem nur durch technische Maßnahmen bei der Erzeugung zu lösen ist, es muss auch der spezifische Verbrauch gesenkt werden und das ist eine nationale Aufgabe der Gesellschaft, vor allem des wohlhabenderen Teiles. Das geht, und wenn man ein paar Mal dort war und ein bisschen Hausverstand hat, kommt einem das Grausen, wie mit Strom umgegangen wird. Erneuerbaren zu produzieren und z. B. damit dann Warmwasser zu machen oder ACs rennen zu lassen (PS in Häusern, die oft nur bessere Gartenhütten sind) ist bitte was? Lässt sich seitenweise fortsetzten. Was zu machen wäre ist klar aber es passt nicht hier her.
PS während ich getippt habe, wurden ja schon einige Beispiele des für Einheimische und Touristen unverzichtbaren south african way of life genannt :whistle:

Letzte Änderung: 12 Dez 2022 17:15 von tacitus.
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12 Dez 2022 16:56 #657448
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GinaChris schrieb:
Somit meint Eskom, wenn viele selbst ihre Energie aus der Sonne gewinnen,
hat Eskom weniger Einnahmen, kann also seine Schulden noch weniger rückzahlen,
und 1000e Arbeitsplätze würden in der Kohleproduktion verloren gehen.

Und wenn wir uns fragen warum der Staat selbst wenig in diese Richtung tut...
Nun ja, die größte PV-Anlage hilft nicht über ein desolates Netz.

Gruß Gina
Danke Gina, Die Arbeitsplätze in der Kohleindustrie sind ja noch lange sicher. SA braucht schliesslich enorme Mengen an ZUSÄTZLICHER Energie. Und da ist mein Punkt, dass diese durch PV-Anlagen generiert werden könnte. Aber die von dir genannten regulatorischen Hürden sind schon heftig. Und ich dachte immer Deutschland sei bürokratisch. In SA werden ja keine Steine, sondern Felsen in den Weg gelegt. Das Netz ist sicher ein Problem, aber je mehr denzentral generiert wird, desto weniger muss über die Netze laufen.
Gruß NASA
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Burkhard schrieb:
NASA schrieb:
Aber wie lange können sich die Guesthouses leisten "on the (shit) grid" zu bleiben. Das ist meine Überlegung. Sie haben zusätzlich zu Strom- die Generator- und Dieselkosten sowie mögliche Umsatzeinbußen, wenn jetzt mehr und mehr Touristen auf das Thema aufmerksam werden.

Jetzt bist du exakt bei meinem derzeitigen "Problem" .....
Ich habe 2 kleinere B&B gebucht als Zwischenübernachtung (ich mag die Dinger irgendwie seit langem.....) , aber jetzt werde ich vermutlich in eine der großen Hotel-(Ketten) wechseln für die 2 Nächte.

Ich war dieses Jahr in Botswana auch in drei kleineren Lodges, die komplett "off the grid" waren und nur Notstrom über Generator hatten. Ich habe einen Manager gefragt, wie oft die Generatoren denn laufen würden und er sagte: "die letzten drei Jahre gar nicht".
Gruß NASA
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