Tag 7: Mata Mata - Upington
Tageskilometer: 370 km
Heute ist nun schon der letzte Tag im Park angebrochen. Die vielen Eindrücke haben den Aufenthalt sehr kurzweilig werden lassen. Nachdem wir die 'Hauptcamps' besucht haben wird es beim nächsten Mal in die Wildernesscamps gehen. Grootkolk/Gharagab - Bitterpan - Urikaruus stehen jetzt ganz oben auf der Wunschliste. Zeitiges Buchen selbstredend vorausgesetzt.
Leider muß ich auch den heutigen Tag wieder mit einer Geschichte von einer 'lauschigen' Nacht in der afrikanischen Wildnis beginnen.
Um es kurz zu machen: Mückenplage in Mata Mata. Laut Aussage des Personals an der Rezeption werden die Einheimischen derzeit auch davon überrascht. 'Gab es noch nie' - deswegen wohl auch keine Moskitonetze in unserem Cottage.
Die Viecher waren ständig unterwegs. Weder Citronellakerze noch Spray haben sie abgeschreckt. Im Gegenteil, das Kerzenlicht war wohl eher noch eine Einladung...
Da der Strom von 22:00 bis 5:30 Uhr ausgeschaltet war, gab es auch keine Unterstützung von dieser Seite. Um 5:30 Uhr dann endlich - Klimaanlage an! und der Luftzug lies den leichten Biestern keine Chance mehr! Blutrünstige Tiere im KTP - wohin man schaut.
Danach wenigsten noch 2,5 Stunden an diesem Morgen geschlafen.
Aber das war noch nicht alles. Unser Cottagedach schien auch der Platz für einen tierischen Besucher zu sein, der auf dem Strohdach sitzend sein Revier nachts verteidigte. Natürlich über akustische Signale.
Keine Ahnung ob es eine afrikanische Wildkatze war, jedenfalls hörte sich das im Dunkeln wie eine Kombination aus quakender Kröte, zischender Schlange und fauchender Katze an... Alles in Einem natürlich.
Dies in ordentlicher Lautstärke und nur 10cm außerhalb, das hörte sich am Anfang an als ob dieses 'Ungeheuer' im Zimmer sitzt. Mehr muß ich dazu wohl nicht schreiben... Afrika ist nichts für schwache Nerven.
Das Wasserloch in MM ist außer Betrieb, so daß keine Tiere am Unterstand zu beobachten waren. Vermutlich hat der Bau und die Nutzung der acht neuen Riverbed Challets (Einweihung 2010) zum Absinken des Wasserpegels beigetragen.
Checkout in MM ist bereits um 9 Uhr, so daß wir um diese Zeit auch wieder auf der Pad waren. Langsam und gemütlich mit max. 30 km/h sind die Tiere am Besten zu finden.
Am Wasserloch 'Veertiende Boorgat' wurden wir dann aber mit der Sichtung von insgesamt sechs Griraffen mehr als entschädigt. Spannend die Tiere zu beobachten.
Das Männchen hat sein Weibchen vor dem Nebenbuhler beschützt und auch zum Weiterlaufen bewegen wollen. Sie hatte jedoch noch so viele schöne Blätter am aktuellen 'Schaufenster' (sorry, ich schweife ab) - natürlich Thorntree - gesehen und wollte noch nicht weg.
Also diverse Verrenkungen des Herren mit dem Hals an die Vorderläufe der Giraffendame und irgendwann ging es dann doch noch im Gänsemarsch zum nächsten Busch. Ladies first.
Und wenn sie über den Berg schauen, erinnert das dann doch irgendwie an Jurassic Park.
Keine 10 km weiter gab es am Straßenrand dann das folgende Bild zu sehen. Eine Gruppe Giraffen mit Nachwuchs war an drei Bäumen am Fressen. Machen die auch mal etwas anderes den lieben langen Tag?
Irgendwie hätten die Giraffen auch aus einem Spielzeugladen entsprungen sein können. Putzige Tiere.
Nach unserem Wissenstand - entnommen aus der R 60,- Broschüre vom Parkeingang - kamen im September 1990 acht Giraffen vom Etosha hierher. (3 Männchen, 5 Giraffendamen)
Im Juli 1998 wurden diese dann aus ihrem Gehege in den Park entlassen und inzwischen leben über 40 Tiere hier.
Da war der Klapperstorch doch recht fleißig.
Zwei weitere Bullen sind im Lauf der Zeit noch aus dem Vaalbos N.P. hinzugekommen. Die Herde hat sich inzwischen komplett auf die Vegetation in der Kalahari angepasst.
An diesem Tag haben wir keine Raubtiere mehr gefunden.
Auch war der Park extrem leer. Vermutlich da am nächsten Tag die Schulferien in SA begonnen hatten, waren viele Besucher bereits abgereist und die neuen noch nicht angekommen. So hatten wir die Strecke fast für uns allein.
Zum Abschied hat sich noch ein Blue Wildebeest direkt am Straßenrand positioniert und eine Herde Red Hartebeest war kurz vor TR auch noch vorsichtig in Richtung Wasserloch unterwegs.
Insgesamt war die Woche im KTP natürlich viel zu kurz, aber wir werden auf jeden Fall wiederkommen.
Danke an Alle hier im Forum für's Lesen des Reiseberichtes (hoffe es war interessant?) und natürlich die vielen Tipps und Anregungen für den nächsten Besuch in der Kalahari.
Den Reisebericht als Ganzes gibt es auch am Stück zum Nachlesen >>
hier