Tag 3: Nossob - Unions End
Endlich wieder ein wenig Auto fahren...
6:30 Uhr waren wir mit die ersten am Tor und nichts wie raus um die schönen Farben beim Sonnenaufgang zu erleben.
Insgesamt haben wir auf dieser Strecke nur ca. ein Dutzend Fahrzeuge gesehen - und das bei 12 Stunden im Auto. Diese Region im Park ist damit unser absoluter Favorit, nicht zuletzt wegen des relativ guten Straßenzustandes.
45 Minuten später war dann das erste Highlight des Tages zu sehen. Zwischen den Wasserlöchern Kwang und Bedinkt kamen uns drei Cheetahs entgegen.
Man rechnet ja mit vielem, aber da waren wir doch schlagartig hellwach und die Speicherkarte füllte sich recht zügig.
Die drei - nicht dumm - haben unser Auto gesehen - wir standen natürlich im Weg - sind nach links ins Gebüsch verschwunden und kamen keine 30 m hinter dem Auto wieder auf die Strasse.
Weshalb sollte man diese Möglichkeit der schnellen Frotbewegung nicht nutzen - zumal wenn wenn der Magen knurrt.
Insgesamt ging es dann rückwärts für weitere 20 min. hinter den Geparden her. Nur gut das kein anderes Auto kam und die Geparden gestört hat. Immer schön den Sicherheits-/Wohlfühlabstand einhalten und so konnten wir die Drei bei ihrem Weg zum Frühstück beobachten. (Schiebedach sei Dank...)
Auf der 'tiefergelegten' Straße haben die Tiere eine wunderbare Deckung, zumal die Sonne noch tief stand und sie sich somit im Schatten bewegen können.
Nach diesem Erlebnis gab es dann erstmal Frühstück am Wasserloch Langklaas, wo eine kleine Gruppe von Oryx vorbeigezogen kam.
Als Nächstes konnten wir einen kleinen Schabrackenschakal (black-backed Jackal) bei der Suche nach Beute beobachten.
Im dem nördlichsen Bereich des Parks gibt es sehr große Herden an Springböcken mit mehreren hundert Tieren. Das haben die Raubtiere etwas zu beißen.
Auch ein Steenbok lief uns über den Weg. Er ist etwas kleiner als ein Springbok und war sehr scheu, wie übrigens alle Tiere hier, da wenig Fahrzeuge vorbeikommen.
Eine Herde Red Hartebeest wollte ebenfalls die Straße queren, nur da stand plötzlich unser Auto. Die sehr vorsichtigen Tiere haben erstmal die Situation beäugt, danach spurteten die ersten Mutigen hinter uns über die schmale Pad.
Was aber sollten die Mütter mit den Jungtieren tun? Der Leitbock hat sich dann für den Rest der Herde 'geopfert' und ist demonstrativ vor uns über die Straße gelaufen.
Hat unser Auto aber überhaupt nicht beeindruckt.
Also ist die Herde neben der Pad noch ein bischen weiter gezogen und ist dann schnellstmöglich über die Straße gesprungen. Hier der 'Junior'.
Am Picknickplatz Unions End (leider sind die sanitären Anlagen auf den Picknickplätzen nördlich von Nossob in misserablem Zustand und damit 'out of order'...) konnten wir beobachten wie eine Springbokherde einen weiten Bogen um ein Gebüsch - vermulich mit Raubtieren - geschlagen hat.
Auf der Rückfahrt bei Geinab / Grootkolk gab es dann einen Löwen mit mächtiger Mähne direkt neben der Straße. Der hatte wohl nur auf uns gewartet.
Zum Glück nicht hungrig, dafür aber äußerst fotogen...
Beeindruckend - mit unserem 'König der Löwen' auf Augenhöhe die Zeit zu verbringen...
Irgendwann hatte er dann doch genug vom vielen Fotografieren und ging.
Weiter ging es wieder zurück nach Nossob mit diversen Vogelbeobachtungen.
Nach 12 Stunden Tierbeobachtung und 260 Tageskilometern waren wir kurz vor Toresschluß - dann doch etwas durchgeschüttelt - wieder zurück am Camp Nossob.