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THEMA: Nie wieder im Juli – aber immer wieder Afrika!
07 Aug 2011 15:02 #199369
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weiter geht es mit dem Krüger NP:
6.Tag
Ein Sonntagsfrühstück ist es nicht was uns serviert wird, alles recht einfach und spartanisch, aber vielleicht liegt es daran, dass schon seit den frühen Morgenstunden kein Strom da ist. Beim Bezahlen wundern wir uns auch über die Preise, für das ausgezeichnete Dinner bezahlen wir 150 Rand und für das mickrige Frühstück 75 R. Aber vielleicht ist es eine Mischkalkulation. Bei schönem Wetter ist die Lodge sicher eine Oase, aber jetzt im Winter reicht uns die eine Nacht. Durch auffallend grüne Landschaft steuern wir unser nächstes Ziel, den Krüger NP an. Es ist Sonntag und überall sind viele Menschen unterwegs. An den Straßenrändern gibt es überall Obst zu kaufen, in manchen Ortschaften ist Markt. Wir decken uns mit Obst ein: Bananen, Papayas, Avocados, Orangen, Guaven kiloweise (anders geht es nicht) zum Spottpreis von 3€.
In Thohoyandou suchen wir den Spar, finden ihn auch, sind aber über das Angebot verwundert, alles nur in Großpackungen und überhaupt ein bisschen eigenartig. Wir kaufen nur das nötigste und fahren weiter. Richtung Punda Maria hören die Straßenstände auf, der Himmel wird wieder grau und als wir am Gate sind regnet es. Campsites gibt es keine, alles voll. Ich wundere mich, zum Sonntag und Ferienende, aber ich habe mich geirrt, die nächste Woche sind auch noch Ferien, na das kann ja heiter werden. Das anvisierte Tagesziel ist Shinwwedzi, als wir in den Park einfahren ist es allerdings schon gegen 1 Uhr, nach ein paar Kilometern und den ersten Giraffen und Büffeln und unzähligen Elefantenböllern auf der Straße wissen wir, dass wir nicht so weit fahren wollen. Der Regen nimmt zu, die Sicht ab, was schade ist, da wir einen Loop auf einen Aussichtsberg fahren und nichts sehen.
Wir fahren noch ein Stück Richtung Norden auf der H 18, die Landschaft wird ganz weit, Zebraherden, viele Strausse, Böcke. Sehr gut gefällt es uns am Wasserloch in Klopperfontein wo wir sehr viele Vögel beobachten können. Ganz geruhsam bummeln wir nach Punda Maria und bekommen dort, obwohl „full“ einen Platz. Die Campsites sind recht klein, aber wir stehen direkt am Zaun, Strom brauchen wir ja nicht und viel Platz eigentlich auch nicht. Der Campingplatz ist ziemlich am Hang gelegen, es gibt neben den Sanitäreinrichtungen überall Spülplätze und Gaskocher. Es ist so kalt und ungem ütlich, dass wir ins Restaurant gehen um einen Kaffee zu trinken. Anschließend machen wir einen Spaziergang über den Platz und freuen uns über unseren Stellplatz am Rand, zwar eingezwängt aber wenigstens nach einer Seite hin ohne Nachbarn (Zaun). Es gibt auch einen Hide, aber es ist ein ständiges Kommen und Gehen und so verzweifelt kann kein Tier sein um bei dem Überangebot von Wasser gerade dort zu trinken. Nach den Steaks der letzten Tage wollen wir heute kürzer treten und kochen uns nur ein heißes scharfes Beutelsüppchen. Der Regen wird wieder stärker, wir sitzen im Camper und schauen hinten raus. In der Dunkelheit ist Bewegung, Büffel sind am Zaun.
7.Tag
Kurz vor 7 zieht es uns auf Gamedrive. Die Gegend um Punda Maria ist recht bergig und wir fahren eine größere Runde ums Camp. Uns fallen die vielen kreisenden Geier auf, sonst ist erst mal nicht viel los.
Auf einmal stehen wir mitten in einer Herde Büffel, so aus der Nähe betrachtet sind sie schon recht eindrucksvoll. Am interessantesten sind aber die Geier, es ist Geiertag. Die Bäume können die vielen Vögel kaum tragen, es ist eine ganze Kolonie und direkt am Weg.


Ein ungewöhnlicher Bock entpuppt sich als Njala, hatten wir auch noch nie. Nach 1,5 Stunden sind wir wieder am Camp, die Sonne scheint und wir machen gemütlich Frühstück mit ganz viel leckerem Obst. Dann ist mal wieder ausgiebige Körperpflege im frisch gereinigten und ganz leerem Sanitärtrakt angesagt. So gar die Haare kann man sich fönen.
10 Uhr starten wir Richtung Shingwedzi bei Sonne und die ganze Landschaft präsentiert sich in bestem Licht. Savanne, Busch und Berge im Hintergrund, es ist alles da. Bei Babalala verlassen wir die geteerte Strasse und fahren auf Gravel weiter. Gerade an der Kreuzung steht direkt neben der Straße ein großer Elefantenbulle und beobachtet die Picknicksite. Dort kann man übrigens gut picknicken, es gibt heiße Getränke und Toiletten. Die Nebenstrecke führt in der 2.Hälfte an einem Fluss entlang, der zwar immer mal wieder ausgetrocknet ist, aber an einigen Stellen auch Wasser hat. Nachdem wir einige Loops ohne Tiersichtungen hatten kommt uns ein Auto entgegen und das Pärchen sagt, das nur ein paar Meter weiter ein Elefant ist. Der Elefant spielt ganz allein im Wasser und im Sand, daneben steht ein prächtiger Sattelstorch.

Die Felsbrocken im Wasser bewegen sich und sind eine faule Hippofamilie. Am frühen Nachmittag sind wir in Shingwedzi und bekommen die letzte Campsite, das Pärchen nach uns wird weg geschickt. Eigentlich wirkt der Platz recht leer und wir suchen uns wieder einen Platz am Zaun, dieses Mal sind die Plätze sehr groß. Wir genießen den ruhigen Platz, die meisten sind noch unterwegs. Kaffee, spielen, Wäsche, Tagebuch – ruckzuck ist es Zeit für den abendlichen Gamedrive. Da wir heute schon viel gefahren sind wollen wir nur ein Stücken am Fluß lang fahren. Es ist toll, direkt beim Camp ist das breite Flussbett total ausgetrocknet und nur ein Stücken weiter am Damm liegen die Krokodile und Hippos rum. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke, wir kommen nur langsam voran. An einem Hide sind wir das 3.Auto, für vier ist nur Platz, aber das stört niemand, der Unterstand ächzt bald unter den Massen, es geht hin und her, eine ruhige Beobachtung ist nicht möglich. Dann sehen wir auch warum, der Hide ist von einer riesigen Elefantenherde eingekreist die am Ufer das grüne Gestrüpp bearbeitet. Als der Zugang zum Beobachtungsstand wieder frei ist sind die Menschenmassen auf einmal weg, wir schnaufen durch und freuen uns über die Einsamkeit, da läuft am anderen Ufer ein Leopard im Abendlicht lang. Ein Pärchen kommt, denen zeigen wir den Leo, aber bald verabschieden sie sich mit Blick auf die Uhr. Ach ja, die Zeit gibt es auch noch, wann schließt das Gate? 17.30 Uhr, es ist 10 Minuten vor halb und eigentlich stand am Gate, dass es so gar 15 Minuten vor dem Hauptgate geschlossen wird. Wir reißen uns los und fahren bei tollem Abendlicht zurück, schnell haben wir die anderen Autos eingeholt und rollen als fast geschlossene Kolonne ins Lager.
Feuer machen, Sundowner mixen, Abendessen vorbereiten, wir sind ein eingespieltes Team. Zwei Plätze weiter ist schon Party, zum Glück ist die nächste Campsite von einem älteren Kauz bewohnt, der ganz alleine den riesigen Platz mit Caravan und 3 aneinander gebauten Zelten bewohnt, er hat von Fernseher mit Schüssel über Hometrainer alles dabei.
8.Tag
In Shingwedzi gefällt es uns so gut und die Umgebung reizt zu einigen Ausflügen, so dass ich mein Glück versuche um zu verlängern. Aber erst einmal fahren wir wieder früh eine Runde. Das ist immer ganz praktisch, beim Fahren sitzen wir im Warmen, zur Not wird die Heizung eingeschaltet. Der Camper hat dem Dachzelt gegenüber den Vorteil gleich abfahrbereit zu sein. Morgens fahren wir so gar los ohne die Betten aufzuräumen damit es schneller geht und wir ja sowieso mehr schleichen als fahren. Wenn wir zurück kommen scheint wenn wir Glück haben die Sonne und das ist zum Frühstücken natürlich recht gemütlich. Wegen der Tiere muß man eigentlich nicht so früh los, jedenfalls im Winter, aber die Stimmung ist immer so toll.
Nach Frühstück und Morgentoilette gehe ich zur Rezeption, es ist inzwischen schon 10 Uhr, aber es gibt keine Verlängerung, noch nicht. Erst ab 11 Uhr. Bis um 11 vertreibe ich mir die Zeit, dann bekomme ich meine Verlängerung problemlos, es werden auch gleich die nächsten möglichen Camps durch gecheckt, aber wieder alles „Full“.
Wir fahren zum Tshanga Aussichtspunkt, unterwegs gibt zu erst es außer Böcken nicht viele Tiere. Dann liegt ein totes Hippo im Flußbett und bei den Red Rocks stehen zwei Elefanten auf den Felsen. Sie queren dann die Straße und wir beobachten wie sie sich gegenseitig ärgern und stupsen, als sie einen Weg lang trotteln folgen wir ihnen einfach. Die Kappelei geht noch eine ganze Weile weiter und als wir weiter fahren treffen wir mitten im Wald auf eine Elefantenherde die den Wald auseinander nimmt. Sie brechen Bäumchen um und lösen mit den Rüsseln ganz geschickt die Rinde von den Stämmen. Der ganze Busch wimmelt von Elefanten, wir halten dann gar nicht mehr, sondern freuen uns als wir dann auch mal auf Giraffen treffen. Unterwegs haben wir schon nur 1bis 2 Autos getroffen, den Viewpoint haben wir ganz für uns. Wir kochen uns Kaffee und machen Lunch. Von dort oben aus hat man einen fantastischen Ausblick und wir genießen die Einsamkeit. Weil heute ja Elefantentag ist beobachten wir von den Felsen aus wieder eine Herde die am Flussufer vorbei zieht.
Rückwärts nehmen wir den Weg auf der anderen Seite und haben noch einen schönen Stopp am Aussichtspunkt bei den Red Rocks. Immer wieder lugen Elefanten hinter Bäumen hervor, auch die eine oder andere Giraffe. Am späten Nachmittag sind wir wieder im Camp und machen Urlaub.
Heute abend ist nicht mehr so kalt, die Nachbarn machen wieder Party, trotzdem hört man Löwengebrüll und der Sternenhimmel ist unglaublich.
9.Tag
Da wir heute wieder viel fahren und es schon am Morgen mild und sonnig ist fällt der Morgendrive aus. Wir wollen über die S50 nach Tsendze, aber schon bei der Abfahrt kommen die ersten dicken Wolken. Wir halten ein paar Mal am Fluss und beobachten Hippos, Krokodile und viele verschiedene Wasservögel. Es beginnt erst leicht und dann immer mehr zu regnen, dadurch ist es auch schwer Tiere zu sehen. Heute ist Büffeltag, links und rechts der Straße beobachten sie uns und wir sie.
Am Nyawutsi Hide ist nichts los und da es so kalt ist und regnet steigen wir lieber wieder ins Auto. Eigentlich wollen wir dann so schnell wie möglich nach Mopani, aber einmal nicht richtig gekuckt und schon sind wir falsch abgebogen. Der bedeckte Himmel, Sturm und verbrannte Savanne schaffen eine ganz eigenartige Stimmung, die eher zu einer Deichlandschaft an der Nordsee passt als nach Afrika.

Am Wasserloch Tihongonyeni ist eine Herde Zebras und eine Truppe Kuhantilopen. Wir können nicht mal das Fenster öffnen weil es sonst rein regnet.
Wir erreichen die Teerstraße und sind dann ganz schnell in Mopani. Mopani hat keine Campsite, aber 5 km südlich davon liegt Tsendze, ein kleines Buschcamp und wir bekommen dort einen Platz. Die Plätze sind nummeriert und die Nummer wird einem bei der Anmeldung zugewiesen, also gibt es keinen Grund beizeiten dort zu sein. Das Restaurant in Mopani hat einen guten Ruf und liegt sehr schön am Pioneer-Damm und wir beschließen da Mittag zu machen. Zum Aufwärmen gibt es Tee, der um Klassen besser ist als der Kaffee den wir bisher in Südafrika bekommen haben. In allen Camps haben die Restaurants die gleiche Speisekarte, aber dieses Mal war das Essen mit einem Rosmarinzweig garniert und der Manager ging von Tisch zu Tisch. Wir bummeln noch ein bisschen durchs Camp und genießen die Aussicht auf den Damm von den Holzdecks rund ums Restaurant. Im Shop kaufen wir endlich Karten um unserer Schreibpflicht nachzukommen.
Bei der Ausfahrt aus dem Camp gibt es Stau auf der Straße, Elefanten haben Vorfahrt. Tsendze ist ein rustikales Camp, Strom gibt es nur an den zentralen Stellen und nicht auf den einzelnen Campsites, aber es ist auch wieder fast ausgebucht. Die einzelnen Plätze sind durch Büsche abgeteilt und man sitzt nicht so aufeinander. Die Südafrikaner haben ihre Plätze voll gebaut und mit der höchst möglichen Personenzahl belegt. Sicher teilen sich mehrere Familien einen Platz und natürlich ist auch hier wieder Party. Die Kinder machen sich nützlich und wetteifern um das Öffnen des Tores was natürlich sehr angenehm ist. Am späten Nachmittag fahren wir nochmal los, die Sonne versuchte durch zu kommen und es war wieder mal tolles Licht. Wir wollten eigentlich ein größere Runde fahren, aber bei Mooiplaas waren so viele Tiere das wir gar nicht weiter gefahren sind. Große Herden von Gnus, Zebras und Büffeln beherrschten die Wasserstelle. Wahrscheinlich freuten sie sich auch so wie wir über die Wetterbesserung, denn sie sprangen herum und balgten sich.
Gerade so pünktlich schafften wir es ins Camp, obwohl dort keiner kontrollierte oder abschloss.
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28 Aug 2011 18:28 #202822
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  • chrissie am 28 Aug 2011 18:28
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Vielen Dank für den bisherigen Bericht.Urlauber schrieb:
Hallo Chrissie, da heute endlich mal schlechtes Wetter ist kann ich weiter schreiben;)
War gestern kein schlechtes Wetter bei dir? ;)
Warte gespannt auf die Fortsetzung...

Vielleicht kannst du zu meinen Fragen was beitragen:

Route JHB-Marakele NP
Gruss Chrissie
___________
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29 Aug 2011 19:05 #202958
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  • Urlauber am 07 Aug 2011 15:02
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Hallo Chrissie und alle anderen, es geht weiter:


10.Tag
Beim Morgendrive geraten wir in dichten Nebel, man erkennt kaum den Straßenrand, also an Tiere nicht zu denken. Die ersten Zebras ahnt man eher, als das man sie sieht. Dann durchdringt die Sonne den Nebel und wir können uns nicht satt sehen. Ein Wasserrad, ein Spinnennetz, nichts besonderes aber schön. Mooinplaas liegt ganz verlassen, außer einem Sekretär ist weit und breit kein Tier zu sehen. Ich möchte gerne nochmal nach Tihongonyeni, aber kurz nach der Abzweigung läuft uns ein großer Löwe über den Weg, durch das hohe Gras ist er leider ganz schnell verschwunden. Wir haben die Hoffnung das er den Weg nochmal kreuzt und fahren zurück, trotz warten und stieren kommt er nicht aus dem Gras. Wir hatten unseren Höhepunkt und fahren zum Camp zurück.
Unser nächstes Ziel ist Letaba, da dieses Camp sehr beliebt ist wollen wir beizeiten da sein und fahren die Hauptstraße lang. Natürlich gibt es immer wieder Stops, vor allem dann als wir den Letaba erreichen. Wir sind so zeitig da, dass wir ohne Probleme einen Platz bekommen, aber die Suche nach einem Stellplatz gestaltet sich schwierig. Am Zaun ist alles besetzt und in der Mitte ist es sehr eingezwängt und ungemütlich. Naja, wegen der einen Nacht machen wir uns keinen Kopf, Gelassenheit ist auch eines der Dinge die man in Afrika lernt. Die Campsite ist nicht sehr schön, das Restcamp recht groß, aber ganz toll finden wir die Lage am Fluss und den Spazierweg. Wir sind froh uns mal wieder die Beine vertreten zu können und bummeln zum Restaurant. Auf der Terrasse mit Blick auf den Fluß bestellen wir uns eine Pizza, beobachten Giraffen, Elefanten, viele Antilopen und natürlich die Affen.
Als wir zum nachmittäglichen Gamedrive starten steht kurz nach dem Gate ein Auto mit einem aufgeregten Pärchen, direkt neben der Straße sitzt in einem Baum ein Leopard. Nachdem es immer mehr Autos hatte, die versuchten die bestmögliche Position für ihr Auto zu kriegen wurde es dem Tier zu viel und er schlich von dannen. Vom Rest der Fahrt sind wir enttäuscht, oder auch übersättigt. Am Damm gibt es wieder unzählige Hippos, Krokodile und der eine oder andere Elefant ist im Gebüsch.
Wir fahren zurück, grillen und sehen wirklich am Zaun Tüpfelhyänen patrouillieren. Sie sind ganz schön groß. Es ist fast Vollmond und so gehen wir abends nochmal an die „Uferpromenade“. Da ist ein Betrieb, manche sind richtig mit Suchscheinwerfern ausgerüstet. Löwengebrüll jagt einem Schauer über den Rücken und gerade im Valley of Silence ist es am besten zu hören.

11.Tag
Heute verzichten wir auf den Morgendrive weil wir wieder eine längere Strecke zu fahren haben. Wir laufen lieber ein Stück und gehen zum Frühstück. Ich bilde mir ein hier im Forum gelesen zu haben, das es im Restaurant ein Frühstücksbüffet gibt. Nein, das gibt es nicht sondern ein Gericht unserer Wahl. Es war nicht so toll, der Kaffee wieder ausgesprochen schlecht aber die Aussicht macht alles wieder wett. Herrlich zu beobachten, wie z.B.eine Horde Paviane den Fluss durchquert.
Wir wollen heute bis zum Orpen Gate, fahren aber nicht die Teerstraße sondern am Timbavati entlang. Der schönste Streckenabschnitt kommt aber beim Abzweig nach Olifants. In den Felsen kraxelt ein Elefant herum, am N’wamanzi Aussichtsplatz ist die Aussicht auf den breiten Fluss mit den Sandbänken voller Hippos superschön. Wir schauen auf den Fluss, inzwischen wird unser Auto von Monkeys in Beschlag genommen. Ich glaube sie sehen durch die verschlossenen Fenster unsere Orangenvorräte und versuchen rein zu kommen.
Das nächste Mal halten wir an der Timbavati Picknickstelle. Man kann hier für wenig Geld Gasgrille ausleihen und sein mitgebrachtes Proviant grillen. Es ist viel Betrieb und viele Familien machen hier Rast. Wir kochen uns einen Kaffee und essen etwas.


Am Orpen Gate bekommen wir keinen Zeltplatz auf der Maroela Campsite. Es ist schon später Nachmittag, aber außerhalb der Parks gäbe es im Andover Game Reserve Campplätze.
Es eilt ein wenig, weil wir nicht genau wissen wie weit es noch ist. Kurz nach dem Gate wird das vor uns fahrende Auto von der Polizei angehalten, danach fahren wir wieder gemäßigt. Als wir uns noch über das gut getarnte Polizeiauto unterhalten läuft ein Löwe über die Straße.
Vom Tor Andover bis zur Campsite ist es noch ein gutes Stück zu fahren, aber dann sind wir begeistert, endlich gerade mal nur 3 Parteien auf dem weitläufigen Platz. Es ist gegen die Krüger Plätze mit 90 Rand auch ausgesprochen preisgünstig, obwohl es auch gut ausgestattet ist.
Wir haben viel Holz und machen ein großes Feuer, der Sonnenuntergang ist fantastisch. Es ist einsam und schön, endlich.

12.Tag
Wir haben viel Platz um ein sonniges Plätzchen zum Frühstück zu finden, kein morgendlicher Gamedrive.
Über Klaserie geht es zur Panoramaroute. Wir umfahren die Berge und freuen uns an der schönen Landschaft. Es gibt viele Obstplantagen und bald kommen auch wieder Verkaufsstände wo wir unsere Obstvorräte auffüllen können. An der Monsoon Gallery halten wir, es gibt tolle Sachen zu kaufen. Leider haben wir noch keinen Hunger denn das Restaurant sieht sehr einladend aus.
Die Straße schraubt sich den Abel Erasmus Pass hinauf, warum wir dort unten nicht nochmal getankt haben wissen die Götter. Jedenfalls war mir nicht klar wie weit es von dort aus noch bis Grashoek ist, eine Tankstelle gibt es auf unserer Route nur noch beim Blyde River Resort, aber sorry – kein Diesel. Na gut, wir haben ja Gelassenheit gelernt und „hätten wir“ nützt jetzt auch nichts mehr. Wir fahren ohne die diversen Aussichtspunkte zu besuchen direkt nach Grashoek.
Es ist Samstag und im Städtchen tobt der Bär. Beim Tanken erleben wir Afrika pur, durch ein Missverständnis (19 und 90) Liter hatten wir von 2 Zapfsäulen Diesel gezogen. Mein Mann ist zum Bezahlen mit dem Kassierer verschwunden und nach 2o Minuten bin ich doch ein wenig beunruhigt weil er nicht wieder kommt. Der Taschenrechner ging nicht und die Angestellten waren nicht in der Lage die zwei Beträge zusammen zu rechnen, mein Mann hat es dann schriftlich gemacht und so konnte es weiter gehen.
In Grashoek ist ein berühmtes Pancakehouse, dort wollten wir nach unserem Einkauf essen. Ich war schon ein wenig erstaunt wie wenig dort los war, so toll wie beschrieben war es auch nicht eingerichtet und die Pfannkuchen waren grauslich. Beim Verlassen der Stadt kamen wir dann am empfohlenen Lokal vorbei, es war eben nicht unser Tag.
Wir sind die ganze Strecke bis zum Blyde River Resort zurück gefahren, haben nur bei God’s Window gehalten. Die Aussicht war toll, es war ganz schön viel Rummel. Sehr gut gefallen hat uns ganz oben der Regenwald mit den vielen Urwaldpflanzen.
Die Fahrt zum Resort in der Gegenrichtung war durch das Abendlicht ein Erlebnis für sich, wir haben immer wieder Fotostops eingelegt.


Der Campingplatz war fast leer und nachdem wir uns ein Plätzchen gesucht hatten habe ich meinen Mann angetrieben um zum Viewpoint zu kommen. Wir haben die Rondavels im besten Licht erlebt und waren begeistert.


Das Resort ist sehr weitläufig und hat ein schönes Restaurant. Das Abendbüffet dort sah verlockend aus, aber wir hatten frisches Grillgut eingekauft und haben uns nicht verleiten lassen. Wieder hatten wir einen recht einsamen Platz und mangels anderer Gäste ein ganzes Sanitärgebäude für uns.

13.Tag
Eigentlich wollten wir den Sonnenaufgang vom oberen Viewpoint aus erleben, aber wir haben verschlafen. Der Weg dorthin zog sich beständig bergauf in die Länge, mein Mann wollte schon aufgeben aber irgendwann kamen wir dann doch an den Felsen an und hatten einen tollen Blick auf die Felsenlandschaft und den Blyde River Damm. Von hier aus beginnen 2 Tracks, aber da wir nicht wussten wie lange die dauern und uns der Abstieg zum unteren Viewpoint auch recht schwierig aussah gingen wir die Straße wieder zurück. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder Richtung Graskop, dieses Mal mit allen möglichen Stops. Der erste war der Beste, es war ganz klares Wetter und die Landschaft war atemberaubend. Von oben sahen die Rondavels aber nicht so beeindruckend aus wie am Abend zuvor aus dem Resort. Eine ganze Weile sind wir am Abhang lang spaziert und geklettert, die Andenkenbuden haben wir links liegen gelassen und sind dann gleich weiter. Etwas enttäuscht waren wir von den Potholes. Dort war der meiste Eintritt zu bezahlen, es war sehr rummelig mit vielen Bussen und Unmengen von Leuten. Wir sind die Wege abmarschiert, das war’s, nach den tollen Aussichtspunkten gab es keine Steigerung mehr. Mein Mann wollte wegen dem Licht nochmal zu Gods Window, deshalb haben wir die Wasserfälle ausgelassen.
Inzwischen war es Mittagszeit und wir unternahmen noch einen Versuch in Graskop zu essen. Dieses Mal hatten wir uns das mozambiksche Restaurant Canimambo ausgesucht, die Wahl war toll. Schön eingerichtet, ganz schmackhaftes Essen und moderate Preise. Endlich mal keine Steaks, sondern einen Hühnertopf für meinen Mann und gegrillte Sardinen für mich. Wir waren so satt, dass wir auf den Kaffee danach verzichteten, merkten dann bei der Weiterfahrt aber doch wie nötig wir ihn hatten. Die ungewohnte Bewegung am Morgen hat uns geschlaucht, nach fast zwei Wochen ohne Bewegung waren wir aus der Übung. Mein Reiseführer empfahl einen genialen belgischen Konditor in Hazyview im Perrys Bridge Center und da wir ihn ohne suchen fanden machten wir dort noch eine Pause. Das Cafe war wirklich genial, schöne Veranden, eine offene Backstube und eine Gebäckauswahl vom Feinsten. Wir konnten uns gar nicht entscheiden, so viele verführerische Sachen gab es. Und der Kaffee erst, wir hatten unterwegs bei jedem Mal das Gefühl es wäre der schlechteste Kaffee, und es kam immer noch schlechter, aber dieser war so aromatisch und gut und weckte die Lebensgeister. Im Geschäft konnte man dann auch noch viele Leckereien kaufen, u.a. auch den selbstgerösteten Kaffee.
Wir hatten dem Navi als Ziel Pretoriuskop angegeben, ich wäre ja über das Phabeni Gate wieder in den Krüger eingefahren, aber unser Hilfsmittel führte uns durch viele sehr belebte Siedlungen (es war Sonntag) zum Numbi Gate. Der Kontrast konnte nicht stärker sein, bis kurz vor dem Tor Siedlungen und Massen von Menschen auf und neben der Straße, danach Wildnis. Dieses Mal klappte es schon bei der Einfahrt mit einer Campsite, und gleich hinter dem Gate standen die ersten Elefanten. Der Weg zum Camp war nur kurz, die Landschaft schön, aber das Gras sehr hoch. Wenn man so spät kommt sind die besten Campsites natürlich weg, wir stehen ganz komisch zwischen Zaun und Weg, keine Privatsphäre möglich. Na, Gamedrive hatten wir schon 2 Tage nicht mehr, also fahren wir noch ein Stück, obwohl nicht mehr viel Zeit ist. Die Felskuppen und das gelbe Gras in der Abendsonne sind sehr malerisch, aber Tiere sehen wir keine – fast keine. Wir bleiben immer gerne an einer Wasserstelle stehen und warten was kommt, dieses Mal kam nur ein Auto. Die Insassen wollten wissen was wir sehen, Nichts, aber ob wir nicht den großen Giraffenbullen hinter uns gesehen hätten? Also war dieses Mal der Spieß umgedreht, wir wurden beobachtet.
Nach dem ausgiebigen Schlemmen am Mittag und Nachmittag gab es zum Abendessen nur Beutelsüppchen und ein kleines Feuer für die Stimmung. Da der Mond erst später aufging konnten wir uns an einem tollen Sternenhimmel erfreuen.
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30 Aug 2011 19:17 #203169
  • chrissie
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  • chrissie am 28 Aug 2011 18:28
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Ich habe deinen Bericht wieder verschlungen, steigert er doch meine Vorfreude weiter ... noch 10 Tage, dann geht es los :cheer:
Harries Pancakes heißt das in vielen Reiseführern erwähnte Pfannkuchenhaus, wir hatten damals auch kein Glück, es war schon zu, als wir dort einkehren wollten.
Gruss Chrissie
___________
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23 Sep 2011 07:35 #206059
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  • elefantenkuh am 23 Sep 2011 07:35
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War von euch schonmal jemand in Namibia? Ich war bisher zweimal in Namibia und werde jetzt bald eine Sprachreise nach Südafrika machen... Kann man sich Südafrika wie Namibia vorstellen? Sprechen die in Südafrika auch so unmögliches Englisch wie in Namibia?^^
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